- Ein bisschen Frieden an der Ostsee
Unser Genusskolumnist hat wie im vergangenen Jahr das Usedomer Musikfestival besucht. Und dabei nicht nur blendendes Wetter erwischt, sondern auch ein umwerfendes Konzert mit dem polnischen Countertenor Jakub Jozef Orlinski erlebt.
Die Insel Usedom zeigte sich am vorletzten September-Wochenende von ihrer spätsommerlichen Schokoladenseite. Ein strahlend blauer Himmel und sehr milde Temperaturen erfreuten die zahlreichen Gäste, die an den Stränden und in den zahlreichen Cafés verweilten. Viele flanierten auf der für Fußgänger und Fahrräder reservierten Uferpromenade, die die alten Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck mit dem polnischen Nachbarort Świnoujście verbindet. Weder am Stand noch an der Promenade und auch nicht an der stark befahrenen Verbindungsstraße ist auch nur eine Spur von den Grenzkontrollen zu erblicken, die jetzt in aller Munde sind. Nur ein paar Grenzstelen mit den Nationalfarben zeigen an, wo genau man hier eine Staatsgrenze überschreitet.
Ein gemeinsamer Kulturraum
Das könnte fast ein Sinnbild für die bereits 1958 – also inmitten der Blockkonfrontation und des kalten Krieges – formulierte Idee von der Ostsee als einem „Meer des Friedens“ sein. Als eine von den zahlreichen Anrainerstaaten und ihren Traditionen geprägte europäische Region, die im Geiste der Völkerverständigung intensiven, auch kulturellen Austausch pflegt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1990 schien der Weg offen zu sein, um diesem Ideal deutlich näher zu kommen.
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Es gibt noch schöne Nachrichten.
Schön ist es, dass die Nachrichten aus Moabit kommen, aus der manchmal schwer erträglichen Mitte Berlins.
Wie in vielen Städten und Dörfern Europas wird ja auch in Moabit immer noch viel musiziert.
Warum sieht und hört man davon so wenig in den Medien?