Der kranke Mann Europas / Illustration: Marie Wolf

Deutsche Wirtschaft - Agenda 2030 – eine Utopie

Deutschlands Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Um sie vor dem Niedergang zu bewahren, wären radikale Reformen notwendig. Thomas Mayer skizziert die Agenda 2030, die ein Gegenmodell zur aktuellen Lage zeichnet.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Die deutsche Wirtschaft fährt gegen die Wand. Wahrscheinlich ist das nicht zu ändern. Sagt der Ökonom in mir, der Praktiker der „dismal science“, der „düsteren Wissenschaft“, wie Thomas Carlyle sie nannte. Politiker wüssten, was sie tun müssten, aber nicht, wie sie dann wiedergewählt würden, klagte der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Heute scheinen sie nicht mal mehr zu wissen, was zu tun wäre.

„Du hast keine Chance“, sagt der Atlantikschwimmer in Herbert Achternbuschs Film. Und stürzt sich in die Fluten mit den Worten „aber nutze sie“. Nutzen wir unsere Chancenlosigkeit also für eine Utopie: Wie müsste eine „Agenda 2030“ aussehen, die das Land auf die Beine bringt, wie es die „Agenda 2010“ schon einmal geschafft hat?

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Christoph Kuhlmann | Mi., 31. Juli 2024 - 13:26

Fast die Hälfte des Bürgergeldes geht an Migranten und die andere Hälfte an Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Menschen sind von der Politik als dringend notwendige Arbeitskräfte zum Erhalt des Wohlstandes bezeichnet worden. In Wahrheit haben wir jetzt neben immer mehr Rentnern, immer mehr eingewanderte Transferempfänger. Alle Parteien, die diese Politik auch nur Ansatz befürworten verursachen den Niedergang Deutschlands. Sie arbeiten seit Jahrzehnten daran.

Dazu kommen noch Minister die keinerlei Ahnung von wirtschaftlichem Denken haben.
Sie bringen Gesetze und Maßnahmen auf den Weg die von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind, meistens sogar auch gesetzeswidrig.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 31. Juli 2024 - 14:14

Woran leidet die Wirtschaft? Darauf habe ich in dem Artikel, abgesehen vom Sozialstaat, wenig gelesen. Was ist mit den hohen Energiepreisen, was ist mit dem großen Thema „Nachhaltigkeit“, die unserer Wirtschaft für eine grüne Utopie die Wettbewerbsfähigkeit nimmt? Wir wollen, dass sich die Welt an uns ein Beispiel nimmt, wollen alle belehren und scheitern daran, weil die Utopie nicht mit der Realität in Einklang zu bringen ist. Unsere Fabriken dürfen nur einführen, was mit den hohen moralischen Anforderungen und nach unseren ökologischen Vorstellungen hergestellt wurde, nur bei Endprodukten schauen wir nicht so genau hin.

Wir glauben, dass Wind und Sonne entgegen physikalischen Gesetzen uns klimaneutrale Energie liefern, weil uns EE-Lobbyisten und Populisten das eingeredet haben und während die Welt auf Atomkraft setzt, schalten wir die ab, weil Angst davor geschürt wurde.

Zurück in die Steinzeit, da ist der Bevölkerungsschwund doch gut. Die heutigen Massen wären nicht zu ernähren.

Henri Lassalle | Mi., 31. Juli 2024 - 14:46

den globalen Evolutionen einerseits, und den heimischen Gewohnheiten und Pseudogewissheiten. Die deutsche Wirtschaft steht immer mehr als unangepasster Competitor gegenüber den sich verändernden Realitäten der Weltwirtschaft. "Deutschland Exportweltmeister", das ist längst Schnee von Gestern.
Ausserdem ist in vielen Bereichen deutlich Wohlstandsträgheit spürbar: Die Leistungen der Schüler u Studenten gehen zurück, die hiesige Kultur kann man als "anything goes" bezeichnen, mit einem enormen Niveaurückgang etc...... Es bleiben einige Leuchttürme der Technologiebranche, aber auch die müssen vigilant sein.
Deutschland braucht ein Umdenken, aber wie jedes Change Management wird es mühsam und konfliktreich werden. Was helfen würde: Wie beim Change Management die Einbindung (Comitment) der Beteiligten/Betroffenen. Und das wäre die Aufgabe der Politik.

Christoph Schüler | Mi., 31. Juli 2024 - 16:30

Es ist faszinierend, das ist keine Agenda, das ist ein weiter so auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Wann erfolgt endlich die Abkehr des neoliberalen Wirtschaftens. Wann gibt es nur noch EINE staatliche Krankenkasse, EINE staatliche Rentenvorsorge, EINE
staatliche Versicherung, EINEN staatlichen Energieversorger in der alle hier Arbeitenden, egal ob Maurer oder Jurist, zum gleichen Prozentsatz einzahlen...? Wozu, braucht es diese Armeen von Vorständen mit ihren Referenten, ihren Beratern mit ihren überzogenen Einkommen und Boni..?
Ist irgendeine Privatisierung gelungen, Telekom, Post, Energiesektor, Bahn, Krankenhäuser, Sicherheitsdienste... Hand aufs Herz, was ist besser geworden... NICHTS davon... Service runter, Kosten rauf...

An die Redaktion: Es wäre sehr schön, zu diesem Thema auch weniger dem westlichen Wirtschaften orientierte Autoren zu Papier kämen. Zum Beispiel Rutger Bregman

S. Kaiser | Mi., 31. Juli 2024 - 16:50

"Das Grundübel des Selbstverständnisses heutiger Politiker ist, dass sie meinen, sie hätten von den Wählern einen Auftrag zur „Gestaltung“ bekommen: der Wirtschaft, der Gesellschaft, des Lebens der Bürger. Zur Durchführung […] entwickeln sie […] detaillierte Vorschriften für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Zur Umsetzung und Überwachung schaffen sie ein Bürokratiemonster und überlasten das Rechtssystem.“
Bingo. Das offenbart sich wörtlich darin, dass ein CEO eines DAX-Konzerns von ministerialer Seite gefragt wurde, was man denn für ihn „tun könne“ und was er bräuchte. Völlig verkehrter Ansatz, denn wie beschrieben, Ziel muss sein, nur solche „Regeln aufzustellen, die allen die Verfolgung ihrer Ziele erlauben, solange dies nicht die Freiheit anderer beeinträchtigt.“ Aber mit der Ergänzung, dass deren Freiheit im Gleichgewicht mit deren Schutz beachtet wird, denn den „Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt“ (Gustav Heinemann).

Volker Naumann | Mi., 31. Juli 2024 - 18:23

Im oberen Bild sieht der Mann doch nicht so krank aus, alles ist gut bei ihm?

MfG

Ingofrank | Mi., 31. Juli 2024 - 19:56

Agenda wäre ein Verbot der 4- Tage Arbeitswoche, Streichung von 5 Tagen Urlaubsanspruch, Halbierung der Feiertage und eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden.
Wer medizinisch Arbeitsfähig ist, nicht alleinerziehend hat keinen Anspruch auf staatliche Leistungen.
Ich hätte da noch mehr Ideen …..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Johannes | Do., 1. August 2024 - 07:15

wirtschaftlichen Ansprüchen mit Durchblick würde Deutschland auch mal guttun. Aber von Merkel und von von der Leyen Frauen nicht gewollt.

Ihrer Bewertung, "von den! Frauen nicht gewollt" kann man ja
zustimmen, doch ein Mann, der das Profil als echter
"Wirtschaftsminister" aufweisen würde, fällt mir spontan bei
unseren Parteispitzen auch keiner ein. Sie können diese
Reihe auch in die nähere Verhangenheit fortsetzen.

MfG

Ernst-Günther Konrad | Do., 1. August 2024 - 09:33

Mit dieser Regierung, mit diesen Politikern werden Sie nichts, aber auch gar nichts von Ihrer Kritik auch nur ansatzweise eine Änderung erwarten können. Warum? Die sind von sich überzeugt. Unser Märchenbuchautor und auch Scholz feiern sich doch ständig. Und überhaupt. Wie kommen Sie dazu ständig die deutsche Wirtschaft schlecht zu reden? Wie sagen die GRÜNEN und die SPD gerne. Wir müssen einfach nur besser kommunizieren. Na dann.

Urban Will | Do., 1. August 2024 - 11:19

Eine „Agenda 2030“ ist so utopisch wie Morus' Utopia. Sie haben es ja selbst in die Überschrift gesetzt.
Solange das Gros der Politiker sich aus einem Haufen Unfähiger zusammensetzt, die nur deshalb in der Politik sind, weil sie in der freien Wirtschaft nichts geworden wären und der andere Teil, die Minderheit, sich aus Gestalten zusammensetzt, die dem Mainstream hinterher rennen und zu feige sind – trotz besseren Wissens – das umzusetzen, was Sie hier fordern (z.B. der Brandmauer-Fritzel), wird der Run auf den Eisberg munter fortgesetzt.
Doch hinter allem steht das Heer der Wahlschafe, die es in der Hand hätte, Veränderungen einzuleiten.
Die „Schwefelpartei“ mag auch nur eine begrenzte Zahl an Fähigen in ihren Reihen haben (die hat sie aber ganz gewiss), doch käme sie nur einmal über die Brandmauer-Christen, wäre der Zug am Rollen. Hin zur Besserung.
Leider kapieren das die Menschen nicht und blöken weiter im Chor „gegen Rechts“ und wählen ihren Untergang.
Kein Mitleid mehr.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 2. August 2024 - 10:40

Deutschland hat einen völlig hypertrophierten Krlopf an nicht produktiven "Arbeitnehmern§. Die werden von der Politik teilweise gepäppelt, weil in politischen Vorfeldorganisationen im "Kampf gegen Rechts" aktiv. Sie dienen der Macht,eigensicherung und damit dem wichtigsten Ziel unserer Elite.

Zudem versanden sie auch in der überbordenden Bürokratie, die man eben braucht, wenn man ein Volk kontrollieren will, statt die Selbstorganisationskräfte und das kreative Kapital einer Gesellschaft sich frei entwickeln zu lassen.

Nein, der Fisch stinkt total vom Kopf her. Und ich habe die Hoffnung verloren, dass Wahlen daran etwas ändern.