Heizkraftwerk in Chemnitz hinter der Ruine einer ehemaligen Gießerei / dpa

Schumpeter verkehrt in Deutschland - Die unschöpferische Zerstörung

Zerstörung ist gut in einer Marktwirtschaft. Aber nur, wenn durch sie Neues geschaffen wird. Derzeit wird in Deutschland nur ideologiegetrieben zerstört, während der Staat erstarrte Strukturen für Interessengruppen erhält.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

So erreichen Sie Thomas Mayer:

Der Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ war für Joseph Schumpeter die treibende Kraft für das Wachstum der kapitalistischen Wirtschaft. „Der Prozess der schöpferischen Zerstörung ist die wesentliche Tatsache des Kapitalismus. Er ist das, worin der Kapitalismus besteht und womit jedes kapitalistische Unternehmen leben muss ... Dieser Prozess der industriellen Mutation – wenn ich diesen biologischen Begriff verwenden darf – revolutioniert unaufhörlich die wirtschaftliche Struktur von innen heraus, zerstört unaufhörlich die alte und schafft unaufhörlich eine neue“, schrieb er in seinem 1942 erschienenen Buch „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“.

Aufstieg und Niedergang von Nationen

Ähnlich sah dies Mancur Olson. In seinem 1982 erschienenen Buch „Aufstieg und Niedergang von Nationen“ argumentierte er, dass stabile Gesellschaften im Laufe der Zeit immer mehr Interessengruppen (wie Gewerkschaften oder Berufsverbände) hervorbringen würden, die darauf abzielen, ihre eigenen Vorteile zu schützen, oft durch Lobbyarbeit für Vorschriften und Schutzmaßnahmen für ihre Mitglieder. Dabei werden diese Gruppen umso mächtiger, je länger die politischen Verhältnisse stabil sind. Indem sie Reformen blockieren, Starrheit fördern, Innovation ausbremsen und Wettbewerb schwächen, schaffen sie wirtschaftliche Ineffizienz. Die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft sinkt und das Wirtschaftswachstum erlischt. 

Mit seiner Theorie versuchte Olson zu erklären, warum einige Nationen oder Imperien nach langen Perioden der Stabilität einen Niedergang erlebten, während andere, die durch Umwälzungen gingen, danach dynamisch wuchsen. Positive Beispiele dafür sind Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch den Krieg wurden viele der mächtigen, fest verwurzelten Interessengruppen in beiden Ländern vernichtet. Da diese Gruppen ausgeschaltet oder zumindest stark geschwächt waren, konnten Deutschland und Japan ihre Volkswirtschaften mit größerer Flexibilität, weniger Widerstand gegen Reformen und offeneren Märkten wiederaufbauen. Olson zufolge trug dies zu dem raschen Wirtschaftswachstum bei, das beide Länder in der Nachkriegszeit erlebten. 

Ein Beispiel dafür, was geschieht, wenn schöpferische Zerstörung verhindert wird, gibt Japan nach dem Platzen der „Blasenökonomie“ Anfang der neunziger Jahre. Mit enormen Stützungsmaßnahmen konnte die Regierung nach dem Crash des Aktien- und Immobilienmarkts eine Rezession vermeiden. Aber weil eigentlich bankrotte Firmen und Banken gerettet und alte Strukturen konserviert wurden, fiel die Wirtschaft in eine lange Zeit der Stagnation. Bis heute leidet die japanische Wirtschaft an der Verschleppung der schöpferischen Zerstörung.

Schöpferische Zerstörung in der Pandemie

Das jüngste Anschauungsmaterial über die Wirkungen der schöpferischen Zerstörung liefert ein Vergleich der Wirtschaftsentwicklungen in den USA und Deutschland in der Zeit der Coronapandemie. In beiden Ländern gab es während dieser Zeit flächendeckende „Lockdowns“, und die Wirtschaft brach ein. Beide Staaten ergriffen umfangreiche fiskalpolitische Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft, die zu einem erheblichen Teil durch Geldschaffung der Notenbanken finanziert wurden. Auf beiden Seiten des Atlantiks stieg die Inflation, und die Wirtschaft erholte sich nach dem Ende der Lockdowns. Doch die Erholung fiel in Deutschland viel schwächer aus als in den USA. Gängige Erklärungen dafür sind, dass Deutschland viel stärker von der mit dem Ukrainekrieg verbundenen Verteuerung der Energie betroffen und die deutsche Fiskalpolitik möglicherweise weniger expansiv war als die der USA. 

Zum Teil treffen diese Erklärungen sicherlich zu. Aber ein weiterer, wesentlicher Umstand dürfte gewesen sein, dass in den USA während der Pandemie der Prozess der schöpferischen Zerstörung weit stärker wirken konnte als in Deutschland. In den USA lag der Schwerpunkt der Unterstützung auf direkten Finanzhilfen und Arbeitslosenhilfe, während Deutschland auf Kurzarbeit und Arbeitsplatzsicherung setzte. Folglich fiel in den USA die Beschäftigung mit Jahresraten von bis zu elf Prozent, während der Rückgang in Deutschland nicht mehr als 1,3 Prozent betrug. Nach dem Ende der Lockdowns stieg die Beschäftigung in den USA um bis zu neun Prozent, in Deutschland dagegen nur um bis zu 1,6 Prozent.

Viele der in den USA entlassenen Arbeitnehmer kehrten später nicht in ihre alten Jobs zurück, sondern wechselten in andere Bereiche, wo sie produktiver eingesetzt wurden. So stieg zum Beispiel nach der Pandemie die Beschäftigung im Bereich der freiberuflichen und Unternehmensdienstleistungen stärker als vorher, während sie im Bereich der Hotel- und Gaststätten weniger stark zunahm. Nach anfänglichen Schwankungen pendelte sich folglich das jährliche Wachstum der Arbeitsproduktivität pro Stunde in den USA mit knapp drei Prozent auf deutlich höhere Werte ein als vor der Pandemie. In Deutschland, wo ein ähnlicher Strukturwandel nicht zu beobachten ist, schrumpft die stündliche Arbeitsproduktivität mit einer Jahresrate von zuletzt minus 0,3 Prozent.

Deutsche Befindlichkeit und europäisches Recht

Die Deutschen sind eine alte und wohlstandsverwöhnte Gesellschaft. Man schätzt Sicherheit und Beständigkeit. „Schöpferische Zerstörung“ ist unbeliebt. Das zeigt die strukturerhaltende Wirtschaftspolitik in der Zeit der Pandemie oder jüngst die Aufregung über einen geplanten Abbau der Arbeitsplätze bei der Volkswagen AG vor dem Hintergrund eines allseits beklagten Mangels an Arbeitskräften. Die „Meyer-Werft“ soll vom Staat gerettet werden, um Arbeitsplätze in einem Unternehmen zu sichern, dessen Produkte – Kreuzfahrtschiffe – immer weniger nachgefragt werden. Der von Olson identifizierte Mechanismus zur Erstarrung im Status quo scheint in Deutschland gut zu wirken.

Als ob das nicht genug wäre, kommt die Verschränkung von Regulierungen und Recht auf nationaler und europäischer Ebene dazu. Auch wenn der Leidensdruck auf nationaler Ebene so groß wird, dass er den Widerstand von Interessengruppen gegen notwendige Veränderungen brechen könnte, stehen dem oft europäisches Recht und Vorschriften entgegen. Die Debatte um die Möglichkeit, nationale Maßnahmen gegen die unkontrollierte Einwanderung in den deutschen Sozialstaat zu ergreifen, ist ein Beispiel dafür. Auch wenn dies zur Rettung des deutschen Sozialstaats von einer großen Mehrheit der deutschen Wähler als dringend notwendig empfunden und es Mehrheiten im Bundestag für Rechtsänderungen zur Lösung dieses Problems geben würde, stehen Teile des europäischen Rechtsrahmens dem entgegen. So werden Zurückweisungen illegitimer Zuwanderer an den Grenzen als unvereinbar mit dem europäischen Recht betrachtet, während gleichzeitig die im europäischen Recht vorgesehene Rückführung eingereister illegitimer Zuwanderer nach dem „Dublin-Verfahren“ kaum funktioniert.

Auch wenn es offensichtlich dysfunktional ist, so ist europäisches Recht noch schwerer zu ändern als nationales Recht, denn es reflektiert nicht nur die Lobbyarbeit verschiedener privater Interessengruppen, sondern auch die verschiedenen Interessen und Lobbyarbeit einer erheblichen Zahl von Staaten. Eine europäische Öffentlichkeit, die für das Gemeinwohl gegen die am Status quo interessierten privaten und staatlichen Lobbygruppen eintreten und Änderungen erzwingen könnte, gibt es nicht. Die rechtliche und institutionelle Verflechtung der Europäischen Union auf den nationalen und europäischen Ebenen hat Olsons Mechanismus zur Verkrustung nahezu perfektioniert.

Zerstörung ohne Schöpfung

Die Blockade schöpferischer Zerstörung allein wäre schlimm genug. Hinzu kommt jedoch auch eine Zerstörung ohne Schöpfung durch eine ideologiegetriebene staatliche Wirtschaftsplanung. Das vielleicht eindrucksvollste Beispiel ist die fehlgeschlagene „Energiewende“, die den elektrischen Strom für die deutsche Industrie extrem verteuert hat und für die Zukunft eine unsichere Versorgung erwarten lässt. Das Ergebnis ist die Abwanderung ganzer Industriebranchen und die „Deindustrialisierung“ Deutschlands. 

Ein aktuelles Beispiel für Zerstörung ohne Schöpfung ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union. Diese Direktive soll die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen verbessern. Dafür müssen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von mehr als 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme von über 20 Millionen Euro detailliertere Informationen zu einer Vielzahl von Nachhaltigkeitskriterien berichten. Dazu gehören Umweltaspekte wie CO₂-Emissionen oder Energieverbrauch, soziale und arbeitsrechtliche Themen wie Arbeitnehmerrechte oder Diversität und „Governance“-Fragen wie Unternehmensführung oder interne Kontrollmechanismen. 

Die Unternehmen müssen sowohl darüber berichten, wie Nachhaltigkeitsthemen ihr Geschäft beeinflussen, als auch darüber, wie ihre Geschäftstätigkeit die Umwelt und die Gesellschaft beeinflussen. Die Nachhaltigkeitsberichte müssen von einem externen Prüfer oder einer Prüfgesellschaft verifiziert werden. Große Unternehmen müssen schon ab dem Geschäftsjahr 2024 berichten, kleiner Unternehmen sind ab 2026 zur Berichterstattung verpflichtet. Ob die Direktive zu mehr „Nachhaltigkeit“ führt, ist mehr als zweifelhaft, dass sie Bürokratiekosten verursacht und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schwächt, ist dagegen sicher.

Auf zur schöpferischen Zerstörung!

„Macht kaputt, was euch kaputt macht“ hieß der zerstörerische Spruch der Achtundsechziger. Heute scheinen ihn die Wähler der zerstörerischen Parteien am rechten und linken Rand des politischen Spektrums zu ihrem Motto gemacht zu haben. Zerstörung muss aber mit Schöpfung verbunden sein, um fruchtbar zu werden. Es liegt an den liberal-konservativen Parteien, dies zu leisten. Der erste Schritt dazu wäre, dass die FDP nicht länger zögert und durch ihren Austritt die Ampelregierung zerstört. Der zweite Schritt wäre, dass die Unionsparteien eine neue, schlagkräftige Regierung anführen, die alte Verkrustungen aufbricht, damit Neues entstehen kann. Und wo dysfunktionales EU-Recht dies verhindert, muss es nötigenfalls ebenfalls zerstört werden, um neu aufgebaut werden zu können.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christoph Kuhlmann | Di., 10. September 2024 - 07:55

Wir werden ja sehen, ob sich der Intercity gegen Flixbus und das Flugzeug durchsetzt.

Tomas Poth | Di., 10. September 2024 - 09:10

Wenn der Nutzen durch den gleichen oder geringeren Aufwand vermehrt wird, dann hat es einen Sinn, bisheriges durch Änderungen schöpferisch zu wandeln.
Alles andere ist ideologisch bombastischer Selbstzweck, Steigerung eines Eigennutzes.
Wachstum um des Wachstums Willens, d.h. Steigerung des Nutzens zum Zweck der Kapitalsakkumulation ist auch ideologisch bombastisch.

Volker Naumann | Di., 10. September 2024 - 10:47

Der Wunsch des Autors, die FDP möge den ersten Schritt machen und aus der Ampel austreten, ist an sich verständlich.

Das Ergebnis wäre wohl, die FDP ist sofort tot und nicht erst in 12 Monaten.

Der zweite vom Autor gewünschte Schritt ist eine neue, schlagkräftige Regierung, die von der Union geführt wird. Wer soll denn diese Regierung bilden, falls es überhaupt einen starken schlagkräftigen Unionskandidaten gibt.
Die FDP ist aus dem Spiel und vor der Brandmauer gibt es nur links-rot-grün-woke.
Die geben doch niemals ihre Pfründe auf.

Die Union wirkt dazu selbst in der EU nur noch destruktiv mit der unsäglichen UvdL.

Da werden doch keine alten Verkrustungen abgebaut, eher immer neue geschaffen.

Dem Befund des Autors kann ich ja zustimmen, aber die erhoffte Lösung mit den genannten zwei Schritten halte ich für eine fromme Illusion.

Irgendwie habe ich die schlimme Ahnung, es muss noch viel schlimmer kommen, bevor es besser werden kann.

MfG

Reinhold Schramm | Di., 10. September 2024 - 11:56

Rettet den Kapitalismus für alle Ewigkeit.
Oder: Die Ausbeutung des Menschen durch den guten Kapitalisten.

Nur nicht die kapitalistische Gesellschaftsformation in ihrer parasitären Existenz infrage stellen, sonst verliert man alle Positionen als gut situierter Ideologe, Demagoge und Lobbyist und Manager und hoher Staatsbeamter im Dienst der Finanz- und Monopolbourgeoisie: der Multimillionäre und Milliardäre und deren persönlich leistungslosen Erben von derzeit jährlich 400/500 Milliarden Euro nur in Deutschland an Erbschaft und Vermögen.

Der böse Karl Marx schreibt: „Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, das heißt, die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.“

Norbert Heyer | Di., 10. September 2024 - 12:04

Die FDP soll die Ampelregierung durch Austritt beenden. Das ist gut, bedeutet aber auch das Ende der FDP, wird also nicht passieren. Gleichzeitig soll die Union das Ruder übernehmen und endlich die zerstörerische Ideologie durch kluge Sachpolitik ablösen. Ist die Union dazu überhaupt in der Lage? Muss sie nicht nach Stand der Dinge dann mit einer Partei koalieren, die diametral genau die bisherige Ampel-Katastrophe befürwortet? Ist die Merkel-Partei überhaupt noch personell so besetzt, dass sie diese Riesen-Aufgabe der totalen Wende hinbekommt? Der Wunsch nach einer endlich sachlichen und staubtrockenen Politik ist löblich, aber leider durch die Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte nicht mehr möglich. Brutal gesagt: Die letzten Intelligenten werden D den Rücken kehren und die mit keiner Sachkenntnis nachrückende Generation wird unser Land weiter in den Niedergang reiten. Erst wenn alles zerstört ist, wird ein Neuaufbau möglich sein - wir lieben und pflegen eben alte Gewohnheiten.

Angelika Schmidt | Di., 10. September 2024 - 14:56

An der weltweiten Finanzkrise 2008/09 war sicher nicht das Mitbestimmungsrecht und Gewerkschaften schuld. Diese Finanzkrise ist trotzdem ein gutes Beispiel für die dem Kapitalismus immanente Selbstzerstörungskraft. Wobei die Ausgestaltung des Kapitalismus immer durch Menschen geschieht, nie durch sich selbst. So könnte man auch fragen, ob die Krise bei VW nicht doch schlicht Fehler des Managements waren, die nun Verantwortung abwälzen wollen. Und vielleicht stehen sich auch nicht Ideologien ( u/o Wirtschaftstheorien )diametral gegenüber, sondern schlicht Interessen u. Interessenverbände. Abgesehen von allen anderen Handlungen, die eher auf Verrücktheit zu basieren scheinen. Fakt ist, ich weiß es nicht und grübel noch. Ich denke nur, so, wie Zerstörungskraft menschlich ist, ist es auch Gestaltungskraft, mit der man verändern könnte, ohne zu zerstören. Wenn man es denn dann wollte.

Henri Lassalle | Di., 10. September 2024 - 15:39

Ein sehr guter Artikel. An das Aufbrechen der Verkrustungen kann ich nicht so recht glauben. Noch gibt es zu viele Profiteure des Systems, die nicht daran denken, irgendetwas zu ändern - im Gegenteil. Man betrachte historische Ereignisse: Vor dem Revolutionssturm in Frankreich 1789. Die herrschenden Klassen ahnten nichts. Am Tag als die Revolution ausbrach, notierte König Louis XVI in sein Tagebuch: "Rien" (nichts).
Es müssen Zwänge erfolgen, die ein Change Management im grossen Stil unumgänglich machen. Dies steht uns bevor. Man sehe sich die Dynamik der Weltmärkte u politischen Verschiebungen im Vergleich zu Deutschland/EU an.
Europa krankt an seinen alten Gewohnheiten, Pseudo-Gewissheiten, Besitzstandsdenken......
Noch ein Beispiel: In den USA kann sich ein Individuum neu erfinden, es bekommt selbst nach einem persönlichen/berufl. Crash eine neue Chance. In Deutschland, einer Klassengesellschaft, ist dies wohl viel weniger ausgeprägt.

Sebastian Niemeyer | Di., 10. September 2024 - 16:38

Hallo,
Sie beschreiben recht ausführlich was alles kaputt ist und nur noch zerstörerisch ist.

Doch die neuen Parteien an den "Rändern" sind zerstörerisch?

Ich frage mich ob hier nicht eine Sinnestäuschung eines älteren Herren vorliegt.
Es waren die Altparteien, die ein funktionierendes Deutschland zu einem dysfunktionalen machten.

Diese Altparteien sind nicht mehr identisch mit den gleichnamigen, die sich in der Frühphase der BRD um Deutschland verdient machen.

Parteien wie die AfD sind heute das, was die CDU sein sollte.

Die CDU von heute jedoch, hat 16 Jahre Merkel hinter sich und ist ohne Frage die Zerstörerin Deutschlands.

A Otto | Di., 10. September 2024 - 18:36

Schöpferische Zerstörung sollte man sehr vorsichtig sein denn es ist ein ideologischer oder philosophischer Begriff. Nicht jedes Unternehmen ist marode wenn eine Insolvenz auftritt, z.B. wenn diese durch nicht zurück gezahlte Aussenstände verursacht wird. Die Amputation eines Arms wegen einer Infektion eines Fingers ist bestimmt nicht schöpferisch auch wenn sie das Problem löst. Unsere desaströse wirtschaftliche Lage ist vor allem zwei Umständen geschuldet, einer fehlgeleiteten oktruierten Energiewende und eines selbst erklärten Wirtschaftskrieges. Dies obwohl völlig klar ist das Deutschland als rohstoffarmes Land auf günstige Rohstoffe und Energie aus Russland angewiesen ist. Unkontrollierte Immigration hat alles noch verschlimmert. All dies wurde mit ideologisch religiösem Eifer betrieben. Wahrscheinlich ist die schöpferischste Zerstörung die Abwahl der jetzigen Regierung.

Gisela Hachenberg | Di., 10. September 2024 - 22:38

Sehr ich genau wie Sie, werter Herr Niemeyer! Nicht die „zerstörerischen Parteien am rechten und linken Rand…haben dies zu ihrem Motto gemacht“. Herr Mayer scheint der FDP nahezustehen. Daher meine Frage an Herrn Meyer und alle die immer wieder hier zu Wort kommenden (selbsternannten) „Experten“ und „Wisser“: Wer hat dieses Land schon zugrundegerichtet, und ist dabei, immer noch weiter daran zu arbeiten? Auch wenn die FDP jetzt aus der Ampel aussteigt, was ich nicht sehe, hat sie diesen ganzen Kokolores und die unsinnigen Gesetze mitgetragen. Die Partei am rechten Rand, damit ist ja wohl die AfD gemeint, hat keinen Anteil daran. Oder sehe ich das falsch, Herr Mayer? Sie scheinen zu denen zu gehören, die denken, die „da draußen“ sind blöde. Ja, wahrscheinlich gehöre ich zu denen, weil ich für den Unsinn, den viele der Artikelschreiber hier verzapfen, freiwillig zahle als Abonnent. Gottlob gibt es auch einige Schreiber, die nicht immer ins selbe Bashing verfallen!

Ronald Lehmann | Mi., 11. September 2024 - 14:20

& erst wenn kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn mehr kommt

& erst wenn kein Strom mehr an der Steckdose anliegt

& erst wenn es kein Benzin oder Diesel mehr gibt
um von A nach B zu kommen

erst wenn die Mio. Regale im Supermarkt leer sind

& erst wenn das aller EINFACHSTE
was zum Leben benötigt wird
zum göttlichen Geschenk wird

werdet ihr erwachen !?

NEIN, wer nicht heute erwacht ist
wird morgen erst recht nicht erwachen

denn den Balken => den rechten Feind
den sehen diese

aber NIE den ganzen Wald => die linXen Feinde
sieht man wie ein Herr Hüglelenz NIE
selbst wenn sie auf ihren Grundstück SELBST verweilen

& das Schicksal in seinem Lauf
hält weder Ochs noch Esel auf

Urban Will | Mi., 11. September 2024 - 14:42

Die Union soll bitteschön welche „schlagkräftige“ Regierung anführen? Eine mit der FDP, die es wohl nicht mal mehr in den nächsten BT schaffen wird?
Und was Herr Mayer über Verkrustungen und irrsinnigen EU-Regelungen schreibt, stimmt gewiss, aber zum „Aufbrechen“ dieser Verkrustungen hat die Union weder die Kraft noch den Willen und ihre potentiellen Partner SPD und/oder Grüne erst recht nicht.
Herr Mayer, wenn auch nur ansatzweise das geschehen soll, was Sie hier indirekt fordern, dann müssen Sie sich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass dies mit den alten Parteien nicht mehr möglich ist.
Dass in D wohl bald andere Parteien das Sagen haben, wenn erwartungsgemäß es nach der Wahl '25 so weitergeht wie bisher, da die Brandmaurer schlicht nicht den Mut und den Willen haben, neue (Koalitions-) Wege zu gehen.
Spätestens 2029 - wenn ein kleines Wunder geschieht, schon 2025 – wird es vorbei sein mit der Vorherrschaft der Altparteien, denn zum Wandel sind sie nicht mehr fähig.