Das Kraftwerk Jänschwalde soll wieder mehr Strom liefern./dpa
Das Kraftwerk Jänschwalde soll wieder mehr Strom liefern. /dpa

Kanzler und Ost-Ministerpräsidenten bilanzieren Strukturwandel in der Lausitz - Abgesang auf den Kohleausstieg

Der Kohleausstieg ist angesichts des Krieges und der Energiekrise in weite Ferne gerückt. Der Strukturwandel in der Lausitz soll trotzdem vorangetrieben werden. Doch zunächst geht es darum, die Braunkohlemeiler zu reaktivieren.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Laut dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung soll der Ausstieg aus der Braunkohle „idealerweise“ bereits bis zum Jahr 2030 realisiert werden, während der „Kohlekompromiss“ der alten Bundesregierung noch 2038 als Deadline für die Kohle festgelegt hatte. Mit milliardenschweren Subventionen soll der damit besonders in einigen ostdeutschen Bundesländern, aber auch im Rheinland einhergehende Strukturwandel abgepuffert werden, etwa durch Infrastrukturprogramme und die Ansiedlung neuer, zukunftsträchtiger Betriebe. Alleine in der Lausitz hängen derzeit noch 16.000 Arbeitsplätze direkt an der Kohle.

„Rückholaktion“ für die Braunkohle.

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Thomas Wiedemann | Sa., 3. September 2022 - 09:45

Hallo Herr Balcerowiak,
die im Artikel aufgeführten 6 Millionen Terawattstunden Solar scheinen mir um einige Größenordnungen zu hoch angesetzt zu sein. Der Gesamt-Jahreswert beim Strom für die BRD liegt bei 514 Terawattstunden, wenn ich mir verschiedene Quellen heranziehe. Bei unterschiedlichen Quellen wie auch Destatis werden 45 Mrd Kilowattstunden für 2020/2021 für die Photovoltaik aufgeführt.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Wiedemann

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 3. September 2022 - 10:50

Absurdistan ist der richtige Begriff. In dieser Ampel weiß die rechte nicht, was die linke als nächstes vorhat. Man hat den Eindruck, die Grünen arbeiten hart an dem Ziel, den CO²-Abdruck des Landes weitmöglichst zu verringern, koste es (ggf. auch an Arbeitsplätzen) was es wolle. Dazu passen widersprüchliche Aussagen. Einen Tag müssen wir Gas sparen, am anderen sind unsere Speicher trotz Lieferstopp voller als geplant. Wurde so viel Gas gespart, weil die Industrie „pausiert“?
Strukturinvestitionen sollen für Arbeitsplätze in den Kohleregionen sorgen. Das hat schon im Ruhrgebiet nicht funktioniert (10% Arbeitslose). Während die Deindustrialisierung, auch aus Energiemangel, sich fortsetzt, träumt die Regierung von grünen Industrien.
Vielleicht gelingt es tatsächlich, unser Land mit „Erneuerbaren“ zu versorgen. Aber werden wir dann noch Industrienation sein? Welchen Einfluss hat das, neben unserem „Wohlstand“, auf unser Wetter und das Klima?

Urban Will | Sa., 3. September 2022 - 11:07

einmal dargelegt.
Auch wenn ich dem Erst – Kommentator zustimmen muss, es waren wohl ca. 6 TWh, nicht 6 Mio, die abgeregelt werden mussten (D braucht pro Jahr insgesamt ca. 510 TWh Strom), da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
Es ändert aber nichts daran: Wenn die Moral, bzw. Ideologie der Vernunft übergeordnet wird, endet man irgendwann so.
Aber es geht nur über den Wahlzettel und wenn der Deutsche meint, immer noch den Altparteienstadl am Ruder zu lassen, wenn er dem ÖR, dessen Unfähigkeit und Einseitigkeit ja allenthalben jedem bekannt sein müsste, nach wie vor glaubt und sich sagen lässt, wer oder was in diesem Lande gut oder schlecht ist, dann hat er es nicht anders verdient.
Die Energiepolitik, verbunden mit d Sanktionen gg Russland waren der größte Blödsinn der letzten Jahrzehnte, an Dummheit der Migrationspolitik noch weit voraus.
Spätestens, wenn der kleine Mann Kredite aufnehmen muss, um seine Energie zu bezahlen, wird er es merken.
Dann wird es ein heißer Winter.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. September 2022 - 11:30

Gibt es denn überhaupt nur ein Thema, bei dem diese Ampel mal einen konkreten, klar überschaubaren, wissenschaftlich und technisch belegbaren, mit ausreichend ausgebildetem Personal durchführbaren Plan hat? Inzwischen liest man zu diesem Thema aus den Reihen der Politik nur ungenaue utopische Ziele, hört immer wieder die gleichen Sätze, das alles schon gut werden wird und das scheint noch immer der Mehrheit der Bevölkerung und natürlich auch der Medien auszureichen. Aha. Der SPD im Osten ist auch schon aufgefallen, dass dieser Ausstieg, wie von der Ampel auf 2030 verkürzt nicht funktionieren wird. Diese gesamte Klimapolitik fährt immer offensichtlicher gegen die Klimawand und noch wird die Laufzeitverlängerung für die AKW hinausgezögert. Lt. Habeck haben wir doch kein Stromproblem. Warum also diese Kehrtwende der Klimaapostel. Wir alle wissen es doch schon gaaaanz lange. Wir wollen die Welt retten, mit 0,2 % CO² Anteil an der Gesamtentstehung. Und die Windräder produzieren dafür FS6.

Fritz Elvers | So., 4. September 2022 - 15:53

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

- Es sind 2-3% des globalen CO2-Eintrags

- Das Isoliergas SF6 wird nicht in WKAs erzeugt, sondern diese werden damit gefüllt und müssen sicher entsorgt werden.

Tomas Poth | Sa., 3. September 2022 - 11:31

… von zuverlässigen Energiequellen? Auch beim Ausstieg von der Kernkraft werden wir eine Umkehr erleben! Das ist nur eine Frage der Energie Unterversorgung bis die Grünen einsichtig werden.

Ingo Frank | Sa., 3. September 2022 - 16:59

was an Pfui- co2 ausstoßenden Energie noch reaktiviert werden muss, damit im Buntland Germany das Licht an bleibt. Und, damit es die nächsten Jahrzehnte energetisch noch halbwegs stabil bleibt, sehe ich nicht nur die Laufzeitverlängerung der noch vorhandenen AKW, nein wir werden noch Fachkräfte teuer einkaufen um den Einstieg vom Ausstieg aus der Atomkraft zu ermöglichen.
Alternativ und viel viel billiger wäre nebenbei bemerkt russisches Erdgas. Aber da der deutsche steuerzahlende Michel das nicht will ….. muß er mit den hohen Energiepreisen leben. Mann gönnt ihm, dem Michel ja sonst nichts.
Im übrigen lese Ich immer Gas, Gas, Gas! Und die Gskunden müssen entlastet werden ….. Was ist mit Heizöl welches im selben Verhältnis gestiegen ist? Aber das sind ja die Dummen vom Dorf und die haben sich für ihr Häuschen abgebuckelt, abbezahlt und dafür geschuftet.
Da trifft‘s eh die Richtigen!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik