Der Kanzlerkandidat und SPD-Vorsitzende Martin Schulz trifft im Elysee-Palast in Paris den französischen Präsidenten Emmanuel Macron
Emmanuel Macron und Martin Schulz fordern „mehr Europa“. Das könnte schlecht für Deutschland sein / picture alliance

Martin Schulz und die EU - In Paris knallen die Korken

Martin Schulz warb in seiner Rede auf dem SPD-Parteitag für die Vereinigten Staaten von Europa. Das dürfte besonders Emmanuel Macron freuen. Aus ökonomischer Sicht sind solche Ideen für Deutschland alles andere als sinnvoll

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Martin Schulz hat nun also doch die europäische Karte gespielt. Die SPD soll unter seiner Führung in die Regierung eintreten, um endlich eine andere Politik in Europa durchzusetzen. Weg von Wolfgang Schäuble (der für Sparen steht), hin zu Emanuel Macron (der fürs Ausgeben steht). Denn nur so ließe sich – so die irrige Meinung – der Euro und die EU retten. Komische Haltung für die Vertreter eines Landes, welches die Rechnung für diese Ideen bezahlen soll.

Die ungelöste Eurokrise

Zunächst lohnt es sich, daran zu erinnern, warum es überhaupt eine Eurokrise gab, bzw. immer noch gibt. Kurz gefasst passierte Folgendes:

• Mit der Einführung des Euros sanken überall in Europa die Zinsen auf deutsches Niveau.

• Da die Inflationsraten zum Teil noch deutlich höher waren, lohnte es sich, Kredite aufzunehmen. Dieses Geld wurde überwiegend in Immobilien investiert.

• Der dadurch ausgelöste Boom führte zu Konjunkturaufschwung mit steigender Beschäftigung in den heutigen Krisenländern und damit auch zu steigenden Löhnen.

• Als die Blase platzte, stellte sich heraus, dass Immobilienpreise auch fallen können, dass das Bankensystem insolvent und das Lohnniveau vor allem im Vergleich zu Deutschland nicht wettbewerbsfähig ist.

Notwendig wäre in einer solchen Situation, dass:

• die faulen Schulden von Privaten und Staaten restrukturiert werden. Die Größenordnung dürfte bei mindestens 3.000 Milliarden Euro liegen.

• das Bankensystem der Eurozone rekapitalisiert wird, um wieder funktionsfähig zu werden. Der Bedarf dürfte bei rund 1.000 Milliarden liegen.

• die Wettbewerbsfähigkeit der Krisenländer (wieder) hergestellt wird oder aber, wenn dies nicht erzielbar ist, Länder, die auf Dauer nicht im Euro bestehen können, aus der Eurozone austreten.

Nichts, aber auch gar nichts davon ist in den vergangenen Jahren erfolgt. Im Gegenteil: Die Schulden von Staaten und Privaten liegen in der Eurozone – und dabei vor allem in den Krisenländern – über dem Niveau von 2007. Die europäischen Banken sitzen weiterhin auf einem Berg fauler Forderungen. Laut Schätzungen sind es bis zu 1.000 Milliarden Euro, die fehlen. Auch die Wettbewerbsfähigkeit hat sich zwischen den Ländern nicht angenähert.

Die deutsche Regierung hat auf Zeit gespielt

Schuld daran trägt gerade auch die deutsche Bundesregierung, die sich konsequent geweigert hat, zu fordern und umzusetzen, was dringend erforderlich wäre: ein Schuldenschnitt, verbunden mit einer Neuordnung der Eurozone. 

Der Grund für die Weigerung ist klar: Wo Schulden verschwinden, verschwinden auch die damit im Zusammenhang stehenden Vermögen. Und da wir der größte Gläubiger in der Eurozone sind, würden Deutschlands Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Pensionskassen, Banken) die größten Verluste realisieren. Und damit wir alle. Da ist es doch viel bequemer, der EZB die Last zuzuschieben, mit immer mehr und immer billigerem Geld die Illusion der Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Danach über tiefe Zinsen zu klagen, ist mehr als heuchlerisch. 

Derweil pflegen wir in Deutschland das Narrativ „Gewinner des Euro“ zu sein. Gemessen wird dieser Nutzen an den erheblichen Exportüberschüssen, die wir im Euroraum erzielen. Vergessen wird dabei allerdings, dass dieser Nutzen innerhalb Deutschlands ungleich verteilt ist und – was viel schlimmer ist – wir im Gegenzug zu unseren Exportüberschüssen entsprechende Forderungen gegen die schon heute überschuldeten Länder aufbauen. Sichtbarstes Symptom sind die Target-2-Forderungen, die mit über 850 Milliarden Euro mehr als 10.000 Euro pro Kopf der Bevölkerung ausmachen. Diesen Kredit gewähren wir zins- und tilgungsfrei, ohne Sicherheit. Ökonomisch betrachtet, könnten wir unsere Autos und Maschinen auch verschenken. 

Keine Rettung, sondern Konkursverschleppung

Mit diesem falschen Narrativ machen wir uns anfällig und erpressbar für die (verfehlten) Ideen zur Sanierung der Eurozone über das Budget des deutschen Steuerzahlers. Denn nur darum geht es bei den Überlegungen des französischen Präsidenten, so elegant und eloquent Emmanuel Macron diese Visionen auch vorträgt. Dies wird durch jegliches Fehlen einer eigenen Vision auf unserer Seite erschwert. Bei uns genügt es Politikern wie Martin Schulz, den vermeintlichen Nutzen zu betonen und an die historische Verantwortung zu erinnern, um deutschen Wohlstand im „europäischen Interesse“ zu verschleudern. 

Alle Vorschläge Macrons zielen im Kern darauf ab, über eine vermehrte Umverteilung zwischen den Ländern – konkret also von Deutschland nach Italien, Frankreich, Spanien … – die Staatsausgaben zu finanzieren und die Banken zu sanieren. Nichts anderes steht hinter den Begriffen von Eurozonen-Finanzminister, Eurozonen-Budget und Vervollständigen der Bankenunion. Idealerweise noch flankiert von einem Eurozonen-Parlament mit einer strukturellen Mehrheit der Nehmerländer. Das ließe die kühnsten Träume linker Vordenker wie Thomas Piketty und Janis Varoufakis Realität werden.

Doch damit nicht genug. Nicht nur sollen die Schulden perspektivisch vergemeinschaftet und eine anhaltende Umverteilung realisiert werden. Zusätzlich geht es darum, die Verschuldungskapazität zu erhöhen. Die Franzosen erkennen richtig, dass wir den Point of no Return mit Blick auf staatliche und private Verschuldung schon lange hinter uns gelassen haben, und es nur durch eine weiter steigende Verschuldung möglich ist, das System am Laufen zu halten. Deshalb muss Deutschland mit seiner relativ guten Bilanz (geringe offizielle Verschuldung, faktisch allerdings Schulden über dem Niveau von Italien) die Grundlage für weitere Schulden liefern. Noch deutlicher kann man nicht machen, wie dumm es ist, im eigenen Land auf Investitionen zu verzichten, nur um die Früchte der (vordergründig) solideren Bilanz mit Ländern zu teilen, die es wie Frankreich machen. 

Gemeinsames Budget bringt nichts 

Nun könnte man meinen, dass die finanziellen Folgen für Deutschland keine so große Rolle spielen, wenn es doch darum geht, Euro und EU zu retten. Das Problem ist nur, dass eine Rettung selbst mit den größten Transfers nicht möglich ist.

In den USA liegt der Grad der Umverteilung zwischen den Bundesstaaten deutlich höher als zwischen den Mitgliedsländern der Eurozone. Und auch dort tragen fiskalische Transfers nur wenig dazu bei, finanzielle Schieflagen der Bundesstaaten aufzufangen. So rechnet der IWF vor, dass in den USA bis zu 80 Prozent einer lokalen finanziellen Schieflage über Umverteilung aufgefangen werden. Dieser Risikopuffer ist aber vor allem die Folge privater Kapitalflüsse. Der Bund hat nur einen Anteil von 15 Prozent. Bei uns in Deutschland liegt der Anteil staatlichen Ausgleichs im regionalen Krisenfall gar noch unter dem Niveau in den USA.

In der Eurozone werden nach dieser Studie weniger als 40 Prozent einer lokalen finanziellen Schieflage über Umverteilung aufgefangen, was natürlich innerhalb einer Währungsunion unbefriedigend ist. Dies liegt aber weniger an dem geringen Grad staatlicher „Solidarität“, sondern am Fehlen der privaten Kapitalströme. Selbst wenn wir den Grad der staatlichen Umverteilung auf das US-Niveau verdreifachen, ändert sich an dieser Lage nichts. 

Mehr fiskalische Solidarität innerhalb der Eurozone ist nicht nur sinnlos, weil ohne entscheidende Wirkung mit Blick auf das eigentliche Problem, sondern verbraucht erhebliches politisches Kapital. Am Ende stärkt ein solcher Umverteilungsmechanismus nur die antieuropäischen Kräfte. 

Erst sanieren, dann reformieren

Die französischen Vorschläge zur Sanierung der Eurozone sind entweder wirkungslos oder aber sie kommen zu spät. In der heutigen Situation kann man mit mehr Umverteilung die gigantischen Probleme nicht mehr lösen. Man sollte aber auch keine Regeln definieren, die genauso wie alle bisherigen Regeln („No-Bail-out“, Bankenabwicklung) im Ernstfall ohnehin über Bord geworfen werden. 

Eine funktionierende Währungsunion setzt private Kapitalströme voraus, die in guten wie in schlechten Zeiten funktionieren. Voraussetzung für diese Kapitalströme sind klare Regeln, die für alle gelten. In den USA gibt es unter anderem eine eiserne Regel, dass der Bund nicht für die finanziellen Schieflagen der einzelnen Staaten eintritt. Bei uns in Europa überwiegt die Angst vor den politischen Konsequenzen gepaart mit der gerne verdrängten Tatsache, dass wir nun mal keinen europäischen Bundesstaat haben. Wir haben eine Gemeinschaft souveräner Staaten, die in Zukunft eher mehr als weniger auf ihre Souveränität achten werden.

Es braucht einen geordneten Schuldenschnitt

Wer die Eurozone retten möchte, kommt um einen geordneten Schuldenschnitt und eine Neuordnung der Mitglieder nicht herum. Erst danach können und sollten Reformen, die zu mehr Eigenverantwortlichkeit von Schuldnern und Gläubigern führen, umgesetzt werden. Alles andere erzeugt die Illusion der Rettung oder kauft Zeit. 

Nur die EZB hält die Währungsunion am Laufen, womit auch die Frage nach dem Ende der aggressiven Geldpolitik beantwortet ist: erst nach einem solchen Schritt oder niemals. Ich selbst tippe auf eine Flut noch aggressiverer Maßnahmen, sobald die konjunkturelle Zwischenerholung vorbei ist.

Kommt es zu den „Reformen im französischen Sinne“ – und daran kann leider kein Zweifel bestehen, sind sie doch der Preis, den die SPD für eine große Koalition fordert, – wird Frankreich der große Gewinner sein. Nicht nur würden die eigenen Finanzprobleme zulasten Deutschlands gelöst. Viel entscheidender wäre dann der unstrittige Platz Frankreichs als Anführerin einer EU, in der auf Umverteilung und Schuldenmachen gesetzt wird.

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Gerdi Franke | Fr., 8. Dezember 2017 - 15:58

Weiß erst nicht? Oder interessierts ihn nicht? Die Wege diesen Herrn Schulz sind nicht die Wege, die die meisten der deutschen Bürger gehen wollen. Sollte er sich mal überlegen. Nicht nach der erneuten Abwahl wieder weinen!

Martin Lederer | Fr., 8. Dezember 2017 - 18:05

Antwort auf von Gerdi Franke

Sonst würden sie sich ja wehren. Tun sie aber nicht. Noch nicht mal zur Wahl einer Partei, die Widerstand leistet, sind sei fähig.
Wer sich alles gefallen lässt, mit dem wird einfach alles gemacht.

Hanno Woitek | Fr., 8. Dezember 2017 - 16:10

die klassische Argumentation eines Unternehmensberaters, der schon weiss, wie es geht. Zu hohe Kosten, natürlich im Personalbereich, also drastisch rausschmeißen. Ein bißchen umorganisieren und dann muss die verbleibende Geschäftsführung sehen wie es weitergeht, dafür für ein paar Jahre etwas bessere Gewinne.
Herr Stellten, Sie beschreiben Auswirkungen und wissen noch nicht einmal, wie Macron oder Schulz im Detail ihre Vorstellungen angehen wollen.
Das sind so die Unternehmensberater, deren Unsinn ich mir leider auch allzu oft anhören mußte. Glücklicherweise habe ich deren Vorschläge fast nie umgesetzt.

Yvonne Walden | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:18

Antwort auf von Hanno Woitek

Hasso Woitek kritisiert die klassische Argumentation eines Unternehmensberaters. Dieser Eindruck hat sich auch bei mir eingeschlichen.
Aber die Europäische Union (EU) ist kein "Unternehmen" im ökonomischen Sinne, sondern eine Gemeinschaft gleichberechtigter Staaten im Kern Europas, die ihre Ziele gemeinsam verfolgt und nach Möglichkeit allen Menschen innerhalb der EU Wohlstand und Frieden sichern soll.
Daniel Stelter schreibt zwar von "Umverteilung", aber eine solche hat bisher niemals stattgefunden.
Es gibt nach wie vor Reiche und Superreiche auf der einen und Arme und von Armut bedrohte Bürgerinnen und Bürger auf der anderen Seite.
Davon ist jedoch in dem Beitrag leider nicht die Rede.
Es darf jedenfalls nicht weiterhin so sein, daß wir alle mit unseren Steuergeldern Großbanken und multinationale Versicherungskonzerne "retten" müssen, weil sich die Vorstände dieser Unternehmen verspekuliert haben.
Geld ist genug da. Es sollte allerdings sinnvoller genutzt werden, für uns alle.

also auf Augenhöhe ? Wo jeder für sich selbst sorgt ? Oder gibt es gleichberechtigte, die von den Gaben der erfolgreicheren abhängig sind ? Was meinen Sie ?
"Eine Umverteilung findet nicht statt" ? Sie meinen alle Bürger dieses Landes tragen gleiche Lasten ? Zahlen z.B. einen gleichen Betrag ? Sagen wir jeder 1.000 Euro im Monat ? Oder zahlen einige gar nichts ? Leben von den Abgaben der Anderen ?
Natürlich kann man Banken und Versicherungen Pleite gehen lassen...Autokonzerne etc. auch. Warum nicht ? Die Betroffenen, Sparer, Versicherte, Arbeitnehmer haben dann halt Pech gehabt. Ist Okay. Bei anderen Privatleuten auch ? Ich meine wenn Sie arbeitslos werden, haben Sie doch selbst schuld. Oder ? Hätten sich ja rechtzeitig einen anderen Job suchen können...oder was anderes lernen ...warum sind Sie keine hoch bezahlte Managerin geworden ? Oder ein Filmstar ? keine Lust gehabt ? Oder konnten Sie nicht ? Kein Talent ? Nicht genug Energie ? Falsche Einstellung ? Und jetzt ? Umverteilung ?

Ich denke, Herr Stellter und Frau Walden haben beide recht. Weder sollten mit unseren Steuergeldern Großbanken und multinationale Versicherungskonzerne gerettet werden, noch sollten sie zur Finanzierung von Defiziten in anderen EU Ländern verwendet werden. Das Eine dem Anderen gegenüberzustellen, ist allerdings aus meiner Sicht unredlich. Und da irren Frau Walden und Herr Woitek .

beide, Herr Woitek als auch Frau Walden, haben den Artikel von Herrn Stelter nicht richtig durchgelesen. Typische "Unternehmungsberaterargumente" kann ich jedenfalls nicht erkennen.

Doch, Frau Walden, eine Umverteilung hat schon stattgefunden und findet weiterhin statt. Nur nicht so, wie ich und wohl auch Sie sich das wünschen. Nämlich von den Lohnempfängern zu den Aktionären und Immobilieninhabern durch die Geldpolitik. Und genau den Vermögenden macht der von Dr. Stelter geforderte Schuldenschnitt Angst. Bitte lesen Sie Herrn Dr. Stelter genau. Es gibt einen Grund, warum er nicht mehr für BCG arbeitet. Seien Sie froh, wenn jemand dort aussteigt, der Ahnung, aber trotzdem staatsbürgerliche Verantwortung hat. Das ist in dieser Branche nicht so häufig ausgeprägt. Die Zahl von Leuten wie ihn hält sich in Grenzen, die meisten sind Egoisten und halten sich aus wirtschaftlichem Eigeninteresse aus der öffentlichen Diskussion heraus. Herr Stelter, Herr Markus Krall und ganz wenige andere tun das Gott sei dank nicht. Ihre Abneigung gegen Unternehmensberater ist bestimm nachvollziehbar, aber bitte nehmen Sie Herrn Stelter nicht in Sippenhaft.

Sie müssen sich schon entscheiden, ob Umverteilung stattgefunden hat oder nicht.

Keine Umverteilung:
Daniel Stelter schreibt zwar von "Umverteilung", aber eine solche hat bisher niemals stattgefunden.

Umverteilung:
Es darf jedenfalls nicht weiterhin so sein, daß wir alle mit unseren Steuergeldern Großbanken und multinationale Versicherungskonzerne "retten" müssen, weil sich die Vorstände dieser Unternehmen verspekuliert haben.

Darüber hinaus: was hat die berufliche Tätigkeit von D. Stelter mit seiner (meiner Meinung nach zutreffenden) Argumentation zu tun? Die Argumente sind entweder richtig oder eben nicht.

Willy Ehrlich | Mo., 11. Dezember 2017 - 14:57

Antwort auf von Michael Murmurachi

Umverteilung findet ständig statt.
Und zwar von den Faulen zu den Fleißigen,
von den Dummen zu den Klugen und

Willy Ehrlich | Mo., 11. Dezember 2017 - 15:05

Antwort auf von Michael Murmurachi

Umverteilung findet ständig statt.
Und zwar von den Faulen zu den Fleißigen,
von den Dummen zu den Klugen,
von den Einfallslosen zu den Kreativen,
von den Loosern zu den Einflussreichen und
von denen, die stehen geblieben sind zu denen, die vorwärts gehen.
Es gibt viele weitere Beispiele für die ständig stattfindende Umverteilung.
Auch ohne EU und EZB usw.

".. sondern eine Gemeinschaft gleichberechtigter Staaten im Kern Europas, die ihre Ziele gemeinsam verfolgt und nach Möglichkeit allen Menschen innerhalb der EU Wohlstand und Frieden sichern soll."
Sorry - das wäre die Teletubbywelt in der alle gut und nett sind. Real ist genau das Gegenteil der Fall, mit der (fast) einzigen Ausnahme Deutschland die das ganze finanziert. Brutale nationale und egoistische Interessen, speziell der Ost, Balkan und Mittelmeerländer gepaart mit deren ökonomischem Versagen für die Deutschland und ein paar kleine Nettozahler den weichen Puffer geben, bilden die Realität ab.

wolfgang spremberg | Fr., 8. Dezember 2017 - 19:06

Antwort auf von Hanno Woitek

und Volkswirtschaften sollten, über einen mittleren Zeitraum gesehen, aber schon rentabel sein. Finden Sie nicht ? Senkung der Personalkosten kann ein Mittel dazu sein. Wenn es bessere gibt...gern. Also los, liebe Griechen, Italiener, Franzosen.....baut den Sozialstaat aus mit einer florierenden Volkswirtschaft die das finanziell trägt. Nur zu. Wir warten schon länger...euch hindert keiner.

Markus Michaelis | Sa., 9. Dezember 2017 - 00:38

Antwort auf von Hanno Woitek

Herr Woitek liegt hier glaube ich nicht richtig. Es geht nicht um Unternehmen, sondern um Volkswirtschaften und Währungen. Im Moment bekommen die schwächeren EU-Staaten jede Menge Produkte aus Deutschland und zahlen nicht dafür, sondern es werden virtuelle Schuldenberge augebaut, die aber irgendwer als sein reales Vermögen glaubt. Sollte man einfach so weitermachen? Was wäre Ihre Lösung?

Oder simpler: sie zahlen irgendjemand teilweise seinen Lebensunterhalt (hat erstmal nichts mit arm-reich zu tun, sie leben beide etwa auf selbem Niveau). Der Andere gibt Ihnen dafür Schuldscheine, die sie stapeln und ihren Freunden gerne als ihr Vermögen zeigen, wobei klar ist, dass diese Schuldscheine nie bedient werden. Sollte man immer so weitermachen? Ist das stabil?

Michael Ludwig | Sa., 9. Dezember 2017 - 08:21

Antwort auf von Hanno Woitek

Herr Woitek, wenn Sie zu Glück die Vorschläge der Unternehmensberater
ignorieren, könnte ich mir event. vorstellen, dass Sie eine leitende Funktion bei
z. B. Schlecker hatten oder vielleicht die DDR in ökonomischen Fragen beraten haben.Wenn Ihnen nicht reicht was Herr Schulz als leitender EU-Funktionär in der
Vergangenheit real, ich betone real verbrochen hat, dann wollen Sie uns im
Konjunktiv von der Kompetenz dieser Leute überzeugen.
Leider geht es um unser Land, welches bis vor 5 Jahren noch einigermaßen funktioniert hat und jetzt so langsam gegen die Wand gefahren wird.
Der Sozialismus funktioniert dann nicht mehr, wenn das Geld der Anderen alle ist. Ich habe aber immer noch Hoffnung, dass es noch genug Menschen gibt die bei klaren Menschenverstand sind, wie der Autor des Artikels. Bei manchen Kommentatoren zählt leider nicht was real passiert sondern was die Grünen und
die Roten vorträumen.

Andreas Brueckner | Sa., 9. Dezember 2017 - 09:44

Antwort auf von Hanno Woitek

Herr Woitek baut einen klassischen Schneemann auf, den er dann Publikumswirksam umwirft. Herr Stelten spricht nirgends davon Personal aus der Produktion zu entlassen. Eine geordnete Möglichkeit Staaten aus der EU zu entlassen um sie gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen ist doch etwas ganz anderes.
Schade, wenig Textverständis, viel Ideologie.

Peter Neugebauer | Fr., 8. Dezember 2017 - 16:27

Ich frage mich auch, ob die Franzosen das wirklich wollen. Klar, die Regierung, aber die ganzen Franzosen wollen wirklich einen europäischen Sozialstaat, der (bisher) nicht einmal demokratisch kontrolliert ist? Ich vermute, es ist eher die politische und universitäre Klasse, die das Geld hat, quer durch Europa zu jetten und sich gegenseitig die Jobs zuzuschanzen.

Mario Santoni | Fr., 8. Dezember 2017 - 16:30

Man kann es fast nicht mehr hören, aber wo kann man das Problem so präzise und ungeschönt so heute noch lesen?!
"Schuld daran trägt gerade auch die deutsche Bundesregierung, die sich konsequent geweigert hat, zu fordern und umzusetzen, was dringend erforderlich wäre: ein Schuldenschnitt, verbunden mit einer Neuordnung der Eurozone."
Danke an Herrn Stelter für diesen unermüdlichen Einsatz. Auch wenn es absehbar ist, dass diese Politik daran noch immer nichts ändern möchte.
So möge man seine Flucht in der Verallgemeinerung suchen, getragen von der Hoffnung, dass die Lösung des Problems von alleine auftauchen wird. Was machen eigentlich die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei? Die laufen doch sicher noch.

Wer weiß, wie es mit einem Türkeibeitritt weitergehen wird ... Aber erst einmal klopfen mit Mazedonien und Albanien die nächsten Problemfälle an die EU-Türe.
Übrigens: Einen (teilweisen!) Schuldenerlass würde ich nur dann akzeptieren können, wenn er mit dem Austritt des Schuldnerstaates aus der Euro-Zone verbunden wäre. Alles andere wäre ein Schlag in´s Gesicht für all jene Staaten, die sich an die Euro-Zonen-Regularien gehalten haben - und das sind gar nicht so wenige.
Mit dem Vorpreschen Macrons wurde mir schlagartig klar, wie groß der Verlust Großbritanniens für Europa tatsächlich ist. Eine der wenigen lauten Stimmen für ökonomische Vernunft ist abhanden gekommen. Statt dessen haben Geschäfte zu Lasten Dritter Hochkonjunktur. Das kann so kein gutes Ende nehmen.

Peter Krämer | Fr., 8. Dezember 2017 - 16:35

Vielleicht sieht sich Herr Schulz schon als Super-Kanzler oder Super-Präsident der vereinigten Staaten von Europa.

Marie Werner | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:29

Antwort auf von Peter Krämer

na klar sieht sich Schulz so. Besonders dann, wenn er mit seinem Saufkumpanen Junker wieder tief in die Flasche geschaut hat.
In der freien Marktwirtschaft wären solche Konsortien schon längst entfernt worden.
Was für ein Desaster.

Ursula Schneider | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:13

danke für diese Klarstellung!
Augen zu und weiter durchgewurstelt - scheint die Devise der deutschen Politik zu sein. Man setzt auf Vernebelung, Konkursverschleppung, Zeitgewinn (wofür eigentlich?) und ist weder willens noch in der Lage, diesem Wahnsinn zu unser aller Lasten ein Ende zu bereiten. Es ist zum Haare raufen!

EU-Bürokrat Schulz, der von Wirtschaft kaum Ahnung hat und auch auf anderen Politikfeldern passen muss, sieht sich schon als Lichtgestalt in einem vereinigten Europa, nachdem der deutsche Staat und sein souveränes Parlament abgeschafft wurden. Und was meint unsere Kanzlerin dazu? Eine solche "Zieldefinition" stehe für sie nicht "im Vordergrund". Aha! Steht sie etwa im "Hintergrund"? Die Groko-Verhandlungen stehen ja noch aus.
Armes Deutschland.

Ich kann angesichts dessen nur jedem raten, sein Vermögen in außereuropäischen Währungen anzulegen. Die "griechische" Lösung also: Das sinkende Schiff verlassen ...

Christa Wallau | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:16

D a s ist das Motto vieler Länder in der Euro-Zone!
Sollen sich doch die Deutschen ihre Lebensqualität
durch Sparprogramme, Niedrigzinsen und Billig-Jobs nehmen lassen - wir machen fröhlich weiter!

Ich kann diese Haltung nachvollziehen. Vermutlich
würde ich auch so denken, wenn ich einen Dummen fände, der für mich bürgt.
Was Macron vorhat, ist zum Nutzen Frankreichs
gedacht und zum Schaden für Deutschland, das jetzt bereits sein tolle Exportwirtschaft quasi
selbst finanziert, indem es den Abnehmerländern
(über die EZB) das Geld zum Bezahlen leiht.
Daß die ungeheuren Schuldensummen, welche die EZB aufkauft, n i e m a l s zurückgezahlt werden,
dürfte jedem klar sein, der bis drei zählen und seinen Namen schreiben kann.
Aber Herr Schulz weiß es natürlich besser: Er erinnert mich an fanatische Wanderprediger, die
Heil versprechen, wenn man sich geißelt und Buße tut. Hier jedoch nicht für einen sicheren Platz im Himmel, sondern für das gemeinsame "Haus Europa".

liebe Frau Wallau, sondern auch "Europaradikale" - so Alexander Dobrindt über Schulz.

Und was die Target-Kredite anbetrifft, mit denen wir unsere Exporte praktisch selbst bezahlen, so sind diese nicht nur zins- und tilgungsfrei sowie ohne jede Besicherung, wie Herr Stelter schreibt, sondern auch zeitlich völlig unbegrenzt. Ich glaube kaum, dass es in der Geschichte so etwas jemals gab.

Ja, unsere Eurozone ist schon etwas ganz Besonderes!

einen sicheren Platz im Himmel gibt nicht, auch nicht für Europa-und Eurofromme, das gemeinsame Haus "Europa" ist eine Bank. Wenn es wieder einmal um Griechenland geht, geht es dann um das Volk? Nein, es geht um Geld. Nun sorgen sich die Oligarchenvertreter in den europäischen Hauptstädten um Italien. Geht es um das italienische Volk? Aber nein, es geht um Geld. Das ist gemeinsame Haus Europa.
Dass die Politklasse versucht, dem Volk Ammenmärchen bezüglich "Europa" zu erzahlen ist einfühlbar: es geht um viel Geld.

dass Sie es auch so machen würden, fänden Sie nur einen Dummen, der für sie bürgte.
Es widerspräche evtl. Ihrem Arbeitsethos, Ihren moralischen Grundsätzen und vermutlich wüßten Sie auch, dass ein "Dummer" nicht erwirtschaften würde, was Ihnen die Bürgschaft sichern würde.
Man kann immerhin dahingehend argumentieren, dass der europäische Markt der Hauptmarkt für Deutschland ist, also ein besonderes Interesse unsererseits gegeben ist, es uns auch teuer kommen zu lassen.
Möglich ist auch eine Haltung des Gebens, die aus uns gegebener Überlegenheit resultiert.
Wir können eben funktionierende Wirtschaft, warum nicht andere daran teilhaben lassen?
Ich würde beiden Argumenten zustimmen.
Die konsolidierenden Massnahmen würde ich überhaupt nur aus dem Grund von allgemeiner Stabilität und deren Vorteile für alle einfordern.
Das schätzen nicht alle, es können auch nicht alle.
Bleibt also nur, dass ich die Deutschen nicht noch bestraft sehen möchte dafür, dass sie Europa am Leben erhalten

Sie haben recht: Ich würde es wohl im Ernstfalle nicht so machen (Jemand für mich bürgen lassen, obwohl ich wüßte, daß ich nicht zurückzahlen kann).

Sie schreiben auch: "... daß sich die Deutschen nicht noch bestraft sehen möchten
dafür, daß sie Europa am Leben erhalten."
Ja, das wäre in der Tat ein sehr teurer Preis, den D dann zahlte für einige Jahre der scheinbaren Stabilität und des Friedens.
ABER: Im Gegnsatz zu Ihnen, liebe Frau Sehrt-Irrek, die Sie eine Person zu sein scheinen, die vom Menschen sehr positiv denkt, habe ich aus der Geschichte gelernt (übrigens lehrt dies auch das Christentum, Jesus in persona), daß sich
Gut-Sein und einseitige Vorleistungen meistens auf Erden n i c h t auszahlen, sondern oftmals bitter bestraft werden. Sie unterschätzen Neid und Gier - starke Triebfedern menschlichen Handelns. Von Dankbarkeit in der Geschichte auch nicht oft die Rede. Also sollte man mit dem Bürgen und den Vorleistungen doch wohl eher vorsichtig sein, oder?

und das Böse von daher als Verirrung sähe, würde ich nicht gerne leben. Leben würde keinen Sinn ergeben.
Unterscheiden würde ich allerdings schon wie Sie in Überzeugung und entsprechenden Wünschen auf der einen Seite, sowie Erfahrungen und dann dem Realismus auf der anderen.
Ich würde mich nicht so krass äußern wie Helmut Schmidt über Visionen, aber sich nicht zu wappnen gegen Missbrauch oder Eigennutz scheint mir für Politiker nicht ratsam.
Wenn ich die Interessen meiner Wähler zu verwirklichen gewählt wurde, will ich umsichtig handeln und deren Erfahrungen zur Grundlage meiner Entscheidungen machen, nicht zur Entscheidung selbst.
Und deshalb ging Merkels Weihnachtsansprache "und folgt denen da nicht" m.E. in Richtung offene Ausgrenzung.
Sie hatte sich damit für mich erledigt.
Gewogen und zu leicht befunden.
Mir reicht, dass sie es mittlerweile begriffen hat.
Größe sieht anders aus.

Christus schaute meiner Ansicht nach nie auf Belohnung, sondern auf Verantwortung und Hilfe, auch im Denken, vor allem im Glauben, für seine Nächsten.
Wie ich öfter sagte, glaube ich nicht, dass das Alte Testament Christus als Messias nennt, jedoch daran, dass Christus in aller Welt und für alle Menschen, Geschöpfe, der Messias der Messiasse war.
Ich glaube an ihn, wie er sich und zu was er sich in seinem Glauben machte, an ihn als den Sohn Gottes.
Erwas anderes als Christin würde ich nicht sein wollen, mich höchstens mit anderen weiterentwickeln in der Zeit.
Ein tiefer Wunsch ist mir aber, dass die in meinen Augen Gerechten und Friedliebenden wie der Sohn Gottes unbeschadet bleiben sollen auch in den Tod hinein, selbst vor ihren höchsten Überzeugungen, sich dranzugeben in der Liebe.
Oder anders, nur ein lebendiger Christus, viele Lebendige von seiner Art werden vielen auf dieser Welt helfen können.
Die anderen wissen sich leider viel zu gut "zu helfen".
Keine Gottesopferungen.

Nähme ich die USA als Bürgen, würde ich befürchten, dass nach der Lehmann Pleite überhaupt nichts gewährleistet sei oder aber für den Fall, dass sie sich nicht herauswinden können, dies zu Lasten ihrer Bevölkerung ginge und weltweit vor allem durch Waffen.
Ich würde also niemals die USA als Bürgen für irgendetwas nehmen, weil ich deren Selbstverwirklichung noch nie, nicht erst seit Trump, verantworten konnte.
Für die beiden Weltkriege zweifle ich noch über das Ausmass der US-"Verstrickung" in die Zeit davor für Deutschland.
Sie haben eingegriffen, als klar war, dass Deutschland nicht mehr gewinnen konnte?
Für mich liegen z.b. Amis noch in der Wiege der Geschichte, weshalb ich sie auch nicht wirklich verurteile, sondern davor warne, auf sie zu setzen.
Mit dem Vertrauen beginne ich im `eigenen´ Land, mit Projekten und möglichen Zielen ebenso.
Seit Merkel gibt es m.E. keine intellektuellen Diskurse mehr in Deutschland.
Was bleibt von Merkel?
"Es ist halt so"? Ordensverleihungen?

Ines Schulteh | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:25

...er sei tot, wenn Christian Lindner an die Macht kommt? Mit Schulz hätte er sicher ein dünneres Brett zu bohren. Aber ob die Bürger in Frankreich und Deutschland das auch wollen? Nur mit einer Minderheitsregierung können demokratische Verhältnisse hergestellt werden, um die Wünsche von Macron und Schulz zügeln zu können.

Nein Frau Schulteh,
die vereinigte Linke aus SPD, Grünen und der Linkspartei würde dieser Umverteilung auch bei einer Minderheitsregierung der CDU mit absegnen.
Wir Bürger haben kaum widersprechende Vertreter im Parlament.

Uwe Dippel | Mo., 11. Dezember 2017 - 17:00

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Deutschland hat kaum Journalisten, die ihre Berichte mit Fakten anreichern; sondern eher solche, die derartige Vorschläge den Bürgern unterzujubeln versuchen.

Und Deutschland hat zu wenig Wähler, die sich für mehr interessieren als dafür, auf dem Sofa Chips essen und zappen zu können.

helmut armbruster | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:48

Mag sein, dass ein Schuldenschnitt die Lösung ist, weil der Point of no return überschritten ist.
Aber Herr Stelter räumt selbst weiter oben ein, dass
"wo Schulden verschwinden, verschwinden auch die damit im Zusammenhang stehenden Vermögen."
Weiter unten redet er dann von einem "geordnetem Schuldenschnitt".
Das soll wohl heißen dass bei einem normalen (also nicht geordneten) Schuldenschnitt auch die Vermögen verschwinden und bei einem geordneten Schuldenschnitt dagegen nicht.
"Geordnet" bedeutet dann wahrscheinlich, dass einige Vermögen anders behandelt werden als andere.
Schöne Aussichten für alle sind das!

Axel Kreissl | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:51

Wenn man den offiziellen Berichten glauben darf, ist das Privatvermögen in Griechenland, Italien usw. viel höher als in Deutschland. Der Staat ist ein Vehikel, um das Zusammenleben zu organisieren, mehr nicht. Anders in Deutschland: hier ist der Staat so etwas wie ein Gott, der anzubeten ist und ebenso seine Angestellten. Der grenzenlose Minderwertigkeitskomplex der Deutschen, die Verachtung des Individuums, die Gefallsucht und Profilneurosen seiner Politiker, der Untertanengeist seiner Bewohner und die Verherrlichung des Geldes sind der Garant dafür, daß die Kasse des deutschen Finanzministers, zuletzt Wolfgang Schäuble alias Dagobert Duck, immer zum Bersten voll ist. Da braucht die Panzerknackerbande der EU nur den Schlauch an den Geldschrank zu legen und abzusaugen, was sie eben braucht. Die Deutschen rennen von morgens bis abends und bald ist er wieder voll. Warum haben Draghi und Varoufakis denn gesagt: Egal, was die Deutschen machen, sie zahlen immer! Noch Fragen?

Sepp Kneip | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:58

Herr Stelter, ich wundere mich, dass Sie auf Ihrem Foto zum Artikel noch so entspannt lächeln können. Das, was da auf uns zu zu kommen scheint, muss einem doch eher die Tränen in die Augen treiben. Zu mindest dann, wenn man die Konsequenzen einer Politik, wie sie Schulz und Macron vorschwebt, verinnerlicht und analysiert.

Hat nicht der Euro schon genug Schaden angerichtet? Muss das jetzt noch mit der weiteren Umladung der Schuldenlast der anderen auf den deutschen Esel potenziert werden? Schulz kennt in seinen Gefühlswallungen keine Hemmungen. Er hat sich nach der tiefen Depression nach den Wahlen wieder zu neuen Höhen aufgeschwungen, um seiner "Staatspolitischen Verantwortung" gerecht zu werden:

Heute spinn ich,
morgen protz ich
und übermorgen mach ich die Vereinigten Staaten von Europa.
Gut dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.

Ob der Wähler nicht langsam merkt, wie er durch das Polit/Medien-Kartell irregeführt wurde? Dann wird es Zeit, sonst ist es zu spät.

Bernd Lehmann | Fr., 8. Dezember 2017 - 18:17

Durchwürseln und weitermerkeln bis der große Knall kommt. Und das Armutsvolk sind wir. In keiner Industriegesellschaft hat der Arbeitnehmer so wenig Kaufkraft wie in Deutschland. Das glaubt doch keiner , das die Südländer auch nur irgendwas ändern, niemals, Dummland zahlt doch, für alles und jeden.

Fritz Gessler | Fr., 8. Dezember 2017 - 18:51

via EZB-bankenrettungsschirm hat sich in ganz EUropa doch seit der grossen krise 2007/08 der staatskapitalismus durch die hintertür wieder eingeschlichen: durch konstanten massenaufkauf fauler staatsanleihen und andrer schuldentitel ist die EU jetzt 'realsozialistischer' als so manche reform-kommunistischen länder (pole, ungarn, jugoslawien) in den 80er jahren...
der grosse krach wird auch hier nicht warten lassen wie dann 1989 erfolgt. sowohl deutsche wie franzosen werden es noch bereuen, dass nicht madame le pen präsidentin wurde. sie mag rechtsextrem, chauvinistisch und EU-feindlich sein - aber sie hätte niemals diese unverfrorenheit wie monsieur macron gehabt: die deutschen sollen zahlen! - kehrseite davon: wir verkaufen france zum preis der euro-sanierung (unsrer schulden)!
merkel, schulz & macron: es könnte keine schlechteren ökonomen geben als die drei zusammen.

Tomas Poth | Fr., 8. Dezember 2017 - 19:39

Salden, sofern sie aus "geflüchtetem" Kapital aus Südeuropa bei der Bundesbank entstanden sind, also Vermögensanlagen in Deutschland, müßte man bei einem Schuldenschnitt zuerst heranziehen, um einen Kontoausgleich herbeizuführen. Gäbe natürlich böses Blut. Auf alle exportierten Waren in die Süd-EU die über dieses System im Euroland finanziert wurden käme ein Bundesbank-Kuckkuck bis zum Kontoausgleich. Gibt erneut böses Blut. Aber eine Schuldner und Gläubiger Beziehung ist nun mal nicht kuschelig.

Wolfram Rieger | Fr., 8. Dezember 2017 - 20:03

Gibt es für Leserbriefe generell rechtliche Restriktionen?
Dürfen Links veröffentlicht werden?
Wo setzt das Urheberrecht ein?
Wie ist das mit Veröffentlichung von Quellen?
Gibt es bei Cicero- Normen und Regeln für Leserbriefe?

Sie behalten sich eine Auswahl der Kommentare vor, das ist sicherlich Ihr Recht.
Wenn wir Leserbrief- Schreiber die Hintergründe dafür kennen würden, wäre so manche Mühe nicht umsonst.
Dieses Thema dürfte mehr Leser beschäftigen.
Bitte an Herrn Schwennicke weiterleiten.
Viele Grüße

Dimitri Gales | Fr., 8. Dezember 2017 - 20:43

Rettung buchstäblich koste es, was es wolle. Draghi hat dies ja betont.
Frankreichs Interesse an der Eurorettung sind die billigen Kredite, mit denen Frankreich seinen "Lebensunterhalt" mitfinanziert. Europa ist für Macron eine Art Rettungsanker, um an Geld zu kommen. Die französische Macron-Regierung spart,wo sie nur kann. Neulich ist durch Indiskretion herausgekommen, wie radikal Macron vorgeht, um die Ministerien zum sparen zu zwingen. Dem Volk wird etwas nebulöses über "Europa" erzählt, Europa als Friedens-und Wohlstandsgarantie, als Wohlfühloase in einer stürmischen Welt etc. Dabei geht es nur um Geld.
Noch knallen in Paris nicht die Sektkorken (es dürfte dann wohl eher Champagner sein). Und Schulz mit seinen unausgegorenen, unüberlegten Projektionen wird wahrscheinlich nicht weit kommen, jedenfalls nicht in einer Koalition mit Merkel.

Michaela Diederichs | Fr., 8. Dezember 2017 - 21:07

Die SPD will nach unten - mit aller Macht. Man kann nur noch verzweifeln. Die Jusos haben das deutlich formuliert. Die Spitze begreift - NICHTS. Wer oder was kann da noch helfen? Die Vereinigten Staaten von Europa mit Herrn Schulz an der Spitze? Geht es noch? Die Sozialdemokraten haben fertig in Europa und der Welt, um es mal mit Trappatoni zu sagen.

Willi Mathes | Fr., 8. Dezember 2017 - 21:12

Top Herr Stelter !

Es lebe die ökonomische und kulturelle Vielfalt, statt der bürokratischen Einfalt von Politik und Behörden.
Gesunder Sach- und Menschenverstand, dringend gesucht !

Freundliche Grüsse

Erich Haug | Fr., 8. Dezember 2017 - 21:23

Wenn ein 75 Jahre hier lebender emotional seinen Senf abgibt, blockieren sie das mit ihrem höhergeistigen Intellekt!

Holger Stockinger | Fr., 8. Dezember 2017 - 22:52

Ein Blick in die MAO-Bibel erklärt zwar nicht den Neumillionär Martin Schulz dank sagenhafter Würselenherkunft, aber immerhin eins: In der Brüsselbürokratie umarmt es sich bestens nach gelungener Karriere. Fehlt nur noch - Juncker knutscht Eisbär ab in der EZB ...

Holger Stockinger | Fr., 8. Dezember 2017 - 23:16

Ein "Hoffnungsträger"? Mehr Schulz oder weniger Merkel?

Im Schlaraffengebäude der SPD wird aus Meier Müller und in der CDU aus Angela eine Heilige!

Beide "Ex-Volksparteien" sind zusammengeschrumpft mit "Volkes Wählerstimme" auf ein Niveau, dass einem übel werden könnte, mit welchen Tricks SPD und CDU das "Stimmvieh" überzeugen wollen: ab der nächsten GROKO gehts uns goldig!

Ralph lewenhardt | Fr., 8. Dezember 2017 - 23:50

von Junker, als die böse Wahrheit anerkennen. Schulz ignoriert objektive ökonomische Gesetzte und die tatsächlich erforderlichen EU-Reformen. Die europäischen TOP- Ökonomen die es erkennen, taugen nicht als Claqukeure, werden medial immer weiter ausgeblendet oder mit nostalgischen Traumverkündungen totgeschlagen. Es ist der inszenierte Tanz auf dem Vulkan, denn der politische solidarische Wille derer, die dringend fremdes Geld brauchen, taugt nicht als Wirtschaftsregulativ und kann nicht halten, was sie dafür versprechen. Auf der Titanic hat man kurz vor der Kollision auch noch musiziert, deutsch und französisch und sonst noch wie gesungen, getanzt und dem Sekt schwingenden Kapitätn, lustig applaudiert.

Silas Loy | Sa., 9. Dezember 2017 - 05:02

... war und ist Deutschland in einer Minderheitensposition. Genauso wie in der EU insgesamt. Chirac hat ja nicht zufällig Kohl gezwungen, auch Italien aufzunehmen, obwohl es nicht geeignet war. Der Euro ist ein politisches Projekt zur Dienstbarmachung Deutschlands, nicht zur Einigung Europas, das er spaltet.

Es ist auch kein Zufall gewesen, daß Grossbritannien unter diesen Umständen nicht in die Eurozone eingetreten ist und sein Ausscheiden aus der EU verschärft die Lage für Deutschland zusätzlich noch einmal.

Wir sind von unseren politischen Eliten in die Falle einer lateinischen Münzunion geführt worden, die von Paris dominiert wird. Das konnte man ja exemplarisch im Fall Griechenland studieren.

istvan polgar | Sa., 9. Dezember 2017 - 06:56

Deutschland und Schulz?
Traurig

Kostas Aslanidis | Sa., 9. Dezember 2017 - 08:54

aus Deutschland und Frankreich. Alle anderen haben nichts zu melden. Es sollte ein EU aus diesen beiden Ländern entstehen. Ich identifiziere mich nicht im geringsten mit dieser EU. Ich bin Grieche und so fühle ich auch. 27 Länder, 27 verschiedene Sprachen, 27 andere Denkweisen, Geschichte, Wirtschaft. Das ist Utopie, aber Schulz der nicht mal seine Partei führen kann will die "VSE". Und nun wollen die auch eine EU "Verteidigungsarmee".
Ich brauche mich nicht von den Russen "verteidigen". Russland ist ein Freundesland, für die Griechen sowieso. Napoléon und Hitler sind krachend in Russland gescheitert. Diese 2 Revanchisten gehen mir am Hut vorbei. Im Griechenland werden die USA Interventionen vehement kritisiert, on Deutschland und Frankreich bejubelt. Da fangen schon die Unterschiede an. Warum versuchen diese 2, nicht die Probleme in ihren Ländern zu lösen und nicht Weltretter spielen. Das ist alles aus Washington iniziert, die ziehen die Fäden.

Franz Dreesen | Sa., 9. Dezember 2017 - 09:04

werden wirklich knallen in Viva la France&vielen anderen maroden-vorallem in den Südländern-
wenn Deutschland,genauergesagt deutsche Politnulpen a la Schulz,Gabriel etc. auf Macron reinfallen.Fakt ist:Griechenland wird seine Schulden nie tilgen können,die Target Salden werden werden auch niemals ausgeglichen werden-dazu sind die Südländer gar nicht fähig-,
Italien kann sich nur durch die Nullzinspolitik
des Herrn Draghi noch über wasser halten,was zu Lasten der deutschen Sparer&Pensionskassen geht und das Frankreich ebenso kurz vor dem Bankrott steht.Fakt ist auch,dass die Exportüberschüsse nur
einem kleinen Teil der Deutschen Wirtschaft&Bevölkerung zugute kommt.Würde die deutsche Politik eine ehrliche&realistische Billianz ziehen,müsste sie eingestehen,dass Deutschland
nicht viel mehr Profit als Ausgaben bzgl. Europa hat.Ausbaden muss das der Steuerzahler&Normalbürger:Fallendes Rentenniveau,steigende Altersarmut, explodierende Kosten für echte &falsche Asylanten
etc.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 13. Dezember 2017 - 11:46

Antwort auf von Franz Dreesen

bekommen kaum noch Kinder evtl. ob der grassierenden ökonomischen Unsicherheit, evtl. aufgrund der hohen Produktivität und dem m.E. wohl stattgefundenen Versuch, sie für obsolet zu erklären.
Das geht mir gegen den Strich.
Wie hoch ist unsere Eigentumsquote und und und?
Ich bin SPD-Mitglied und in der Gewerkschaft und gerade deshalb poche ich auch auf so etwas wie Leistungsgerechtigkeit.
Mal eben die Mütterrente weg für Migranten?
Habe ich nichts geleistet?
ist In- der-Welt-nach-dem-größten-persönlichen-Vorteil- schauen und sich aufzudrängen etwa ein Verdienst?
Ich habe noch gar nicht angefangen, mich als Mutter aufzuregen.
Ich bleibe in der SPD, bis man mich rauswirft, aber in der letzten Zeit war ich auch froh, dass es die CSU gibt.
Alles kein Problem, wenn Kinder nicht so wollen oder können, wie ein Staat für sie plant?
Schulz hat anders als Merkel selbst Frau und KINDER.
Ich hoffe, dass sein Denken bei diesen beginnt und nicht in einem "Wolkenkuckucksheim" wie Merkel.

Kurt Walther | Sa., 9. Dezember 2017 - 09:35

Dass Frankreich auf mehr Umverteilung und Schuldenmachen aus ist, dürfte allgemein bekannt sein. Dass aber Deutschland mit seinen Exportüberschüssen im Euroraum, als der "Gewinner des Euro" bezeichnet, den Schuldenmachern am Mittelmeer seine Autos und Maschinen schenkt, ist für ökonomische Laien schwer nachvollziehbar. Es geht um die Target-2-Forderungen, die auch von Prof. Sinn (ehemals IFO) wiederholt umfassend beschrieben und bewertet wurden. Es machte mir immer erhebliche Mühe, diese Zusammenhänge rechnerisch-logisch genau zu verstehen. Ich befürchte, das geht vielen Menschen mit oder ohne Abitur und Universitötsabschluß so. Am meisten befürchte ich aber, dass unsere Politiker es auch nicht verstehen - auch nicht der "Europa-Politiker" Schulz. Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun ...

Birgit Jacob | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:08

Die Franzosen werden keine weitere Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse hinnehmen. Somit wird Macron kaum Reformen in Frankreich durchbringen. Ihm bleibt somit nur, andere Länder für den Wohlstand der Franzosen zahlen zu lassen. Es ist schon eine besondere Art der Verlogenheit von Schulz, hier in Deutschland einen Wahlkampf für soziale Gerechtigkeit zu machen, aber gleichzeitig die staatlichen Ausgaben an andere Staaten verschleudern zu wollen. Sollte ihm das nicht bewusst sein, dann wäre er ein Politiker, welcher aufgrund seiner Dummheit nicht in eine solche Position gehört.

Christoph Kuhlmann | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:15

Genau das wirdein Auseinanderbrechen der Eurozone verhindern, ebenso wie die Einführung eines geordneten Insolvenzverfahrens für Staaten innerhalb der Eurozone. Esist durchaus möglich,dass die Schuldner dabei am längeren Hebel sitzen,doch das bleibt abzuwarten. Zumindest die privaten Gläubiger gewinnen Zeit sich auf die veränderte Situation einzustellen. De facto werden die Risiken über die Banken der einzelnen Länder auf die EZB abgewälzt, solange diese ihr Anleihenkaufprogramm fortsetzt. Erst wenn die privaten Gläubiger ihr Geld weitgehend erhalten haben, kann es zu dem genannten Schuldenschnitt zu Lasten des Steuerzahlers kommen. Interesaant wird ja auch wer der Nachfolger von Draghi wird. Ursprünglich wäre ja Deutschland an der Reihe gewesen den Posten zu besetzen, aber der deutsche Kandidat sprang ab. Ich denke da wird bald eine ganz entscheidende Weichenstellung vorgenommen.

Bernhard K. Kopp | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:20

Die wirtschaftlich-finanzielle Analyse ist immer gut und richtig. Sie hat immer auch mit Politik zu tun, ohne deren Kern zu sein. Der Kern der EU-Politik wäre die Zielvorstellung was die EU sein und werden soll. Eine Konföderation teil-souveräner Nationalstaaten ( eine Eigentümergemeinschaft mit Gemeinschaftsflächen und -einrichtungen), oder die VSE, wie Schulz dies ausrief, was einer polyamoren WG mit gemeinsamen Kreditkarten unter Haftung aller, bei gleichzeitiger individueller Freiheit, entsprechen würde.

Robert Müller | Sa., 9. Dezember 2017 - 11:30

In dem Text sind viele Dinge angesprochen worden, die nicht unbedingt zusammen gehören. So hat z.B. der deutsche Exportüberschuss nichts mit den Vorstellungen Macrons zur EU zu tun. Auch dürften Schulzes "Vereinigte Staaten von Europa" nicht im Sinne von Frankreich sein und mit z.B. Polen gar nicht zu machen sein. Ich habe Null Ahnung was Schulz sich da gedacht hat. Zum Schuldenschnitt: Ich denke nicht das wir den brauchen, der EU-Ansatz scheint zu funktionieren, überall geht die staatliche Neuverschuldung zurück. In Bezug auf schlechte Kredite der Banken gibt es starken Druck der EZB das in Ordnung zu bringen. Vieles geht in die richtige Richtung, imho brächten wir keine neuen EU Aktionen, weshalb ich auch hoffe, dass die nicht kommen. In DE bräuchten wir allerdings noch eine staatliche Strategie, um den Import zu stärken. Warum z.B. exportieren wir Kohlestrom, warum nicht importieren? Eine weitere Frage ist: Wann ist Export ein DE-Export? Kann man vlt. die Regeln dazu ändern?

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 9. Dezember 2017 - 11:41

frage mich allerdings, woher er den Glauben nimmt, dass nach einem Schuldenschnitt alles besser würde.
Ich tippe auf einen Zeitraum bis zum nächsten erforderlichen Schuldenschnitt.
Deutschland wird immer stärker belastet und die fraglichen EU-Länder werden ungefähr soviel ändern wollen wie Griechenland.
Beschert ihnen dann irgendein günstiges Schicksal wirtschaflichen Aufschwung, wird Europa evtl. weniger profitieren.
Ich schlage also vor, dass man Schäubles Vorschlägen folgt und im Übrigen bei laufender Konjunktur Rückzahlungen in so einen Währungsfond festlegt.
Die CDU/CSU kann sehr bestimmt darauf drängen und damit die Koalitionsverhandlungen dominieren, auch wenn Merkel vielleicht wie Macron möchte.
Soll sie doch Farbe bekennen.
Neuwahlen, dann hoffentlich ohne Merkel, würde eine auf Stabilität drängende CDU/CSU haushoch gewinnen PUNKT
Im Übrigen hat Herr Stelter die Finanzkrise in seiner Herleitung weggelassen.
Rein theoretisch funktioniert Macron, nicht in der Praxis

Dennis Staudmann | Sa., 9. Dezember 2017 - 12:46

selbsternannte "Elite" ziemlich einfach gestrickt ist und auch politische Weitsicht oder Intelligenz sicher nicht die Dinge sind, die sie vom eigenen Volk unterscheiden. Macron war kaum im Amt, da schwor man sich in Deutschland schon darauf ein, man müsse ihn jetzt zum Erfolg führen, weil sonst käme in fünf Jahren Le Pen und dann kommt die Apocalypse... Besonders bei Özdemir nimmt diese Angst vor Le Pen groteske Züge an. In jeder Talkshow singt er das Lied von Macron, der die EU und damit wohl die Welt rettet und die Reformen, die vergleichbar sind mit den Hartz-Reformen in Deutschland, die er schonungslos durchsetzt. Leider ist das die Unwahrheit, die Özdemir durchaus bewusst verbreitet. Es gibt bislang nur Reförmchen in Frankreich und die Beliebtheit Macron ist schon jetzt tiefer im Keller, als es die von Trump in den USA ist. Damit ist klar, wer den wirtschaftlichen Aufstieg Frankreichs bezahlen wird. Weil die FDP sich dem verweigerte, sind die Jamaika Verhandlungen gescheitert.

Sabine Schmidt | Sa., 9. Dezember 2017 - 12:57

Wer außer den "Globalplayern" will das wirklich? Werden die VÖLKER Europas dazu gefragt? Warum kann ein friedliches Miteinander in respektvollem Nebeneinander nicht verwirklicht werden? Weshalb sollen die Identitäten, Traditionen und kulturelle Eigenheiten der einzelnen Staaten/Regionen für ein "buntes Allerlei" aufgegeben werden? Es gibt jetzt schon genug Probleme in einzelnen Ländern, diese werden nicht weniger, wenn die VSE noch mehr Administration verordnet. Wieso wird jeder noch so unsinnige Vorschlag zur Vision deklariert? UND: warum werden diese Ideen nicht erst diskutiert, abgewogen und zu Ende gedacht? Fragen über Fragen und keine fundierten Antworten der "möchte gern" Politeliten.

Harro Meyer | Sa., 9. Dezember 2017 - 13:00

Man muss davon ausgehen, dass die SPD und ihre Wähler einfach nicht das Niveau haben, das zu verstehen und unsere Zukunft zu begreifen.
Es tröstet mich, das Desaster nicht mehr erleben zu müssen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 9. Dezember 2017 - 13:33

ich etwas zu Finanzen schreibe?
Sehr geehrter Herr Stelter, Immobilienpreise können auch sinken?
So beschreibt man die Finanzkrise?
Ich hatte den Eindruck, dass immobilienpreise gesenkt werden, Wertpapiere zu Schrottpapieren werden, indem man das zugrundeliegende Finanzierungssystem kollidieren lässt.
Es gibt also seither eine neue Zeitrechnung in Sachen Finanzfragen, vor und nach der Lehmann-Brothers-Pleite.
Dem angeschlossen hat sich die neverendingstory "Griechenland von Schuldenschnitt zu Schuldenschnitt oder wie GR lernte, sich tragen zu lassen" oder "private Nutzung, d.h. ohne Zwang zu Restrukturierung, von europäischen Geldern in Staatshaushalten bei Vergemeinschaftung der Schulden oder wie z.B. Frankreich lernte, doppelt zu profitieren"?
Auf dem Niveau mache ich nicht mit.
Entweder es gibt neben dem Profitieren von, auch Verpflichtungen zu, z.B. etwas zurückzuzahlen, um die Sicherheit der EU-Währung zu garantieren oder Rating kommt über uns.
Herr je noch eins

Klaus Anton | Sa., 9. Dezember 2017 - 15:06

"Nehmt den "Partykillern" doch alles weg - wir machen fröhlich weiter...." Diese Haltung lässt sich vermutlich leicht nachvollziehen, "solange sich Dumme finden -die Bürgen."

POINT-OF-NO-RETURN ? WIE OFT HATTE ICH VOM "OIL-PEAK" GELESEN UND WIEVIEL HATTE SICH DARAUFHIN VERÄNDERT...

Karin Gossmann-Walter | Sa., 9. Dezember 2017 - 16:23

er war immer ein EU-Bürokrat, der d. Vergemeinschaft v. Schulden war, Sozialunion ecc.

Im Wahlkampf zog er durchs Land für mehr Gerechtigkeit für die "hart arbeitende Bevölkerung" in Deutschland, die bereits per Target-Salden haften und nun will er die Finanzen zusammenschmeissen, Sozialunion. Der traut sich was - das geht voll zum Nachteil der deutschen Arbeitnehmer u. Bevölkerung.
Die Katze ist aus dem Sack bei Schulz, hätte er während d. BTW sagen sollen, dann ja, wo stände diese Partei - unter ferner liefen...

Norbert Dittrich | Sa., 9. Dezember 2017 - 18:00

Target2 -Salden sind noch das geringste Problem,da diese keine echten Schulden sind,sondern wie Liquidität in einer clearing bowl zu sehen sind.Erst wenn ein Mitglied den Club verlässt,wird fällig gestellt.Es geht ,solange wie das Spiel im Club weiter läuft,nicht um Finanzierung zwischen Zentralbanken ,sondern um Liquidität innerhalb des Systems auf der Clubebene.Weder werden zum Handelschluss abends Positionen saldiert,glattgestellt noch werden irgendwelche Forderungen und Verbindlichkeiten betragsmäßig aufgeteilt.
Wenn nun eine Idiotenregierung beschliesst,den Club zu verlassen,erst dann wird es zum Problem.George Soros hat uns ja deutlich damit gedroht.Nicht jeder hat das verstanden,Schäuble und seine Berater wohl.

Wolfgang Raub | Sa., 9. Dezember 2017 - 21:36

Das ist keine Vision, sondern aufgrund der Erfahrungen, die wir gerade machen, eine Horror-Vorstellung. Hr. Schulz ist sowas von der Realität abgehoben und von uns deutschen Bürgern abgekoppelt - den und seine Partei in der jetzigen Form brauchen wir wirklich nicht mehr. Er ist schädlich für Deutschland

Paul Liesner | Sa., 9. Dezember 2017 - 22:33

Schulz möchte die Vereinigten Staaten von Europa möglichst bis 2025. Was für ein Träumer. Spätestens nach diesem offenen Bekenntnis seiner Vision sollte sich jeder SPD-Wähler fragen, wem er demnächst seine Stimme gibt. Offensichtlich kann es dem Buchhändler aus Würselen nicht schnell genug gehen Deutschland in den Ruin zu treiben. Emmanuel Macron und auch Angela Merkel wird es erfreuen.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 10. Dezember 2017 - 11:16

aber seine Apotheoese des Schuldenschnitts und damit die massive Reduzierung von Vermögen würde vor allem die Deutschen treffen und damit das Land, das durch seine Wirtschaftsleistung die insgesamt niedrigen Zinsen des Euroraums gewährleistet, erneut zurückwerfen und schwächen?
Nun war meiner Erinnerung nach keinesfalls Helmut Kohl der Vater des Euro sondern - man korrigiere mich - Helmut Schmidt in Zusammenarbeit mit Giscard d`Estaing.
Beide finanzpolitisch beschlagen.
Helmut Schmidts Großvater war laut Wiki Privatbanker.
Wichtiger aber noch, Helmut Schmidt hat eine Tochter, die ebenfalls ökonomisch beschlagen ist.
Ich würde dem Cicero raten, in so heiklen Fragen wie der zukünftigen Eurozone den Rat von Frau Susanne Schmidt einzuholen.
Töchter sind oft, wenn nicht bevorzugte Gesprächspartnerinnen ihrer Väter, so doch deren aufmerksame Zuhörer, sofern sich bei diesen ein Hang zum Dozieren zeigt.
Ich weiss nicht wie wir ohne Schmidts Expertise durch die Kohljahre gekommen wären.

WURIAN REINHOLD | So., 10. Dezember 2017 - 13:19

knallen die Korken. Als Nicht Angehoeriger des Landes DSLDL kann man das Herumfuhrwerken, das sich Politik nennt, nur mehr mit einer Mischung aus Augenreiben,Fassungslosigkeit und Angst verfolgen. Die (nicht)handelnden Personen, komplette Fehlbesetzung. Die z g T voellig abhaengigen Jubelmedien, Totalversagen. Die Opposition, nicht vorhanden. Die p c, dominant bis ins letzte Dorf - WC.

Manchmal ueberkommt einen das Gefuehl, Monty Python hat in einer Nacht- und Nebelaktion die Regie uebernommen, doch dafuer ist es zu wenig lustig.
Das wird man wohl nicht mehr schaffen, vielleicht ist es auch gut so. Selbst gewahlt, geschwiegen und toleriert.

Sabine Weber-Graeff | So., 10. Dezember 2017 - 14:50

möchte ran ans deutsche Geld.All das ist bekannt und hat einen Bart.Viel interessanter ist die Frage,warum und mit welcher Skrupellosigkeit Madame und ihr Adlatus in der SPD samt Hofstaat sich bereit erklären,ihr eigenes Land(haben sie überhaupt eines) und die eigenen Bürger zum finanziellen Abschuß freizugeben.Für mich ist das ein historisches Novum und zudem absolut unmoralisch.Ich persönlich hoffe,beider Parteien verschwinden von der politischen Landkarte.Ihre beiden ideologisch angehauchten Führer können sie dabei gleich mitnehmen.

Volker Leyendecker | So., 10. Dezember 2017 - 16:23

Die Engländer haben gerade noch die Kurve vollzogen um nicht in den Abgrund gezogen zu werden. Regierungen die auf ihr Volk hören werden von der EU verklagt um die Macht der EU zu demonstrieren. Sanktionen werden die Maßnahmen genannt sind aber einfach nur Erpressung den EU Geldhahn zu stoppen. Die EZB druckt Falschgeld da das Geld keine Deckung hat ist es für mich Verbrechen an die EU Bevölkerung. Frau Merkel und Herr Macron wollen die Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Warum darf die EZB mit dem Goldmann Sachs Bänker ( Dragy ) wie ein Sonnenkönig die EU zerstören.

Axel Kreissl | So., 10. Dezember 2017 - 16:27

Draghi und Varoufakis haben gesagt: Egal, was die Deutschen machen, sie zahlen immer! Scheint ausweglos, oder? Nicht ganz: wenn die Deutschen umkehren und die Wahrheit bekennen, nämlich dass der protestantische deutsche Sonderweg immer in den Untergang führt, dann haben sie eine Chance. Sie müssen also wieder katholisch werden. Dann sind sie mit Griechen, Italienern und Franzosen glaubensmäßig wieder auf Augenhöhe, denn die sind katholisch oder orthodox. Und der Glaube ist die höchste Quantenzahl eines Volkes, dann erst kommen die Talente und Tugenden. Nach der Umkehr hätten wir dann einen fairen Wettbewerb mit unseren Nachbarn. Und da zitiere ich mal ein großes Vorbild aus meiner Jugend, eine bayerische Lichtgestalt: "Dann schaun mer mal!"

Ulrich Bohl | Mo., 11. Dezember 2017 - 12:31

"Ich finde nichts vernünftiger in der Welt, als von den Torheiten anderer Vorteil zu ziehen."
Johann Wolfgang von Goethe
Macron scheint Goethe besser zu kennen als
Schulz und das bei einem ehemaligen Buch-
händler.

Joachim Fehr | Mo., 11. Dezember 2017 - 14:56

Jetzt haben wir den Salat. Junker, Merkel und Schulz haben die heren Maastricht - Kriterien endgültig gefleddert. Makron freut sich, dass nun Europa von Deutschland finanziert werden kann. Die Groko wird es richten, weil Merkel keine rote Linie kennt, Schulz ein europäischer Sozialromantiker ist und Junker ein Schatten seiner selbst. Drei schwankende Figuren als Europas Spitzentrio - mir wird ganz schwummrig. Wir brauchen ein Europa der Vaterländer mit einem Herz für die Regionen und Verstand für die Welt. Lindner von der FDP hat doch recht, wenn er die Zahlmeister-Rolle, die uns Makron zugedacht hat, ablehnt. SPD, Linke, Grüne sind in Ihrer Sozialromantik dabei den alten Spruch zu beleben, dass Sozialromantiker mit allem umgehen können, nur nicht mit Geld. Die große Gefahr liegt in Mutti Merkel, die zum Machterhalt alle Grundsätze über Bord wirft, sozusagen vermerkelt. Lindner hat das gerade noch rechtzeitig erkannt.

Helga Ahrens | Mo., 11. Dezember 2017 - 15:01

Wer es bei uns wagt, zu sagen, dass es beim Haus Europa aber ganz mächtig durch Fenster und Türen zieht und man unbedingt - vor der weiteren Möblierung - erst einmal die Bauschäden beseitigen muss, der ist ein ganz, ganz böser Mensch - borniert, rückwärts gewandt, ja, fast schon ein Kriegstreiber. Und so erklären uns unsere Politiker ohne mit der Wimper zu zucken, dass 2 und 2 in Europa mehr ist, als 4. Ich sag' mal so: wenn's man den Schimmel nicht mehr mit Farbe zumalern kann, dann war's das irgendwann mit Europa. Schade, Europa, du hättest bessere Verwalter verdient.

im Prinzip ist das so, dass in der Eurozone 2 + 2 mehr als 4 sein können, soweit der Mehrwert des Geldes durch Sicherheit und Investitionen/Nachhaltigkeit realisiert werden kann.
Ein, zwei "Griechenlands" können aber dafür sorgen, dass nur noch von 1 + 2 behauptet wird, dass es 4 ausmache.
In dem Moment schnappen Ratings zu.
Finanzkapitalismus will gelernt sein, es hat primär mit Kapital(gesellschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zutun, nicht primär mit Schulden und Rückentwicklung oder privater Nutzniesserei.
Ich sehe genaugenommen derzeit niemanden, der diese auch theoretische Höhe besetzen könnte.
Immerhin bedient die CDU/CSU die Logik mit dem Achten auf Stabilitätsmomente, allerdings nicht zum Selbstzweck, was in der Tat der Logik des Geldes und der Höhe der kapitalististischen Marktwirtschaft, möglich auch in Form von Schecks auf die Zukunft und Investitionen, widersprechen würde.
Oder so ähnlich

Klaus D. Lubjuhn | Mo., 11. Dezember 2017 - 17:18

Natürlich ist Europa aller Mühen wert. Es aufzugeben, wäre mehr als fahrlässig.
ABER - Solidarität ist keine Einbahnstraße.
"Noch deutlicher kann man nicht machen, wie dumm es ist, im eigenen Land auf Investitionen zu verzichten, nur um die Früchte der (vordergründig) solideren Bilanz mit Ländern zu teilen, die es wie Frankreich machen", betont Daniel Stelter zu Recht. Die Terms of Balance in der EU, in der EURO - Zone stimmten doch von Anfang an nicht - sie stimmen noch viel weniger Ende 2017. Die Vereinigten Staaten von Europa - wie von Martin Schulz auf dem SPD - Parteitag proklamiert - sind doch nur verantwortlich zu konzipieren als eine Staatengemeinschaft, die auch nach außen hin deutlich handlungsfähiger wird als GASP, als GSVP z.B. Auch industrie-
politische Initiativen, und steuer - und finanz
politische Koordinierung ist weiter zu entwickeln.
Aber ein als europäische Solidarität verkaufter verstärkter Finanzausgleich zwischen den Mitgliedsstaaten ist kontraproduktiv.