Bilderstrecke: Charles III. in Deutschland - Schlangestehen für den König

Am Mittwoch hat König Charles III. seinen dreitätigen Amtsbesuch in Deutschland mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor begonnen. Während viele Besucher seit dem Morgen ausharrten, sicherten rund 900 Beamte die Umgebung.

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Felix Huber studiert Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin.

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Salutschüsse am Flughafen, „God Save the King“ am Brandenburger Tor: Der britische König Charles III. und seine Frau Camilla haben am Mittwochnachmittag ihren dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland begonnen. Erstmals war der Ort des Empfangs für einen Staatsgast am Brandenburger Tor.

Die Sicherheitskontrolle vor dem Brandenburger Tor erinnerte an Flughafen-Sicherheitschecks. In einem eigens aufgestellten, blauen Zelt unter den Linden wurden die Fans der Royals und ihr Gepäck durchleuchtet. Denn jede Art von Flaschen und gefährliche Gegenstände waren polizeilich verboten. Die Schlange erstreckte sich noch beim eigentlichen Einlassschluss um 13:30 Uhr fast bis zur Komischen Oper. Einige der Wartenden erklärten, sie wären bereits seit 10 Uhr vor Ort, andere gaben wegen der Wartezeit enttäuscht auf.

900 Beamte im Einsatz

Die Polizei war sowieso omnipräsent, rund 900 Beamte aus Berlin waren im Einsatz. Für die Sicherheit des Königspaares waren Spezialeinheiten des deutschen Bundeskriminalamts und Leibwächter aus Großbritannien zuständig. Auch zahlreiche Sprengstoff-Spürhunde waren im Einsatz, um Orte und Fahrzeuge zu untersuchen.

In den Seitenstraße standen Mannschaftswagen in Reihe, und auch die Bundeswehr war mit mehreren Wachbatallionen in der Straße vor dem Hotel Adlon vertreten. Alle sonstigen Zugänge waren gesperrt, sodass die Polizisten einigen Passanten immer wieder den erlaubten Weg erklären mussten. Auf eine solche Nachfrage erklärte ein Beamter, der Weg gehe nur ganz außen rum.

Dadurch war der Zugang Unter den Linden der Fixpunkt für alle mäjestätsbegeisterten Besucher. Denn als normaler Fußgänger konnte man maximal bis zur Wilhelmstraße vordringen. Immer wieder wurden einige Glückliche, mit einem blauen Band ausgestattet, von Polizisten auf den Pariser Platz geführt. Links und rechts vom Brandenburger Tor waren die Zuschauerbereiche vorgesehen, in deren Mitte der zeremonielle Empfang stattfinden sollte.

Brandenburger Tor 2 Charles
Foto: Felix Huber

Auf allen Plätzen vor dem und rund um das Brandenburger Tor waren prominent drei Fahnen gehisst. Der Union Jack, die deutsche Flagge und die der EU. Ein Zeichen dafür, dass der Staatsempfang auch die seit dem Brexit unterkühlte Deutsch-Britische Beziehung verbessern soll. Diese Absicht betonte vor Ort auch eine Reporterin der BBC.

Eine gelungene Generalprobe

Das Medieninteresse war enorm, in den vorderen Reihen tummelten sich Reporter und Fernseh-Kameras. Eine Reporterin des kanadischen Fernsehens suchte nach Engländern, die mit ihr über ihre Gefühle hinsichtlich des Staatsbesuches durch ihren König sprechen sollten. Sie musste nicht lange suchen, denn die vorderen Reihen sammelten sich Engländer, die in Berlin leben und sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

Bereits um 13 Uhr marschierte das Stabsmusikkorps der Bundeswehr und das Wachbataillon des Verteidigungsministeriums vor dem Brandenburger Tor auf. Sie sollten später noch bei dem Empfang mit militärischen Ehren durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spielen. Eine durchaus gelungene Generalprobe, die mit regem Interesse der Schaulustigen quittiert wurde.

Brandenburger Tor
Foto: Felix Huber

Dann trat gespannte Stille ein

Das Publikum: bunt durchmischt. Zwischen vielen englischen Muttersprachlern und älteren Anhängern der Königsfamilie waren auch Schulklassen und viele junge Erwachsene. Ein Sprechwagen der Berliner Polizei ermahnte die Anwesenden, nicht auf der Fahrbahn zu stehen und den Weg zu räumen. Angesichts der dicht gedrängten Masse ein schwieriges Unterfangen. An den Absperrungen auf der Wilhelmstraße standen die Menschen fast bis zu den Häuserwänden.

Unter den Anwesenden herrschte allerdings Unklarheit darüber, wann genau der royale Besuch eintreffen würde. Manche hatten ihn um 14 Uhr erwartet, mussten allerdings bis 16 Uhr geduldig sein. Immer wieder liefen auch Menschen vorbei, die sich über die Absperrungen wunderten und offensichtlich nichts vom hohen Besuch wussten. Ein junger Mann fragte einen Polizisten, ob und warum es keinen Weg direkt über den Pariser Platz gebe.

Als sich dann gegen 15 Uhr abzeichnete, dass Charles und Camilla auf dem Weg waren, trat gespannte Stille ein. Es war wie das Warten auf einen Pop-Star. Bei jedem vorbeifahrenden Auto wurden Handys gezückt und wurde der Atem angehalten. Als dann schließlich nach einem Konvoi schwarzer Transporter der britische König eintraf, winkte er kurz im Vorbeifahren. Nach der formellen Begrüßung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hörten beide Staatsoberhäupter gemeinsam die britische und deutsche Hymne und schritten an den aufgereihten Soldaten vorbei. Ein gelungener Auftakt für den dreitägigen Besuch.

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Bettina Jung | Mi., 29. März 2023 - 17:42

repräsentiert Stil und Klasse Deutschlands in einer Art, der sprachlos macht. Konnte die Stylistin unser Außenministerin die Ehefrau des höchsten Repräsentanten des Landes nicht beraten?

Walter Bühler | Mi., 29. März 2023 - 18:05

Wie neulich bei Sarah Wagenknecht war ich mit meinem Fahrrad mal wieder am alten Berliner Stadttor, auch dieses mal nur auf der West-oder Park-Seite.

Im Gegensatz zu meiner Frau mag ich Blasmusik, auch Militärmusik. Man bekommt sie in Berlin leider nur selten zu hören. Heute klang es recht gut.

In London kann man so etwas viel leichter erleben. Dort gibt es auch viel schönere Uniformen sowie glänzende Metallhelme, fast wie in Moskau.

Toll war es, dass um den Tiergarten herum auch eine Pferdestaffel der Polizei unterwegs war. Ein Hauch von frischer Landluft wehte über die Spree, auf der bei Bellevue eine ganze Flotte der Berliner WaPo zu sehen war.

Übrigens: König Karl winkte mir aus seinem schönen alten Rolls Royce zu, glaube ich wenigstens.

God save the king!

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Ach, wenn Politik doch ausschließlich aus solchen Besuchen bestehen würde!

Hmmmm ich auch … ein wenig
Ich habe fast 20 Jahre in einer Band musiziert. Und mehrere Musikerkollegen konnten mehrere Instrumente spielen so dass neben Tanzmusik auch Blasmusik mit Alt & Es Saxophon, 2 Trompetern und Posaune möglich war. Wir spielten zur Weihnachtsfeier der Kreisstasimitarbeiter der Stasi. Da sind aber die Genossen nach 23.00 Uhr im Stechschrtitt zu „alte Kammeraden“ übers Tanzparkett schwadroniert ???
Schade, damals in den End 60 igern hab’s noch keine Handys?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ingo Frank | Mi., 29. März 2023 - 20:26

im Staatssäckel zu sein, um solch ein unnötiges
Gedöne zu finanzieren.
Ein König, der noch keiner ist und der nichts zu sagen hat und bestenfalls vor der Ehe seine Frau mit seiner Mätresse betrogen hat. Was soll’s immer raus mit den Euronen! Sind eh bald nichts mehr wert.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

- das ist nicht korrekt, werter Herr Frank. Auch wenn die coronation im Mai stattfindet, so hat er den Thron bereits im September bestiegen und ist King Charles III. Staatsbesuche gehören nun mal zum politischen Leben und es gibt tatsächlich schwerwiegendere Steuerver(sch)wendungen als der Empfang des Britischen Königs. Immerhin bringt diese Besuch ein wenig Glanz in unseren tristen und farblosen (obwohl sehr bunt) Staatsapparat. Dieser Besuch macht mir auch einmal mehr deutlich, wie tief das Niveau unserer "Elite" ist. Eleganz und Stil knapp über Mao Tse Dong.

ich verstehe Sie ja teilweise, aber mir wärs bedeutend lieber, man spielt für wenig Geld ein wenig Märchenland, Prinz und Prinzessin usw. als dass man für viel Geld Waffen in Kriegsgebiete exportiert.

Im 17. Jahrhundert gab es viele böse Kriege, aber diese merkwürdige Opern- oder Operettenwelt der Höfe war dennoch fähig, immer wieder einen Frieden auszuhandeln. Musiker und Wissenschaftler konnten als Diplomaten agieren, und eine rechtzeitige (Zwangs-) Heirat konnte manchmal viele blutige Schlachten verhindern.

"Andere mögen Kriege führen, du, glückliches Österreich, heirate." So verrückt es klingt: dieses Habsburger-Motto hat damals wirklich viele (leider nicht alle!) blutige Schlachten verhindert.

Kann man heute (leider!) nur noch nachspielen. Sie merken, ich mag barocke Opern, wie sie manchmal in Bad Lauchstädt oder in Kochberg zu sehen und zu hören sind. Es wäre schön, wenn es auch in der Ukraine zu einem Happy End käme, ganz egal wie.

Ingo Frank | Do., 30. März 2023 - 14:38

Antwort auf von Walter Bühler

„König (da lasse ich mich, auf diesem Gebiet zumindest, gern belehren) & Königin“ aus dem Märchenland, …… das zieht ? zumindest bei Kindern.
Jedoch durch gezielte Heirat, Kriege zu verhindern, da denke ich, wir sind einer Meinung, diese Zeiten sind lange vorbei. Und eines ist doch unbestritten im Krieg geht es nur um eins: Macht und Machterhalt oder Erweiterung der Macht.
Im übrigen liegt der Landkreis Gotha in unmittelbarer Nachbarschaft und mir ist schon bewusst, dass die englische Krone mit Coburg Gotha eng verbunden ist. Dennoch finde ich diesen Pomp aus der Zeit gefallen. Wir haben andere Probleme oder nicht?
Liebe Grüße aus Thüringen

Ernst-Günther Konrad | Mi., 29. März 2023 - 21:45

Liebe Frau Jung, Frau Büdenbender war vorher Verwaltungsrichterin. Das Verwaltungsrecht ist unter Juristen mit das trockenste Rechtsgebiet, das nicht jeder Jurist anstrebt. Meistens diejenigen, die direkte Kommunikation eher vermeiden wollen und das Wälzen von Akten bevorzugen.
Wenn Sie also auf das kleidungstechnische Äußere ihre Kritik beziehen, wäre das vielleicht eine Erklärung. Und Verwaltungsjuristen gelten als sehr "Eigen". Ich kenne einige Verwaltungsjuristen und wundere mich deshalb nicht. Trocken, spröde und überwiegend langweilig. Sicher nicht alle, aber ich sah mal eine Reportage über Frau Büdenbender und gewann eben diesen Eindruck. Das ist aber meine ganz persönliche Einschätzung.

Helmut Sandmann | Do., 30. März 2023 - 12:21

Gut gemacht Felix Huber, sehr schoen beschrieben.