- Carne de Porco à Alentejana
Vielleicht schafft es unser Genusskolumnist ja in diesem Jahr endlich wieder mal, nach Portugal zu kommen. Eingestimmt hat er sich jedenfalls: Mit einem weit verbreiteten südportugiesischen Traditionsgericht, bei dem Muscheln mit Schweinefleisch kombiniert werden.
Nein, es ist keineswegs so, dass mir für diese Kolumne nichts Neues mehr einfällt. Und eigentlich pflege ich mich auch sehr abwechslungsreich zu verköstigen. Aber die Venusmuscheln, die ich neulich bei „Spaghetti alle vongole“ zum Einsatz brachte, haben es mir nachhaltig angetan. Zumal das bei mir schlagartig die Erinnerung an einige Portugal-Aufenthalte weckte. Besonders an ein Restaurant, irgendwo in einem kleinen alentejanischen Küstenort. Ein lauer Sommerabend, man konnte auf der Terrasse essen. Mit Blick auf ein paar Schweine, die sich in einem kleinen Korkeichenhain tummelten. Ich gehöre ja eher zu den Schweinefleischskeptikern, aber der Anblick dieser offenbar artgerecht gehaltenen Tiere machte so richtig Appetit und versprach großen Genuss jenseits der turbo-gemästeten, geschmacklosen Protein-Zombies aus deutscher Massentierhaltung.
Dazu kommt eine der Besonderheiten der iberischen Küche: die beliebte Kombination von Fleisch und Muscheln in vielen Varianten. Besonders in den portugiesischen Regionen Alentejo und Algarve ist das auch naheliegend, denn an der Küste gibt es reichlich Muschelbänke, und im agrarisch geprägten, dünn besiedelten Hinterland wächst und gedeiht das „Porco preto“, das „Schwarze Schwein“, dessen Fleischqualität nahezu legendär ist. Freilandhaltung, die genetische Veranlagung dieser autochthonen Rasse und die überwiegende Ernährung mit Korkeicheln und Kastanien sorgen für fein marmoriertes, würziges Fleisch. Wer durch das Alentejo fährt, wird diesen Tieren regelmäßig begegnen.
Cicero Plus weiterlesen
-
Monatsabo0,00 €Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQsAlle Artikel und das E-Paper lesen
- 4 Wochen gratis
- danach 9,80 €
- E-Paper, App
- alle Plus-Inhalte
- mtl. kündbar
-
Ohne Abo lesenMit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Yum, yum... ???
Da für mich die Venusmuscheln zu teuer sind in dieser Menge, ersetze ich sie durch die Garnelen. Der Ofen wird gleich angeworfen... ?
Da ich aus einer Kultur komme, wo die Schweine sehr hoch geschätzt werden, will ich damit auch ein Zeichen setzen (in D will jede/jeder irgendein Zeichen setzen), dass ich mich dem Mainstream/Hype vor Ort, nie anpassen werde. Abgesehen davon, erlaubt mir mein Glaube nicht, vegan o. vegetarisch zu essen. ?
Mahlzeit!
Schönes Wochenende ?
an unsere Portugalrundreise vor 3 Jahren. Mit dem Rezept kann ich als eigefleischte Vegetarierin nicht viel anfangen. Wohl aber mein Mann. Die Garnelenidee von Herrn Veselic ist gut, da der meine keine Muscheln mag. Das Alentejo ist das übrigens das Land der Störche. Alles was nicht niet -und nagelfest ist wird von denen in Beschlag genommen. Da brat mir doch jemand einen Storch.