KKW Grohnde
Das Kernkraftwerk Grohnde in Niedersachsen soll Ende des Jahres vom Netz gehen / dpa

Energiekrise in Europa - „Wenn der Winter kalt wird, bekommen wir ein Problem“

Windflaute und Gasknappheit führen zu explodierenden Energiepreisen. Und ausgerechnet in der beginnenden Heizperiode will Deutschland drei seiner sechs Kernkraftwerke abschalten. Der Energieexperte Björn Peters hält das für einen verhängnisvollen Fehler.

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Der Physiker und Experte für Kraftwerksfinanzierung Dr. Björn Peters ist wissenschaftlicher Direktor des Aktionskreises Energie & Naturschutz AKEN, Nachhaltigkeitsaktivist und Unternehmer.

Herr Peters, die Großhandelspreise für Strom sind derzeit so hoch wie nie, gleichzeitig wird das Gas knapp. Was ist da los?

Europa schlittert gerade in eine Energiekrise hinein, die zwei Hauptursachen hat. Zum einen zieht sich die Natur aus der Windstromerzeugung heraus. Sie liefert dieses Jahr sehr viel weniger Windenergie, als wir benötigen. Gleichzeitig ist es auch relativ dunkel, und es fehlt daher an Solarenergie. Zum anderen sollten um diese Jahreszeit die Gasspeicher eigentlich voll sein. Sie sind es aber nicht, weil vor allem Russland nicht genug Erdgas liefert.

Weil Präsident Putin uns unter Druck setzen will?

Man weiß nicht genau, ob Russland nicht liefern will oder nicht liefern kann. Aber wenn man etwas Erfahrung im Rohstoffgeschäft hat, weiß man, dass nach langen Jahren mit sehr niedrigen Preisen die Investitionstätigkeit der Produzenten deutlich nachlässt. Vielleicht hat einfach das Geld gefehlt, um in Produktionsanlagen zu investieren. Was jetzt dazu führt, dass die Gasproduktion nicht schnell nach oben gefahren werden kann.

Dr. Björn Peters
Björn Peters / Stefan Gröpper

Steuern wir auf einen Winter zu, in dem Heizungen ausfallen oder der Strom ausbleibt?

Das ist genau die Befürchtung. Ich weiß von Großbritannien, dass dort viele ausländische Fachkräfte das Land den Winter über verlassen wollen. Dort ist die Lage noch angespannter als in Kontinentaleuropa, weil es eine Insel ist. Die Briten setzen ähnlich wie wir vor allem auf Windkraft. Das rächt sich nun, wenn das Wetter nicht mitspielt. Zusätzlich ist eine wichtige Verbindung zum französischen Stromnetz abgebrannt. Es wird Monate dauern, diese wieder in Betrieb zu nehmen.

In Deutschland fordern die meisten Politiker fast aller Parteien, möglichst schnell noch mehr Windkraftanlagen zu bauen.

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helmut armbruster | Do., 23. September 2021 - 08:31

führt fast nie zur besten Lösung.
Und wenn diese Karte dann auch noch ideologisch verzerrt wahr genommen wird, dann kann man fast sicher sein, dass man auf die falsche Karte gesetzt hat.
Jeder vernünftige Planer macht sich einen Plan B für den Fall, dass Plan A schief läuft.
Unsere Politik, allen voran Merkel, hielt ein solches Vorgehen nicht für notwendig. Allein damit hat sich diese Politik deklassiert und aller Welt offenbart, dass sie nichts weiß und nichts kann.
Wir werden von Leuten regiert, die keine Ahnung haben!!!

Hans Jürgen Wienroth | Do., 23. September 2021 - 08:42

Zitat: „Auch wenn es anstrengend ist: Man muss sich mit der vollen Häufigkeitsverteilung von Witterungsereignissen auseinandersetzen.“ Da beginnt das große Problem dieses ehem. Industrielandes, Forschung ist „auf Linie gebracht“ und es gibt kaum noch regierungskritische Publikationen in den Medien. Wie soll da geforscht werden, welche Auswirkungen z. B. die Windkraft hat, und da denke ich nicht nur an die Versorgung, sondern auch an Wetterereignisse. Macht es wirklich keinen Unterschied, ob ich dem Wind Energie entziehe? Gibt es ggf. einen Einfluss auf Regenereignisse und Bodenaustrocknung?
Mit den absehbaren Regierungsparteien wird es keine Rückkehr zur Atomenergie geben, nicht einmal wenn wir nur noch eine „angebotsorientierte Stromversorgung haben. Das wäre schließlich der Tod der grünen Partei.
p. s.: Wer von Wasserstoff als Alternative träumt, irrt. Das η ist grottenschlecht, der Transport z. B. aus Australien per Schiff kaum klimafreundlich und dort gibt es wenig Wasser.

Hinsichtlich der Energiepolitik sehe ich seit Jahren nur noch Schwachsinn walten.
Gut, wenn wir die Energieversorgung nur noch angebotsorientiert betreiben wollen, muß man auch Klartext reden was das bedeutet, nämlich Stromzuteilung nach politischen Maßgaben.
Mit nachlassendem Stromangebot, wenig bis kein Wind-/Sonnenenergie, werden Verbraucher nach und nach abgeschaltet. Zuerst die privaten Haushalte, dann Kleinbetriebe, alles nach einer Prioritätenliste geregelt. Die Krankenhäuser sind per se alle mit Notstromaggregaten ausgerüstet, könnten also noch vor den privaten Haushalten abgeschaltet werden.
Sollen sich zukünftig alle Stromnutzer mit Notstromaggregaten ausrüsten, um die Energie-Lücken von Sonne und Wind zu füllen?
Das wäre der größte Schwachsinn und kontraproduktiv zu den gesetzten Zielen einer CO2-neutralen Bewirtschaftung.

...für alle.
Habe gehört das die Grünen Notstromaggregate gleichfalls fördern wollen.
AB sagt das die dann aber elektrisch angetrieben werden müssen. (Satire Off)

Carola Schommer | Do., 23. September 2021 - 09:19

Hoffentlich hat Herr Peters auch damit recht, dass die neue Generation von den "Grünen", sich still und leise vom Atomausstieg verabschieden könnten, weil der Klimawandel ja noch viel schrecklicher ist als Kernkraftwerke.

Christa Wallau | Do., 23. September 2021 - 09:21

daß sie "das falsche Schwein geschlachtet haben", als sie die Atomkraft abrupt abschafften!
Merkel u. ihre CDU sind ihnen doch noch mit hängender Zunge aus reinem Opportunismus hinterher gelaufen!

Und ausgerechnet d i e s e n Leuten, die sich derart
in der Energiepolitik verrechnet haben, wollen bei der Wahl am Sonntag wieder viele Deutsche ihre Stimme geben!
Russisch Roulette zu spielen ist dagegen verhältnismäßig ungefährlich - möchte ich behaupten
Sachverstand u. Vernunft bei den Grünen sind ja keineswegs nachgewachsen, nachdem die "Generation ... ,die in den Schützengräben Wyhl, Wackersdorf und Gorleben sozisalisiert wurde,"
abgetreten ist. Im Gegenteil: Die Infantilisierung hat noch zugenommen (siehe Greta u. FFF1).

Armes Deutschland!
Mach dich auf einen "Blindflug" gefaßt, "bei dem wir nicht wissen, wo wir landen oder zerschellen werden"!

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf's Eis.

Sie schildern das gerade so, als wären aus Grünen plötzlich Kernkraftbefürworter geworden.

Und das, was Sie hier behaupten, aber gar nicht der Wahrheit entspricht, ist für Sie mal wieder eine weitere Warnung, bloß nicht die Grünen zu wählen.

Schreibt jemand, der hier laufend für die AfD trommelt....Passt ja. Das ist höchstens eine Warnung, die AfD nicht zu wählen. Die, wie man sieht, es mit Wahrheiten nicht so eng sieht. Aber es geht ja um "Widerstand", da ist scheinbar alles erlaubt.

Stimmt, die Infantilisierung hat zugenommen. Aber nicht unter den Jungen.

Eher da, wo sich Altersstarrsinn breitmacht.

Yvonne Stange | Do., 23. September 2021 - 09:26

.. werden wir ein großes Problem bekommen, vor allem die Niedrigverdiener. Zusätzlich wird ja die CO²-Steuer noch auf die Preise umgelegt!! Wo dieses Geld hingeht weiß keiner... ;-) Wir haben ja genug "Gäste" und es werden immer mehr. Und die bekommen - im Gegensatz zu Biodeutschen - ALLE Nebenkosten bezahlt, egal ob sie stundenlang Wasser laufen lassen oder bei offenem Fenster die Heizung voll aufgedreht haben. Der Steuerzahler kommt für alles auf... und die Deutschen erfrieren in den Wohnungen. - Und man müßte einfach nur mal den Energieerhaltungssatz berücksichtigen: Energie kann nicht erschaffen werden... Es gibt nur eine bestimmte Menge Windenergie, die wird nicht mehr, egal wie viele Spargel aufgestellt werden!!!! Aber logisches Denken und Naturwissenschaften gingen an den Grün-Linken schon immer vorbei. "Das Wissen verfolgt mich - aber ich bin schneller!" ist ihr Leitspruch!

Jochen Rollwagen | Do., 23. September 2021 - 09:27

für diesen grandiosen Schenkelklopfer:

"Zum einen zieht sich die Natur aus der Windstromerzeugung heraus"

Diese fiese Natur ! Zieht sich einfach raus. Und jetzt wird es auch noch kalt und dunkel im Winter. Nein ! Doch ! Oh !

Demnächst demonstrieren "Fridays for future" dann also für wärmere Winter. Oder so. Und schuld sind natürlich: Die Russen !

Dieses Land ist an Irrsinn nicht mehr zu toppen.

gabriele bondzio | Do., 23. September 2021 - 11:57

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Ganz ihrer Meinung, Herr Rollwagen. Kein Strom, keine Wärme, kein fließend Wasser und noch einige andere Dinge mehr.
Leute die im Zweifel sind brauchen ja nur mal überlegen. Was in ihrem Haushalt ohne Energie noch funktionieren dürfte.
Die andere Seite, die Teuerung bei knappen Gütern galoppiert weiter, besonders bei unverzichtbaren Dingen des täglichen Lebens, wie Energie, Kraftstoffe, Lebensmittel (besonders Obst/Gemüse) usw.
Jedes zweite Wort, was Politiker aussprechen ist "sozial". Darüber kann ich mir wirklich nur noch an den Kopf fassen.

Kurt Kuhn | Do., 23. September 2021 - 13:27

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Aber, aber, lieber Herr Rollwagen,
ich dachte die AFD ist an allem schuld!? Vor Jahrzehnten war es angeblich die SPD, sagte damals ein Milchmann.
In meinem Heimatort lebte vor vielen Jahren ein Mann mit dem Namen Schuld. Er war Postzusteller und bestens bekannt. Wenn man einen Schuldigen für irgendetwas suchte, hieß es immer: "Der Schuld ist schuld!"
Schuldige hat man schon immer, bei Bedarf um 7 Ecken, für alles mögliche gefunden... nur bei den Mächtigen nicht.
Im Ostblock wurden die Menschen auch jedes Jahr vom dunklen und kalten Winter überrascht.
Übrigens stimme ich Ihrem humorvollen Kommentar voll zu!

Manfred Bühring | Do., 23. September 2021 - 09:29

Mal wieder Putin der Schreckliche, der Schuld hat; da sind sich Peters, die Bild-Zeitung und Robert Habekck einig. Vielleicht sollte man zur Kenntnis nehmen, dass Gazprom alle Verträge erfüllt hat und weiterhin erfüllt. Dieses üble Russland-Bashing lenkt wunderbar ab von den nun sich abzeichnenden fatalen Folgen einer naiven Energiepolitik: AKWs abgeschaltet; hochmoderne Kohlekraftwerke abgeschaltet; Gas verteufelt. Was bleibt, ist Wind und Sonne. Und das hat schon Hans-Werner Sinn, der kein Idiot ist, vor langer Zeit vorausgesagt.

Achim Koester | Do., 23. September 2021 - 09:47

vom letzten Jahrhundert. Die Technologie hat immense Fortschritte gemacht, sowohl in puncto Sicherheit als auch Verwertbarkeit von "Abfällen", ich denke da mittelfristig an den Dual Fluid Reaktor, der so gut wie keine strahlenden Rückstände hinterläßt und langfristig an den Fusionsreaktor, beide Systeme sind leider in Deutschland nicht realisierbar, da schon bei dem Wort "Atom" viele Menschen Schnappatmung bekommen, beflügelt von diffusen Ängsten, die vorwiegend von den Grünen geschürt werden, aus welchen ideologischen Gründen auch immer.

Ernst-Günther Konrad | Do., 23. September 2021 - 10:12

Alles richtig aus meiner Sicht Herr Peters. Auch Grüne wollen nicht frieren und vermeiden natürlich das Thema AKK bewusst, weil selbst der dümmste Mensch erkennt, dass Erfrieren mit Sicherheit nicht die schönste Todesart ist. Mir fehlt das technische Verständnis zur AKK-Problematik, doch steht für mich eines fest. Sie haben, wie auch Herr Wienroth in seinem Kommentar völlig richtig schreibt, die breite, ideologiefreie wissenschaftliche Diskussion zum Thema Klima, Energie und Lösungsmöglichkeiten fehlt. Ich kann mich hier nur auf mein Gefühl verlassen und meine Intuition und den wenigen vorhandenen kritischen Berichten zur Klimapolitik vertrauen. Ich bin kein englischer Muttersprachler und kann viele Spezialbegriffe und Theorien deshalb nicht folgen.
Mir würden erklärende Filme, öffentliche Diskussionen, Fachleute aus den unterschiedlichsten themenübergreifenden Wissenschaften helfen, die sowohl die Klima- als auch die Energieprobleme ohne Scheuklappen diskutieren. "I have a Dream."

Gerhard Lenz | Do., 23. September 2021 - 10:12

oder geradewegs in die Vergangenheit.

Es gibt kaum Informationen über diesen Aktionskreis. Auf der Internetseite präsentiert man sich als Kreis von Unternehmern, Akademikern und Facharbeitern.
Herr Björn Peters ist offensichtlich Ressortleiter und Vorstandsmitglied bei der "wirtschaftsliberalen Denkfabrik Deutscher Arbeitgeberverband" - so zu lesen auf der entsprechenden Internetseite. Und soviel Aufklärung über jemanden, der mal wieder ein Plädoyer für die Kernkraft hält, sollte schon sein dürfen.

Bislang ist Aken nur durch Kritik an einer Studie zur Frage, wie man zukünftige Klimaziele erreicht, aufgefallen. Dabei hat dieser "Arbeitskreis"offensichtlich die Mehrheit der Wissenschaft klar gegen sich.
Zur Diskussion:
https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2021-08-30/1168de6c5c29f7e6489c5…

Klar ist jedoch: Angesichts der Risiken und der ungeklärten Entsorgung ist die Kernkraft die Energie der Zukunft - bis zur nächsten Reaktorpanne. Dann ist man wieder klüger...

Wann war denn in Europa die letzte Reaktorpanne, Herr Lenz? Wie viele Menschen sind denn seit 1960 in Deutschland durch Atomkraftwerke, wie viele durch andere Kraftwerke umgekommen?

Die Antwort wird Ihnen leicht fallen, da Sie ja (wie immer) die Mehrheit der Wissenschaftler "klar auf Ihrer Seite" haben und natürlich den richtigen Weg in die Zukunft kennen. Mit Ihnen geht ja die neue Zeit, und zwar stracks in die strahlende Zukunft.

Eigentlich hätten die Grünen oder die Linken Sie zum Kanzlerkandidaten machen sollen. Es ist m. E. gar nicht unwahrscheinlich, dass Sie dieser Aufgabe ebenso gut gewachsen wären wie die drei Triellierer.

A. Krüger | Do., 23. September 2021 - 10:28

sind die Mahner und Warner bisher medial kaum in Erscheinung getreten? Jeder Grünspecht hält sich doch für einen Klima- und Wirtschaftsexperten und hat hier - insbesondere in Deutschland - eine Bewegung ausgelöst, die jenseits der Realität liegt.

Jürgen Schneider | Do., 23. September 2021 - 11:34

Wenn die Deutschen dann im Winter in ihren Wohnungen vor Kälte zittern, wird es ihnen sicherlich ein großer Trost sein, dass dies ja wegen der Erwärmung so ist.

Christa Wallau | Do., 23. September 2021 - 16:30

Antwort auf von Jürgen Schneider

Die Deutschen zittern doch gern vor Kälte, wenn sie damit die Erderwärmung
eindämmen können.
Hoch lebe der Opfergeist!

Rob Schuberth | Do., 23. September 2021 - 11:49

...könnte man lachen über die Einsicht der Grünen, oder zumindest in großen Teilen der Grünen.

Übrigens bedarf es bald, nachdem wir unsere letzten 7 AKW abgeschaltet haben und unsere Grundlast maßgeblich aus dem EU-Ausland importieren müssen, keines kalten Winters um Blackouts zu erleben.
Es ist ja bei Kerzenschein ganz romantisch, nur unserer Industrie reichen Kerzen nicht.

Vllt bringt ja Chinas Flüssigsalzreaktor noch die Wende die unsere Energiewende so dringend braucht.

Was ist nur aus unserem Land geworden.

Charlotte Basler | Do., 23. September 2021 - 12:03

Vermutlich werden wir die Atom- und Kohlekraftwerke nicht abschalten. Die großen Energieversorger bekommen für die geforderte Flexibilität enorme Entschädigungen - und die Bürger sind erleichtert zahlen gerne hohe Energiekosten und Steuern und danken der Politik, dass sie nicht frieren müssen. Einfach genial!

Rob Schuberth | Do., 23. September 2021 - 13:43

Antwort auf von Charlotte Basler

Danke, werte Frau Basler, für Ihren humorvollen Beitrag.

Es bedarf tatsächlich einer Prise Humor, will man unsere Politik und unsere Politiker halbwegs aushalten können.

Herr lass Hirn regnen...

Es gibt übrigens int. Forschung zu K-Kraftwerken die mit alten Brennstäben betrieben werden können und kaum noch Müll verursachen.

Oder die Flüssigsalzreaktoren die China gerade erprobt.

Leider geht so etwas in ideologisch verrammelte Hirne nicht (mehr) hinein.

Gerade von diese Forschung hat sich Deutschland, das einmal führend war auf diesem Gebiet, komplett verabschiedet, weil die Grünen es so wollten. Die Hinwendung zu diesen Kern-Kraftwerken der neusten Generation - der einzige Weg, die CO² - Einspar -Ziele zu erreichen - wird hier wohl aus ideologischen Gründen nicht stattfinden. Alle bis dato so gefürchteten Probleme - Endlagerung, Kernschmelze - wurden von Ingenieuren und Wissenschaftlern weitgehend gelöst, aber wir haben den Anschluss längst verpasst und werden so weiterdümpeln, bis die Folgen von unweigerlich auf uns zukommenden Blackouts so gravierend sein werden, dass wir gar nicht anders können. Das braucht allerdings Zeit, die wir dann kaum noch haben werden, denn solch eine ernste Krise muss schnell bereinigt werden, das allerdings haben wir in Deutschland verlernt. Wir gendern lieber und retten die Welt.

Andererseits sind die großen technischen Probleme neuer Reaktorlinien noch lange nicht gelöst, nur sind deutsche Universitäten auch nicht mehr dabei.

Welches Politikerhirn sich 100%ige CO2-Freiheit auch immer ausgedacht hat, es wird es nicht erleben. Dennoch muss getan werden, was geht. Es ist z.B. aberwitzig, dass immer noch Gas verbrannt wird, ohne vorher Strom zu produzieren (BHKW). Oder H2 aus Erdgas zu gewinnen, ohne CO2-Verbindungen lagerungsfähig zu machen.

Kleine Schritte sind besser als große, ahnungslose Worte. In meiner Heimatstadt sind supraleitende Stromkabel und gleich nebenan CO2-freie Hochöfen realisiert worden.

Morgen ist hier wieder FFF-Geschrei, statt Mathe zu büffeln. Und ich wohne nicht in Hameln.

Tomas Poth | Do., 23. September 2021 - 14:05

Die noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke in Deutschland haben ihre "CO2-Schuld" seit ihrer Errichtung längst hinter sich. Sie sind sicher, zuverlässig & emittieren kein CO2, wenn das ein Kriterium ist. Allerdings bleibt das Problem der Entsorgung radioaktiver Materialien, das eigentliche Problem wenn man den sicheren Einschluss über Hundert-Jahrtausende garantieren soll.
Neuere, moderne Kernkraftwerke umgehen diese besondere Problematik.
Kohlekraftwerke werden derzeit weltweit 1600 an der Zahl geplant &/oder gebaut, so berichtet das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.
Warum sollen wir also unsere 130 Kohlekraftwerke abschalten?
Wir müssen da keine Vorreiterrolle geben. Das wäre naiv & selbstzerstörerisch.
Und offensichtlich hat der Rest der Welt wohl eine andere Sicht auf die CO2-Hypothese, als sie vom IPCC und ganz speziell hier bei uns gepredigt wird. Damit sind wir wieder bei der Co2-Religiösität und FFF-Kids. Verwirrtheit (Unerfahrenheit) vs Altersstarrsinn (Erfahrung)?

Norbert Heyer | Do., 23. September 2021 - 14:37

Vorab - ich war, bin und bleibe Befürworter von AKW. Habe hautnah den Kampf gegen den Schnellen Brüter in Kalkar erlebt. Hier war nämlich die Lösung der Lagerung von Brennstäben - sie hätten hier weiterhin für jahrelange, sichere Energie gesorgt und Deutschland war mit dieser neuen Technik weltweit führend. Es kam anders, wir bauen sichere Energie ab - bei alten KKW verständlich - aber bei sicheren AKW ein Höllenritt von Ideologen auf Kosten der Menschen. Nein, wir werden keine neuen AKW bauen, dass können sich alle hier versammelten Realisten abschminken, wir werden nämlich von Politikern regiert, die von Tuten und Blasen keinen Schimmer haben. Es wird nach guter alter deutscher Sitte solange gestümpert, bis das ganze Kartenhaus zusammenbricht. Wir müssen erst wieder ganz, ganz unten angekommen sein, bis sich wieder etwas regt, was man gemeinhin als gesunden Menschenverstand bezeichnet. Egal, was demnächst hier uns regiert, es ist nicht zu erwarten, dass die Intelligenz obsiegt.

Brigitte Simon | Fr., 24. September 2021 - 14:02

Antwort auf von Norbert Heyer

Helmut Schmidt war entschiedener Befürworter der Stromerzeugung aus Kernkraft. Er nannte die Debatte um die globale Erwärmung für hysterisch überhitzt. Politisch miß-
braucht. Siehe Grüne. Wie recht hätte Schmidt, heute mehr denn je. Das erleben wir
2021.

Von der weltweit bestens vernetzten "fff". Von dieser die Grünen Mitglieder und deren
mitmarschierenden Mitläufer aufgeheizt. Sie leben in ihrem Radikalismus.

Schmidt sprach sich auch für eine Neuorientierung der Energiepolitik aus, da die f o -
s s i l e n Reserven begrenzt seien und zudem der Klimaveränderung entgegen wirkt.
Was für eine Vision.

Er war Befürworter der Kernenergie und Gegner des Atomausstiegs, der unter der
r o t - g r ü n geführten Bundesregierung beschlossen wurde.

Ein Verhängnis für Deutschlands Zukunft. Der mit Schmidt "befreundete " Bundes-
kanzleranwärter Scholz besitzt nur ein kognitives Erinnerungsvermögen. Je nach Be-
darf!

Kalte Winter, heiße Sommer werden menschenwürdiges Leben zerstören.

H. Stellbruch | Do., 23. September 2021 - 14:39

Wind- und Sonnenkraft sind auf keinen Fall CO2-neutral, da sie zum Ausgleich der kurzfristigen Dunkelflauten zwingend Gaskraftwerke benötigen, die sich rasch an- und ausschalten lassen. Das erhöht die Abhängigkeit von Russland.
Wie auch dieser Artikel zeigt, sind unsere Politiker Meinung, wenn man nur guten Willens ist und die Probleme mit Geld zuwirft, könne man die Physik außer Kraft setzen.
Insofern wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Bei einer Jugend, deren Strom aus der Steckdose und Geld aus dem EC-Automaten kommt, muss das nicht verwundern. Wundern muss einen nur, dass sich auch Erwachsene von diesen Hirngespinsten anstecken lassen.

Bernhard Mayer | Do., 23. September 2021 - 16:59

Dabei müssen doch noch, jedes Jahr mehrere Tausend zusätzliche Sozialwohngen gebaut werde.
Ohne Gas-Heizung?
Oder vielleicht doch mit sündhaft teurer Strom-Heizung?

Bernd Muhlack | Do., 23. September 2021 - 17:25

- kann das ein ernsthaftes Problem werden."
sagt Herr Peters.

Trapper Bill hackt vor seiner Hütte Holz.
Ein Indianer reitet vorbei, nickt u sagt:
"Winter wird sehr kalt!"
Er reitet weiter.
Das wiederholt sich etliche Tage.
Dann Bill: "Sach ma Häuptling, woher weeschen Du, dass der Winter sehr kalt werd?"
"Weißer Mann hackt viel Holz, Winter wird sehr kalt!" - lacht u reitet weiter.

Ich weiß nicht, welchem Expertengremium dieser Häuptling angehört; aber sagt man Heut zu Tage nicht "von Indigenen lernen, heißt siegen lernen!"?

Was Herr Peters sagt, wird keinerlei Gehör finden, obwohl man ja nicht taub - sorry - gehörlos ist.
Es ist müßig über Windräder zu streiten, wenn die Leitungskapazität Nord-Süd nicht vorhanden ist.
Jeder will Strom aber keine Leitungen, Windräder vor Ort; "St. Florian".

SPD/GRÜNE wollten den AKW-Ausstieg.
Merkel 1 (mit FDP) machte das rückgängig (!).
Fukushima 2011 => Merkel 2, 3, 4 mit der sinnfreien "Energiewende".

Der Strom wird von unseren Nachbarn kommen!

Ingofrank | Fr., 24. September 2021 - 21:54

Wir haben bei der letzten Ölpreiserhöhung uns einen 7 kw starken Ofen ins Wohnzimmer gesetzt.
3 Paletten Kohlen, 1 Palette Holzbrikett und schön gehacktes Buchenholz, Obsthölzer, und jedes Jahr kommt aus dem Garten Holz dazu. Ich hoffe, die nächsten 4 Jahre auszuhalten. Wenn der Strom nur ein paar Stunden/ Tag zur Verfügung steht, auch nicht schlimm. Unser großer Gefrierschrank hält eine ganze Weile die Temperatur. Wenn’s auftaut wird mit Propangas eingekocht. Die können uns alle mal …..
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Fritz Elvers | Sa., 25. September 2021 - 00:32

sondern um bestehende. Die Bauchentscheidung, diese stillzulegen, ist eine aberwitzig teure Fehlentscheidung. Dagegen ist Andy's Maut ein Taschengeld.

Die möglichen Restlaufzeiten lassen sich nur durch eine gründliche Analyse der Beanspruchung, insbesondere des Druckbehälters und Primäkreislaufes, sowie der Ausfallhistorie bewerten.

Bei Brokdorf war ich dabei und durfte Lochkarten einlesen. Inzwischen haben sich die Berechnungs-methoden etwas geändert.

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 25. September 2021 - 16:43

Wegen der Elektromobilität, die erheblichen Energiebedarf bedeutet, gibt es in England bereits Pläne die besagen, dass im Notfall zu bestimmten Tageszeiten die Ladestationen für Elektrofahrzeuge abgeschaltet werden. Angeblich liegen auch entsprechende“ Notfallpläne“ in der Schublade für Geheimes im Berliner Wirtschaftsministerium versteckt. In der juristischen Beweisführung kann auch das Verschweigen eines Umstands als Falschaussage gewertet werden. Wenn dieser von Investigativjournalisten behauptete Notfallplan in Berlin tatsächlich existiert kann dem Wirtschaftsminister der Vorwurf nicht erspart bleiben wegen des Trends zur Elektromobilität vorsätzlich Falsches durch verschweigen eines Umstands bewirkt bzw. zugelassen zu haben