Sanija Ameti / picture alliance

Sanija Ameti - Überheblich und verroht

Die Schweizer GLD-Politikerin Sanija Ameti schießt auf ein Marienbild und ist dumm genug, das Ergebnis ins Netz zu stellen. Seitdem ist die Schweiz in Aufruhr. Das eigentliche Problem an dem Vorfall ist die Überheblichkeit eines Milieus, dessen kalter Moralismus weder Takt noch Anstand kennt.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Die Schweiz ist ein gemütliches Land. Manchmal sogar zu gemütlich. Meist geht es bedächtig zu. Der Empörungsmodus ist dem Schweizer eher fremd. Dafür ist er zu höflich und zu rücksichtsvoll. Doch seit Freitag vergangener Woche ist die Schweiz in Aufruhr. Die Medien überschlagen sich. Die Kommentarspalten sowieso. Kaum jemand hätte den Eidgenossen eine solche Explosion der Leidenschaften zugetraut. Was ist passiert?

An besagtem Freitag schoss die GLP-Politikerin Sanija Ameti mit einer Luftdruckpistole auf ein Bild von Maria mit dem Jesuskind, das sie einem Ausstellungskatalog entnommen hatte. In einer Mischung aus Naivität oder Verblendung postete sie Fotos davon auf Instagram. Es folgte ein Shitstorm, der sich jedoch nur als eine Art Vorbeben herausstellte. Wenig später kommt es zu einer medialen Eruption, wie sie das Land der Banken, des Käses und der Uhren nur selten erlebt hat.

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Martin | Sa., 21. September 2024 - 12:12

Eine abstoßende, ekelhafte Person. So ein dummes Zeug, was die veranstaltet, braucht keine Gesellschaft und kein Mensch. Und zum Schluss sich dummstellen. Selig sind die geistig Armen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 21. September 2024 - 12:25

zu Übertreibungen, Herr Grau, jedenfalls in meinen Augen, aber diese Aktion finde ich, wenn denn so geschehen, derart abstoßend, dass ich mich ersteinmal sammeln muss.
Die Politikerin hat keine Kinder und "schiesst" auf "eine Mutter mit Kind"?
Weshalb denn?
Um auf die Unterdrückung und Schutzlosigkeit der Frauen, Mütter und Kinder hinzuweisen?
Darüber kann man reden, wenn nicht, machen mir solche Leute Angst.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine Person für diese Aktion nicht genau hinschaut.

Wolfgang Tröbner | Sa., 21. September 2024 - 13:09

Eine grüne Muslima glaubt, dass sie in der westlichen Welt scheinbar alles tun darf, was sie für richtig hält, z.B. auf den Gefühlen von Christen herumtrampeln, gegen Impfgegner pöbeln (obwohl sie von medizinischen Sachverhalten mit größter Wahrscheinlichkeit nichts versteht). Ich frage mich, was eine solche "Dame" wohl sagen würde, wenn man in ähnlicher Weise gegen ihren Glauben oder ihren Propheten vorgehen würde. Vermutlich würde so eine am lautesten schreien und sich empören. Ich habe übrigens das Bild mit den Schusslöchern gesehen: Die meisten Schüsse waren auf das Jesuskind gerichtet (das passt übrigens zu dem Artikel von vorgestern "Abtreibung bis zur Geburt"). Ich finde es gut, dass diese Person umgehend aller Ämter enthoben wurde. Die Frage sei erlaubt: Was will sie eigentlich in Europa?

Markus Michaelis | Sa., 21. September 2024 - 13:27

Die Aussage, sie hätte sich das Bild nicht angeschaut, scheint wenig glaubhaft. Falls ein Bild echt ist, das ich gesehen habe, waren die Einschüsse auf die zwei Köpfe konzentriert - dazu muss man genau hinsehen und zielen.

Ich habe keine Ahnung von der Schweiz, aber im Hinblick darauf, warum das bei uns diskutiert wird, geht das glaube ich tiefer. Der "kaltherzige Moralismus" (der im Selbstbild gegen kaltherzige rechte Menschenfeinde angeht) ist ein Problem zwischen Gruppen, die über andere Kanäle doch vielfach zusammenhängen (Eltern-Kinder, Geschwister, Freunde, vieles mehr).

Natürlich hat das auch Sprengpotenzial.
Noch mehr Sprengpotenzial hat aber die Angst, unsere vielfältige Gesellschaft verschiedener Religionen, Kulturen, Völker könnte nicht genügend Kohäsion besitzen und in gegenseitiges Misstrauen und Ablehnung zerfallen.

Das hätte Dimensionen, die nur schwer beherrschbar sein können. Moralismus ist dagegen beherrschbarer.

Glauben Sie ernsthaft, dass diese Aktion einen symbolischen Akt
gegen "kaltherzige rechte Menschenfeinde" darstellen sollte?

Diese Argumentation geht total am Problem vorbei.

MfG

Markus Michaelis | Sa., 21. September 2024 - 19:36

Antwort auf von Volker Naumann

@VNaumann Nach meinem Vertsändnis hat Herr Grau Frau Ameti und auch diese Schießübung dem überschießenden Moralismus zugeordnet. Dem habe ich nicht widersprochen, ich meinte nur, dass da (vielleicht) noch ein größeres Thema mit verbunden ist. Vielleicht habe ich aber auch Herrn Grau oder Sie falsch verstanden oder mich schief ausgedrückt.

Politikerin mit der Aktion sagen will?
Nur aus Aktion und Botschaft ergibt sich doch ein Gesamtbild und, überspitzt, auch ein Befinden darüber, ob beides im weitesten Sinne "zurechnungsfähig" ist.
Diese Aktion mag irgendwo ihren Platz haben, aber welchen hat sie in Frau Ametis politischem Zusammenhang?
Ich dachte zu Beginn auch, warum regen sich die Israelis so auf über die Krake auf einem Bild mit Greta Thunberg?
Thunbergs Aktionen haben diese Frage für mich jetzt beantwortet.
Ich achte auch auf Frau Neubauer.
Sie selbst ist mündig, aber sind es diejenigen, die sie "anführen" will und wenn nicht, kann man Neubauer dann als eine Art politische "Erziehungsberechtigte" auffassen?
Bestenfalls wirkt Frau Neubauer auf mich wie eine Art "Rote Zora", ich würde aber bestreiten, dass sich die Umstände vergleichen liessen.
Ach lassen wir das mit diesen Gesetzen, Umgangsformen etc?
"Kindermund tut Wahrheit kund"?
Es lassen sich weise Sprüche für allerlei Gegebenheiten finden.
Welche liegt vor?

Bernd Briele | Sa., 21. September 2024 - 13:43

Schon erstaunlich, was da für eine "Deppen-Elite" - bar jeder kritischer Selbstreflexion - nun auch in der Schweiz in allerhöchste Ämter gespült wird. Und man fragt sich ein wenig ratlos, was jungen Menschen an der Universität denn überhaupt so vermittelt wird. Scheinbar nur Bulimie-Lernen ohne tieferen Inhalt? Charakter formend im positiven Sinne scheint das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich jedenfalls für Frau Ameti nicht gewesen zu sein. Aber - liebe Eidgenossen - wir hier in Deutschland regen uns über sowas mittlerweile gar nicht mehr öffentlich auf, weil wir es nicht anders oder sogar noch schlimmer gewohnt sind. Der Groll zieht sich hier vielmehr ins Private zurück....

Sven G. | Sa., 21. September 2024 - 13:58

Muslimische Neubewohner ändern den Kulturellen Codex. Ab einem gewissen Prozentsatz kippt alles. Hat jemand daran gezweifelt?
Das West-Grüne anti-christliche Paralleluniversum ist begeistert Seines Erfolges.

Brigitte Miller | Sa., 21. September 2024 - 14:07

getroffen, Herr Grau.
Ameti ist eine typische moralisierende Linke und sie wusste haargenau, was sie tat, darum ist die "Entschuldigung " nichts wert.
Sie provoziert schon langen, aber mit dieser heftigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet.

Brigitte Miller | Sa., 21. September 2024 - 19:50

Antwort auf von Brigitte Miller

So scheint es mir, dass sie der Schweiz nicht verzeihen kann, dass sie hierher flüchten musste und darum muss sie diese schlecht machen, wo sie kann und versucht mit aller Kraft, sie zu verändern, in die EU zu bringen usw.
Darum ist sie auch bei der von Soros gesponserten „Operation Libero“. ( Co. Präsidium)

Christa Wallau | Sa., 21. September 2024 - 14:13

der Grünen und Linken stinkt zum Himmel!

Wie gut, daß die Schweizer noch ein gesundes
Gespür dafür haben, was anständig, echt und schutzbedürftig ist und was n i c h t.
Sie wehren sich noch mit aller Entschiedenheit gegen unverschämte Zuwanderer.

Die "Buntheit" in Deutschland darf weitgehend ungestraft mit Unanständigkeit, Taktlosigkeit und
Verrohung einhergehen, wenn sie von denn von Einwanderern ausgeht bzw. sich sogar gegen die Einheimischen richtet.
Es handelt sich schließlich immer nur um bedauernswerte Einzelfälle!

Die alt-eingesessenen Deutschen sollen dagegen möglichst "woke" mit allen Menschen umgehen, woher auch immer sie kommen und wie sie sich auch benehmen. Und jeder Minderheit sollen sie absurde Sonderrechte einräumen.

Verrückter geht's nimmer!

Ronald Lehmann | Sa., 21. September 2024 - 14:13

Wir => das christliche Abendland schafft sich selbst ab

durch die LOS_IGKEIT

Alternativ-los
Gott-los
Ehrfurchts-los
Hoffnungs-los
Werte-los
Gewalt-los
Hemmungs-los
Respekt-los
Einfalls-los
Anstands-los
Instinkt-los
Gesetz-los
Herz-los
Humor-los
Gefühl-los
Bildungs-los
Niveau-los
Charakter-los
Erbarmungs-los
Geist-los
Orientierungs-los
Zukunfts-los
Kinder-los
Ehe-los
Antriebs-los
Beziehungs-los
Schlaf-los

ALLES positive Eigenschaftswörter ohne LOS

die eigentlich einen
GUTMENSCHEN
ausmachen sollten

jedoch
>> ich als konventionsloser, wie betender sage dazu
CHRIST
in einem christlichen Abendland

was von Marxisten-Leninisten, Bolschewisten, Kommunisten in Beschlag genommen wurde

wo alle wichtigen Stellwerke des gesellschaftlichen Lebens durch diesen
LOS-GEIST
besetzt worden ist

& weitere Bürger zu indoktrinieren
& zum neuen ZEITGEIST zu transformieren👹
OHNE GOTT😭

& fmp. sind die neue Generation Frauen
die fmp. mit Frau & Mutter sein so wenig am Hut haben wie der Teufel & das Weihwasser

Zum Glück kommt bei dieser unmöglichen Person noch ein weiteres "los" hinzu, nämlich arbeits -los u, das wäre bei uns nicht passiert, da hätte sie mehr Sympathisanten gefunden. Trotzdem hirn - los ist ihre Altion allemal.

Albert Schultheis | Sa., 21. September 2024 - 15:19

Als ich vor über 30 Jahren durch die Türkei reiste, war es für mich eine Selbstverständlichkeit beim Eintritt in eine Moschee die Schuhe auszuziehen. Vergleichbare Selbstverständlichkeiten, Takt und Anstand gegenüber der angestammten Kultur in Westeuropa gibt es auf Seiten der Muslime nicht - egal ob aus Bosnien, der Türkei, Syrien oder Afghanistan. Der Islam erzieht Herrenmenschen und für die ist jede andere Kultur minderwertig, untergeordnet bzw zum Abschuss freigegeben. Das gilt selbst für muslimische Frauen, die am meisten unter dem Primat der hohlen Machos zu leiden haben. Selbst wenn man von der ikonographischen Bedeutung Mariae mit dem Kind absieht, bleibt das immer noch ein Bildnis einer Mutter mit ihrem Kind. Darauf schießen nur Barbaren! Siehe 7. Oktober in Israel, oder die jüngst gemesserten Mädchen in England. Nein, der Islam gehört weder nach Deutschland noch nach Europa. Schickt sie zurück nach Bosnien, wo sie herkommt.

Klaus Funke | Sa., 21. September 2024 - 16:21

Die um jeden Preis auffallen will und in die Schlagzeilen drängt. Die Berichterstattung darüber ist fehl am Platze, denn genau das will sie ja. Insofern sind die Medien genauso dumm. Und die Schweiz!? Dieser Staat hat bei mir absolut abgegessen. Abhaken, das Ganze und Fines.

T Romain | Sa., 21. September 2024 - 16:41

Wie schon Klöppel in der Weltwoche schrieb: die Reaktion auf diesen Vorfall - so geschmacklos und abstossend er auch sei - ist stark übertrieben, und zT nicht mehr nachvollziehbar.
Vielleicht spart man sich doch einen Teil der Energie lieber für wichtigere Diskussionen, nämlich wo es um konkrete politische Enscheidungen und Themen geht.
Dies die Einschätzung von dem politisch - in Bezug auf Ameti - nun wirklich gänzlich anders verorteten Roger Klöppel.

So lustig dass Sie ihn hier erwähnen, wo sie sicherlich seiner Argumentation im UA-Konflikt nichts abgewinnen…
Was diese Dame angeht, die sich an dem Bild „abreagiert“ hat. Warum und wieso interessiert mich eigentlich nicht, es gibt da keine rationale Erklärung. Irgendwas stimmt mit der nicht, Ist einfach irritierend dass so jemand in der Politik mitmischt. Punkt.

Fritz Elvers | Sa., 21. September 2024 - 17:11

eine sehr interessante Provkateurin. Sehr bedauerlich hingegen, dass Herr Dr. Grau sich als Philosoph nicht näher mit der Dame beschäftigt hat.

Holger Hoffmann | So., 22. September 2024 - 11:39

Antwort auf von Fritz Elvers

Warum sollte Herr Dr. Grau diese unerzogene Person näher charakterisieren? Welche Lebensleistung sollte dieser Analyse denn unterliegen? Eine Frage: was genau unterscheidet die „interessanten“ Provokateure von den uninteressanten? Könnte diese Adjektivierung einer eventuell eindimensionalen Auffassung entspringen?

Urban Will | So., 22. September 2024 - 09:00

es treffend ausgedrückt: eine dumme Gans wollte Aufmerksamkeit und bekam sie auch geliefert.

Auf den zweiten Blick aber hat Ameti – meiner Überzeugung nach, ohne dies zu wollen – ihren Kritikern und Feinden, wohl alles Christen, den Spiegel vorgehalten.
Es sollte nicht sein, dass sie Polizeischutz braucht.
Und aus ihren Ämtern fliegen sollte sie, weil sie nichts taugt, nicht aber wegen dieser Aktion.

D Grund war wohl auch nicht der Schuß an sich, sondern ihre Dummheit, dies auf den stinkenden Müllhaufen „Soziale Medien“ zu werfen, zu posieren, sich in ein Licht zu setzen.

Und doch: die Reaktionen ihrer Gegner sind – wenn auch viel harmloser – vergleichbar mit denen radikaler Muslime auf Karikaturen, etc. gegen Mohammed oder den Islam als Religion.

Es hätte gereicht, die dumpfe Gemeinde ihrer „Follower“ ihre dumpfen, blöden Sprüche machen zu lassen und ansonsten: diese Göre einfach mit Nichtbeachtung abspeisen.

Gelassenheit wäre in diesem Fall die richtigere, starke Reaktion gewesen.

S. Kaiser | So., 22. September 2024 - 09:07

Es reicht nicht festzustellen, dass selbst „unreligiösen“ Menschen klar sein müsste, was es bedeutet, wenn auf ein Marienbildnis geschossen wird. Letztlich reduzieren auch die Kritiker der Kritiker es auf diesen Punkt. Aber das religiöse Motiv ist mE nur vordergründig.
Es ist mMn die maximale Provokation, was die Symbolik angeht, denn das Bildnis steht in seiner Quintessenz für die abendländische Kultur, also das, was die westliche Kultur in ihrem Kern ausmacht. Diese wird nun sprichwörtlich zur Zielscheibe. Darauf schießt eine Person, die zum einen aufgrund Ihrer „Minderheiten“-Eigenschaften (Frau, muslimischer Migrationshintergrund) sakrosankt ist, was Kritik angeht, und zu einer Partei gehört, die momentan im grünen Zeitgeist die Deutungshoheit hat.
Und auf ihrem Instafoto inszeniert sie sich wie ein IS-Kämpfer: ganz in schwarz, mit Gewehr und in einem Säulengang, der spontan an die Säulen von Hatra erinnert. Das kann weder Zufall noch Dummheit sein. Mehr Provokation geht nicht.

Justus Jost | So., 22. September 2024 - 10:05

Sanija Ameti wurde 1992 in Bosnien in eine muslimische Familie geboren, sie selbst bezeichnet sich heute als Muslimin und Agnostikerin. Sie kam 1995 mit ihren Eltern als Flüchtling in die Schweiz. Sie ist Mitglied der
Partei "GRÜNE Schweiz" (zuvor Grüne Partei der Schweiz (GPS) und Präsidentin der "Operation Libero", die sich in ihrer Selbstdarstellung für eine offene und liberale Schweiz einsetzt.