- Ungedeckte Schecks
Donald Trumps Kündigung des Pariser Klimavertrags ist ein Problem. Jedoch lassen sich auch so erhebliche Mängel am abkommen feststellen. Langfristig wird die Welt so oder so effizientere und tragbarere Alternativen finden müssen
An der Ankündigung des amerikanischen Präsidenten, die Beteiligung der USA an der einzig wirklichen globalen Klimaschutzpolitik, dem Pariser Vertrag, zu widerrufen, gibt es viel zu kritisieren. Donald Trump erkennt nicht an, dass die globale Erwärmung real ist. Er lag falsch, als er behauptete, China und Indien seien „die größten Umweltverschmutzer weltweit“. (China und die USA sind die größten Kohlendioxidemittenten, die USA sind die größten Emittenten auf Pro-Kopf-Basis.) Der Vorschlag der USA, das Abkommen neu zu verhandeln, war schlichtweg unrealistisch. Nun hat das Weiße Haus keine Antwort auf den Klimawandel mehr, das ist sehr problematisch.
Aber das zu kritisieren, ist einfach. Schwieriger ist es, die dem Pariser Vertrag immanenten Probleme unvoreingenommen zu analysieren. Umweltschützer, die früher die Defizite der Vereinbarung ehrlich einräumten, verweisen mittlerweile auf die angeblichen Vorzüge. Doch das ist allein auf ihren Widerstand gegen Trump zurückzuführen. Dabei stellte der renommierte amerikanische Umweltschützer Bill McKibben bereits 2015 fest, der Vertrag sei so gestaltet, dass sich „sowohl Umweltschützer als auch die Öl- und Kohleindustrie nicht allzu viel beklagen“. Nun fürchtet McKibben, dass Trumps Rückzug „die Chancen unserer Zivilisation untergräbt, die globale Erwärmung zu überleben“.
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