- Der große Zusammenstoß bleibt aus
Jedes Jahr am 9. Mai versammeln sich Putin-Fans, Stalinisten und Reichsbürger an verschiedenen Orten in Berlin, um des Siegs der Sowjetunion über Nazi-Deutschland zu gedenken. Angesichts des aktuellen russischen Kriegs in der Ukraine finden die Demonstrationen unter strengen Auflagen statt. Aber der große Zusammenstoß bleibt aus: Die Versammlungen erweisen sich eher als eine langweilige Senioren-Freakshow.
Es sollte eine große Kundgebung werden: Bis zu 1500 Menschen sollten laut Versammlungsleiter beim „Rotarmisten-Gedächtnisaufzug“ des „Unsterblichen Regiments“ anwesend sein, das vom Brandenburger Tor aus ab 11 Uhr durch die Stadt zog.
Und offenbar arbeitete auch die russische Botschaft auf Hochtouren, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Das Resultat war aber – nett ausgedrückt – bescheiden. Oder polemisch gesagt erbärmlich.
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... wirkt Ihr Text so, als seien Sie enttäuscht, dass es in Berlin zu keinen Krawallen und Schlägereien gekommen ist, die sich in den Nachrichten so toll hätten ausschlachten lassen.
Ich meinerseits finde das ganz gut, wenn in Berlin Straßenkämpfe vermieden werden können, und ich finde es in diesem Falle prima, dass sich die Berliner bei diesem herrlichen Frühlingswetter sich nicht in gröhlende Fanatiker haben verwandeln lassen.
Friede ist auch in der Innenpolitik ein wichtiger Wert an sich, gerade wenn im Volk zwei etwa gleichstarke entgegengesetzte Meinungen existieren.
Nein, Politik ist kein Geschäft für sensationsgeilen Journalismus.
Sage ich als einer der vielen Senioren Berlins.
Herr Giwezew, ich empfinde Ihren Artikel als öberflächlich, überheblich, einseitig, dumm und nicht hilfreich. Weder kann ich auf Ihren Fotos lauter alte Männer erkennen, noch find ich es informativ, sich über Polyesteranzüge auszulassen. Ihre Abneigung gegen alles Russische haben sie bereits mehrfach deutlich gemacht. Leider fehlt Ihnen die Distanz für ein Mindesmass an Neutralität und Respekt. WHO am I to judge?
"Who am I to judge"? War diese Frage an Sie selbst gerichtet - nachdem Sie den vorliegenden Artikel u.a. als "öberflächlich, überheblich, einseitig, dumm" bezeichnet haben?
Ja, Herr Hügle, die Frage war auch an mich gerichtet.
Da ich nicht vor Ort war, bin ich auf möglichst stimmungsfreie Berichte angewiesen. Die Berichterstattung von Herrn Gizerew empfind ich als einseitig, subjektiv und i.Ü. so, wie in meinem Kommentar geschrieben.
Wenn Sie „stimmungsfreie Berichte“ über die o.g. Veranstaltung lesen wollen, sollten Sie nach Polizeiberichten Ausschau halten oder Agenturmeldungen. Im Cicero finden Sie nahezu ausschließlich Kolumnen und Kommentare, in denen die Autoren ihre subjektive Sicht darlegen. Dies gilt auch für den vorliegenden Text.
Seltsamerweise wird das hier immer nur dann problematisiert, wenn einem diese Sichtweise missfällt.
Warum mußte ich bei der Textzeile mit der von Ihnen beschriebenen „sehr schrill geschminkte[n] Frau“ unweigerlich an Marieluise Beck denken? ;-)
Cicero – Magazin für politische Kultur.
Vieleicht war es doch ein Fehler auf Webeeinnahmen zu verzichten.
Ihr Artikel ist einer der schlechtesten, den ich von Ihnen gelesen habe. Das Sie eine Position als angehender Journalist aufgrund ihres persönlichen Hintergrundes einnehmen, damit kann ich umgehen, deshalb kommentiere ich sonst ihre Artikel bei dem Thema Ukraine nicht. Das Sie aber den Eindruck vermitteln, Sie könnten enttäuscht sein, dass es nicht ordentlich gekracht hat, halte ich für nicht neutral. Es reicht doch der Krieg in der Ukraine oder etwa nicht? Brauchen wir auf unseren Straßen auch wieder üble Krawalle? Finden ohnehin nicht schon genug religiöse und politisch motivierte Straftaten statt, ob nun von extrem links, extrem rechts oder islamistisch und antisemitisch geprägt? EZB-Demos, G20 Gipfel und viele andere Demos haben doch schon gereicht oder etwa nicht? Es ist doch völlig legitim, dass Sie eine Meinung äußern, aber sie sollten sich nicht zum Spielball politischer Agitation machen (lassen).