„Frei leben ohne Gewalt“: Aktion von Terre des Femmes in Berlin im November 2021 / dpa

Transgender-Streit bei Terre des Femmes - „Mädchen und Frauen werden wegen ihres biologischen Geschlechts diskriminiert“

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes engagiert sich seit Jahren unter anderem für Freierbestrafung in der Prostitution und für ein Verbot des muslimischen Kinderkopftuchs in Kitas und Schulen. Mit Anfeindungen kennt sich der Verein entsprechend aus. Doch ausgerechnet ein viel diskutiertes Positionspapier zu Transgender, Geschlecht und Selbstbestimmung wurde nun zurückgezogen. Inge Bell stemmte sich als einzige der drei derzeit aktiven Vorstandsmitglieder gegen diese Entscheidung. Im Interview erklärt Bell, warum, und wie sie und ihre Mitstreiterinnen den Rücktritt des Vorstands erreichen wollen.

Autoreninfo

Christine Zinner studierte Sozialwissenschaften und Literaturwissenschaft und ist freie Journalistin.

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Inge Bell ist Medienunternehmerin, Management-Coach und Menschenrechtsaktivistin. Sie war langjährige ARD-Auslandsreporterin und beschäftigte sich als Buchautorin mit den Themen Menschenhandel, Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Frauenrechte im Islam. Bell, in Rumänien geboren, ist eine von drei aktiven Vorstandsmitgliedern der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. 

„Die Arbeit von TDF fokussiert sich auf jene, die aufgrund ihres gegebenen, weiblichen Geschlechts (Körpers) diskriminiert und mit patriarchalen Erwartungen eingeschränkt werden“, heißt es in einem Positionspapier zu Transgender, Geschlecht und Selbstbestimmung der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. In dem Papier aus dem Jahr 2020 erklärte der Verein, er definiere „Frauen“ als „Personen des weiblichen Geschlechts“. Er beteuerte zugleich seine Solidarität mit der LGBTQI+-Community. Dennoch hagelte es Transphobie-Vorwürfe, denen der Vorstand nun nachgegeben hat. Entgegen einem Entscheid der „Mitfrauenversammlung“ 2022 beschloss er, das Papier von der TDF-Webseite zu nehmen und sich davon zu distanzieren. Inge Bell stemmte sich als einzige der drei derzeit aktiven Vorstandsmitglieder gegen diese Entscheidung.

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Edit Szegedi | Do., 18. August 2022 - 08:50

Transaktivismus ist der feuchte Traum des Patriarchats.

Peter Rosenstein | Fr., 19. August 2022 - 06:38

Antwort auf von Edit Szegedi

Es gibt kein Patriarchat. Das ist ein feuchter Traum der Feministinnen.

Gabriele Bondzio | Do., 18. August 2022 - 09:04

er definiere „Frauen“ als „Personen des weiblichen Geschlechts“.

Da dürften sie ja nun gewaltig bei der LGBTQI+-Community angeeckt sein. Das sie daraus "beschimpft, angefeindet und sogar körperlich angegriffen werden"
Lassen sie sich diese Adjektive auf der Zunge zergehen...hier wird die Betonung " schlagende Argumente" seitens LGBTQI realistisch umgesetzt.

Bleiben sie am Ball, werte Frau Bell, ich schätze es auch nicht, wenn Bürger unter Zwang von ihren gut begründeten Argumenten zurückweichen MÜSSEN!

"Der Glaube ist wie die Liebe: Er läßt sich nicht erzwingen. Daher ist es ein mißliches Unternehmen, ihn durch Staatsmaßregeln einführen oder befestigen zu wollen."
-Arthur Schopenhauer

Bernd Windisch | Do., 18. August 2022 - 09:18

Es ist verstörend zu sehen mit welch einem Totalitarismus in diesen Milieus Diskussionen geführt werden. Das politische als auch menschliche Klima in diesen Kreisen scheint völlig vergiftet. Wer solche Mitstreiter, (sorry böser Fehler) Mitfrauen hat braucht wohl keine Gegner. Kritik und Gegenkritik sind das Wesen einer offenen Gesellschaft. Wenn das nicht ertragen kann, ist entweder unglaublich dumm oder einfach nur verbohrt und radikal.

Als Vater von 3 Töchtern wünscht man sich eine bessere und effektivere Lobby für seine Kinder!

Romuald Veselic | Do., 18. August 2022 - 09:53

diesem Lande los ist. Könnte sogar bei Markus Lanz auf die Bühne.
Für mich, gibt's nur Frauen und nichts als die Frauen, so wahr mir Holy Bitch helfe. Siehe pränatale Diagnostik.

Aus diesem Grund wundert mich nicht, dass sehr viele dafür sind, dass Männer v. Putin/Xi/Erdogan (+ mentale Kopien des Trios) Kaliber an die Macht kommen, denn die würden am nächsten Tag, mit dem "Trans & Co" Spuk, rigoros Schluss machen. Und ich "glaube" dass in solchem Fall, wird man keine Freiwillige außerhalb der LGBTQ+XY finden, die für diese "Minderheiten-Rechte" an die Barrikaden gehen werden u. dabei die Regenbogenfahne, die Trikolore v. Delacroix ersetzen wird.

Frau Inge Bell macht das richtig. Aus rumänischem Blickwinkel, muss der D-Seifenfeminismus ein Verrat an eigener Sache sein. Wenn es holprig wird, dann beginnen sie zu kuschen. Sie sind keine Kampfnaturen mehr, sondern Boutique für Kuscheltiere geworden. Sie sind zu nützlichen Idioten der Aktivisten-Gangs verkommen.

Wünsche viel Erfolg ?

Martin Falter | Do., 18. August 2022 - 10:36

bekommen die Feministinnen Konkurrenz in der Opferrolle und das gefällt ihnen natürlich nicht.

Tja er vom ständig Opfer sein lebt, der muss seinen Platz in der Hierarchie behaupten.

Michael Bender | Do., 18. August 2022 - 23:57

Antwort auf von Martin Falter

den Paradigmenwechsel in der Definition von Geschlecht, biologisches Geschlecht versus soziales (gefühltes) Geschlecht.
Die "Opfer" der Transaktivisten sind ja gar nicht angegriffen worden, sondern sind die Täter, indem sie den 'biologischen Frauen" ihr Weltbild aufzwingen. Warum geht es nicht so: sie sind als Frau oder Mann geboren und fühlen sind dann irgendwann einem anderen der vielen möglichen sozialen Geschlechter zugehörig?!!
Wieso muss die Logik dieser Minderheitenerfahrung allen als Gesetzmäßigkeit dienen? Dass damit die Wahrnehmung derer diskriminiert und relativiert wird, die das biologische Geschlecht samt Ausnahmen als gesetzt sehen, ist auch nicht neu.

Wolfgang Borchardt | Do., 18. August 2022 - 11:31

...mit diskriminiert, weil ich als Mann mit gemeint bin. Denn: Ich bin für Frauen, die es wirklich sind und von denen es soviel mehr gibt.

Günter Johannsen | Do., 18. August 2022 - 11:33

Ein Land, das vorgibt, Gleichberechtigung durchsetzen zu wollen, Vereine aber behindert, weil das dem Ditib-Islam in unserem
Land nicht genehm ist (!), ist verlogen und ich frage mich: was ist das für ein böses Spiel. Wer hat in unserer freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland das Sagen? Frauenverachtende Spielregeln hatte wir doch eigentlich schon überwunden? Wollen wir uns jetzt von den Ditib-Mullas vorschreiben lassen, was Frauen bei uns dürfen und was nicht? Minderjährige Mädchen zu sexualisieren und in unseren Schulen unter das Kopftuch zu zwingen, gehört verboten und als kriminell juristisch verfolgt. Das ist meine Meinung: Wer Gleichberechtigung wirklich will, sollte dem Ditib-Isam in unserem Land endlich wirkungsvolle Grenzen setzen!
Man muss dann mit Gender-Zwangsberieselung nicht mehr von der scheinheiligen Wirklichkeit der angeblichen Frauen-Gleichberechtigung ablenken!

Robert Hans Stein | Do., 18. August 2022 - 12:44

Mir tut es leid für Frau Bell, aber mein Verständnis für sie ist begrenzt; noch mehr natürlich das für ihre Gegner:::innen. Ich kann in der aktuellen Situation den Dam:::innen nur raten, sich mit ihrem Problemchen hinten anzustellen.

Meiner Überzeugung nach erledigt sich das als vorübergehender Modetrend von selbst. Entweder weil elementare Probleme weltweit das erfordern. Oder weil diese komischen Vögel sich selbst zerfleischen werden - kann man doch jetzt schon beobachten. Auch glaube ich nicht, dass eine Gesellschaft diesen Blödsinn auf Dauer hinnehmen kann ohne einem katastrophalen Untergang in's queere Auge zu schauen. Oberpeinlich auch die Vorgänge beim "lesbischen Dorado" RBB (siehe heutigen Newsletter). Und ja, so unangenehm Typen wie Putin, Erdogan oder Xi sind, wenn ich wüßte, wie man die wieder los wird bevor sie größeren Schaden anrichten, hätten sie meinen Segen, einige Dinge wieder ins Lot zu rücken.

Alexander Brand | Do., 18. August 2022 - 13:09

Fakten, Wirklichkeit und Argumente spielen bei Linken und ihren Organisationen keine Rolle es sei denn sie stützen zufällig das gerade Vertretene. Das zeigt sich bei der Hypothese zum menschengemachten Klimawandel wie auch zu den angeblich divers vorhandenen "Geschlechtern".

Im Sinne der Fortpflanzung - und darum geht es beim Geschlecht - sind Mann und Frau die einzigen biologischen Geschlechter. Das LGBTQI+ und ihre Unterstützer das negieren, beweist nur eines, sie haben den Boden der Realität längst verlassen, sie leben in einer selbst konstruierten und gepflegten Scheinrealität!

Ich mag Gruppen wie Terre des Femmes nicht, sie sind mir zu radikal einseitig, allein schon der Begriff „Mitfrauen“ ist kindisch, allerdings finde ich viele ihrer Forderungen berechtigt und wichtig.

Der Druck auf die Mehrheitsgesellschaft sich meinungstechnisch an das Diktat einer linken Minderheit anzupassen ist unerträglich, Meinungsfreiheit war gestern, heute herrscht Intoleranz und Meinungsdiktatur!

und es gibt tausend Geschlechter, weil alles relativ ist.
Nüchtern betrachtet:
Kinder zeugen können nur Frau und Mann. So ist die Welt nun mal angelegt ... oder wie ich glaube: so hat Gott die Welt geschaffen. Was es daneben für zahlenmäßig geringe "Ausnahmen" gibt, ist zwar vorhanden, ist und bleibt aber eine Ausnahme und absolute Minderheit!
Wenn sich aber eine absolute Minderheit als die absolute Mehrheit aufspielt, liegt offensichtlich eine psychische Störung vor. Oder anders ausgedrückt: eine linXe Ideologie!

Entgegen meiner Skepsis gegenüber so manchem Strauß, der auf diesem Gebiet ausgefochten wird, verstehe ich, dass eine (reine?) Frauenorganisation diesen Terminus wählt, weil sowohl Mitglieder (samt mitdenkbarer Bedeutung der 2. Silbe) als auch Mitglieder:innen doch ziemlich doof wäre, oder?
Und analog zum m. E. bewährten und durchaus ausreichenden "Liebe Leserinnen und Leser", "Meine sehr verehrten Damen und Herren" oder ähnlichem wären im Falle von biologischen Männern als Mitglieder bei TDF-Versammlungen die "Verehrten Mitfrauen und Mitmänner" anzusprechen ...

Jens Böhme | Do., 18. August 2022 - 19:10

Beschlüsse aus Mitgliederversammlungen, hier vermutlich eine bundesweite Mitgliederversammlung nur eine bundesweite Mitgliederversammlung aufheben, es sei denn die bundesweite Mitgliederversammlung ist nur zum Schein. Somit ist die Ablehnung von einigen Vorständen und Geschäftsführung satzungswidrig. Dafür braucht man keine Mindestzahl an Minderheiten zusammentrommeln, um im Verein erhört zu werden. Hier scheinen alle Vereinsmitglieder Vereinssatzung und Vereinsgesetz nicht so ernst zu nehmen. Es reicht eine Klage gegen Vereinsvorstand und Geschäftsführung, um die (Vereins-)Gesetzlosigkeit zu kassieren.