Syrer am Ort eines Luftangriffs auf die Stadt Aleppo im April 2016
Luftangriff auf Aleppo: Die internationale Gemeinschaft schaut den Kriegsverbrechen tatenlos zu / picture alliance

Bürgerkrieg in Syrien - Viele Verbrechen und kein Recht

Die Gräueltaten in Syrien reißen nicht ab. Die internationale Gemeinschaft beschuldigt sich lieber gegenseitig, als die Verantwortlichen zu verfolgen. Doch eine kleine Gruppe privater Ermittler sammelt unter Einsatz ihres Lebens Beweise über Kriegsverbrechen

Autoreninfo

Mark Kersten ist promovierter wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Munk School of Global Affairs in Toronto und wissenschaftlicher Leiter der Wayamo Foundation. Er ist Autor des Blogs und des Buchs Justice in Conflict.

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Fünf Jahre nach Beginn des Krieges und zehn Tage nach einer erneut gescheiterten Waffenruhe ist die Lage in Syrien so grauenvoll wie bekannt: Hunderte tote Zivilisten, die Stadt Aleppo belagert, der Zugang zu Hilfsorganisationen versiechend und keine Aussicht darauf, dass die Verantwortlichen der unzähligen Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden. Die USA und Russland sind viel zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig der Kriegsverbrechen zu beschuldigen. Und der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) befasst sich nicht mit Syrien.

600.000 Dokumente gesammelt

Einzig eine Gruppe privater Kriegsverbrechen-Ermittler lässt sich von all dem nicht abschrecken. Die Kommission für Internationale Gerechtigkeit und Verantwortung (Commission for International Justice and Accountability, Cija) arbeitet daran, dass auch die schrecklichen Verbrechen in Syrien aufgeklärt werden. Die Cija ist eine Nichtregierungsorganisation, die aus ehemaligen Ermittlern großer internationaler Gerichtshöfe besteht. Sie wird von Staaten finanziert, hat aber kein Vollzugsmandat. Gegründet hat sie der Kanadier Bill Wiley, den die geopolitischen Restriktionen im Kampf für Gerechtigkeit immer stärker frustrierten.

Seit vier Jahren nun sammelt die Cija Beweise, schmuggelt sie aus Syrien hinaus und lagert sie an geheimen Orten. Es ist ein mühsamer, gefährlicher und meist undankbarer Job.  Aber die Ermittler wollen sicherstellen, dass wenn es zu Gerichtsverfahren kommt, diese nicht am Mangel an Beweisen scheitern. Bisher haben sie mehr als 600.000 Dokumente sichergestellt.

Wer ist Schuld an dem Versagen?

Es ist gar nicht so einfach, einen Schuldigen für das Versagen der Verbrechensbekämpfung in Syrien zu finden. Der Internationale Strafgerichtshof wurde 2002 erschaffen, um die weltweit die Straffreiheit zu beenden. Aber für syrisches Gebiet ist er nicht zuständig. Er könnte dort nur Menschen verfolgen, die etwa für den „Islamischen Staat“ oder Rebellentruppen kämpfen, aber Bürger derjenigen Saaten sind, die dem IStGH angehören, etwa Großbritannien, Jordanien, Tunesien und Georgien. Aber diese Kämpfer stehen nach Ansicht des Gerichtshofs hierarchisch zu weit unten in den Truppen beider Seiten, als dass sich eine Strafverfolgung lohnen würde.

Auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat bisher keine Form eines Verantwortungs-Mechanismus zustande gebracht, um sich mit dem Gemetzel in Syrien zu befassen. Die USA haben trotz ihres derzeitigen Draufgängertums anfangs kein Interesse daran gezeigt, Syrien an den IStGH zu verweisen. Hillary Clinton, damals Außenministerin, sagte, dass eine Verfolgung von Baschar al-Assad und seinesgleichen „nicht hilfreich“ auf dem Weg zum Frieden sei. Nachdem die USA ihre Position änderten und eine Resolution für eine Intervention des IStGH in Syrien unterstützten, folgte ein seltenes Doppelveto im Sicherheitsrat von Russland und China.

Vor diesem Hintergrund wurde viel über die Gründung eines alternativen Gerichtshofes nachgedacht. Eine Art Ad-hoc- oder Hybrid-Tribunal, dass vor Ort Kriegsverbrechen ermittelt und verfolgt. Bisher ist es aber bei der Diskussion geblieben.

Lebensgefährliche Suche nach Beweisen

Keine Frage, es ist eine ungewöhnliche Idee, eine private Organisation dafür einzusetzen, Kriegsverbrechen aufzudecken. Und einigen Gerechtigkeitsverfechtern, vor allem denjenigen, die sich mit der Dokumentation befassen, ist der neuartige Ansatz der Cija nicht ganz geheuer. Riskieren die Mitarbeiter in Syrien doch ständig ihr Leben für ein abstraktes Ziel, das vielleicht erreicht wird, vielleicht aber auch nicht. Zudem muss die Cija mitunter zwielichtigen Gestalten vertrauen, die ihr Zugang zum Beweismaterial verschaffen. Und die Organisation konzentriert ihre Ermittlungen in Syrien auf Staatsverbrechen und nicht auf die von der Opposition oder Rebellentruppen begangenen.

Aber die Cija, wie ich sie kennengelernt habe, versteckt sich nicht vor diesen unbequemen Wahrheiten. Die Mitglieder verstehen sie als zulässige Kritik ihrer Arbeit. In einer idealen Welt würde die internationale Gemeinschaft einen Weg finden, den Internationalen Strafgerichtshof oder ein anderes Tribunal in Syrien zu unterstützen. Aber diese Welt existiere nicht.

Internationale Strafgerichtshof nur bedingt geeignet

Es ist außerdem kurzsichtig, davon auszugehen, dass der IStGH automatisch die bessere Institution dafür wäre, Bürgerkriegs-Verbrechen zu ermitteln. In der Realität liegt die Risikobereitschaft des IStGH verständlicherweise so niedrig, dass die Ermittler nicht zu den Orten kommen könnten, wo die schlimmsten Verbrechen passieren.

Zum Beispiel in die sudanische Region Darfur.  Dorthin haben die IStGH-Offiziellen keinen Fuß gesetzt, obwohl der UN Sicherheitsrat sie 2005 darum gebeten hatte, den dortigen Völkermord zu untersuchen. In Libyen kamen sie 2011 erst nach den Aufstand und dem Bürgerkrieg an. Und in vielen Ländern, wie etwa der Zentralafrikanischen Republik, arbeiten sie nur in Gebieten, die von UN-Truppen geschützt sind. Selbst wenn Syrien also dem IStGH unterstellt würde, würden Ermittler wohl erst Jahre später auftauchen.

Den traditionellen Rechtsweg umgedreht

Die Cija dreht den traditionellen Rechtsweg um. Historisch wurde erst ein Tribunal gegründet, das daraufhin innerhalb seines Mandats die Untersuchungen aufnahm. Dank der Cija werden die Beweise schon vorher gesammelt. Was das für die Praxis bedeutet, ist unklar. Erhöht oder senkt  es den Druck, ein Gericht zu schaffen, dass die Verbrecher vor Ort verfolgt?

Die andere große Frage ist, ob die Beweise je verwendet werden. Es gibt einen tragischen Spalt zwischen der regelmäßig formulierten moralischen Empörung über das Leiden in Syrien und dem Interesse der Staaten, Gerechtigkeit herzustellen. Nicht einmal die diversen UN-Berichte über nicht genehmigte Hilfslieferungen oder der vom „Islamischen Staat“ ausgeübte Massenmord am jesidischen Volk hat zu Untersuchungen geführt. Nicht einmal gegen in Europa lebende mutmaßliche Kriegsverbrecher wurden Ermittlungen eingeleitet, obwohl die benötigten Beweise teilweise schon vorhanden sind.

Umdenken ist nötig

Es wäre einfach, wenn wir Russland, China und das syrische Regime beschuldigen könnten, globaler Gerechtigkeit im Wege zu stehen. Aber in Syrien wird das Recht permanent von ausgerechnet den Staaten untergraben, die sich ihm angeblich am stärksten verpflichtet fühlen. Viel mehr Energie wird darauf verwendet, militärisches Engagement zu stärken, einen Regimewechsel herbeizuführen und Terrorismus zu bekämpfen.

Damit aber jemals Recht gesprochen wird, ist ein Umdenken nötig: Die Kriegsteilnehmer vor Ort sollten nicht als Terroristen oder radikale Islamisten gesehen werden, die es auszurotten gilt. Sie sollten als Verbrecher verfolgt werden. Cija-Chef Bil Wiley sagt es so: „Durch einen gewissenhaft fairen Prozess lässt sich zeigen, dass diese Leute keine Soldaten Mohammeds sind, sondern Anführer eines kriminellen Syndikats.“ Es bleibt zu hoffen, dass die von Wiley und seinen Mitstreitern gesammelten Beweise in so einem Prozess zum Einsatz kommen. Und hoffentlich früher als später. 

Übersetzung: Constantin Wißmann

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Georg Dallmann | Fr., 30. September 2016 - 13:45

..............da gibt es nicht allzu viel zu "ermitteln". Für das Bemühen, ASSAD und PUTIN vor den internationalen Strafgerichtshof zu bringen, kann man allerdings jetzt schon VIEL GLÜCK wünschen.

Wann werden die Kriegsverbrecher Bush, Cheney und Rumsfeld vor den internationalen Gerichtshof gestellt? Ach so, die Amerikaner erkennen den ja nicht an. Tja, dumm gelaufen ... NB: Warum nur erkennen die Amerikaner diesen internationalen Gerichtshof nicht an? Warum nur ...

franz wanner | Fr., 30. September 2016 - 14:05

"Schuld" bemisst sich am Tun und am Unterlassen gleichermaßen. Da gibt es kein entkommen.
Sich mit dem Hinweis auf realpolitische Zwänge und der Macht der Wirklichkeit nicht nur jeden Tuns zu enthalten, sondern auch noch die Zunge abzuklemmen, schafft genau diese barbarische Wirklichkeit und macht schuldig!
Sind solche Schuldbehafteten noch wählbar?

Arndt Reichstätter | Fr., 30. September 2016 - 14:18

Absolut lächerlich, mal wieder die Verdächtigung mal wieder auf Russland und China zu schieben, ohne die westlichen Kriegsverbrechen auch zu benennen.

Das kriminelle Nato-Syndikat muss sich lachend in die Hose machen vor lauter Naivität der westlichen Journalisten.

Ich warte hier nun seit 3 Jahren auf einen Beitrag einen investigativen Journalisten, der auch einmal die andere Seite beleuchtet. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Zitat von Assad, der letzte Woche sagte, dass man (in Bezug auf die Bombardierung durch die USA) nicht einen "Fehler eine Stunde lang begehen kann". (vor allem wenn kurze Zeit später die Terroristen zufällig genau dort zuschlagen, wo die USA gerade einen "Fehler" gemacht machte.

Meine Meinung:

Wir schaffen die Nato ab, ziehen uns als Deutsche aus dem Imperialismus-Geschäft zurück, sparen dabei jede Menge Geld, schützen unsere Grenzen und unsere Zukunft.

[Anm. der Red.: bearbeitet]

Mir reicht es.

Herbert Trundelberg | Fr., 30. September 2016 - 14:52

Antwort auf von Arndt Reichstätter

ich überlege gerade wie viele Tage jetzt diese Stadt Allepo in den Medien erscheint und die Meldung das die Amis die offizielle syrische Armee mit >60 Toten bombardiert hat um dem "IS" einen Angriff zu ermöglichen. Aber so sind sie halt die German Informationen der Propagandesender ARD/ZDF und die Printmedien drucken ab.

Paul Reuter | Sa., 1. Oktober 2016 - 17:56

Antwort auf von Arndt Reichstätter

WEr sind "wir"? Die Deutschen machen überhaupt nichts. Glauben Sie etwa die verwöhnten Einzelkinder könnten sich selbst schützen? Dafür fehlt ja schon der Wille. Wer kämpft für etwas an das er selbst nicht mehr glaubt? Ihr Libertären seid wie Pazifisten, ihr schaufelt euer eigenes Grab.

Walter Wust | Fr., 30. September 2016 - 14:23

Die Schuldigen sitzen in den USA. Sie waren es, die dem syrischen Volk vom arabischen Frühling und der grenzenlosen Freiheit erzählt und über CIA den "richtigen" Weg gezeigt hat. Nicht nur in Lybien hat dieses Experiment versagt. Aus ein paar studentischen Träumern ist nun ein Volk in Trümmern geworden und erst wenn irgendeine Seite einsieht, daß ein Kampf ohne Ziel nicht lohnt, wird wieder langsam so etwas wie Normalität einkehren.

Karin Zeitz | Fr., 30. September 2016 - 17:22

Antwort auf von Walter Wust

denn in Syrien kämpfen mittlerweile überwiegend internationale Söldnerbanden gegen die syrische Armee. Vorherrschendes Ziel ist das Interesse der Waffenlobby, soviel wie möglich an Kriegsmaterial zu verpulvern; Mitnahmeeffekte sind der Zugang zu Rohstoffen und strategisch wichtigen Stützpunkten. Die oppositionellen Syrer sind Verführern auf den Leim gegangen und haben sich und ihr ganzes Volk zu Opfern internationaler Interessen gemacht. Zwischenzeitlich ist der Krieg zu einem Selbstläufer geworden, der entweder ewig dauern oder im blutigen Chaos enden wird.

Andreas Horns | Fr., 30. September 2016 - 14:47

Leider werden hier nur die Schuldigen gesucht, welche für das derzeitige menschliche Elend dort verantwortlich sind.
Aber die wirklichen Verursacher, welche den Krieg dort erst reingebracht haben, die terroristischen Rebellen mit Waffen versorgen, kommen leider wieder ungeschoren davon.

Rudolf Bosse | Fr., 30. September 2016 - 14:58

Herr Kersten glaubt doch sicher auch nicht, daß es absolute Unparteilichkeit gibt. Davon ist die Organisation Cija nicht ausgenommen. Und wenn man schon liest, daß Cija von Staaten finanziert wird, dann gehen bei mir alle Warnlichter an. Und die Behauptung , daß für Cija die Richter vieler internationaler Strafgerichtshöfe arbeiten, dann fällt mir nur Den Haag und dessen Einseitigkeit und Milosevic ein. Wo war eigentlich Cija bei allen US-geführten Kriegen wie die im Irak und Libyen. Komisch auch, daß Cija seinen Gerechtigkeitskampf entdeckte, nachdem die US-Regierung ihr bekanntes „Assad muß weg“ erschallen und ständig wiederholen ließ. Mir fällt am Artikel auch auf, daß Herr Kersten gar nicht die Einflüsse von Geostrategie erwähnt. Und 600.000 Dokumente sicher gestellt, will nichts heißen, weil das davon abhängt, welche anerkannt werden, siehe MH 17.

Svenja Gerwing | Fr., 30. September 2016 - 15:12

... dass irgendein Krieg fair wäre?!

Die Erfahrungsberichte unserer eigenen Vorfahren sollten doch für diese Erkenntnis gereicht haben: Kriege sind IMMER grausam!
Doch welche Intention verfolgen eigentlich die Medien mit Detailaufnahmen von teils schwer verletzten Kindern?
Werden auch hier nicht medial Grenzen überschritten?
UND stumpft der Konsument dadurch nicht sogar unterbewusst ab?!

Wenn "wir" abgestumpft sind, dann deshalb weil jeder bereits so viel unsinniges Zeug in Krimis, Actionfilmen oder Ballerspielen in seinem Leben gesehen hat, dass die Realität nur noch, wenn überhaupt, nur noch sehr schwammig wahrgenommen wird. Nur warum sollen nicht die Opfer der Konflikte und Kriege gezeigt werden? Weil's beim Abendbrot vorm Fernseher stört? Das ist reine Bequemlichkeit. Nein, mehr davon! Aufwachen! Es handelt sich hier um die Realität, die Wahrheit. Wegschauen tun schon zu viele.

Es muss wieder dringend auf die Qualität und Neutralität der Nachrichten samt seiner schlimmen Bilder geachtet werden! Die plumpe Masse von Kriegsbildern sind entsetzlich und das können Sie nicht ernst meinen: In diesem Falle empfehle ich die Rambo-Filmreihe.

Wilhelm Maier | Sa., 1. Oktober 2016 - 19:38

Antwort auf von Peter Müller

Soll man nicht mal die „ Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ unter die -lupe nehmen?. Ist das für unsere Qualitätsmedien höchstens glaubwürdigste stelle zur zeit?? Immer wenn ich das höre oder lese wurde mir kalt. Alles deutet doch auf lüge und betrug bei diesen angaben, und kein „--Profijournalist“ will-sich mit dem beschäftigen?.Warum?. Passt nicht ins „bild“?
Und das Vier-Sterne-General Wesley Clark da redet, sind die da alle NACH dem Dienst schlau geworden . Aber Mr. Friedmann hat recht. Es endet alles im Chaos den wir alle angerichtet haben mit unseren chaotisch -paranoiden Politiker die uns in den Krieg treiben.
PS
Übrigens die West-Allianz- und - Partner haben seit 1998 nur mit Daunenkissen die halbe-welt bombardiert. Und den Abscheu, der zu zeit bekämpft wird, gezüchtet.

Wacker Kurt | Fr., 30. September 2016 - 16:21

wenn sich der westen zurückzieht und die rebellen nicht weiter unterstützt?

im deutschen erzeihungs TV wir das leid in alepo auf assad und die russen zurück geführt die pausenlos alepo bombardieren und kinder töten.
ich frage mich warum still schweigend vorausgesetzt wird, der widerstand der rebellen gegen assad habe nichts mit dem leid der zivilbevölkerung zu tun. vielleicht zu einfach aber keine rebellen keine bomben und keine kämpfe.
wer sind die, die den krieg in das westlichste aller arabischen länder getragen haben?
warum sprechen wir nicht darüber?

Irmgard Schulz | Fr., 30. September 2016 - 18:41

Die zwischen Schein und Wirklichkeit geführten Debatten zur Schuldfrage am Syrien-Debakel sind Ausdruck einer erschreckenden Ratlosigkeit. Der Grund dieses unsäglichen Desasters ist doch in erster Linie das Resultat der internationalen Ölpolitik der letzten Jahrzehnte, die mit politischen und militärischen Interventionen diese gesamte, durch religiöse und ethische Konflikte bereits stark geprägte Region nunmehr vollends destabilisieren.
Vor allem die Rolle der USA als selbsternannte "Oberste Beherrscherin der Ölfelder" ist hier mehr als fragwürdig!

Heiner hannappel | Fr., 30. September 2016 - 22:33

Es geht um Oel und Energie und die Pipelines die dann zu uns nach Europa führen. Zuallererst haben die USA unter Bush Junior angefangen die Staaten zu destabilisieren und so den IS erst möglich gemacht der sich des vertriebenen Militärs des Irak bediente.Dann folgten Libyen und Syrien. Überall zündelten die US Geheimdienste gegen den Willen der US Regierung, die als Auslaufmodel nicht die Macht hat, diesen Staat im US Staat zu bändigen.Die US Geheimdienste außer Kontrolle, der ganze Nahe Osten vor der Haustüre eines dahinsiechenden Europas ohne Souveränität außer Kontrolle. Es droht ein Desaster, wenn der formal rechtmäßige Präsident Assad völkerrechtlich formal rechtmäßig, Russland zur Hilfe rief und beide bald direkt mit US Waffen konfrontiert werden, die beider Luftwaffen gefährlich werden können. Hier droht eine direkte Konfrontation der USA mit Russland.Vernunft, was ist das angesichts dieser Hassorgien in Nah Ost. Hier droht Schlimmes,nämlich ein großer Krieg.Haltet an!!!!!

Martin Michael | Sa., 1. Oktober 2016 - 10:18

Wer ist vor 14 Jahren in die Welt gezogen um den Iraq zu demokratisieren, wer hat diesen Teil der Welt destabilisiert. Wer ist verbündet mit einer Nation welche Frauen wie Tiere behandelt, wer hat das reichste Land Afrikas in die Steinzeit gebombt, fangen wir an darüber zu sprechen der die ganze Welt mit Krieg, im Namen der Menschlichkeit überzieht .

Jürgen Lehmann | Sa., 1. Oktober 2016 - 12:18

Es sollte bei diesem Krieg doch nicht allein darum gehen Verbrechen aufzuklären, sondern den Krieg zu beenden.
Das wird jedoch daran scheitern, da die USA mit ihren „Verbündeten“ – die teilweise selbst dem Terrorismus zuzuordnen sind – auf einen Sturz Assads hinarbeiten und sich hierbei, wie in allen bisherigen Konflikten, auf dem falschen Weg befinden.

Leider wird kaum erwähnt, dass auch Frankreich auf der falschen Seite steht, denn schließlich haben sie, durch eine falsche Kolonialpolitik, dem Assad-Klan zum Aufstieg verholfen.

Es bleibt zu hoffen, dass es keinen Regimewechsel gibt, da dann das Chaos noch viel größere Ausmaße annehmen würde.

Christa Wallau | Sa., 1. Oktober 2016 - 14:03

Es ist vollkommen illusorisch, in einem Krieg oder nach einem Krieg irgendein Recht bewahren zu wollen. Da entscheidet die pure Macht, die sich physisch durchsetzt,
das Recht des Stärkeren eben. Allenfalls gibt es
im glücklichsten Falle nach dem Kriege kleine rechtliche Korrekturen am status quo.

Wer einen Krieg beginnt, muß wissen und weiß dies auch in den meisten Fällen, daß sich im Krieg jedes Recht rasch in Unrecht verwandelt.

Und die Geschichte des Krieges schreiben sowieso immer die Sieger.

Paul Reuter | Sa., 1. Oktober 2016 - 17:41

Hier kommentieren fast nur noch Russlandhörige und Putintrolle. Ist das etwa Absicht? Gehört Cicero jetzt schon Sputniknews? Wie kann ein libertäres Magazin ein solches Publikum haben?

Nicolas Linkert | Sa., 1. Oktober 2016 - 18:22

... dass Syrien schon lange auf der Abschussliste der USA stand. Und nun versucht man das eben mit Hilfe der sog. Rebellen umzusetzen. Ziel: Etablierung eines US-hörigen Staates, Etablierung einer privaten US-hörigen Zentralbank. Dass ausgerechnet Russland sich jetzt wieder einmischt, das ist den Amerikanern natürlich ein Dorn im Auge. Und deshalb versucht man auch, Putin an allen möglichen und unmöglichen Punkten zu diskreditieren. Ich hoffe sehr, dass die Russen an dieser Stelle nicht klein beigeben und die Aktionen der Amerikaner eingrenzen können. Russland ist - vielleicht neben China - die einzig verbliebene Macht, die dazu in der Lage ist.

alf graef | Sa., 1. Oktober 2016 - 20:42

Ich weiss gar nicht wo das Problem liegt!
Die westliche Welt verharrt in Schockstarre
Und täglich grüsst das Murmeltier.

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-Europäische Außenminister verurteilen Bombenangriff auf Klinik in Aleppo

- Merkel verurteilt die Angriffe auf Aleppo aufs schärfste

-Russland spricht deutliche Drohung gegen Amerika aus

usw. usf.
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Und täglich sterben unschuldige Menschen in diesem Bürgerkrieg. Unfassbar!

Und wer sind letztendlich die Gewinner.... Assad und seine Clique, natürlich auch Putin und die Kriegsindustrie.

Verlierer sind das syrische Volk, die westliche Welt.
Mithin die Wahrheit, die Vernunft, die Menschlichkeit.........

Joachim Walter | So., 2. Oktober 2016 - 00:05

Hunderttausende sind schon aus Syrien geflüchtet, warum sind dann noch so viele Zivilisten in Aleppo?

Hatten die Regierungstruppen nicht allen Fluchtwilligen schon lange Korridore zur Flucht freigehalten - warum befinden sich dann angeblich immer noch 100.000 Kinder in der Stadt (im 2. WK hat man als erstes die Kinder aus den bedrohten Großstädten evakuiert).

Warum sollte ein Assad wirklich so blöd sein seine eigene Bevölkerung zu bombardieren? Tut er das aus Jux und Tollerei, oder weil er der Welt beweisen will was für ein Verbrecher er ist?

Oder ist es vielleicht eine babarische Gegenseite, welche die Zivilisten gar nicht flüchten lässt, sondern als "Menschliche Schutzschilde" mißbraucht?
Auch wenn die gar keinen Schutz bieten, so kann man die grausamen Bilder doch hervorragend zur Propaganda gegen Assad nutzen - zynisch nicht?

Warum werden diese Fragen nicht gestellt?

Reiner Kraa | So., 2. Oktober 2016 - 22:18

Der Konflikt besteht deshalb, weil die Amis den russischen Einfluss in der Region austilgen wollen, der seit vielen Jahrzehnten über den Assad-Clan läuft. Deshalb soll der amtierende Assad weg. Egal mit welchen Mitteln, welchen Opfern und wie lange es dauert.

Reinhard Oldemeier | Mo., 3. Oktober 2016 - 07:23

Schuld ist immer relativ, Was die Probleme im nahen Osten angeht
Ich denke es spielen Machtinteressen eine Rolle. Zum einem der Westen und mit Amerika an der Spitze, die die Rohstoffversorgung im Auge haben. Der Arabische Raum mit dem Iran und Saudi-Arabien bei dem es sich um einen schwelenden Glaubenskonflikt handelt. Die Russen als natürlicher Freund Syriens. Der das Assadregime nun seit Generationen versucht am Leben zu halten. Man versucht Assadr zu stürzen um die oben genannten Ziele zu verwirklichen. Dies wird nun seit 2012 versucht.
Man muss nicht die Unschuld vom Lande sein, um zu kapieren wer da die Verlierer sind. Es sind die Menschen, die egal auf welcher Seite auch sie immer stehen mögen, den kürzesten Stift gezogen haben. Ihnen wird keiner der Protagonisten helfen, weil Ihre eigenen Interessen im Vordergrund stehen
Deshalb habe ich mich über den Artikel gefreut, weil kein Medium mal darüber berichtet und die Zustände anprangert und zwar ohne eine Schuldzuweisung

hans jürgen laumann | Mo., 3. Oktober 2016 - 18:53

Die Berichterstattungen , mit immer gleichen
"Bösen",läßt an der Seriosität der Verfasser zweifeln - eine Weltmacht, die um "ihrer Werte" (welche) willen -
7 muslimische Länder bombardiert, den längsten
Krieg der USA Geschichte nicht beendet, und weiter zündelt( Ukraine)
als der "Weltenretter"?

Romuald Veselic | Di., 4. Oktober 2016 - 08:08

Ermittlungen in Syrien auf Staatsverbrechen und nicht auf die von der Opposition oder Rebellentruppen begangenen.
Dann vergessen sie es. Einseitige Untersuchungen sind künftige Indikatoren für Anfechtung und vorprogrammieren gefühlte Wahrheiten/Lügen.
Bis heute wurden die Verbrechen der Nordvietnam Armee u. des Vietcongs in Indochina Krieg nicht untersucht, geschweige denn veröffentlicht. Oder der Krieg in Biafra (Nigeria) 1967-70, mit gleichem Resultat.
Übrigens: Von wem werden die NGOs finanziert und von wem kontrolliert? Warum sollten die NGOs mehr vertraulicher sein, als die Nicht-NGOs?

Norbert Erdmann | Di., 11. Oktober 2016 - 08:46

Es ist schon eigenartig: Putin kann machen was er will, er ist bei gewissen - teilw. auch bürgerl. - Kreisen immer der Gute (ansonsten sehr stark bei den Links- und Rechtsaussen hierzulande). Die "Amis" können machen was sie wollen oder nichts tun, sie sind bei den genannten Kreisen hierzulande immer die Schuldigen oder die Bösen. Putin erpresst souveräne Länder, macht das gleiche wie Erdogan, schaltet Störenfriede und Oppositionelle aus wirft ebenfalls Bomben, was erntet er hier: Verständnis. Ohne Zweifel haben die Briten und die USA zur Destabilisierung der Nahost-Region erheblich beigetragen, aber deshalb sind Assad und Putin wohl kaum die Guten. Putin lenkt ganz einfach mit seinen Anklagen gegen den Westen und die NATO eben von innerrussischen Problemen ab. Ein uralter Trick um das Volk abzulenken. Und fast schon verwunderlich, welche Medien hierzulande zu "Wahrheitsmedien" mutieren (KOPP, Epoch-Times, RT usw.) und was zur Lügenpresse erklärt wird.