Die Ampelkoalition und Polen : Politik der klaren Kante Die möglichen Ampelkoalitionäre verstehen sich als pro-europäische Parteien, was sie in ihrem Sondierungspapier auch betonen. Damit dürfte sich auch die Politik gegenüber den EU-„Sorgenkindern Polen“ und auch Ungarn ändern. Die Zeit von Merkels Beschwichtigungspolitik wäre vorbei. Dennoch wird man nicht allein auf Konfrontation, sondern auch auf Dialog setzen. VON THOMAS DUDEK
Fragen und Antworten zur Corona-Krise : Anleitung für wahre Konservative in einer Pandemie Die Verwirrung ist perfekt. Galt es zu Beginn der Corona-Pandemie als links, das Virus nicht allzu ernst zu nehmen, so war es plötzlich links, sich von niemandem in der Befolgung von Vorschriften übertreffen zu lassen. Was heißt das für Konservative? VON JENS PETER PAUL
„Strategischer Kompass“ : Bundesregierung: Ohne Strategie und ohne Kompass In den Beratungen der EU-Staaten zur gemeinsamen Verteidigungsfähigkeit sowie in der Belarus-Krise stoßen die Bundesregierung und die geschäftsführende Kanzlerin wieder einmal durch Gleichgültigkeit und Eigenmächtigkeit die Partnerregierungen vor den Kopf. Mehr außenpolitischer Schaden lässt sich in einer Woche kaum anrichten. VON THOMAS JÄGER
CDU-Parteivorsitz : Zwei gegen Friedrich Merz Angesichts der Lage der CDU ist der Parteivorsitz kein Teilzeit-Job, sondern fordert mehr Einsatz denn je. Mit Helge Braun und Norbert Röttgen stehen zwei Kandidaten bereits offiziell bereit, das Amt zu übernehmen. Friedrich Merz dürfte kommende Woche nachziehen. Es wäre ein Triell der anderen Art: Braun und Röttgen gegen Merz. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Helge Braun kandidiert als CDU-Chef : Merkels letztes Aufgebot Kanzleramtschef Helge Braun will CDU-Vorsitzender werden. Die überraschende Kandidatur des Merkel-Vertrauten ist der verzweifelte Versuch, Friedrich Merz, den Rivalen der Kanzlerin, noch zu verhindern. VON DANIEL GRÄBER
Deutsche Außenpolitik : Ohne Kompass In der internationalen Politik ist Deutschland ein Zwerg. Denn die Regierungen unter Angela Merkel hatten keine Vorstellung davon, welchen Platz die Bundesrepublik einnehmen soll. Es fehlt jegliche Strategie. VON THOMAS JÄGER
Merkels künftige Arbeitsräume : Der Kreis schließt sich Angela Merkels künftiger Arbeitsplatz wird das „Austragsstüberl“ Helmut Kohls sein – in einem nüchternen DDR-Bürogebäude am Berliner Boulevard Unter den Linden. Unser Autor erinnert sich an seine Besuche beim Altkanzler. Und fragt sich, ob Merkel diesen Räumlichkeiten auch eine persönliche Note geben wird. VON HUGO MÜLLER-VOGG
UN-Klimakonferenz in Glasgow : „Gott, rette den Planeten“ Zum Auftakt des Klimagipfels COP26 in Glasgow gehört die Bühne erst einmal den Staatschefs. Deren Worte sind für die jungen Klimaaktivisten nichts als leere Phrasen. Doch selbst US-Präsident Joe Biden scheint den Erfolg des Gipfels lieber höheren Mächten anzuvertrauen. VON TESSA SZYSZKOWITZ
Befangenheitsantrag gegen Harbarth : Wie Schlüssel und Schloss Nach einem umstrittenen Abendessen von Exekutive und Judikative im Kanzleramt stellte ein Jurist im „Bundesnotbremse“-Verfahren einen Befangenheitsantrag gegen Verfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth. Eine Entscheidung steht noch aus. Der Verdacht aber liegt nahe, dass es zwischen Karlsruhe und dem Kanzleramt eine gemeinsame Metaebene in Sachen Corona gibt. VON GERHARD STRATE
Merkels Abschiedsbesuch in Israel : Inszenierte Feier bilateraler Beziehungen In Israel wird Angela Merkel von Linken wie Rechten hochgeschätzt. Dennoch war Merkels Beziehung zum Jüdischen Staat und seinen wechselnden Ministerpräsidenten nie frei von Spannungen. So kritisiert die scheidende Bundeskanzlerin seit Langem Israels Siedlungspolitik im Westjordanland. VON MAREIKE ENGHUSEN
Der Blick von außen auf die Ära Merkel : „Ein äußerst schwieriger Drahtseilakt“ In einer sechsteiligen Folge ziehen Beobachter aus dem Ausland eine Bilanz der Amtszeit von Angela Merkel. Hier schreibt der US-amerikanische Geopolitik-Analyst George Friedman, wie die Stabilität Deutschlands nach dem Abgang der Kanzlerin erhalten werden kann und vor welchem Dilemma die nächste Bundesregierung steht. VON GEORGE FRIEDMAN
Monika Maron über Merkel und den Osten : „Es gibt diktatorische Elemente in der Demokratie“ In einer überraschend persönlichen Rede zur Wiedervereinigung hat die Bundeskanzlerin kritisiert, dass ihre eigene Ost-Biographie von der CDU als „Ballast“ bezeichnet wurde. Hat Merkel plötzlich ihr Herz für den Osten entdeckt? Monika Maron sieht in dem Statement einen strategischen Schachzug. INTERVIEW MIT MONIKA MARON
Der Blick von außen auf die Ära Merkel : „Die Zukunft Deutschlands – ein Schloss im Nebel“ In einer sechsteiligen Folge ziehen Beobachter aus dem Ausland eine Bilanz der Amtszeit von Angela Merkel. Hier schreibt der bulgarische Politologe Ivan Krastev, warum von der politischen Agenda der Bundeskanzlerin in Wahrheit nicht viel übrig geblieben ist. VON IVAN KRASTEV
George Friedman über die Ära nach Merkel : „Eine wichtige Zäsur“ Mit der Bundestagswahl endet auch die Regierungszeit Angela Merkels. Als Bundeskanzlerin hat sie nicht nur deutsche, sondern auch europäische Geschichte geschrieben – im positiven wie im negativen Sinne. Wer auch immer ihr nachfolgt, wird es schwer haben. Denn die EU zerbröselt. Und daraus erwachsen große Gefahren. VON GEORGE FRIEDMAN
Nach der Bundestagswahl : Aus der Sicht einer Erstwählerin Fast drei Millionen junge Menschen durften am Sonntag erstmals wählen. Sie kennen seit ihrer Kindheit nur Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Unsere Autorin gehört zu ihnen – sie blickt fassungslos auf die chaotischen Zustände in diesem Land und hat viele Fragen. VON CHARLOTTE JOST