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Gegen das Gendern in der Verwaltung - Sprache soll einen, nicht spalten!

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß will das Gendern in staatlichen Verwaltungen verbieten. In einem Gastbeitrag für „Cicero“ schreibt er, warum Behörden nicht auf diesen Zug aufspringen sollten. Die Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, Bettina Jarasch, wird ihm später an dieser Stelle Kontra geben.

Autoreninfo

Dr. Christoph Ploß ist Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU/CSU-Fraktion), Vorsitzender der Hamburger CDU-Landesgruppe im Bundestag und promovierter Historiker.

So erreichen Sie Christoph Ploß:

Aufmerksamen Beobachtern des politischen Diskurses in unserem Land wird auffallen, dass linke Identitätspolitiker immer häufiger versuchen, diesen zu vereinnahmen. Sie teilen die Menschen vor allem über äußere Merkmale wie das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung in einzelne Gruppen ein, deren vermeintliche oder tatsächliche Diskriminierung oder Privilegierung es zu bekämpfen gelte. Im Ergebnis würde die Politik kein Allgemeinwohl mehr kennen, nur noch die Partikularinteressen einer gespaltenen Gesellschaft.

Wie so oft, wenn sich ideologisch motivierte Gruppen des öffentlichen Diskurses bemächtigen wollen, wählen die linken Identitätspolitiker zunächst das Feld der Sprache. Denn von der Sprach- zur Gedankenpolizei ist es – wie schon Orwell wusste – nur ein kurzer Weg. Ein scheinliberales Milieu möchte daher beispielsweise aus „Fußgängern“ „Zu-Fuß-Gehende“ machen, um das grammatische Genus vermeintlich verschwinden zu lassen.

Verunfallte Autofahrende 

Dies treibt so seltsame Blüten wie „verunfallte Autofahrende“ – ein Widerspruch in sich. Anstatt von „Ärzten“ oder „Ärztinnen und Ärzten“ ist wahlweise von „Ärzt*innen“, „Ärzt_innen“ oder „Ärzt:innen“ zu lesen – Formen, die nicht von der amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung gedeckt sind. In diesem Milieu entstehen Wortungetüme wie „Passivraucher*innenschutzverordnung“. Manche wollen sogar Wörter wie „Migrant“ oder „Einheimische“ in der Berichterstattung abschaffen.

Diese Bemühungen lassen unsere Sprache verarmen – von ästhetischen Gesichtspunkten mal ganz abgesehen. Wenn etwa Substantive durch substantivierte Partizipien ersetzt werden, werden Unterschiede wie der zwischen einem Kochenden und einem Koch verwischt. Aber es geht eben nicht nur um die richtige Anwendung der deutschen Grammatik. Hinter der Gender-Sprache verbirgt sich ein identitätspolitisches Weltbild.

Sogar in der Schule wird gegendert 

Allgemeine Formulierungen sollen nicht mehr ausreichen, möglichst jede einzelne geschlechtliche Identität muss sichtbar gemacht werden, da die jeweilige Gruppe sich sonst angeblich nicht angesprochen fühlt. Weder das Gemeinsame in der Gesellschaft noch das einzelne Individuum stehen bei diesem Ansatz im Mittelpunkt, sondern es geht nur noch um äußere Merkmale und Gruppenidentität.

Trotzdem greift die Gender-Sprache auch in Behörden, Universitäten, Schulen oder anderen staatlichen Einrichtungen immer weiter um sich. Studenten schreiben aus Angst vor schlechten Noten widerstrebend in der Gender-Sprache; Forscher, die etwa Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG stellen, fürchten Schwierigkeiten, wenn sie nicht alle Texte durchgendern; selbst in Schulen kommt es immer häufiger vor, dass Lehrer den Kindern mindestens nahelegen, zu gendern – trotz eines Beschlusses der Kultusministerkonferenz, dass die amtliche Rechtschreibung zu lehren ist.

Die spalterische Gefahr 

Natürlich entwickelt sich Sprache ständig weiter, und selbstverständlich sollte jeder privat so sprechen und schreiben können, wie er möchte. Wenn aber staatliche Einrichtungen ohne jegliche Grundlage oder Legitimation anderen eine orthografisch und grammatisch fehlerhafte Gender-Sprache aufzwingen möchten, sollten in der bürgerlichen Mitte alle Alarmglocken schrillen.

Im benachbarten Ausland hat man bereits erkannt, welches spalterische Potenzial in der Gender-Sprache liegt und dass sie der Bildung jüngerer Menschen schadet: Aus Frankreichs Schulen und Gesetzesblättern soll die Gender-Schreibweise daher verbannt werden. Auch bei uns warnen führende Intellektuelle wie der Historiker Andreas Rödder, der Philosoph Peter Sloterdijk oder der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse vor der spalterischen Gefahr, die von der Gender-Sprache für unsere Gesellschaft ausgeht. Auch eine klare Mehrheit der Deutschen lehnt die Gender-Sprache laut Umfragen ab und möchte sie sich schon gar nicht aufzwingen lassen. Sie alle wissen, dass die Gender-Sprache das wichtige Ziel der Gleichberechtigung in keiner Weise fördert. Wäre das so, müsste in Ländern mit genuslosen Sprachen wie Ungarn oder der Türkei die Diskriminierung von Minderheiten völlig unbekannt sein.

Auf der Seite der bürgerlichen Vernunft 

CDU und CSU sollten sich in ihrem Regierungsprogramm daher klar auf die Seite der bürgerlichen Vernunft im Land stellen und Repräsentanten für die vielen Wähler im Land sein, denen dieses Anliegen wichtig ist. Ins Regierungsprogramm gehört das Versprechen, dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen die amtliche Rechtschreibung und damit keine grammatisch falsche Gender-Sprache verwendet wird.

Gerade die Jüngeren und Modernen in CDU und CSU haben erkannt, dass wir den Zusammenhalt in unserem Land nicht dadurch stärken, indem Menschen immer häufiger in Gruppen einsortiert werden. Wir brauchen stattdessen in unserer Gesellschaft mehr Empathie und die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Sprache sollte einen und zusammenführen, sie darf nicht ausschließen. Die bürgerliche Mitte muss daher auch in Deutschland einer spalterischen Identitätspolitik entschlossen entgegentreten.

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Joachim Baumeister | Mi., 2. Juni 2021 - 11:25

Die können verbieten oder fordern was sie wollen. Ich werde keinesfalls diese sogenannte geschlechtergerechte Sprache anwenden und auch nicht schreiben! Und ich hoffe, dass sich viele dieser Einstellung anschließen.

Hans-Jürgen Schuster | Mi., 2. Juni 2021 - 12:08

Antwort auf von Joachim Baumeister

Ich stelle mich dem entschlossen entgegen! Was angeblich alle meint, schließt weitere Randgruppen aus und macht alles unnötig kompliziert. Es ist schlicht dumm. Was hier erfunden wurde ist schlicht das dümmste was man erfinden konnte. Ich hoffe niemand folgt uns. Das denke ich mir bei der Regierung eigentlich ständig...

Karl Napp | Do., 3. Juni 2021 - 09:50

Antwort auf von Hans-Jürgen Schuster

Ich mach da mit, wann immer ich will.
Meine Anrede in Schreiben an Behörden lautet standardmäßig:
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, sehr geehrte Diverse.

Ansonsten scheint zu gelten:
"Die höheren Klassen werten ihre Begriffe von Schönheit auf, während die einfachen Leute zu sehr mit ihrem Überleben beschäftigt sind, um eine Sprache schaffen zu können."

Romuald Veselic | Mi., 2. Juni 2021 - 11:50

Eine manische Form der Selbstbefriedigung beginnt pathologisch zu werden.
Ich als Elternteil würde es dem Lehrer/Pädagogen verbieten, verblödete, sprachliche Unformen überhaupt meinen Kids gegenüber zu Artikulieren.
Ich werde unter den ersten, der sich einer Antigenderfront anschließen würde. Qua Antigender Aktivist.
Ich, will von/vom Gendern nichts wissen. Schon aus Prinzip des inquisitorischen Zwangs nicht.
Mein Glaube - Holy Bitch, verbietet mir Gender speak.
MfG Non Gender Rebell ?

PS Wie wäre Schulen u. Lehranstalten zu etablieren, wo man klassisch Deutsch spricht? Und Gendern wie das Rauchen oder Drogenkonsum verbietet.

Inzwischen liest man ja beinahe täglich irgendwelche Gaga-News von der Gender-Front und fragt sich unweigerlich, ob über Nacht eigentlich alle komplett verrückt geworden sind.
Erst kürzlich kam mir eine Hausarbeit in die Hände, in der auf der erstens Seite von "Dozierende" und "Studierende" die Rede war. Ich habe für einen Bruchteil einer Sekunde an einen Scherz gedacht, aber nein: das ist alles Ernst gemeint. Furchtbar ernst. Man muss, gerade im Uni-Kontext, heutzutage wirklich aufpassen, mit wem man wie und worüber spricht. Ein "Ich mache da nicht mit" reicht nicht mehr aus: man hat sich dann zu erklären und muss endlose Debatten über strukturellen xyz-ismus etc etc über sich ergehen lassen. Und selbst dann: wenn man sich n i c h t dazu bekennt, wird man quasi zum "target" des linken Furors.
Fun Fact: "ACAB"-Tags werden inzwischen gendergerecht mit "ACAT" übersprüht: statt "All cops are bastards" nun also "All cops are targets". Menschenverachtung geht also auch gendergerecht. ;)

Philippe Schannes | Mi., 2. Juni 2021 - 12:57

... die genannten Argumente hier sind meiner Meinung nach recht schwach. Dass es "von der amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung" nicht gedeckt ist, ist prinzipiell egal - der Duden rennt der Sprache als solches ja generell hinterher. Dass Sprache dadurch "verarmt", wage ich zu bezweifeln. Es entstehen ja dadurch mehr Wörter. Dass einige Intellektuelle davor warnen ist ebenfalls kein gutes Argument an sich (gibt ja auch Gegenparteien).
Ich denke, das größte Problem stellt der Druck dar, plötzlich das Geschlecht in den Vordergrund rücken zu müssen. Ein weiteres Problem ist die Langatmigkeit der Sprache, die durch die Nennung beider Geschlechter entsteht (Sprache sollte simpel und einfach sein, um Infos effektiv zu transferieren).
Positiv ist, dass die Debatte angeheizt wurde und man sich der Frauen bewusster wird. Aber sprachlich etwas aufzwingen lassen sich sowieso nur wenige (siehe bei manchen Autoren das ß, das konsequent nach alter Rechtschreibung verwendet wird).

Ich stimme Ihnen zu. Die Argumentation dieser Ausführungen ist schwach bis unzureichend - trifft aber ganz den Geschmack der Cicero Kommentarspalte in dieser Thematik. Ich finde Gendern furchtbar, weil es die deutsche Sprache unnötig aufbläht. Es schafft ohne Not semantische Hürden. Trotzdem würde ich mir mehr sachliche Diskussion zu dem Thema wünschen. Die Genderisten bringen oftmals fragwürdige Argumente. Die Traditionalisten argumentieren in der Regel verstaubt. "Haben wir immer schon gemacht", "ist Unsinn". Jedes Mal, wenn ich die (teils emotionalen) Kommentare zu dem Thema lese, will ich schreiend weglaufen. Sprache wandelt sich, was gut ist. Veränderungen in der Sprache regen wichtige Debatten an, die doch nur differenziert geführt Sinn ergeben.

Dirk Jäckel | Do., 3. Juni 2021 - 11:30

Antwort auf von Johanna Schneider

Danke für den differenzierten Beitrag. Das liest man selten bei dem Thema. Aber ich möchte zu bedenken geben: Es ist für viele (nicht weitem nicht alle) der Leute, welche für konsequentes Gendern kämpfen, ja gerade ZWECK, dass etwas kompliziert wird. Und wenn man sich einmal vermeintlich "unter woken" auf etwas geeinigt hat, wird wieder etwas anderes, ganz Neues, angeblich weniger Diskriminierendes gefordert. Dass dadurch stete Unsicherheit entsteht, ist Absicht (oder zumindest unbewusst provoziert), verschafft es doch labilen Persönlichkeiten ein Machtgefühl. Dasselbe lässt sich ja z.B. auch bei ethnischen Bezeichnungen beobachten. Alles nur zum Teil eine politische bzw. ideologische Frage; oft dürfte ein Zugriff mittels sozial- und individualpsychologischer Methoden manches besser erklären.

Es ist keinesfalls ein Verdienst der Gender-Ideologen, dass Frauen bewußter wahrgenommen werden. Vielmehr geht der Gender-Wahn vielen auf die Nerven, mit der Folge, dass man alle Aktivitäten zur Gleichstellung der Frau mit widerwilliger Skepsis wahrnimmt und diese daher an gesellschaftlicher Akzeptanz verlieren.

Christopher Jahn | Mi., 2. Juni 2021 - 13:04

Das ist inhaltlich alles gut dargestellt und richtig. Nur muss man sagen: Die Partei von Herrn Ploß, die CDU, hat als regierende Partei diesem Treiben bis zu diesem Punkt zugesehen und nichts, aber auch gar nichts, dagegen unternommen. Dabei hätte es Möglichkeiten gegeben, bspw. in den regierten Bundesländern die Gendersprache an Schulen zu untersagen. Die CDU hielt sich stattdessen lieber bedeckt. Nicht anecken zu den linken Akteuren, mit denen man um jeden Preis koalitionsfähig bleiben will… So gerne ich also den Beitrag von Dr. Ploß las: Seine CDU wird die Gendersprache nicht aufhalten. Ich glaube nicht dran. Sie wird wie üblich auch hier dem linken Zeitgeist nacheilen – erst recht in der befürchteten Grün-Schwarzen Koalition.

Wo bleibt die klare Stellungnahme zu diesem Thema seitens der CDU/CSU???
Ich vermute, daß deren Wähler (mdst. 80%) von der ganzen "Genderei" gar nichts halten.
Warum also machen die Christdemokraten diesen Schwachsinn klammheimlich mit, anstatt ihn mit entschiedenen Worten abzulehnen?
Offensichtlich ist der ehemaligen Partei der bürgerlichen Mitte j e g l i c h e r Mut zu einem klaren Bekenntnis abhanden gekommen. Sie läßt sich nur noch treiben von
Lobby-Gruppen beliebiger Minderheiten. Unglaublich!

Ich werde niemals in meinem Leben etwas anderes benutzen als meine bisherige Sprache und Rechtschreibung (vor der verhunzenden Reform!), also weiterhin die männliche Form des Substantivs als generisches (= beide Geschlechter u. jedwede Abirrung umfassendes) Maskulinum verwenden.

Wo bleiben die Proteste der Schriftsteller, Professoren, Lehrer, Journalisten u.aller, die täglich damit umgehen, gegen brachiale Eingriffe (Knacklaut beim Sprechen / *im geschriebenen Wort!) in unsere Sprache?

Helmut W. Hoffmann | Mi., 2. Juni 2021 - 13:19

gegen jede Form von Sprachverschandelung, von der Rechtschreibreform bis hin zur Gendersprache. Danke an Herrn Ploß für diesen Artikel und sein Engagement, diesem Schwachsinn Einhalt zu gebieten.
Ich schalte Radiosendungen ab, sobald mir das Gendern auffällt und begründe das schriftlich an den jeweiligen Sender (z.B. Deutschlandfunk). Veröffentlichungen lese ich nicht zu ende und Briefe an mich werden mit entsprechendem Kommentar ungelesen zurückgeschickt. Sofern dieser Firlefanz in einer Behörde verwendet wird, bekommt auch sie den Brief zurück. Ich lasse mich nicht verbiegen. Gruß und schöne Woche

Kurt Kuhn | Mi., 2. Juni 2021 - 14:07

Keine Sprachpanscherei!
Ich bin kein Koch, aber ein Kochender... weil ich den ganzen Quatsch nicht mehr ertargen kann

Sehr gut formuliert, Herr Ploss!

Christoph Wirtz | Mi., 2. Juni 2021 - 14:22

... sprachliche Manifestation der Entfremdung, die zwischen einem besserausgebildeten, besserverdienenden Milieu, und breiten Teilen der sonstigen Gesellschaft, eingetreten ist. Das "Gendern" spielt für sehr viele Menschen keinerlei Rolle in ihrem Leben, viele wissen darüber auch nichts.

Und eine Schicht, die den eigenen Lebensentwurf und die zugehörigen gesellschaftspolitischen Meinungen, als alternativlosen Nabel der Welt ansieht, stellt sich hin um diese Menschen zu belehren. Ich teile Herrn Ploss' Befürchtung einer dadurch weiter beschleunigten Spaltung der Gesellschaft.

Maik Harms | Mi., 2. Juni 2021 - 14:50

Das Verrückte am Gendern ist ja, dass es auch aus Sicht der links-grünen Verfechter in die komplett falsche Richtung geht. Deren Ziel war immer, dass das Geschlecht (oder andere Merkmale) nicht die Bewertung und Betrachtung bestimme, wenn es nicht sachlich notwendig ist. Aber gerade das Gendern hebt das Geschlecht nun als bestimmenden Faktor besonders hervor.

Aber der Grundirrtum besteht wohl darin - man muss es immer wiederholen-, dass hier Sexus (biologisches Geschlecht) und Genus gleichgesetzt werden. Wenn man die Sprache "gerechter" machen wollte, müsste man sie eher ent-sexualisieren, also etwa das nur-biologische Femininum ("Lehrerin") abschaffen und ausschließlich auf das kritisierte GENERISCHE Maskulinum setzen. Geschlechtliche Markierungen würden dann nur noch per Adjektiv erfolgen. Einfach und klar.

Der Hauptgrund für die Ablehnung des Genderns ist meist ein ästhetischer: es spricht sich schlecht und sieht furchtbar aus. Aber es gibt auch sachliche Gegenargumente.

Walter Bühler | Mi., 2. Juni 2021 - 15:19

Irgendwie habe ich im Gedächtnis, dass die CDU - besonders die Parteifunktionär*innen - schon viele Bastionen der bürgerlichen Vernunft frühzeitig geräumt hat.

Warum sollte es beim Gendern anders sein? Nun ja, wir werden ja sehen.

Maria Arenz | Mi., 2. Juni 2021 - 15:36

kann man Herrn Ploß und Frau Jarasch nicht bitte in einem beherzt moderierten Streitgespräch aufeinandertreffen lassen? Was soll noch ein Artikel mit den sattsam bekannten Sprechblasen pro Gendern bringen? Von denen hab ich genug gelesen udn gehört- sogar welche von
"Pofessorxen"der Genderwissenschaft hab ich mir welche angetan. Allesamt gehen sie an den konkreten Argumenten der Gegner meilenweit bis haarscharf vorbei und wabern auf irgendwelchen gesinnungsethischen Wolken herum. Ich bin es so leid.

Hubert Sieweke | Mi., 2. Juni 2021 - 15:44

hätte längst seiner Regierungschefin darlegen sollen, dass sie, mit ihrer Redegewalt, diesem Unsinn schon vor Jahren einen Riegel vorschieben müssen.
Merkel goutiert es, wie so viele grüne Projekte und vor allem die der UNO, einem Gremium der 190 Staaten mit knapp 50 Demokratien.

Eva Berg | Do., 3. Juni 2021 - 10:04

Antwort auf von Hubert Sieweke

Frau Merkel und die "Redegewalt". Also, ich weiß ja nicht.....

Joachim Kopic | Do., 3. Juni 2021 - 19:59

Antwort auf von Eva Berg

Bezieht sich das Gendern auch auf Namen und müsste dann die grüne KanzlerIn-KandidatIn:
BaerInBockIn, BaerBockIn, BaerInBock oder sonst wie geschrieben werden. Garnicht so einfach, wenn man alles richtig machen will. Irgendwie bin ich froh, dass zu Zeiten meiner Diplom-Arbeit diesbezüglich noch keine Zeit mit sowas VERSCHWENDET wurde ;)

Bernd Muhlack | Mi., 2. Juni 2021 - 15:53

"Es war einmal ein Wandersmann -
genderi, gendera, genderhahaha!"
& jetzt ALLE!?

Wandersmänner sind ja grundsätzlich zu Fuß Gehende und sollten aufpassen, dass sie nicht zu sich Verlaufenden werden - wie Prof. Dr. Boerne in einem Münster-Tatort: "Thiel, ich habe ein 85er-Schrittmaß: es muss hier irgendwo sein!"
Bestimmte (pädagogisch neutrale) Tatorte u Dokus sind mein einziger ARD-Konsum. Wenn dort Genderismus Einzug hielte, wars das.

Prof. Dr. Peter Sloterdijk?
Zusammen mit dem kongenialen Dr. Rüdiger Safranski gab es damals beim ZDF "Das Philosophische Quartett". Diese beiden sowie schlicht zwei Gäste. Eine mMn sehr gute Sendung (zu nachtschlafender Zeit) mit Niveau; wahrscheinlich wurde sie deswegen abgesetzt.
Bei 3sat gibt es immerhin noch das genderfreie Diskussionsforum "scobel".

Wer zur Hölle sind Lanz oder Böhmermann?

In 2019 war ich etliche sec tot (Herzkatheter, Kammerflimmern). PENG! PENG!
"PUH! War ich tot?
Sind Sie der mich Rettende?
Ich bin der Lebende u Dankende!"

Wolfgang Jäger | Mi., 2. Juni 2021 - 16:11

Volle Zustimmung. Kann bitte Frau Jarasch ihre Ausführungen nicht besser in der SZ oder in der TAZ zum Besten geben? Die Ausführungen von Herrn Ploss machen eigentlich eine Gegenposition überflüssig, weil er diese in seinem Text nachvollziehbar entkräftet. Also: Wozu das Forum für Frau Jarasch? Die Positionen sind doch hinlänglich bekannt.

Markus Michaelis | Mi., 2. Juni 2021 - 16:30

Linke Identitästpolitik kennt kein Allgemeinwohl mehr, nur noch Partikularinteressen? Konservative stehen für die bürgerliche Vernunft und Mitte?

Gerade die identitäre Linke hat im Selbstbild als Hauptanliegen für ALLE Menschen zu sprechen, für eine diskriminierungsfreie, inklusive Gesellschaft und Welt.

Mein Hauptpunkt wäre nicht die Schönheit oder Funktionalität der Sprache, ich weiß auch nicht, ob es noch so eine klare bürgerliche Mitte gibt, für die irgendwer sprechen kann. Wenn es sie gibt, würde ich mich im Moment nicht darauf verlassen, dass diese Mitte zeitlich sehr stabil ist - die Zeiten sind volatil.

Ich für mich nehme erstmal zur Kenntnis, dass sehr verschieden gedacht wird. Was ich klar ablehne (für mich) ist, dass die identitäre Linke für ALLE Menschen spricht (für mich nicht). Ich lehne auch die impizit (und oft explizit) damit verbundene Aussage ab, dass alle anderen Undemokraten, Sexisten, Rassisten etc. sind, weil sie nicht für ALLE Menschen seien.

helmut armbruster | Mi., 2. Juni 2021 - 16:34

als drittes Geschlecht. Andere Sprachen, die ich kenne, wie englisch, französisch, italienisch und spanisch, haben das nicht.
Und die deutsche Sprache ist in ihrer (Über-)Korrektheit sogar so weit gegangen, dass die Frau im Kindesalter und so lange sie nicht verheiratet ist als Neutrum behandelt wird, siehe das Mädchen, das Fräulein.
Schwieriger wird es mit dem Mond, der im Deutschen maskulin ist, in den lateinischen Sprachen aber feminin (la luna).
Von außen aufzwingen kann man einer Sprache nichts.
Wäre es daher nicht besser die Dinge einfach so lassen wie sie nun einmal sind und darauf zu vertrauen, dass eine lebendige Sprache sich aus ihrer Eigendynamik heraus ständig verändert.

Christian Schröder | Mi., 2. Juni 2021 - 17:11

...haben dann wohl Blasende und Streichende. Völlig neue Berufsbilder:innen.

... die Schlagzeugenden und die Dirigierenden und die Singenden... und in der Kirche die Orgelnden und die Messdienenden... ;-)

Mir geht es wie der sichtbar überwiegenden Zahl der Foristen... diese Genderpenetranz nervt nur noch und wird mir langsam aber sicher unerträglich... es sei denn zur Belustigung im Familien- und Freundeskreis...

Christian Schröder | Mi., 2. Juni 2021 - 17:12

...haben dann wohl Blasende und Streichende. Völlig neue Berufsbilder:innen.

Nur wie werden dann die "Blasende und Streichende" gegendert, Herr Schröder*In?
Heißt es dann: Die Bläsin*dinnen & Die Streich*innen?
Oder Arbeiten die Erstgenannten auf Murano als Glasbläser*innen & die Zweitgenannten beim Maler*inn- und Antreicher*in ?
Ich blicke da nicht mehr durch!
Und da wird aus dem männlichen Exhibitionist die weibliche Form: "Exhibitionist*in"-ob das den Genderist*innen genehm ist?
Wau, aus den/der AfD-Politiker, AfD-Politikerin wird jetzt der AfD-vertretende Person; AfD-Politiker*in; AfD-Politiker_in; AfD-Politiker/in - Herr Lenz übernehmen sie.
Aus dem Akkordarbeiter*in wird: Fließarbeit verrichtende Person. Was wird aus dem Fliesenleger*in?
Wer sonst keine Probleme hat macht sich eben welche. Wenn D. schon die Impfung, Digitalisierung etc. nicht auf die Reihe bekommt, das schaffen wir! Da wird D. zur "führenden Nation" aufsteigen.
Wie hieß Merkels Staat früher international: GDR = Gender Democratic Republic oder German Democratic Republic zu deutsch DDR?

Da sieht man wo das noch hinführen kann.
Na dann, sollen sie mal gendern. Ich lasse mich nicht zum Kasperle machen. Für solche Verrenkungen bin ich zu alt. Und noch männlich und mit weißer Haut...
Schöne Grüße, Herr Schröder!

Brigitte Miller | Mi., 2. Juni 2021 - 18:45

ohne einen einzigen positiven Effekt, im Gegenteil. Nimmt mich wunder, wie Frau Jarasch das Gegenteil zu beweisen versucht.

Rob Schuberth | Mi., 2. Juni 2021 - 19:17

...die Mz. der Bevölkerung denkt.

Umfragen haben es schon lange gezeigt.

Die Mz. der Bevölkerung, nicht nur in D, will keine gegenderte Sprache.

Es freut mich zu erleben, dass es doch noch Politiker gibt, die sich nicht willenlos dem sogn. Mainstream unterwerfen, sondern noch nach dem gesunden Menschenverstand handelt.

Bitte mehr davon.

Tomas Poth | Mi., 2. Juni 2021 - 22:46

Hr. Ploß, ihre Kanzlerin unterstützt diesen RotGrünen Unsinn. Insofern klingt das alles heuchlerisch was Sie vorbringen.
Räumen Sie in der CDU auf, zuallererst die Kanzlerin abräumen!

Ernst-Günther Konrad | Do., 3. Juni 2021 - 09:01

Es wird mal Zeit, dass Ihr auch etwas zu dem Thema sagt Herr Dr. Ploß. Außer der AFD, hat man von der CDU zu dem Thema fast gar nichts gehört. Alles was Sie im Artikel beschreiben und aussagen, trifft auch meine Überzeugung. Egal, wie es kommt, ich mach den Mist nicht mit. Werdet ihr auch dagegen stimmen, wenn die AFD dies auch tut oder ist das nur ein Thema für den Wahlkampf und dem Gerede folgen keine Taten? Oder weicht ihr alles auf, weil die AFD zustimmt? Es reicht nicht, nur die Behörden in die Pflicht zu nehmen, auch der ÖRR wird von Steuergeldern bezahlt und haben sich dem Mehrheitswillen des Souveräns zu beugen, wenngleich ich las, man wolle sich da nicht hinein reden lassen. Dann setzt die Chefs von ARD und ZDF ab, so einfach wäre das. Jede Einrichtung, die vom Staat, d.h. von uns Steuerzahlern in welcher Form auch immer finanziert wird, ist gesetzlich zu verpflichten sich dem Schwachsinn nicht zu ergeben. Für die CDU wäre das mal ein kleiner Anfang hin zu "normal".

Wolfram Fischer | Do., 3. Juni 2021 - 10:43

"...auch der ÖRR wird von Steuergeldern bezahlt und haben sich dem Mehrheitswillen des Souveräns zu beugen..."
Nun, dergleichen sollte - mit vernünftigem Minderheitenschutz ausgestattet - wohl eigentlich so sein. Daß aber die ÖFFIS mitlerweile in einem unerträglichen (und gerdadezu demokratiezersetzenden) Ausmaß linke/grüne Minderheitenpolitik betreiben und verschiedentlich Ihren moralischen Kompass verlieren (so sie z.B. das Hamas-Terroristen und -Mörderpack als "Aktivisten" bezeichnen!!!), ist leider tagaus tagein offensichtliche Realität, die mit seriösem Journalismus so viel zu tun hat wie der Tag mit der Nacht.
Na dann... gute Nacht, Deutschland...

Geritt Kampmann | Do., 3. Juni 2021 - 15:03

Hier ein Beispiel, warum es nicht stimmt, dass das generische Maskulinum Frauen ausschließt.
Ich habe neulich das Zukunftsprogramm der SPD gelesen, das eigentlich komplett gegendert ist. Aber darin las ich den Satz:

"Der erste Programmierer der Welt, war eine Frau: Ada Lovelace."

Mit dem generischen Maskulinum, konnte in einem kurzen Satz klar gemacht werden, was gemeint war. Sie war eben nicht NUR die erste Programmiererin. Alle Geschlechter waren gemeint.

Mittlerweile hat die SPD ihren ideologischen Fauxpas bemerkt und in der aktuellen Version eine wesentlich kompliziertere Formulierung verwendet, um das Gleiche auszudrücken:

"Der erste Mensch auf der Welt, der eine Maschine programmiert hat, war eine Frau: Ada Lovelace."

Eine echte Maschine programmiert hat Ada Lovelace nicht, die "Analytical Engine" von Charles Babbage wurde damals nie gebaut. Sie hat theoretische Überlegungen dazu angestellt, wie Babbage auch. Das soll ihre Leistungen als Mathematikerin nicht schmälern.

Hanno Woitek | Do., 3. Juni 2021 - 16:18

geben Sie sich so eine Mühe für diesen albernen Gender Unsinn. Lassen sie doch diese Quatsch-Onkel*innen ihren Unsinn weiter sagen. Mittlerweile lehnen über 70 % das ab, aber diese Genderleerköpfe*innen interessiert nur ihre eigene geistige Zwergen Minorität