- Wo Deutschlands Wirtschaft wieder wächst
Seit Jahren dominieren hierzulande Negativmeldungen, sobald es ums Ökonomische geht. Doch trotz mieser Stimmung ist in deutschen Unternehmen auch viel Positives zu beobachten. In einigen Branchen ist die Lage sogar besser, als viele denken.
Wer Sven Krusche dabei zuhört, wie er von seinem Geschäft erzählt, kann ihm zunächst wohl kaum glauben. Der Mann mit dunklem Vollbart und breitem Lächeln leitet die Verkaufssparte des Solaranlagenbauers Heliatek. Und mit Blick auf die Aussichten spricht er überaus positiv. „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals eine Million Euro Umsatz erreicht“, berichtet Krusche stolz in der Unternehmenszentrale in Dresden. „Zu Jahresende peilen wir das Ziel elf Millionen an.“
Ein deutsches Unternehmen, das auf dem Solarmarkt nicht nur mithalten, sondern in hohem Tempo expandieren will? Das klingt nach den 2000er Jahren, als das Geschäft noch klein war und der Staat diese Industrie kräftig mit Subventionen unterstützte, ehe die CDU-geführte Merkel-Regierung beschloss, dass es damit vorbei sein müsse. Fortan begann in einem Markt, den deutsche Betriebe einst geprägt hatten, ein Unternehmenssterben. Das Geschäft übernahmen billigere Anbieter aus China.
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und einige, die fett und gut verdienen, können natürlich nicht Verluste in anderen Branchen wettmachen.
Nun ist es in Deutschland Tradition, das Unternehmer(n) auf hohem Niveau jammern und ständig ihren eigenen Untergang herbeiseh(n)en. Das war bei der Einführung der Mitbestimmung so, das war beim Bildungsurlaub oder dem Mindestlohn nicht anders. Einen Großteil der Panik-Rhetorik kann man schlicht als "Geschwätz" abtun, das lediglich dazu dient, die Politik unter Druck zu setzen. Denn nur zu gerne bedient man das "Arbeitsplatzargument": Demnächst müsse man, wenn sich nichts bessert, zahlreiche Arbeitsplätze abbauen.
Unter den Regeln des europäischen Marktes operieren ja nicht nur deutsche Unternehmen, auch wenn man bei uns immer besonders gerne leidet. Politik und Wirtschaft haben die überfällige E-Wende genauso verpennt wie die allmähliche Umstellung auf nachträgliche Produktion. Die Politik aus Furcht vor Wählerverlusten, der Wirtschaft waren oft genug schnelle Gewinne wichtiger.