AfD-Chefin Alice Weidel und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) / dpa

Aufstieg der AfD - „Eine massive Einengung des Meinungskorridors“

In vielen europäischen Ländern sind populistische Parteien auf dem Vormarsch. Der Soziologe Michael Hartmann erklärt, warum er die Eliten in Politik und Medien für deren Aufstieg mitverantwortlich macht.

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

So erreichen Sie Ilgin Seren Evisen:

Michael Hartmann war bis 2014 Professor für Soziologie mit den Schwerpunkten Elitesoziologe, Industrie- und Betriebssoziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Der emeritierte Professor erforschte viele Jahre, wie sich Macht vererbt und wer in Deutschland zu den Eliten gehört. In seinem 2018 erschienen Buch „Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden“ lastet er den Eliten den Aufstieg der Populisten an.

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Martin Janoschka | Do., 21. März 2024 - 08:44

Rate ich jedem, sich den heutigen Artikel von hr. Friedrich zum Thema corona und die Äußerungen des Soziologen Heinz bude durchzulesen. Das ist der Soziologe, der für das Innenministerium mitgeholfen hat, ein bewusstes Klima der Angst zu schüren, um die Bürger gefügig zu machen. Bude gibt auch zu, dieses jederzeit wieder zu tun.
Es wird hier sehr deutlich am Thema "flattern the curve" beschrieben, dass letztlich nicht auf DIE WISSENSCHAFT zurückgeht, sondern anschauliche Ausführungen eines wissenschaftsjouenalisten.
Also Augen auf, hier geht es um bewusste Manipulation der Bevölkerung und auch nicht um Wissenschaft selbst, sondern um den Anschein von Wissenschaftlichkeit. Bude schätzt das chinesische System und würde wohl jederzeit wieder so handeln.
Diese bewusste Verschleierung und Irreführung ist es, was die Menschen der Politik übel nehmen. Sie sind es leid, von der Politik bei corona, bei Kriminalität, bei äußerer Sicherheit, bei corona belogen/ hinter die Fichte geführt z

Gerhard Lenz | Do., 21. März 2024 - 17:29

Antwort auf von Martin Janoschka

und bewusste Manipulation.

Die Leute wie Sie natürlich durchschauen. Ich lach' mich schlapp.,

Und wenn Sie schon über China-Sympathien schwadronieren: Vielleicht informieren Sie sich über die Kontakte eines Herrn Maximilian Krah, seines Zeichens Listenführer der AfD-Europawahlliste uns selbsternannter Pädagoge ("Jungs, schaut nicht so viele Pornos") nach China.

Es heisst übrigens nicht "flattern" sondern "flatten" - von to flatten, deutsch: etwas flachmachen, abflachen - Sie selbsternannter Manipulationsentlarver....

Tiziana | Do., 21. März 2024 - 08:49

Das kommt halt dabei heraus, wenn man jemanden fragt, der bei Attac im wissenschaftlichen Beirat war und bei der taz publiziert hat. Dessen Meinung ist bekannt, bevor er ein einziges Wort gesprochen hat.
Tatsächlich ist der Meinungskorridor so eingeengt worden, dass mittlerweile alles bestenfalls als populistisch, oft aber als extrem bezeichnet wird, was nicht links-grün ist.
Es gibt eben noch einige (und gar nicht so wenige), die den alten, konservativen oder tradierten Werten nachhängen und sie wieder, wenigstens in Teilen, verwirklicht sehen wollen.
Das nennt man heute eben populistisch (und meint immer rechts-populistisch, niemals links-populistisch. So würde ich aber Teile der Aussagen von Herrn Hartmann einstufen).

Gerhard Lenz | Do., 21. März 2024 - 08:57

Autor und zwar erheblich. Auch der Populismus Marke Lafontaine ist Teil des gesellschaftlichen Übels, das sich in den letzten Jahren ausgebreitet hat, und nicht möglicher Teil einer Lösung. Denn abgesehen von der sozialen Frage, die das BSW ebenso wie die Linke besonders thematisiert, einer z.T. noch an sozialistische Ideen angelehnten Wirtschaftspolitik und Kritik statt Hetze gegenüber Migranten unterscheidet sie sich nicht allzu sehr von der AfD. Bei deren Wählern wiederum hat sich zum großen Teil ein rechtsextremes Denken verfestigt. Sie sind also für eine Erweiterung des Meinungskorridors gar nicht zugänglich, dazu bedarf es Bereitschaft und ein grundstätzlicher Mindestkonsens ist erforderlich. Wer jedoch z.B. behauptet, der Ukrainekrieg diene dazu, russische Rohstoffe zu erbeuten oder Corona wäre ein Mittel, die Bevölkerung zu vergiften, lebt ganz offensichtlich in einem Paralleluniversum. Dort, wo alle Demokraten Feinde sind.

Und wer genau sollen bitteschön jene "Eliten" sein?

Im Interview wurde gefragt, wie der Höhenflug der AfD gestoppt oder reguliert werden könnte. Da etablierte Parteien das seit Jahren nicht schaffen, wurde BSW erwähnt. Ob BSW besser oder schlechter als AfD sei, ist nicht Thema und hilft den Altparteien wenig, um selbst Wähler zurückzugewinnen. Populistisch ist jede Politik und jede Partei, siehe seit Jahrzehnten die Wahlkampfslogans aller Alt- und Neuparteien bzw. Ministerinterviews oder Pressekonferenzen. Bei "Eliten" bin ich aber ebenso ratlos, wie Sie.

Meine Antwort ist zur Zeit: Es sind die Leute, die die Massenmedien kontrollieren, also die große Gruppe von Journalisten und Influenzern. Dazu kommen die Parteifunktionäre, die TV- Prominenten sowie die pseudo-wissenschaftlichen Experten, also all jene Personengruppen, die mit den Informations-Verhunzern verbandelt sind, und die bei ihrer beruflichen Karriere von dieser Medien-"Elite" abhängig sind.

Die Krise der Demokratie wird m. E. von Journalisten und Politikern erzeugt, die keine Persönlichkeiten mehr sind und nicht mehr fähig sind, an das ganze Land und an die ganze Bevölkerung zu denken. Ihr Denken und Handeln orientiert sich nur an der eigenen Karriere (Platz auf der Kandidatenliste) und an der Ideologie der Netzwerke, von denen ihre berufliche Existenz abhängt.

Je lauter diese "Elite" von Demokratie redet, desto mehr wird das wirkliche Land und das wirkliche Volk vergessen, ja zu ihrem Hassobjekt.

Bessere Politiker und bessere Journalisten braucht die Welt!

Was meinen sie? 🤔
"Sie sind also für eine Erweiterung des Meinungskorridors gar nicht zugänglich, dazu bedarf es Bereitschaft und ein grundstätzlicher Mindestkonsens ist erforderlich."
Nun ja, für den Mindestkonsens schlage ich vor erstmal alle zu entnazifizieren (25-30% der deutschen Bürger) , nach der amerikanischen Grundidee in etwa so wie einst beispielsweise Wernher von Braun. Danach wird man wissen, ob man (frei nach Adenauer) schmutziges Wasser besser wegschüttet oder nicht. (Solange man kein sauberes hat)... António Guterres den Generalsekretär der Vereinten Nationen und den Papst absetzen, wegen des Vorwurfs der Wehrkraftzersetzung, dann haben wir es geschafft Herr Lenz, wir wachen in einer völlig anderen Welt auf, vielleicht sogar in einer anderen Dimension. Wir lachen dann bald nicht mehr nur, wir strahlen! ☢️ ✌️

Norbert Heyer | Do., 21. März 2024 - 09:04

Für mich gab es für Jahrzehnte nur die CDU - bis Merkel sich putschartig zur Bundeskanzlerin erhob. Eine Kommunistin wurde zur wichtigsten Politikerin - und das Ergebnis sehen wir heute - wir sind stramm auf dem Weg in eine neue DDR. Migration bewusst ohne jegliche Steuerung, Verwüstung der Staatsfinanzen, Vernachlässigung der Infrastruktur, diktatorische Maßnahmen bei Corona, Widerspruch führte zu Isolation und Sanktion. Merkel installierte bewusst einen schwachen Nachfolger und ihre Wunschkombination grün-rot mit den lästigen Liberalen wurde Wirklichkeit - und die Arbeiten emsig daran, diesem einst vorbildlichen Staat restlos zu zerstören. Da wählen eben sehr viele Bürger, die diese Politik nicht wollen, eine Partei, die ein Zurück zur Normalität verspricht. Ob das noch gelingen wird - ich bezweifle das - wir werden sehen. Ich glaube, dass unser Land schon so schwer verändert wurde, dass eine Rückbesinnung auszuschließen ist. Dafür wurde zuviel mutwillig und bewusst
zerschlagen.

...funktioniert N U R mit einer Koalition, entweder Werteunion mit und der AfD oder CDSU und AfD!
Werteunion und CDSU funktioniert nicht weil sich doch wieder einige aus der Werteunion unterbuttern (korrumpieren) lassen.

Nach dem Parteiprogrammen zu bewerten sind zz. die einzigen glaubwürdigen Parteien in Deutschland die AfD, BSW und die Werteunion.

Die AfD könnte es schaffen die CDSU wieder auf einen demokratisch-liberalen Rechtsstaatskurs zu lenken.

Man analysiere die populistischen Gegenreden der Etablierten und vergleiche mit den tatsächlichen AfD-Aussagen. Man wird feststellt: Substanzlos und von Konkurrenzangst getrieben.

Wir sind nicht auf dem Weg in einen „neue DDR“ …, die könnte besser, demokratischer als die alte DDR sein … = unbekannt !
Nein wir gehen den Weg in die „alte“ DDR dem Unrechtsstaat mit der Unterdrückung sämtlicher Freiheiten. Von der Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Freiheit der Berufswahl &&&. Bis hin zur Verfolgung Andersdenkender und der folgerichtigen Inhaftierung mit staatlicher Umerziehung. Das ist der Weg den wir derzeit gehen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Urban Will | Do., 21. März 2024 - 09:10

Immer die gleiche Leier. Immer wieder das gleiche Bild: Hier die „etablierten Parteien“, dort die „Rechtspopulisten“.
Als gäbe es nicht das meiste Geschrei, das meiste Hohlgeschwätz von Seiten der Altparteien in Richtung der sogenannten „Populisten“.
Weidel hält die mit Abstand besten Reden im BT, ja sie poltert auch ab und zu und man sieht ihr an, wie genervt und auch gereizt sie von dem Ampel – Irrsinn ist.
Aber „populistisch“, wenn man meint, das Wort ständig gebrauchen zu müssen, sind die anderen ebenso.
Herr Hartmann analysiert, gibt aber kaum Lösungsvorschläge. Er spricht an, was längst Realität ist in anderen Ländern: dort regieren die sogenannten „Populisten“ längst mit.
In der gespielten Demokratie Deutschland möchte man sie aber weiter ausschließen, ja sogar verbieten.
Jedem Kind leuchtet längst ein, was die Altparteien - Kindsköpfe in Berlin nicht kapieren wollen (aus Angst, aus Machtgier): lasst sie mitspielen, das ist das beste Mittel gg „Radikalisierung“.

Maria Arenz | Do., 21. März 2024 - 09:15

Wer die Migrationswelle der 60er/70er Jahre mit dem vergleicht, was wir seit 2015 erleben, kann nicht den Anspruch erheben, ernst genommen zu werden. Die "Gastarbeiter" kamen aufgrund von Anwerbeabkommen, die die Regierung mit ausgewählten Staaten zunächst nur Südeururopas, dann- nach dem Mauerbau 61 auf Druck der USA -auch mit der Türkei abgeschlossen hatte. Es kamen Arbeitskräfte, die auch sofort als solche eingesetzt werden konnten und fleißig das Bruttosozialprodukt mehrten. Seit Merkels Willkommensorgie kommen aber überwiegend Menschen, die -wenn überhaupt- erst nach jahrelangen kostspieligen Integrationsprogrammen am Arbeitsmarkt einsetzbar sind (mehr als 50 % der 2015/16 Angekommenen bis heute nicht) und auch weit überproportional zu ihrem Bevölkerungsanteil ein Problem für die innere Sicherheit darstellen. Der heutige Frust der Eingeborenen hat also spezifische Gründe denen mit Hartmanns altbekannten sozialistischen Umverteilungsrezepten nicht beizukommen ist.

Thomas Romain | Do., 21. März 2024 - 09:17

In der Tat paradox, die gesellschaftliche und sozialpolitische Entwicklung.
Auf der einen Seite gibt es immer mehr Empfänger von Sozialleistungen, auf der anderen Seite geht die materielle Schere zwischen oben und unten immer mehr auseinander.
Ich glaube, der psychologische Effekt wurde völlig vernachlässigt, wenn man eine so grosse Zahl von Menschen zu Empfängern von Sozialleistungen macht. Man gibt den Leuten indirekt ein Gefühl der Minderwertigkeit und gleichzeitig wird da keine Kultur von Eigenverantwortung erzeugt - im Gegenteil.

Stefan Jarzombek | Do., 21. März 2024 - 09:19

"Eine offene Debatte über unterschiedliche Positionen wurde durch das simple Muster von Gut und Böse unmöglich gemacht. Es wurde nicht mehr argumentiert, sondern moralisch verurteilt. So wurden etwa selbst die Kinder mit dem Vorwurf massiv unter Druck gesetzt, sie gefährdeten das Leben ihrer Großeltern, sollten sie sich nicht impfen lassen."
Das genau ist die Suggestion die jedem von uns zu Teil wird, wenn man denn nicht auf Linie ist. Selbst der Papst in Rom wird zum Feindbild, weil er es als Oberhaupt aller Christen zum Frieden anmahnt.
Deutschland wird wieder zur Kriegspartei und nicht etwa durch die AfD, sondern durch die Partei der Ostermärsche und einst personifizierten Friedenstauben, den Grünen.
Verkehrte Welt kann ich da nur sagen.

Wolfgang Borchardt | Do., 21. März 2024 - 09:53

an Lenin: "Die nationale Frage ist zuerst eine soziale Frage". Dazu kommt eine Politik, die ideologisch und nicht vernünftig ist. Und die "Brandmauer", die nichts weiter ist als ein Eingeständnis von Faulheit und Bequemlichkeit, sich mit dem politischen Gegner inhaltlich auseinanderzusetzen. Und die fehlende Problemlösungskompetenz. Und die Gesinnungsvorschriften, die solange im Widerspruch zum GG stehen, wie dieses noch in jetziger Form gilt.

Frank Klaus | Do., 21. März 2024 - 10:39

Herr Hartmann hat nur zum Teil recht: Die CDU/CSU, die wirklich für nichts eine Lösung hat, ja die nicht mal die Probleme erkennt, sondern nur platte Sprüche anbietet und das Volk damit hinters Licht führt, hat leider in Deutschland ziemlichen Zulauf, weil viele Leute auf ihr leeres Gerede, ihren Hass und ihre Hetze, ihre Diffamierungen, Brandmauern und Kriegstreiberei hereinfallen. Aber die anderen beiden populisitischen Parteien, die das blaue vom Himmel lügen, SPD und Grüne, und die reine Witz- und Umfallerpartei FDP verlieren doch massiv an Zustimmung.
Das Volk wacht zunehmend auf und fällt auf Populismus nur noch teilweise herein.
Immer mehr Menschen wollen eine klare Problemanalyse und realistische Lösungsvorschläge, und deshalb wählen sie die AfD.

Tomas Poth | Do., 21. März 2024 - 12:19

Populus ist lateinisch und meint das Volk!
Demokratie kommt aus dem griechischen und meint Volksherrschaft!
Kann es von daher überhaupt falsch sein auf das Volk zuhören, um die Demokratie zu ermöglichen, zu realisieren.
Wer des Volkes Stimme stimme verächtlich macht, ja geradezu delegitimiert, indem er vom Populismus spricht. kann der überhaupt Demokrat sein?!

Der Umgang mit dem Schlagetot Populimus zeigt nur den intellektuellen Zustand der "Polit-Elite" und ihrer Unterstützer, daß sie Demokratie als Schein wollen, aber in Wirklichkeit einen Feudalismus der "Eliten" anstreben.
Ganz frei nach Walter U., "Es muß nach Demokratie aussehen, aber wir behalten die Fäden in der Hand."

Freiheit, Selbsverantwortung, Demokratie.
Bekämpft mit eurer Wahlstimme die Volksverächter!

Brigitte Miller | Do., 21. März 2024 - 13:01

einer Entwicklung "Gegen rechts" ( Sie sagen ja nicht gegen rechtsextrem) und was genau spricht für eine Entwicklung pro links BS?
Den Linksgroove haben wir ja schon lange, echte Bürgerlichkeit, also rechts, eben nicht.

Christoph Kuhlmann | Do., 21. März 2024 - 13:10

Sämtliche grünen Initiativen werden über höhere Energiepreise von den unteren Einkommen mitfinanziert, kommen aber ausschließlich den oberen Einkommen zugute. Das ist der Grundtenor dieser Politik, die durch kostspielige Auflagen beim Bau auch noch die Mieten in die Höhe treibt, so dass die Bauträger keine bezahlbaren Wohnungen mehr anbieten. Eine energische Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus wird trotz hoher Migration in Zeiten des Wohnungsmangels nicht finanziert. Stattdessen werden hohe Subventionen an die Industrie gezahlt.