- Letzter Akt
Vor 80 Jahren begann der vierwöchige Aufstand im Warschauer Ghetto. Welche Lehre können wir aus dem Widerstand der Juden gegen die deutschen Unterdrücker ziehen?
19. April 1943: Es ist ein früher Morgen in der Pessachwoche – der jüdischen Festwoche, die an die Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei erinnert. Noch ist der Himmel über Warschau tiefschwarz, doch anders als im alten Ägypten, das vor dem Auszug der Israeliten drei Tage in völliger Finsternis gelegen haben soll, wird hier bald die Dämmerung einsetzen und die Schemen von rund 850 SS-Männern sichtbar machen, die den „jüdischen Wohnbezirk“ – so die Bezeichnung unter Deutschen – im Schutz der Nacht umstellt haben.
Eine drei Meter hohe, 18 Kilometer lange Mauer umgibt das Warschauer Ghetto. Innerhalb ihrer Grenzen leben zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 60.000 Menschen – kaum ein Siebtel der 450.000 Einwohner, die 1941, zur Hochzeit des Ghettos, gegen ihren Willen hier festgehalten wurden, die meisten von ihnen Juden. Circa 100.000 sind Krankheiten wie Fleckfieber und Tuberkulose zum Opfer gefallen, dem Hunger (tägliche Essensrationen haben oft nicht einmal 200 Kalorien) oder der Gewalt der deutschen Besatzer, die mit der angeblichen „Seuchenmauer“ keine Seuche eingedämmt, sondern ihren idealen Brutkasten erst geschaffen haben. Das sind nur die Bewohner, die vor dem 22. Juli 1942 starben – jenem Tag, an dem die Nationalsozialisten mit der Auflösung des Ghettos begannen. Bis zum Jahresende wurden weitere 290.000 Männer, Frauen und Kinder deportiert, in erster Linie in das Vernichtungslager Treblinka.
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Mir wird`s immer etwas schwummerig zumute, wenn Leute andere dazu auffordern, ihrem Leben einen Sinn zu verleihen. Wir haben so viele davon in Deutschland, die jeden Tag meinen, sie müssten ihrem Leben einen besonderen Sinn geben, der meistens mit der Rettung all der anderen oder der Ukraine, oder sogar der ganzen Welt zu tun hat. Man nennt diese spezifisch deutsche Krankheit auch Helfersyndrom, oder Hypermoralismus. Es würde mir schon reichen, wenn diese Leute ihr eigenes Leben selber auf die Reihe kriegen würden, ohne andere zu nötigen, ihnen den Unterhalt zu stellen.
In DER Situation. Schwer, nachzuvollziehen. Bewundernswert.
Die Sinnfrage für Menschen in gleicher Lage wurde später ausführlich von dem Wiener Arzt Viktor Frankl thematisiert. Frankl, der selbst im KZ saß, beschrieb im Bestseller "Trotzdem Ja zum Leben sagen" seine Erlebnisse im Konzentrationslagerpredigte, unterstrich, wie wichtig es sei, selbst in existentiellen Notlagen einen "Sinn" zu finden und predigte trotz seiner traumatischen Erfahrungen in der Nachkriegszeit Versöhnung.
Wer heute ständig über den angeblichen Untergang Deutschlands und der Deutschen jammert, der/die sollte sich die damalige Zeit vergegenwärtigen. Sich daran erinnern, in welchen Zeiten sie/er heute lebt. Und zur Abwechselung vielleicht ein wenig Dankbarkeit empfinden..
Was Menschen in aussichtsloser Lage, wie derzeit Nawalny oder chinesische Dissidenten, bewegt, wird sich auch mit KI nicht beantworten lassen. Grund zur Hoffnung ? Auf jeden Fall berechtigter Anlass zur respektvollen Erinnerung an den Aufstand im Warschauer Ghetto.
dieser Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto und welche überragende Rolle er im weiteren Verlauf bei der Verarbeitung des Holocaust für die Juden gespielt hat, weshalb ich die Weigerung der Ukrainer verstehe, sich widerstandslos von den Russen besetzen, massakrieren, deportieren und am Ende wieder von einer Schießbudenfigur von Moskaus Gnaden lausig schlecht regieren und ausquetschen zu lassen. Ich achte und unterstütze diese Haltung trotz meiner Skepsis bez. der langfristigen Erfolgsaussichten. "Das Leben ist der Güter höchstes nicht" heißt es bei Schiller und allen "Verhandlunsgfans" sei gesagt, daß man es schon den Ukrainern überlassen muß, ob sie lieber sterben oder sich kampflos ergeben wollen. Ich möchte auch nicht unter russischer Besatzung leben und unterstehe mich deshalb nicht, den Ukrainern "Verhandlungen" zu empfehlen, an deren Ende nach den klaren Ansagen von Zar Wladimir Putanawitsch nur ein elendes Leben nach weißrussischem "Modell" stehen kann.
...war der Aufstand im Warschauer Getto, von dem die Aufständischen wussten, dass sie nicht siegen aber der Welt ein Zeichen senden und moralisch nur gewinnen konnten. Dieser Aufstand zeigte den festen Willen, sich nicht "wie die Schafe zur Schlachtbank" treiben zu lassen, der bis heute in der Wehrhaftigkeit des Staates Israel weiter lebt, wo man sich nicht "ins Meer treiben" lassen will. Das wird von vielen Kritikern gerne übersehen.
Nein, nicht noch den Millionen jüdischen Opfern die moderne Narrenkappe namens "Zeichen setzen" vergeben. Die Bewohner des jüdischen Ghettos in Warschau sind würdevoll gestorben und entschieden selbstbestimmt über ihren Tod.
"Zeichen setzen" besteht meist nur in billigem Aktionismus.
"Sein Leben einsetzen" für einen hohen Wert (Freiheit, Liebe, Menschlichkeit) - mit der hohen Wahrscheinlichkeit, es dabei zu verlieren - ist etwas völlig anderes.
Dazwischen klaffen Welten.
Die Juden im Warschauer Ghetto wußten, daß die allermeisten von ihnen so oder so sterben würden.
Also entschlossen sie sich, in W ü r d e zu sterben, indem sie dabei ihr letztes Fünkchen Hoffnung ausgerechnet auf die Russen (Stalin) setzten.
Fanatisierte Ideologen sind aber immer Menschenschlächter. Sie kennen keine Gnade - ob sie nun als Nationalsozialisten oder als Kommunisten daherkommen.
Nationalsozialisten = Kommunisten = gleiche Schurken?
Es waren aber die Nazis, die den Aufstand in Warschau niedergeschlagen haben.
Es waren die Nazis, die 6 Millionen Juden ermordet haben.
Daran ändern auch die Verbrechen eines Stalins nichts.
Sie können sich noch so bemühen: Sie werden es nicht schaffen, die Schuld der Nazis zu relativieren.