Symbolbild / dpa

Kollateralschaden der Transformation - Die Volkswagenkrise ist Menetekel falscher Politik

Die Krise des größten deutschen Automobilkonzerns ist eng mit einer Politik verwoben, die im Zeichen der Transformation die Wirtschaft zum staatlichen Erfüllungsgehilfen machen will. Dazu passen auch die euphemistischen Rufe nach neuen Staatsschulden.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Die Nachricht aus Wolfsburg ist sinnbildlich für den Niedergang des Landes. Überraschend ist es ohnehin nicht. Der Volkswagen-Vorstand hatte schon Anfang September öffentlich zugegeben, dass man über Werkschließungen und massenhafte Kündigungen in Deutschland nachdenke. Nun also macht nicht der Vorstand, sondern die umtriebige Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg bekannt: „Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen.“ Alle verbleibenden Standorte werden schrumpfen. Das bedeutet den Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen. Zudem soll laut Betriebsrat die Entlohnung der 120.000 nach dem Haustarif bezahlten Mitarbeiter pauschal um zehn Prozent gesenkt werden.

Der in der Nazi-Zeit entstandene und noch immer zum beachtlichen Teil in Staatshand befindliche Autobauer ist nicht nur von seiner schieren Größe her der Inbegriff deutscher Industrie und des Wohlstands der vergangenen sieben bis acht Jahrzehnte. Ohne Volkswagen ist keine deutsche Auto-Industrie und ohne Auto-Industrie keine Exportnation und Wirtschaftsgroßmacht Deutschland vorstellbar. 

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Enka Hein | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:15

....Habeck macht einen auf Adolf. Der eine wollte die Heere leiten und führte die letztendlich mit Mann und Maus ins Verderben.
Der andere meint er hätte Ahnung von Wirtschaft und führt wieder eine Nation ins verderben.
Beiden gemeinsam, das die Generäle damals und die Wirtschaftskapitäne heute, speichel leckend bis zum Untergang mitmachen.
Dann gibt es noch eine die den Goebbels spielt und "wollt ihr die totale Verschuldung" gröllt.
600 Mrd. , wer hat noch nicht ,wer will noch mehr.
Geistige Flachpfeifen damals wie heute. Ideologisch durchtrieben und von der Sache bis in den Untergang überzeugt.
Viele dieser Hasardeure haben sich damals über die Rattenlinie davongemacht. Heute wird dann halt verlagert.
Aber damals wie heute hat sich das deutsche Volk seinen Untergang selbst gewählt.
Aber die Verantwortlichen von heute haben seit Jahren einen Schuldigen gefunden. Der ist zwar nirgendwo an der Macht, dient aber wunderbar als Nazi Prügelknabe.
Geschichte wiederholt sich.
Blöder Michel.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:39

Es ist nicht nur VW mit Problemen in der Wirtschaftlichkeit, es sind auch Mercedes und die anderen europ. Autobauer. Die dt. stehen nur deshalb an der Spitze, weil die Strompreise höher und die staatl. verordnete Bürokratie (z. B. Lieferkettengesetz) ausgeprägter sind als sonst in der EU.

Bei VW kommt hinzu, dass durch die Besetzung des Aufsichtsrates (paarig AG und AN incl. Land Nds.) ein „politisches Übergewicht“ besteht. Politik und Gewerkschaft haben den Umstieg aufs E-Auto & die Mobilitätswende mit Macht forciert. Dabei haben beide keine Rücksicht auf den Automobilkonzern genommen und weiter den ÖPNV und das Fahrrad als Fortbewegungsmittel propagiert, gar dafür in den VW-Städten demonstriert.

Dass das E-Auto nicht hält, was die Politik davon versprach, hat heute Prof. Indra auf Focus deutlich erklärt. Mit Ende der Batterie ist auch das Autoleben ans Ende gekommen, i. d. R. unter 10 a. Da ist der Verbrenner „nachhaltiger“ und selbst als Kleinwagen flexibler (Urlaubsreise).

Sabine Jung | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:47

oder besser gesagt, wie hänge ich das Mäntelchen in den richtigen Wind der Demokratie? Ja das betrifft sehr oft große Konzerne, die wollen den ganzen Blödsinn der Transformationspolitik ala Scholz und Habeck mitmachen. Was dann rauskommt, sieht man hier sinnbildlich an VW aber auch an anderen großen Konzernen. Die kleinen Betriebe können sich dem ganzen verschliessen und nicht mitmachen. Ich kenne aus meinem Umfeld zig Mittelständler, die diesen ganzen Blödsinn nicht mehr mitmachen und schliessen oder werden demnächst schliessen. Aber das geht geräuschlos, es werden hier mal 10 Arbeitnehmer entlassen, dort mal 100 Arbeitnehmer. Darüber schreibt keine BILD oder ARD und ZDF berichten. Bei VW und den großen Konzernen schon...... Mal nachdenken Herr Scholz und Herr Harbeck, warum dies wohl so ist, warum hört eine einstige stolze Industrienation nach und nach auf zu produzieren? Auch wir haben mit unserer Firma seit März aufgehört, ich bin so etwas von froh darüber!

Tomas Poth | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:47

Man kann auch auf den Energieverbrauch des letzten Jahrzehnts schauen:
2014 waren es 13.897 Petajoule
2023 waren es 10.735 Petajoule

Darin drückt sich auch der Rückgang der Industrieproduktion aus.
Der Produktionsindex lag Nov 2017 bei 108,5 Punkten und wurde zuletzt im Juni 2024 93,2 Punkten ermittelt!!

Coronazeit hat dazu beigetragen, das ist auch ein selbstverschuldetes Ereignis fehlerhafter Politik!

Jens Böhme | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:49

Ist gut gemeint, wenn Cicero simple Wirtschaftswissenschaft niederschreibt. Sozialisten, Halbsozialisten und Grünsozialisten, wie z.B. derzeitiger Bundeswirtschaftsminister Habeck, machen Wirtschaft und Wissenschaft zu einer reinen Glaubensangelegenheit. Ähnlich agierten und propagierten die frühen Sozialisten in Sowjetunion und die frühe SED in der jungen DDR.

Markus Michaelis | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:50

Deutschland hat alles für Konsum ausgegeben: wäre der Mensch so, wie von manchen postuliert, dass die Armen mit dieser Förderung in ihre Bildung, Kinder und Arbeitsfähigkeit inverstiert hätten und die Wohlhabenden in Startups, kann das auch funktionieren.

So wie jetzt, hat aber der Schuldenstaat über Zinszahlungen und niedrige Marktzinsen die Reichen arbeitslos reicher gemacht, die Wohlhabenden haben nicht in Startups sondern sicher scheinende Vermögenspreiswerte oder gleich ins Ausland gespart. Der Normalbürger wurde mehr zu einer Weltsicht angeleitet, dass der Laden schon von alleine läuft (D war der Welt(export)markt) - der Einzelne muss fordern: Löhne, Sozialstandards, Umweltstandards, andere hohe Werte.

Der Wechsel, dass D sich jetzt mehr am Weltmarkt ausrichten muss, wird wahrscheinlich dauerhaft sein. "Die Anderen" interessiert es nicht, was wir alles fordern - die wägen einfach unsere Angebote gegen andere Angebote ab.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:52

Die Krise bei VW ist zu einem erheblichen Anteil "hausgemacht ", wenn auch die Herren Winterkorn und Diess einen auf ahnungslos machen. China ist eben, wie jahrelang angenommen, keinesfalls ein Selbstläufer. Das muss mittlerweile auch Luxusstrategie-Ole einräumen. Wenn statt der Belegschaft die Automanager-Überheblichkeit abgeschmolzen wird, wäre schon viel gewonnen. An der gesamten Misere ist Olaf Scholz eben doch nicht schuld.

Ronald Lehmann | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:57

"Geistige Flachpfeifen damals wie heute & Ideologisch durchtrieben"
"..die Generäle damals und die Wirtschaftskapitäne heute, Speichel leckend bis zum Untergang mitmachen"

Bei den VW-Eliten stellt sich nur die Frage
GEPLANT, die GIER oder ANPASSUNGS-GEILHEIT?

GENAU SO & wie schrieb A. Einstein
welcher Spruch fmp. PERFEKT in die heutige Zeit passt

"Die Welt wird nicht bedroht von Menschen, die Böse sind, sondern von denjenigen, die das Böse zulassen"

ALSO
70-90% unserer Medien
70-90% unserer Hofstaat-Lakaien
90% unserer sogenannten ELITEN, vor allem in den Konzernen
60% unserer Wissenschaftler
80% der älteren Wählerschaft, die schon immer ihr Kreuz an GLEICHER stelle gemacht haben
&&&

& für die meisten Wähler ist Politik ein notwendiges Übel
um das sich Politiker kümmern sollen

weil man sich selbst zu Schade ist
& seine eigene Zeit lieber mit "Brot & Spiele" & in seiner eigenen kleinen "Blase" verbringt

Stefan Jarzombek | Mo., 28. Oktober 2024 - 17:59

Ich nehme stark an, daß bei der nächsten Bundestagswahl viele der dafür verantwortlichen Politiker ihr blaues Wunder erleben werden.
Vielleicht kommt dann in einem Zug gleich eine neue Zeitenwende.
Die Politik in Deutschland aus Null Ahnung von gar nichts Leuten bestehend haben das Land so gut wie ruiniert.
Sie haben,so könnte man meinen,lediglich ein Brett vor dem Kopf wo "Brandmauer" draufsteht und sind offenbar nicht in der Lage Deutschland wirtschaftlich voran zu bringen.
Alles was sie anfangen ist ein Schuss in den Ofen und der sogenannte Doppelwumms entpuppte sich obendrein noch als Rohrkrepierer.
Große Worte und keine Taten,deutsche Studenten und Fachkräfte hauen ab und dafür will man dann die Abwanderung mit billigen ausländischen Fachkräften kompensieren, anstatt unsere eigen Fachkräfte ordentlich zu bezahlen,damit sie im Land bleiben.
Was Generationen aufgebaut haben zerstörten Merkel und die Ampel in wenigen Jahren unwiederbringlich.
Es wird Zeit für ihre Abwahl.

Maria Arenz | Mo., 28. Oktober 2024 - 18:17

an und höre auf, sich zu wundern. Das Management ist sehr wohl zu schelten, aber bestimmt nicht von SPD- Politikern. Es sind schließlich per VW-Gesetz gesetzte, niedersächsische SPD-Politiker im Aufsichtsrat, die seit Jahr und Tag Entscheidungen im langfristigen Interesse des Konzerns verhindern oder hömöopathisch so verdünnen, daß jetzt wieder der ganz dicke Vorschlaghammer geschwungen werden und Frau Cavallo gegen Adam Riese antreten muß. Große Buben, die einem mit zumindest teilweise hochkarätigen Vertretern der Branche besetzten Aufsichtsrat vierteljährlich Rechenschaft ablegen müssen, wären garnicht in die Versuchung gekommen, sich so weit auf Elektromobilität festzulegen, ohne die Bringschuld der Politik einzufordern, erst einmal für eine nachhaltige Versorgung mit billigem, CO 2 -freiem Strom zu sorgen. Im blinden Vertrauen auf die Politik so weit in Vorleistung zu gehen, wie VW das getan hat, war einfach dumm. Aber Hauptsache divers ging's bei der Abstimmung im AR zu!

René Lahousen | Mo., 28. Oktober 2024 - 18:28

Wenn das Management zum Erfüllungsgehilfen politischer Ideologien mutiert, sollten Aktionäre und Anteilseigner die Reißleine ziehen...

H. Stellbrink | Mo., 28. Oktober 2024 - 18:40

Franz Josef Strauß sagte so schön: "Was geschieht, wenn in der Sahara der Kommunismus einzieht? Zunächst einmal zehn Jahre lang garnichts, und dann wird der Sand knapp".
Und Maggie Thatcher wusste schon, dass das Problem mit dem Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht.

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