Selenskyjs Rede vor dem Bundestag : „Eine neue Mauer in Europa“ Vor dem Bundestag forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Hilfe von Deutschland. Dabei sagte er manches Richtige, zog aber auch einige historische Vergleiche, die nicht nur hinken, sondern auch gefährlich sind. Auch der Ukraine wäre mit einer unkalkulierbaren Eskalation nicht geholfen. VON RALF HANSELLE
Ukraine-Krieg : Das Versagen der deutschen Sicherheitspolitik Die europäische Sicherheitsordnung zeigt schon seit langem starke Erosionstendenzen. Vor allem Deutschland hat die Bundeswehr vernachlässigt und an den Verteidigungsausgaben gespart. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine zeigt wie unvorbereitet wir dastehen - zumal wir uns auf die Sicherheitsgarantien der USA immer weniger verlassen können. VON REINHARD WOLF
Atomkriegsrisiko : Die Nato darf in der Ukraine nicht Kriegspartei werden Der politisch-moralische Druck auf die Nato und ihre Mitgliedstaaten steigt, die Ukraine gegen die russische Aggression auch militärisch zu unterstützen. Alle Maßnahmen müssen aber nüchtern auf ihre Folgen hin abgeschätzt werden. Ein schlechtes Gewissen, die Ukraine allein zu lassen, darf nicht ausschlaggebend sein. GASTBEITRAG VON RÜDIGER LÜDEKING UND HELMUT W. GANSER
Die USA und der Ukraine-Krieg : „Niemand sollte sagen, dass schon alles gut gehen wird“ Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die amerikanische Öffentlichkeit. Daniel Benjamin, Präsident der American Academy in Berlin, lobt im Cicero-Interview die amerikanische Diplomatie gegenüber Russland, fordert, auch das Verhalten Chinas im Blick zu behalten, und warnt vor einer Eskalationsspirale, die in einen Atomkrieg münden könnte. INTERVIEW MIT DANIEL BENJAMIN
Buchvorstellung „Future War“ : Ein wichtiges, pessimistisches Buch im Zeichen des Ukraine-Kriegs Mit „Future War“ wollten der US-General a.D. John R. Allen, der US-Generalleutnant a.D. Frederick Ben Hodges und Julian Lindley-French, Berater, Stratege und Professor für Verteidigungsstrategie, einen Weckruf zur Bedrohung und Verteidigung Europas vorlegen. Kurz nach dem offiziellen Erscheinungstermin startete Wladimir Putin seinen Angriff auf die Ukraine – und eine neue Wehrhaftigkeit Europas und der Nato scheint dringender denn je. VON BEN KRISCHKE
Ukraine-Krieg : Russlands Krieg und Chinas Interessen China und Russland haben ihre gute Partnerschaft immer betont. Doch unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine muss Peking einige Bewertungen neu justieren. Dass etwa der Westen auf Putins Überfall mit Eintracht reagiert und einschneidende Sanktionen gegen Russland erlassen hat, wird in China aufmerksam registriert. Denn damit gehen auch Fragen einher wie: Könnte China ähnliches widerfahren, wenn es Taiwan angreift? VON THOMAS JÄGER
Bulgarien : Zerbricht die Regierung am Ukrainekrieg? Der Krieg in der Ukraine stellt Bulgariens Regierung auf eine harte Probe. Weil er sich nicht eindeutig von Russlands Präsident Putin distanziert hat, musste Verteidigungsminister Stefan Janew zurücktreten. Sein Nachfolger kommt von der Nato. Die Stimmung kippt gegen Putin – auch in der Bevölkerung. VON FRANK STIER
Im Krieg mit dem Westen : Wladimir Putins Geschichts- und Weltbild Der Einmarsch in die Ukraine ist nicht ohne Putins Geschichtsbild zu verstehen. In seiner Sicht hat sich Russland 1000 Jahre lang gegen Feinde aus dem Westen behaupten müssen und dadurch seine Stärke gewonnen - zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Dem Westen wirft Putin vor, Russland seit 1990 den Weltmachtstatus abzusprechen. Dieses Weltbild resultiert in einem permanenten diffusen Bedrohungsgefühl. VON ANNA KIM UND PHILIP ROSIN
Bornholm : Sprungbrett oder Achillesferse der Nato? Plant Russlands Präsident Wladimir Putin einen Angriff auf Bornholm, um den Ostseeraum unter Kontrolle zu bekommen? Weil nicht eindeutig geklärt ist, ob die dänische Insel zur Nato gehört, könnte sie zu seiner Zielscheibe werden. Dabei ist sie strategisch für den Westen überaus wichtig. VON JENS MATTERN
Putins Atomwaffendrohung : Der Kalte Krieg 2.0 Putins Ankündigung, die russischen Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen, muss ernstgenommen werden. Das heißt aber auch, dass der Westen seine Schritte besonnen abschätzen muss. Es muss unbedingt vermieden werden, dass die gegenwärtige Situation in einen heißen Krieg zwischen der Nato und Russland eskaliert. Denn bei Atomwaffeneinsätzen könnten weite Teile Europas vernichtet werden. VON HELMUT W. GANSER
Offener Brief an Annalena Baerbock und Olaf Scholz : Am nuklearen Abgrund: Die Eskalationsspirale durchbrechen Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock haben sich wochenlang bemüht, eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Konflikt zu finden. Unser Gastautor Friedbert Pflüger plädiert dafür, auch nach dem russischen Einmarsch nicht von einem besonnenen Vorgehen abzurücken. Gerade wenn man Putins Drohungen ernstnehme, müsse man auf Deeskalation hinarbeiten, um einen Atomkrieg zu verhindern. VON FRIEDBERT PFLÜGER
Deutschlands Sicherheitsinteressen im Ukraine-Konflikt : Die Wehrpflicht muss wieder her! Mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine stehen wesentliche Teile gutgläubiger sozialdemokratischer Außenpolitik vor einem Scherbenhaufen. Vor mehr als 20 Jahren begann der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder damit, Deutschland zwischen Russland und den USA neu zu positionieren. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist dieser Traum geplatzt. Sich wieder auch auf die eigene militärische Stärke zu besinnen, dürfte alternativlos sein. VON MATHIAS BRODKORB
Ukraine-Krieg : Putins größter Fehler Die erste Runde des Ukraine-Konflikts geht ganz klar an Putin. Nie zuvor nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Westen dermaßen vorgeführt. Daran trägt auch der Westen durch seine Mischung aus Naivität und Arroganz eine erhebliche Schuld. Das ändert aber nichts daran, dass der Ukraine-Feldzug den Anfang vom Ende von Putins Herrschaft markiert. KOLUMNE: GRAUZONE
Nato und Russland : Der neue Kalte Krieg Der russische Militäreinsatz in der Ukraine hat viele überrascht. Putins Entschlossenheit wird mit Sanktionen und Waffenlieferungen an die Ukraine nicht zu stoppen sein. Der Westen sollte von seiner Forderung nach einem Rückzug russischer Truppen zwar nicht abrücken - eine künftige europäische Sicherheitsarchitektur wird aber auch Sicherheitsinteressen Russlands berücksichtigen müssen. VON RÜDIGER LÜDEKING
Nato und Russland : Klare Kante und Entgegenkommen schließen sich nicht aus Auf die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine muss der Westen mit Geschlossenheit und Sanktionen reagieren. Das entbindet nicht von einer selbstkritischen Analyse des eigenen Krisenmanagements: Die Nichtbeachtung russischer Sicherheitsinteressen war ein Fehler. Die Nato muss bereit sein zu einem Ausgleich mit Russland und darf den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen. VON RÜDIGER LÜDEKING