Film der Woche: „Der Schatten des Kommandanten“ Mein Auschwitz, dein Auschwitz Im Dokumentarfilm „Der Schatten des Kommandanten“ setzt sich der 87-jährige Hans Jürgen Höss, Sohn des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß, zum ersten Mal mit dem grausamen Vermächtnis seines Vaters auseinander. Regisseurin Daniela Völker gelingt ein innovatives Zeitdokument. VON URSULA KÄHLER
Aufstand im Warschauer Ghetto : Letzter Akt Vor 80 Jahren begann der vierwöchige Aufstand im Warschauer Ghetto. Welche Lehre können wir aus dem Widerstand der Juden gegen die deutschen Unterdrücker ziehen? VON LUKAS KOPEREK
Gedenktag zur Auschwitz-Befreiung : Amthors Shitstorm In einem Interview am Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz äußert sich der CDU-Politiker Philipp Amthor auch über muslimischen Antisemitismus. Das Gespräch wird skandalisiert. Zu recht? VON ALEXANDER MARGUIER
Holocaust-Gedenkveranstaltungen : Von der Unmöglichkeit des Erinnerns Zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz nimmt das Erinnern kein Ende. Unser Gastautor ist selbst Jude. Ihn nervt die zur Schau gestellte Betroffenheit allmählich. Er fragt: Was bringt es, der Toten zu gedenken, wenn einem die lebenden Juden egal sind? EIN GASTBEITRAG VON SERGEY LAGODINSKY
75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz : „Ich dachte jeden Tag, ich geh ins Gas“ Sie hat Auschwitz verlassen, aber Auschwitz hat nie sie verlassen. Als Rentnerin fand Schoschanna Kolmer Zuflucht in Israels erstem Altenheim für Überlebende des Holocausts. Seine Bewohner leiden noch stärker unter ihren Traumata als unter ihrer Altersarmut. Ein Besuch VON ANTJE HILDEBRANDT
75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz : „Wer sich für den Hass entscheidet, überlebt nicht lange“ Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Zum 75. Jahrestag hat der bekannte Fotograf Martin Schöller Überlebende für eine Ausstellung porträtiert. Ein Gespräch über das Trauma der Massenvernichtung, Deutschlands Verantwortung und die Frage, woher der Antisemitismus rührt INTERVIEW MIT MARTIN SCHÖLLER
Robert Menasse : Ein historischer Bluff Der Schriftsteller Robert Menasse hat in einer Rede ein historisches Ereignis erdichtet, das sein Anliegen einer „Europäischen Republik“ legitimieren soll. Das sei ein makabres Spiel mit dem Äußersten, wie Patrick Bahners in der FAZ konstatiert EIN FUNDSTÜCK DER CICERO-REDAKTION
Philosoph Slavoj Zizek : „War Josef Stalin der größte Witzbold des 20. Jahrhunderts?“ Darf man über grausame Diktatoren und menschliche Greueltaten Witze machen? Man muss es sogar, schreibt Slavoj Zizek im zweiten Teil seines Essays über Ernst Lubitsch. Das sei die beste Form mit einem Trauma umzugehen, wenn die Erinnerung für die Trauer noch zu frisch ist. Cicero Plus VON SLAVOJ ZIZEK
Streit um Documenta : Doof bleibt doof Kisslers Konter: „Auschwitz on the beach“ – unter diesem Namen wollte ein Projekt der Documenta auf die Situation der Flüchtlinge am Mittelmeer eingehen. Das ist unrettbar dumm, eitel und revisionistisch. Aber es zeigt exemplarisch, woran es in Kunst und Gesellschaft mangelt VON ALEXANDER KISSLER