Junge griechische Kommunisten auf einer Demonstration / picture alliance
Junge griechische Kommunisten auf einer Demonstration / picture alliance

Jugendkultur - Engagiert, aber demokratiefern?

Jugendproteste gegen die Waffengesetze in den USA, junge Menschen, die für Europa eintreten und sich für Umweltschutz, Frieden und Menschenrechte einsetzen – Jugendliche sind derzeit hochpolitisiert. Aber mitunter demokratiefern. Von Matthias Heitmann

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Es wäre in der Tat eine Fehlinterpretation, junge Menschen als per se unpolitisch zu bezeichnen. Tatsächlich sind viele Jugendliche sehr sensibel für gesellschaftliche Veränderungen und Ereignisse. Nicht zuletzt dank sozialer Netzwerke verbreiten sich Nachrichten in hoher Geschwindigkeit. Und es bleibt auch nicht beim passiven Konsum: Viele Jugendliche engagieren sich gegen Missstände. Zumeist geht es hierbei um Fragen des Umweltschutzes, um ethische Standards in Wirtschaft und Konsum, um Krieg und Menschenrechte. Sie veröffentlichen Petitionen online, sammeln Unterschriften, setzen sich für Hilfs- oder Naturschutzorganisationen ein und veranstalten Diskussionen an Schulen. 

Engagement ist häufig impulsiv und emotional

Es mag sein, dass sich insgesamt weniger Jugendliche engagieren, als das früher der Fall war. Dies ist aber kein Jugendproblem, sondern eher ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Aber warum sollten sich ausgerechnet junge Leute stärker einbringen, wenn ihnen Erwachsene das Gegenteil vorleben und sie auch in diesem Sinne beeinflussen? Denn die Anziehungs- und Aktivierungskraft von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen hat in den vergangenen Jahrzehnten stark nachgelassen – bei den älteren Generationen, und daher auch erst recht bei den jüngeren. Es gibt keinen Grund, Jugendliche dafür zu verurteilen, dass sie anders sind als Jugendliche in der Vergangenheit. Menschen sind immer Kinder ihrer Zeit, und sie spiegeln auch in ihrem Protest immer den jeweiligen Zeitgeist wider. Anders formuliert: Es wäre ungesund und ein Zeichen erdrückender gesellschaftlicher Stagnation, wenn Jugendliche heute dieselben Anliegen und Ziele hätten wie Jugendliche vor 50 Jahren und versuchen würden, diese mit denselben Methoden durchzusetzen.

Eine interessante Frage aber ist, was die neuen Formen der Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Problemen über das Denken junge Menschen heute aussagen. Was an modernen Formen sozialen Engagements auffällt, ist das stark ausgeprägte spontane und impulsive Element: Begünstigt durch beschleunigte Nachrichtenübermittlung und Kommunikationsmöglichkeiten können Ereignisse sehr schnell und sehr flächendeckende Reaktionen zur Folge haben. Ebenso kann das Interesse aber auch wieder abebben. Dieser Effekt wird nicht nur durch die Technologie erzeugt. Es ist auch die heutige Sicht auf Ereignisse und insbesondere die Tendenz, weniger in größeren Zusammenhängen zu denken und Ereignisse stattdessen singulär zu betrachten. Immer seltener werden historische Parallelen gezogen und somit Ereignisse verständlich eingeordnet. An die Stelle einer zusammenhangsorientierten Bewertung tritt eine emotionale und subjektive Wahrnehmung von Trends, Entwicklungen und Ereignissen. 

Betroffenheit duldet keine Toleranz

Diese Entwicklung ist an sich nicht neu, aber in dem Maße, in dem Menschen die Welt in immer kleineren und begrenzteren Zusammenhängen sehen, verstärkt sich dieser Effekt der Emotionalisierung. Ein gutes Alltagsbeispiel hierfür ist die scheinbar belanglose, aber weit verbreitete Annahme, das Wetter spiele verrückt. Diese Aussage gilt in „Zeiten des Klimawandels“ als grundsätzlich richtig – ganz egal, wie das Wetter wirklich ist: Das „gefühlte“ Wetter steht in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Messergebnissen, erst recht nicht dann, wenn man diese mit historischen Daten in Beziehung setzt. Aber durch die Brille des Außer-Kontrolle-Geratens betrachtet, erscheint beinahe jeder Wetterwechsel inzwischen als „unnatürlich“. Zudem manifestiert sich hinter der Wahrnehmung angeblich immer stärkerer Wetterkapriolen die realitätsferne Annahme, es habe früher so etwas wie ein stabiles Gleichgewicht bei Wetterschwankungen gegeben.

Die Konzentration auf „unnatürliche“ und vermeintlich nie dagewesene Abweichungen von der Normalität führt zu der Feststellung, dass die Dinge nicht nur heftiger werden, sondern Veränderungen auch immer schneller geschehen. Diese eigentümlich ängstliche Sicht betrifft nicht nur das Wetter, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen. Wer versucht, mit Fakten gegen derlei „persönliche Eindrücke“ zu argumentieren, steht zumeist auf verlorenem Posten. Da die Wahrnehmung der Wirklichkeit emotional geprägt ist, findet auch eine „Subjektivierung“ von Engagement statt. Auch dies ist kein neuer Effekt, er erreicht aber ein neues Ausmaß: Wenn nämlich Engagement hauptsächlich Ausdruck persönlicher Betroffenheiten und individueller Lebenskonstellationen ist, dann verliert die Auseinandersetzung zwischen kontroversen Standpunkten an Bedeutung. Die Konfrontation mit Andersdenkenden wird zu einer nicht hinnehmbaren Gefährdung der persönlichen Integrität. Mit anderen Worten: Betroffenheitsengagement zeichnet sich durch Null-Toleranz aus.

NROs profitieren von der Demokratieverdrossenheit

Die fatalen Konsequenzen für die gesellschaftliche Debattenkultur spüren wir bereits heute: Teils scheinbar willkürliches Löschen von Aussagen, Stürmungen von Veranstaltungen oder das Verbot von Ausstellungen wird heute in den meisten Fällen damit begründet, man müsse verhindern, dass sich gerade junge Menschen in ihrer Integrität angegriffen fühlen. Die eigene Unversehrtheit zu schützen, gilt als höheres Gut als das Freiheit. Und je weiter die Grenzen dessen gefasst werden, was als Angriff auf die persönliche Integrität verstanden wird, desto weniger Raum bleibt zur Kontroverse. Gelebte Demokratie, also das robuste Austauschen gegensätzlicher Standpunkte und der Wettstreit um die besten Ideen und Standpunkte mit dem Ziel, den Souverän, also die Bevölkerung, mehrheitlich zu überzeugen, verschwindet aus der realen Erfahrungswelt.

Interessanterweise kann man dies an der sinkenden Popularität von Organisationen, die Teil des klassischen demokratischen Entscheidungsprozesses sind, ablesen. Es hat fast den Anschein, als würden Jugendliche Formen des Engagements meiden, in denen sie mit Andersdenkenden in Kontakt geraten. Die Beliebtheit von Nichtregierungsorganisationen (NRO) wie Greenpeace ist vor diesem Hintergrund bezeichnend: Deren Zielsetzung ist eindeutig: Es geht in erster Linie um die direkte Beeinflussung von Regierungen im Sinne der eigenen Agenda. Es geht nicht darum, in der Bevölkerung tatsächlich um Mehrheiten zu ringen oder die Menschen dazu zu ermutigen, sich in demokratischen Organisationen zu engagieren. NROs sehen sich als Lobbygruppen einer höheren Wahrheit und fühlen sich nicht an Prinzipien wie etwa die demokratische Rechenschaftspflicht gebunden.

Denn tatsächlich konzentriert sich politisches Engagement in der Welt von NROs häufig auf einen plakativen Aktionismus, der implizit, aber zuweilen auch explizit, demokratische Prozesse als „schwerfällig“, als „Geschwafel“ und als ineffiziente „Veränderungsbremsen“ diffamiert und entsprechend zu umgehen versucht. Diese Skepsis gegenüber demokratischen Prozessen trifft den Nerv vieler junger Menschen: Für viele ist Politik eine von starren Regeln und großer Bürgerferne geprägte Behörde, die für Jugendliche kein Interesse zeigt. So verständlich und nachvollziehbar dieser Eindruck auch ist: Die Versteinerung demokratischer Prozesse lässt sich nicht dadurch bekämpfen, dass man sie durch undemokratische Prozesse ersetzt. Nichts anderes tun aber manche Nichtregierungsorganisationen: Sie bauen gerade nicht darauf, dass sich Menschen demokratisch organisieren und somit demokratische Traditionen vielleicht neu mit Leben füllen, sondern sie profitieren von der verbreiteten Demokratieverdrossenheit.

Angstrevolten gefährden die Freiheit

Betrachtet man die Themen und Anliegen, die vielen Jugendliche heute wichtig sind, so fällt auf, dass Angst- und Unsicherheitsthemen im Zentrum stehen: die Angst vor dem Klimawandel, vor Umweltverschmutzung, vor schlechten Zukunftschancen, die Angst vor dem Auseinanderdriften der Gesellschaft, vor zu laxen Waffengesetzen, Kriminalität etc. Über jedes einzelne dieser Ziele ließe sich ernsthaft diskutieren – was aber viel zu selten geschieht. Stattdessen werden diese Themen in NRO-Manier umgesetzt in einfache politische Forderungen, die letztlich nur einen Adressaten haben können: den starken Staat. Denn in ihrer Konsequenz beinhalten diese Forderungen Aufrufe, mehr Kontrollen durchzuführen, neue Verbote zu erlassen, Spielräume zu reduzieren und das Verhalten der Menschen gezielt zu beeinflussen – auf welche Art auch immer. Die Vorstellung, dass sich Menschen eben gegen staatliche Kontrollprogramme und Gängelungspolitik zu Recht zu Wehr setzen, wird hier mit dem Verweis auf die allseits drohende Apokalypse weggewischt.

Wir haben es also mit durchaus gesellschaftlich und gesellschaftspolitisch interessierten und informierten Jugendlichen zu tun. Was sich jedoch gedreht hat, ist die Stoßrichtung des Engagements: Die heutigen Jugendlichen sind weit davon entfernt, für mehr Freiheit und eine Befreiung von staatlicher Bevormundung auf die Straße zu gehen, weder politisch, noch kulturell, noch persönlich. Ihre Forderungen sind vielmehr klassisch etatistisch, beseelt vom Misstrauen gegenüber anderen Menschen und getragen von Appellen an die Autoritäten, Ordnung zu schaffen, um die eigenen persönlichen Erwartungen an das Leben nicht zu gefährden. Kurz gesagt: Einen Staat kann man mit den so ausgerichteten Jugendlichen sehr wohl machen, einen sehr starken sogar! Eine freie Gesellschaft mit ihnen durchzusetzen, bedarf hingegen der ernsthaften Auseinandersetzung mit den Denkstrukturen und Grundannahmen der modernen Angst- und Misstrauenskultur – in allen Generationen.

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Gerdi Franke | So., 4. März 2018 - 10:26

Die Jugend interessiert und engagiert sich für Schwerpunktthemen. Sie interessiert nicht die politische Organisation dahinter. Deshalb wird die Jugend oft als "demokratiefern" bezeichnet.

Klaus Dittrich | So., 4. März 2018 - 11:44

„Aber warum sollten sich ausgerechnet junge Leute stärker einbringen, wenn ihnen Erwachsene das Gegenteil vorleben und sie auch in diesem Sinne beeinflussen?“
Weil sie als Erwachsene die Erde „übernehmen“ wollen.

„Anders formuliert: Es wäre ungesund und ein Zeichen erdrückender gesellschaftlicher Stagnation, wenn Jugendliche heute dieselben Anliegen und Ziele hätten wie Jugendliche vor 50 Jahren und versuchen würden, diese mit denselben Methoden durchzusetzen.“
Dann ist es natürlich Stagnation, wenn wir immer noch – und sogar verstärkt – um Frieden kämpfen müssen und dazu Demos (wie früher auch) nutzen.

„Die Konfrontation mit Andersdenkenden wird zu einer nicht hinnehmbaren Gefährdung der persönlichen Integrität. Mit anderen Worten: Betroffenheitsengagement zeichnet sich durch Null-Toleranz aus.“
Deshalb verwundert es nicht, dass gerade von „linken“ jungen Leuten bei Demos Gewaltbereitschaft latent ist.

Klaus Dittrich | So., 4. März 2018 - 11:46

„Es ist auch die heutige Sicht auf Ereignisse und insbesondere die Tendenz, weniger in größeren Zusammenhängen zu denken und Ereignisse stattdessen singulär zu betrachten. Immer seltener werden historische Parallelen gezogen und somit Ereignisse verständlich eingeordnet. An die Stelle einer zusammenhangsorientierten Bewertung tritt eine emotionale und subjektive Wahrnehmung von Trends, Entwicklungen und Ereignissen.“
Schule, Massenmedien und sog. soziale Netze appellieren nicht an den Einsatz des Denkens. Im Twitter-Zeitalter sind ERKLÄRUNGEN unerwünscht. Und mit dem Handeln nach Bauchgefühl geht natürlich ständiger Positionswandel einher – Beispiel: Im Vorfeld der Eröffnung einer Primark-Filiale am Berliner Alex gab es spontane Protestaktionen von Jugendlichen („wir kaufen dort nicht“). Wer sich heute mal auf den Alex stellt, sieht keineswegs Rentner aus dem Laden strömen. Der Preislockung ist das Bauchgefühl eben klar unterlegen. Zumal ja eine Position GEÄUßERT wurde.

Gisela Fimiani | So., 4. März 2018 - 12:44

Mehr Kopf, weniger Bauch.
Es ist diese Bauchkultur, welche den Jugendlichen vorgelebt wird und nicht ohne Wirkung bleibt. Wäre es nicht die wichtigste Aufgabe einer freien Gesellschaft, jungen Menschen dazu zu verhelfen, sich der Unentbehrlichkeit des kritischen und vor allem des selbstkritischen Denkens bewusst zu werden. Der Arroganz, Rechthaberei, Besserwisserei, intellektuellen Eitelheit muss die Demut entgegenstehen, dass wir nicht wissen und lernen müssen, dass wir immer irren können. Was jedoch erleben junge Menschen derzeit?

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 4. März 2018 - 13:36

Der auch theoretisch gebildete Teil der Jugendlichen war auch zu meiner Zeit eher gering.
Das könnte noch einmal gesunken sein.
Die durch die Informationsbreite sich auftuenden Zwänge und drängenden Entscheidungen aber könnten angewachsen sein.
Es kann also gut gehen, denn Kompetenz fördert die Fähigkeit und den Wunsch zur/nach Reflexion.

daß wir früher prinzipiell anders waren. Sich zu engagieren war früher aber ungleich schwieriger. Heute an Informationen zu kommen ist so leicht wie noch nie. Die Gefahr ist die Fülle dieser Informationen und damit die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Dichtung. Erinnert sich noch jemand daran, wie schwierig es war ein Flugblatt herzustellen oder eine Demo zu organisieren? Das geht heute vom heimischen Sofa aus per Smartphone und Internet.

Ja und Bürgerferne wie sie der Autor anführt wird grade wieder in Reinkultur vorgelebt von Seiten der Parteien und ihrer Akteure in Sachen neue Regierung.

Dennis Staudmann | So., 4. März 2018 - 14:02

einer der Helden der Linken vor allem im Westen, der die Möglichkeiten und Mechanismen dieser Ideologie besser verstanden hatte als viele andere. Jahrelang indoktrinierte er die Jugend hinter sich und dann benutzte er sie als willenloses Werkzeug zur Durchführung der sogenannten Kulturrevolution, welche nichts weiter als Verbrechen gegen die Menschlichkeit war. Auch heute ist unsere Gesellschaft durch eine linke Meinungsdiktatur geprägt, die alle Bereiche dominiert. Jeder, der beispielsweise ins vermeintlich unverdächtige Schulmaterial seiner Kinder schaut, wird feststellen, dass es einen klaren politischen Auftrag gibt, unsere Kinder zu links-grünen Anhängern der Machthaber zu erziehen. Die derzeitige Diskussion um Ganztagsschulen folgt letztlich diesem Plan. Die Eltern sollen kaum noch Möglichkeiten haben, ihre Kinder mit abweichenden Meinungen "zu verderben". Was könnte diesem Ziel wohl besser dienen als eine Schulpflicht auch am Nachmittag?

Ralph Lewenhardt | So., 4. März 2018 - 15:12

strebt unverbraucht und feurig nach humanen iideologischen Visonen und das ist gut so, weil solche genau so unverzichtbar sind, wie das Bewahren des Inhalts der meisten der zehn Gebote, über alle Religionen hinweg. Spätestens wenn Jugendliche selbst in fortgeschrittenem Alter, Eltern oder gar wettbewerbliche Entscheidungsträger geworden sind, ändert sich der Blickwinkel zügig. Dann münden die feurigen Ideale infolge gewonnener Erkenntnisse über die Vielfalt realer menschlicher Charaktere und individueller Ambitionen im menschlichen und gesellschaftlchen Wettbewerb, zunehmend in eigennützigen pragmatischen Ideal-Kompromissen vielleicht Resignation. Doch immer bleibt was Gutes dabei hängen und qualifiziert die gesellschaftliche Entwicklung.

Peter Silie | So., 4. März 2018 - 18:26

Warum erinnert mich diese Analyse so stark an diesen ganzen Linken-, Öko-, Gender-, PC Sprech ? Demokratie und Toleranz ist so lange gut, wie Du meiner Meinung bist, ansonsten hau ich dir in die Fresse. Es wird weitere 1-2 Generationen brauchen, bis wir wieder ein wenig "normal" geworden sind!

Guido Schilling | So., 4. März 2018 - 19:28

"Warum sollten sich ausgerechnet junge Leute stärker einbringen, wenn ihnen Erwachsene das Gegenteil vorleben?"
Weil Merkel und ihre Mischpoke das Erbe und die Zukunft der Jugend für Kleingeld an EU-Bürokraten und Zuwanderer aller Länder verscherbelt.
Die "Erwachsenen" haben ihr Leben für sichere Verhältnisse und Wachstum verbraucht. Die können der Jugend nicht mehr viel helfen.

Michael Haß | Mo., 5. März 2018 - 08:08

Am Beispiel meines Engagements während meiner Studienzeit für eine Ortsgruppe von Greenpeace kann ich Herrn Heitmanns Wahrnehmungen nur bestätigen: Die Organisation versteht sich in der Tat als einer "höheren Wahrheit" verpflichtet. Wer Gedanken hineinträgt, die der "reinen Lehre" zuwiderlaufen (auch wenn sie wissenschaftlich valide sein mögen, z.B. zu positiven Umweltwirkungen von gentechnisch modifizierten Organismen), wird an den Rand oder gleich ganz hinaus gedrängt: "Ketzer" waren für fundamentalistisch-religiöse Heilsbringer eben schon immer ein rotes Tuch!

Konrad Perfeud | Mo., 5. März 2018 - 10:26

Das ist wirklich sehr gut analysiert. Im Kern sind junge Menschen schnell bereit, auf die nächste große Bewegung aufzuspringen. Mit der Verknüpfen sie dann ihre Träume von Erfolg, Liebe und Lebenssinn. Rationalität ist keine starke evolutions-biologische Eigenschaft der Jugendzeit.
Gleichzeitig ist Erziehung z.B. durch ehrliche Benotung in der Schule und einen immer späteren Einstieg in die Arbeitswelt immer weniger Teil der Lebenserfahrung. Von Politik und Medien gibt es sowieso nur Bestätigung und keine Kritik. Es dauert immer länger, bis man mit sich selbst und seinem tatsächlichen Staus in der Welt konfrontiert wird. Daraus folgt häufig Ignoranz und Arroganz.

ein von bestimmten gesellschaftlichen Organisationen bzw. NGO's befördertes gesteigertes Selbstwertgefühl und das Bewusstsein, dass man selber zu den “Guten“ zählt. Warum also sein eigenes Denken und Handeln noch hinterfragen?

Olaf Langner | Mo., 5. März 2018 - 10:39

Zitat:
Jugendliche sind derzeit hochpolitisiert. Aber mitunter nicht auf eine demokratieferne Art und Weise.

Aha.

Günter Jäger | Fr., 9. März 2018 - 12:27

Kompliment, sehr guter Artikel, vor allem die Analysen sind bestechend und leider wahr.
Heute kann über soziale Netzwerke aller möglicher "Senf" verbreitet werden. Ein rationales Korrektiv existiert nicht - mitunter geschieht die Verbreitung lawinenartig vor sich. Es wird nichts hinterfragt - Beerhauptungen genügen. In einer Zeit in der der "Zeitgeist" mitunter "pathologische" Züge annimmt laufen wir Gefahr, dass sich wieder totalitäre Denkmuster entwickeln, völlig abseits von bisherigen politischen Couleurs.
Thema Migration, hier entscheiden NGOs über die Köpfe der Bürger hinweg gemeinsam mit den mobilisierten MSMs was zu geschehen hat.
Eine Problemlösung an der Wurzel, nämlich am exponentialen Bevölkerungswachstum findet nicht statt. Es wird mit dem Bauch gedacht, und das macht viele geistige Blähungen! Kommende Generationen sind nicht zu beneiden!