- Wir trotzen der „Russenpeitsche“: Mit einer Berliner Schlachteplatte
In der kalten Jahreszeit kommen traditionell deftige, fette Fleischgerichte auf den Tisch. Nichts, absolut nichts spricht dagegen, findet Rainer Balcerowiak. Und empfiehlt ein Rezept für eine klassische Berliner Schlachteplatte mit Sauerkraut und Salzkartoffeln als Seelennahrung im „Flockdown“.
Es ist kalt in Deutschland. In großen Teilen des Landes sogar bitterkalt. Es ist sogar Schnee gefallen und bleibt liegen, in vielen Gegenden sogar ziemlich viel. Früher nannte man dieses im Februar eigentlich nicht unübliche Wetterphänomen schlicht „Winter“. Die Bedeutung dieses Wortes scheint heutzutage nicht mehr allen Zeitgenossen geläufig zu sein: Unter „Flockdown“ oder „Russenpeitsche“ geht da gar nichts mehr. Aber Putin ist diesmal wirklich unschuldig und zugeschneite Straßen und Bahntrassen gab es früher auch auch schon, ohne dass wir dafür alberne Wortneuschöpfungen ins Spiel brachten.
Winter heißt: Spachteln, was das Zeug hält
Der Winter bedeutet in unseren Breitengraden auch für den Körper eine Umstellung. Der braucht bei sehr niedrigen Temperaturen mehr Energiezufuhr, um seine Temperatur zu halten. Im Zeitalter von gut geheizten Wohnungen, Büros und Transportmitteln und dem Bedeutungsverlust harter, körperlicher Arbeit stellt das keine allzu große Herausforderung für den Organismus dar. Kaum jemand muss sich mehr Winterspeck anfuttern, um nicht zu frieren.
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Als warmes Abendessen gab es Hausmacher Blut-Leberwurst, Schwartenmagen und alles grob und zu meinem Horror mit Griebe! Das ganze zu Pellkartoffeln und Senf. Also landeten lediglich heiße Kartoffeln mit Salz und Butter auf meinem Teller, die ich tränenden Auges in den superscharfen Extrasenf meines Vaters tunkte und so vertilgte;) Zu Sauerkraut gab es immer Kartoffelpüree (Grumberstampes;) und Schälrippchen. Wenn Mama im Kraut die feindlichen Kümmelkörner durch gemahlene ersetzte oder ganz weg ließ und keine Knochenstückchen vom Rippche oder ein Fettrand sich auf meinem Teller befanden, war es für mich ein Festessen. Von den Folgen der allgemein bzw. familiär einsetzenden Darmtätigkeiten aufgrund Kümmelverzichts mal abgesehen;). Zur Not kann man ja den Nächsten vorwurfsvoll anblicken! Wenn Mama sich viel Arbeit machen wollte und den Fleischwolf rausholte, gab`s anstatt Rippchen selbstgemachte "Lewerknepp" übersetzt Leberknödel! Jetzt hab` ich mich hungrig geschrieben. Alles Gute!
Mit solch derben Gerichten konnte man mich zu Schul- und Studienzeiten jagen!
Das pure Fett!
Dann doch eher das Mensa-Gedöns - bis auch das sehr schnell unerträglich war: dieser Gestank und der Lärm!
McDonalds, Döner/Kebap, Pizza oder Nordsee - diese Kette gab es damals natürlich noch!
Viele Jahre später ein TT-Ausflug nach Nürnberg; der harte Kern - Die glorreichen Sieben!
"Ja wie, vorbestellt?" Natürlich bekamen wir einen Tisch!
"Nürnberger Schlachtplatte? Dat sieht echt gut aus!"
Mein Teller war fast leer, nur ein dicker Speckstreifen tummelte sich noch darauf.
Seither bin ich solchen Speisen nicht abgeneigt, abgesehen von Kutteln, Innereien, gar Hirn!
Aktuell Ihr Interview mit dieser Diätassistentin.
Mir sind zwei Damen dieser Klientel bekannt; sie sind kongeniale Besserwisser in Personalunion mit Allesversteher.
Um es mit Prof. Dr. Boerne, Tatort Münster, zu sagen: "Am liebsten sind mir die Menschen deren Bekanntschaft mir erspart bleibt!"
Jedoch bestätigen Ausnahmen die Regel!
und deshalb fiel mir auch das angeblich von Bismarck stammende Zitat ein, als ich das Foto mit den Würsten sah:
„Je weniger die Leute wissen,
wie Würste und Gesetze gemacht werden,
desto besser schlafen sie!“