Greenpeace-Aktion gegen den Verbrennungsmotor in Berlin / dpa

EU verbietet Verbrennungsmotor - Von Mao lernen

Nach dem Willen der EU-Kommission sollen vom Jahr 2035 an keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das Dekret erinnert an autoritäre Regime – und richtet am Ende mehr Schaden an als es Nutzen stiftet.

Bernd Lucke

Autoreninfo

Bernd Lucke war Mitbegründer und Vorsitzender der AfD, deren marktwirtschaftlichen und liberalen Flügel er bis zu seiner Abwahl im Juli 2015 vertrat. Nach seinem Austritt aus der AfD gründete der 58 Jahre alte Wirtschaftsprofessor die Partei Alfa später Liberal-Konservative Reformer , für die er bis 2019 im EU-Parlament saß. Lucke lehrt Makroökonomie an der Universität Hamburg.

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Spatzen sind schädlich, sagte der Große Vorsitzende. Als Körnerfresser vernichteten sie einen Teil der Ernte. Um die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen, rief Mao Zedong deshalb 1958 die „Spatzenkampagne“ aus. Zwei bis drei Milliarden Feldsperlinge wurden binnen kürzester Zeit getötet. Das Resultat: Eine Insektenplage ungeheuren Ausmaßes suchte China heim. In den Feldern gediehen die Schädlinge wie nie zuvor. Es wurde weniger geerntet, nicht mehr. Schließlich importierte China eine Viertelmillion Feldsperlinge aus der Sowjetunion.

Die Geschichte sozialistischer Staaten ist voll von Maßnahmen, die große Staatslenker zum vermeintlichen Wohl der Bevölkerung anordneten. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion, die Vernichtung der wettbewerblichen Wirtschaftsordnung durch Kombinate in der DDR, Maos „Großer Sprung nach vorn“: im günstigsten Fall Misserfolge, oft mit verheerenden Auswirkungen. Die westlichen Staaten kamen glimpflicher davon, weil wirtschaftliche und politische Macht sich nicht in einer Hand ballte. 

Diesmal alles anders?

Natürlich hat dies alles nichts mit der Entscheidung der EU-Kommission zu tun, von 2035 an den Verbrennungsmotor zu verbieten. This time is different, sagen die Verantwortlichen – und das sagen sie immer, wenn ihre Entscheidungen lieber nicht mit historischen Erfahrungen abgeglichen werden sollen. 

Also gut, dann schauen wir in die Zukunft.

Denn heute wollen wir ja nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Wir müssen die CO2-Emissionen reduzieren, deren ungebremster Anstieg gefährliche Auswirkungen auf das Klima und die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen haben würde. Die Verbrennung von Benzin und Diesel setzt CO2 frei, und dies einfach in die Atmosphäre zu pusten, hat unerwünschte Klimafolgen. Dagegen muss man was tun. 

Und die Kommission tut etwas: Sie verbietet den Verbrennungsmotor. Rübe ab und fertig. Warum soll es den Motoren besser gehen als den Spatzen?

Nun ist der Verbrennungsmotor ein ungemein erfolgreiches Produkt: Er hat sich weltweit durchgesetzt, wird weltweit nachgefragt und er ist weltweit die erste Anschaffung, die Menschen machen, wenn sie es zu ein wenig Wohlstand gebracht haben. Welches andere Industrieprodukt kann von sich sagen, dass es sich über 150 Jahre hinweg vergleichbarer Verbreitung und Beliebtheit erfreut?

Weltweit ein Ausdruck des Wohlstands

Nicht nur ist der Verbrennungsmotor weltweit Ausdruck des ersten Wohlstands. Für viele Menschen ist er auch dessen Ursache. In Deutschland, England, Italien, Frankreich und den USA, später in Russland, Japan, Südkorea, Indien und China haben Millionen von Arbeitern in der Autoindustrie, im Flugzeug- und dieselgetriebenen Schienenfahrzeugbau, in den Werften, in den Zulieferbetrieben dieser Branchen, in Reparaturbetrieben und anderen produktnahen Dienstleistungen gearbeitet. Und arbeiten dort noch heute. Unmöglich abzuschätzen, welchen Wohlstand wir – weltweit! – dem Verbrennungsmotor verdanken, unmöglich abzusehen, wieviel Wohlstand wir opfern, wenn wir ihn verbieten. 

Deshalb sollten die Alarmglocken läuten, wenn staatlicherseits etwas verboten werden soll, das im Markt und bei den Menschen so außergewöhnlich erfolgreich ist. Hier schießt die EU-Kommission nicht auf Spatzen. Sie schießt auf das, was während des gesamten vergangenen Jahrhunderts tragende Säule unseres Wohlstands war: Die Motoren- und Getriebetechnik. Speziell Deutschland ist noch heute führend in diesen Technologien, und wenngleich wir uns seit langem von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft wandeln, so sollte man doch die Frage aufwerfen, ob es nottut, diese Entwicklung ausgerechnet durch ein Verbot unserer wettbewerbsfähigsten, beständigsten und erfolgreichsten Industrieprodukte zu befördern. 

Sind wir wirklich gut beraten, eine unserer wenigen Schlüsselindustrien stillzulegen? Eine Industrie, die Weltruhm und weltweite Nachfrage genießt?

Nicht Verbot, sondern Klimaneutralität

Das erfordere der Klimaschutz, sagen die Klimaschützer. Aber das ist falsch. Der Klimaschutz erfordert nicht das Verbot einer Technologie, sondern er fordert die Klimaneutralität dieser Technologie. Und genau genommen noch nicht einmal das.
Wird der Verbrennungsmotor verboten, treten andere Antriebstechniken an seine Stelle. Auch diese sind nach heutigem Stand nicht CO2-neutral. Zwar bescheinigen viele Studien dem E-Auto eine deutlich günstigere CO2-Bilanz als dem Verbrenner. Aber auch das E-Auto, seine Akkus und gegebenenfalls die Stromerzeugung schaden dem Klima. 

Schon deshalb ist ein Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 sachlich nicht zu rechtfertigen. Zu rechtfertigen ist nur ein Gebot, dass ab 2035 die CO2-Bilanz des Verbrennungsantriebs nicht schlechter ausfallen darf als die des E-Antriebs.

Es ist noch nicht lange her, da galt als Spinner, wer Öl durch grüne Energien ersetzen und Autos batteriegetrieben fahren lassen wollte. Der technische Fortschritt aber hat die Skeptiker eines besseren belehrt. Doch offenbar nicht soweit, dass die EU-Kommission im Analogieschluss auch dem Verbrennungsmotor Verbesserungspotential einräumt.

Auf den Fortschritt kommt es an

Dabei arbeiten Wissenschaftler bereits an Technologien, die das im Verbrennungsmotor entstehende CO2 abscheiden und verpressen. Die dafür nötige Energie liefert die ansonsten ungenutzt bleibende Abwärme des Motors. Gewiss, noch ist derartige Technologie weit von der Marktreife entfernt. Aber bis 2035 könnte uns der technische Fortschritt noch manche Überraschung bescheren. Vielleicht auch einen Verbrennungsmotor, dessen CO2-Bilanz es mit dem E-Antrieb aufnehmen kann. 

CO2-Abscheidung ist wichtig, denn um die Pariser Klimaziele zu erreichen, sind negative CO2-Emissionen erforderlich. Diese können weder durch höhere Energieeffizienz noch durch eine Reduktion des Verbrauchs fossiler Energien erreicht werden. Nur die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) kann negative Emissionen bewirken. 

Würde die EU den Verbrennungsmotor nicht verbieten, sondern ihm die Verbesserung seiner CO2-Bilanz zur Auflage machen, würde sie die Forschung und Entwicklung von CCS-Technologien befördern. Bei Autos käme es zwar noch nicht zu negativen Emissionen, aber immerhin würde eine starke Industrie die Technologie erforschen, die man für negative Emissionen braucht. 

Mit dem angekündigten Aus für den Verbrennungsmotor jedoch erlischt der Forschungsanreiz. Es ist wie bei Mao: Wer die Spatzen tötet, kann nicht erwarten, dass das Ungeziefer vertilgt wird.

Doch schauen wir auch über den Tellerrand der EU hinaus: In den Entwicklungsländern fahren Millionen von Autos, Tendenz stark steigend. Es gibt Tankstellen für Benzin und Diesel, tendenziell lückenhaft. Eine Infrastruktur zum Schnelladen von Akkus ist in diesen Ländern vorerst illusorisch. Mit anderen Worten: Hier wird noch lange mit Verbrennungsmotoren gefahren. Sogar immer mehr, denn die Bevölkerung und die Pro-Kopf-Einkommen wachsen.

Andere Länder springen ein

Diese Länder haben meist keine eigenen Autoindustrien. Sie importieren die Wagen aus den Industrie- und Schwellenländern. Aber wenn die EU die Verbrennungsmotoren verbietet, wird die EU bald auch keine Verbrennungsmotoren (neu oder gebraucht) mehr exportieren. Das machen dann andere: Russland, Indien oder Brasilien. Ob diese Autos eine günstigere CO2-Bilanz haben als europäische Wagen? 

Gewiss: Heute sieht man in Entwicklungsländern mehr Neuwagen japanischer oder koreanischer Produktion als deutscher oder französischer. Aber das ist egal. Wichtig ist, dass die entwickelten Staaten darum wetteifern, gute und CO2-arme Verbrenner herzustellen und diese an die Länder verkaufen, deren Bürger noch lange mit Verbrennungsmotoren fahren werden. Je mehr Staaten sich aus diesem Wettbewerb zurückziehen, desto schlechter wird die Klimabilanz des Individualverkehrs in den Entwicklungsländern sein. 

Kurz: Dass ein Verbrennungsmotor weniger klimafreundlich ist als ein E-Antrieb, spielt für den Export keine Rolle, wenn man in den Zielländern ohnehin keine E-Autos fahren kann. Dem Klima wäre allein damit gedient, dass die für den Export bestimmten Motoren niedrigere CO2-Emissionen hätten als die der außereuropäischen Konkurrenz. Und dann sollte die EU mehr Verbrennungsmotoren exportieren, nicht weniger.

Innovationen ermutigen

Genau das könnte die EU-Kommission erreichen, wenn sie Forschung, Entwicklung und Innovationen ermutigen würde. Sprich: Wenn sie durchdachte Standards setzte, die den Klimaschutz befördern, ohne einem unserer bedeutendsten Industrieprodukte die Zukunft zu verstellen. Mit einem Verbot aber vernichtet sie unsere Technologieführerschaft, blockiert den technischen Fortschritt und überlässt die Märkte in den Entwicklungsländern kampflos den klimapolitisch weniger ambitionierten Herstellern. 

So schadet die Kommission dem Klima und untergräbt wichtige Wirtschaftszweige in Industrie und Dienstleistung, denen wir seit mehr als 100 Jahren Arbeit, Wohlstand und Stabilität verdanken. Aber in Selbstverblendung hält die Kommission das Verbot des Verbrennungsmotors wohl für einen „Großen Sprung nach vorn“. 

Es wäre gut, wenn sie von Mao lernte.

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Klaus Funke | So., 18. Juli 2021 - 12:13

Da bin ich mir nicht sicher, ob daraus was werden wird. Wenn sich die Automobilindustrie allerdings derart kastrieren lässt? Oder die Wertschöpfung passiert dann in Fernost. Auf aller Fälle typisch EU - ein idiotischer Schnellschuss, der nach hinten losgehen kann... und wird. Jetzt bei den Fluten in Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz zeigte es sich: E-Motoren sind für solche Einsätze nicht zu verwenden. Was also dann, wenn nur noch Elektrokarren rumsurren? Alles undurchdachter, aktionistischer, grünlinker Blödsinn. Gut, es sind noch 14 Jahre bis dahin. Da gibt es noch viele Katastrophen, die beweisen werden - ausschließliche E-Mobilität ist ein Irrweg!

Helmut Bachmann | So., 18. Juli 2021 - 13:23

Es ist heute sehr wichtig, den Hybrispolitikern und ihren Fans ruhig und gelassen immer wieder zu erklären, warum Sozialismus dumm ist. Dies macht der Artikel hervorragend. Danke

Gisela Fimiani | So., 18. Juli 2021 - 13:52

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.
Das im Text verwendete Wort „durchdacht“, scheint mir das Schlüsselwort zu sein. Fanatisierte Utopisten „denken“ nicht „durch“, das angestrebte Ziel heiligt jedes Mittel. Das „füge keinen Schaden zu“ setzt voraus, dass man sich über die Folgen seines Tuns „Gedanken“ macht, dass man es kritisch betrachten kann. Das ist und war der Ideologen Sache nie. Sie bedien(t)en sich immer des Euphemismus - der Rettung des Menschen vor Armut,Krankheit, Ungerechtigkeit…..man setze fort… Außerdem bedien(t)en sie sich zu allen Zeiten der naiven und idealistischen Jugend. Darum werden derzeit für die Zukunft hüpfende Kinder an die „Macht“ katapultiert,denn sie lassen sich vortrefflich dazu instrumentalisieren,den kalt kalkulierenden Ideologen zur Macht zu verhelfen. Sie bedienen sich eines Moralsystems,das auf der Ethik der Beherrschung und Unterwerfung beruht und suggerieren ihren Anhängern auf „historischer Mission“ zu sein,mit grausamen Folgen.

Rob Schuberth | So., 18. Juli 2021 - 13:58

...die EU-Kommission, mit Frau vdL an der Spitze, schießt diese EU mit einer Riesenkanone auf Deutschland.

Ich bin nun wahrlich kein Anhänger irgendwelcher Verschwörungsmythen.

Dennoch erinnere ich mich nun daran etwas darüber gelesen zu haben, was "Der große Plan" Merkels sein könnte.

Als echte u. dort gut und freiwillig sozialisiert Ex-FdJlerin u. gläubige Kommunistin, galt (und gilt?) es, das verhasste kapitalistische D zu schädigen...

Nun, das hat sie fast geschafft.

Den Rest erledigt Ex-Flinten-Uschi in Brüssel.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 18. Juli 2021 - 16:00

Antwort auf von Rob Schuberth

Der Artikel ist gut geschrieben, aber das macht aus nicht erneuerbaren Energien keine erneuerbaren.
Die Debatten gab es doch schon so lange, seit Jahrzehnten, so gesehen schiesst man in der EU nicht mit Kanonen auf Spatzen.
Dass Einiges jetzt Knall auf Fall zu kommen scheint, könnte schlecht umgesetzter Politik zuzurechnen sein.
Einem noch wahrscheinlichen zukünftigen Kanzler Laschet wird so etwas sicher nicht passieren und einem Scholz auch nicht, auch bei Habeck gehe ich nicht davon aus oder bei Lindner, bzw. ihnen entsprechenden Frauen.
Es gab schon immer komplexe Zusammenhänge, die allerdings entweder nicht kommuniziert wurden oder nicht kommuniziert werden konnten.
Maos Handeln klingt für mich nach "Agitation und Propaganda", also wahrscheinlich doch ein "Hohlkopf", mit entsetzlichen Folgen für die Menschen.
Ich gehe nicht davon aus, dass wir in der Bundesrepublik Deutschland zu irgendeiner Zeit davon geleitet gewesen wären.
Also doch nicht so ein guter Artikel.

Hans Jürgen Wienroth | So., 18. Juli 2021 - 14:14

Unsere „Spatzen“ sind die konv. Kraftwerke (Atom, Kohle, Gas, Öl usw.), auf die wir verzichten wollen. DIE Wissenschaft hat CO² als Ursache für den Klimawandel ausgemacht, also darf kein CO² mehr produziert werden. Sind Wind und Solar als Energieerzeuger wirklich klimaneutral oder stellen wir demnächst fest, dass sie unser Klima mehr schädigen als CO²? Der Weg ist schon fertig, eine Prüfung nicht in Sicht. So wird das E-Auto kommen, auch wenn es nicht einsetzbar ist.
Was produzieren wir künftig, wenn wir auf CO²-Emissionen verzichten? Die Klimaschützer VERORDNEN kreative Erfindung grüner Produkte und die sofort. Kreativität auf Befehl, funktioniert das? Was sind unsere Aufgaben als Dienstleistungsgesellschaft? Wer entlohnt uns dafür wie gut? In unserem Land kann man auch ohne Arbeit leben, wenn andere alles erwirtschaften. Aber wer macht das, wenn immer weniger (Lohn von der eigenen Kreativität) übrigbleibt? Bsp. wie Venezuela oder Kuba werden ausgeblendet. Führt der Weg dorthin?

Karl-Heinz Weiß | So., 18. Juli 2021 - 14:21

Ein fundiert begründeter Beitrag. Leider ist ein nicht unbeträchtlicher Teil der Wählerschaft noch nicht so weit. In Baden-Württemberg wählen viele hochbezahlte Mitarbeiter der Auto-und Zulieferindustrie regelmäßig GRÜN. Nur die dümmsten Kälber……

Hubert Sieweke | So., 18. Juli 2021 - 14:41

weit mehr Elend und Unsinn in China zu verantworten. Mao hatte auch, als ehemaliger Dorfschullehrer, angewiesen, überall im Land Hochöfen oder Kleinsthochöfen zu bauen und dort alles im Haushalt befindliche Metall dort einzuschmelzen.
Es entstanden riesige Metallklumpen, die niemand gebrauchen konnte, aber die Haushalte
hatten ihre metallische Habe geschmolzen.
Dort, wo Maos Zug vorbei rauschte, mussten die Weizenfelder mit Placebos aufgestellt werden, mit Draht zusammengehalten, damit der große Vorsitzende die "blühenden Landschaften" sehen konnte.
Er ha t sich auch NIE im Leben die Zähne geputzt, da, wie er sagte, ein Tiger sich ja auch nicht die Zähne putze. Deshalb musste er auf allen Fotos den Mund schließen.
Seiner öffentlich zur Schau gestellten Leiche hat man als erstes ein Gebiss eingesetzt.

Was will man auch von einer Assistenzärztin aus Hannover, Tochter eines MP-Papas, die in den bisherigen Ministerien, die sie führte, Chaos und Schulden verbreitete, erwarten.

Maria Arenz | So., 18. Juli 2021 - 15:33

heißt mal wieder, versemmeln lernen. Aber auf moralisch ganz hohem Ross diesmal. Jetzt wird von einer mit dem Amt ersichtlich überforderten deutschen Kommissionspräsidentin das in Deutschland erfundene Wahnsinnskonzept einer Rettung des Weltklimas durch irre teure, ineffiziente aber heiligmäßige Anstrengungen auf einem sehr kleinen Teil der Erdoberfläche EU-weit zum Programm und der progressive Teil unserer Bevölkerung ist auch noch stolz darauf! Dabei sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, daß es dem Weltklima völlig egal ist, wo die Treibhausgase rausgepustet werden und daß es- Gipfel der Ungerechtigkeit- sein Wüten auch nicht auf die sündigen Teile der Erdoberfläche beschränkt, sondern stürmt und verheert, wo es will. Das wahre Vergnügen, was uns bei Umsetzung der EU-Klimapläne bei künftigen Wetterkatastrophen bleibt , ist dann der ausgestreckte Zeigefinger, mit dem wir auf die bösen Klimasünder in USA, Indien, Russland, China und anderswo zeigen können.

Bernd Muhlack | So., 18. Juli 2021 - 15:35

Werter Prof. Dr. Lucke,
könnten Sie diesen Artikel als Teil Ihrer VWL-Vorlesungen vortragen, ohne Gefahr zu laufen niedergebrüllt, cancelled zu werden?

Nun ja, HH ist ja sooo liberal, nicht wahr?
Man leistet sich sogar das "Rote-Flora-Biotop" für angehende Nichtsnutze.

Ihre Argumentation ist mMn schlüssig, macht Sinn.
Wir sind jedoch bekanntlich im postfaktischen Zeitalter angekommen, d. h., Argumente sind irrelevant. Nur Ideologie, Haltung u Moral sind wichtig.
Natürlich wiederhole ich mich, wie viele Andere auch.
Es wird ja auch täglich derselbe Unsinn als Weltrettung propagiert, nicht wahr?
Das gleicht sich aus.

Meine Tochter lebt in London - wozu sollte sie ein Auto brauchen u wo sollte Sie es parken?
Diese Verbrenner-Debatte ist doch auch eine Mobilitätsdebatte!

Die Politiker sprechen immer so schön davon, die Bürger "mitzunehmen, abzuholen".
Aha, soso.
Womit denn?
"Ja, daran arbeiten wir noch - allerdings mit Hochdruck!" - Viel Erfolg!

Herr Lucke, alles Gute!
& be careful!

Ernst-Günther Konrad | So., 18. Juli 2021 - 16:52

Alles was Sie schreiben ist für mich nachvollziehbar. Nur reicht das nicht, dass Sie Zuspruch der Foristen erhalten. Die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik bräuchten da dringend Nachhilfe. Nur sind die gerade im Seminar nachhaltiger Selbstzerstörung, da kann man nicht zeitgleich ihren Artikel als Seminar wirtschaftlicher Vernunft anhören/lesen.
Die einen können nicht, die anderen wollen nicht, die dritten werden nicht verstehen wollen. Diejenigen die es verstehen, vereinen sich in einem Schweigekartell oder mucken hier im Forum auf. Damit Ihre Aussagen verstanden werden, braucht es Diskussion und Willen. Beides fehlt derzeit. Was bleibt? Die Fahrt mit dem E-Auto gegen die Wand. Ich frage mich nur, wie Autokonzerne so devot diesem Vernichtungskampf gegen den Benziner folgen können. Liegt es vielleicht daran, dass sie bei Eintritt der heute beschlossenen Unterwerfung, dies selbst entweder nicht mehr erleben oder so alt sind, dass sie selbst nicht mehr fahren können?

Jochen Rollwagen | So., 18. Juli 2021 - 16:52

ließ damals das Meer beim Hellespont auspeitschen, nachdem ein Sturm seine Schwimmbrücken zerstört hatte. Ob es das Meer gejuckt hat darf bezweifelt werden.

Der Kampf größenwahnsinniger Möchtegern-Despoten gegen die Natur bzw. die Physik oder die ökonomischen Gesetze hat also durchaus eine historische Dimension.

Wie lange Herr Altmaier und Konsorten gegen die versammelte Gegnerschaft der Physik, Chemie, Materialwissenschaft und Ökonomie kämpfen bleibt abzuwarten. Das Ergebnis ist klar.

Dieses Mal nehmen sie allerdings die komplette EU mit in den Orkus.

Was andererseits bei dem Zustand des Vereins nicht das Schlechteste sein muß.

Andre Möller | So., 18. Juli 2021 - 17:12

sowieso nicht. Komplexe Zusammenhänge sind denen ein Graus, sie haben es gern einfacher. Eben postfaktisch (schönen Gruß Herr Muhlack). Wenn juvenile Bildungsverweigerer mit politischen Wirklichkeitsverweigerern ins Bett steigen...In Brüssel sitzt das Mega-Politbüro: ebenso kenntnisreich und formidabel wie einst in Moskau. Und am Ende genauso erfolgreich. China ist ein Sonderfall. Unser Vorbild ist die Sowjetunion!
Ob die Autokonzerne gegen diese EU-Entscheidungen auch eine Schummelsoftware entwickeln können?

Urban Will | So., 18. Juli 2021 - 20:21

Zumindest dahingehend, wie man Millionen Menschen eine Meinung aufzwingt, ohne viele davon umbringen zu müssen.
Die Propaganda in Richtung „Klima – Neutralität“ läuft auf Hochtouren, kaum mehr eine Diskussionsrunde ohne Klima, ja sogar jedes noch so unbedeutende Produkt wird im Hinblick auf „CO² – Neutralität“ beworben.
Fakten sind irrelevant.
Ich bin ein großer Freund von sinnvollen Projekten, die uns und d Umwelt nützen. E – Autos im Alleinbetrieb sind nicht zukunftsfähig, vor allem nicht im Langstreckenbereich.
Das von Ihnen, Herr Prof. Lucke hier vorgestellte Prinzip d CO² – Verpressung klingt überzeugend. Hinzu kommen Bio – Kraftstoffe, kompl. CO² - neutal, wenn mit regen. Energie hergestellt.
Sogar die Luftfahrt möchte diese verwenden, sobald bezahlbar.
Es gäbe noch so viel zu erforschen und zu verbessern in Sachen „regenerativer Verbrennung“. Und allen wäre gedient.
Den Holzköpfen d EU ist das egal. Deren Zukunft ist ja „gesichert“. Da kann man in Ruhe seine Ideologie pflegen.

Dr.Andreas Oltmann | So., 18. Juli 2021 - 20:34

Sehr nachvollziehbarer Artikel von Herrn Lucke. Auusmeiner Sicht hat er völlig recht. Und die Naturkatastophe zeigt uns, dass es nicht geht mit Verboten. Wenn der Strom ausfällt, können und müssen die Rettungskräfte einschließlich der Bundeswehr stehen bleiben. Und dann geht das Gejaule erst richtig. Weiterentwicklung des Verbrenners mit neuen Ideen und CO2 Zielen ist der richtige Ansatz. Aber in vorauseilendem Gehorsam hat die Autoindustrie sich schon abgemeldet, gesponsert mit Milliarden Subventionen und dem Zeitgeist, dem sich nichteinmal ein Joe Käser entgegenzustellen traut.

Joachim Brunner | So., 18. Juli 2021 - 20:37

Der Verbrennungsmotor ist eben mehr als irgendein seelenloses Konsumprodukt.
Er ist die wesentliche Grundlage unserer wichtigsten Industrie und durch den Zugang breiter Schichten der Bevölkerung zum Auto,
eine der größten sozialen Errrungenschaften.

Hubkolbenmotoren wurden schon oft totgesagt immer lag man falsch.
Heute geht man einen dirigstischen Weg und meint die technische Entwicklung vorhersagen und festlegen zu können und das obwohl den Verbietern und Abschaltern meist schon grundlegendes Wissen aus Physik und Chemie der Mittelstufe abgeht. Ahnungslose fachfremde Politschwätzer und Berufsaktivisten legen die Zukunft unserer Industrie und unserer Lebensweise fest.
Es ist einfach unfassbar! Idioten am Ruder!

Wo bleibt nun eigentlich z.B. eine IG-Metall oder
die SPD in der Sache?

Gerhard Lenz | So., 18. Juli 2021 - 22:15

Soll der hier jetzt eine regelmäßige Einrichtung werden? Im Moment läuft der Cicero mal wieder gefahr, sehr weit nach "Rechtsaussen" abzurutschen. Die Einladung des Orban-Jüngers Kover zur öffentlichen Beweihräucherung des ungarische Möchtegern-Attilas Orban war ja schon ein überflüssiges Stück, nach Sarrazin kräht höchstens noch der völkische Hahn und wie ein Lucke die Welt interpretiert, ist ja nun wirklich entbehrlich.
Der von der AfD entmachtete, mit seinen Rechtskonservativen im Promillebereich gelandete, mit Abstand unbeliebteste Prof der Uni Hamburg hat erst jüngst eine Pleite vor dem BVerfG erlitten - dem Cicero war das allerdings kein Beitrag wert. Aus dem EP abgewählt, führt er gleichwohl seinen privaten Kreuzzug gegen die EU - mit den typischen Argumenten des besserwisserische alten, weißen Mannes.
Viel interessanter: Boris Palmers Ankündigung, SUVs um ein Vielfaches höher zu besteuern. Aber Palmer ist wohl nur interessant, wenn er die Tonlage des AfD-Universums trifft.

des CICERO. Daher ist es lobenswert, dass Herr Lucke hier schreiben darf.
Ob es mir oder Ihnen gefällt. dass ist da völlig gleichgültig.
"Linksaussen" Medien, die fast nur noch links/GRÜNE Meinungen und Autoren veröffentlichen , haben wir in Deutschland nun wirklich mehr als genug.
Übrigens ist wieder einmal sehr Schade, dass Sie wieder einmal praktisch nichts zum eigentlichen Thema/Inhalt des Beitrages bzw. Artikel geschrieben haben, und sich stattdessen an Herrn Lucke abarbeiten.
Insofern hätten Sie sich den Kommentar auch sparen können.

Achim Koester | Mo., 19. Juli 2021 - 08:43

scheint diese U-Verordnung für die grünen Klimaschützer zu sein, aber ähnlich wie dieser von Mao kann (wird?) das in einer Katastrophe enden, weil es keine wirkliche Alternative zum Verbrennungsmotor gibt, die rollenden Akkuschrauber sehe ich nicht als eine solche.

Romuald Veselic | Mo., 19. Juli 2021 - 18:37

schon gestern bedeutete. Arbeiter und Bauernparadies, an dem sich die arbeitende Intelligenzija beteiligen dürfte.
Trofim Lyssenko, der sowj. Agrarwissenschaftler, erfand sogar winterresistentes Saatgut, das auf Sibirien erfolgreich gedeihen konnte. Nur die Produkte daraus waren nicht essbar. Wofür man den faschistischen Saboteurgenetikern die Schuld gab u. Stalin ließ sie alle nach Schauprozessen ermorden. CO² ist aktuell das Medium der grünen Inquisition, um gegen die Klimasaboteure vorzugehen. Es ist unglaublich, wie sich die Wahnsinnshistorie reproduziert.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mo., 19. Juli 2021 - 18:48

Es ist ein Gebot der Logik, die CO2-Bilanz von E- Mobilität und Verbrennungsmotor-Mobilität aufzumachen und diese Antriebe gegeneinander in Konkurrenz auf ihre physikalischen Auswirkungen gegeneinander antreten zu lassen. Dabei spielt auch eine 3. physikalische Größe mit, Wasserstoff.
Deutsche Ingenieurskunst hat in vielen Bereichen die Welt verändert und auch verbessert. Warum soll dies nicht auch beim Verbrennungsmotor gelingen? Auch ist es absolut logisch, dass eine entsprechende Entwicklung nur dann zu erwarten ist, wenn lohnende Aussichten auf Umsetzung bestehen und kein absolutes Verbot in Aussicht gestellt wird, dass die Umsetzung aller Forschungsergebnisse im Zweifel verbietet. Nur und ausschließlich so kann unser Wohlstand einigermaßen gesichert werden.
Warum wird das Thema “ Kinderarbeit“ im Propagandafeldzug für E- Mobilität eigentlich ausgeklammert und warum wird die mit der Batterieherstellung verbundene Umweltbelastung kaum thematisiert?

Sebastian Krüger | Di., 20. Juli 2021 - 07:44

Interessanter Weise haben die Vorbilder vieler Deutschland-Kritiker und EU-Kritiker, Grossbritannien und Kalifornien, dieses Verbot schon lange beschlossen. Auch Korea, Japan, Taiwan und andere sind dabei. Vor dem Hintergrund scheint mir die Argumentation oben etwas engstirnig. Wir haben auch DDT verboten, Blei im Benzin und Kühlschränke mit FCGW-Kühlmittel. Was das alles von Mao inspiriert?