In Prag trifft sich erstmals die „Europäische politische Gemeinschaft“ : Hochamt des Informellen Nach G7 und G20 gibt es jetzt ein neues Gipfelformat: die E44. Auf Anregung von Emmanuel Macron wurden 44 Staats- und Regierungschefs nach Prag eingeladen: Mitglieder der EU und ihre Nachbarn. Was sie vor allem eint, ist die Gegnerschaft zu Putin. Eine Tagesordnung gibt es nicht und auch keine Ergebnisse. Aber sowohl die britische Premierministerin Liz Truss als auch der türkische Präsident Erdoğan sitzen mit am Tisch. „Eine große Innovation“, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz. VON VOLKER RESING
Wie die demokratische Mitte gestärkt werden kann : Die Gewinnerformel Um linke und rechte Extremisten zu bekämpfen, müssen die Mitte-Parteien wieder lernen, mit einer Doppelstrategie zu agieren: konservativ in Kulturfragen und sozial in Wirtschaftsfragen. Denn nur das entspreche in Krisenzeiten den Erwartungen eines Großteils der Wähler. VON TIMO LOCHOCKI
Bulgarien, Nordmazedonien - und der EU-Beitritt : Wie Frankreich den slawischen Bruderzwist im Balkan schlichten will Während die Ukraine auf unkonventionellem Wege zu ihrem EU-Beitrittskandidatenstatus gekommen ist, liegt auf dem Westbalkan noch einiges im Argen. Bulgarien hat zuletzt überraschend den Weg frei gemacht für die Fortsetzung von Nordmazedoniens und Albaniens Beitrittsprozess - und damit einen Konflikt vom Zaun gebrochen, an dem die regierende Koalition von Ministerpräsident Kiril Petkov zerbrochen ist. VON FRANK STIER
Nachwehen der Parlamentswahl in Frankreich : Warum mit Macron die gesamte EU verloren haben könnte Nur zwei Monate nachdem Emmanuel Macron als erster Präsident seit 20 Jahren wiedergewählt wurde, die dicke Klatsche. Seine Partei verlor die Mehrheit im Parlament – und das klar und deutlich, auch das erstmals seit über 20 Jahren. Nicht nur Macrons Schlappe ist ein Problem für die Demokratie, schreibt Kay Walter - auch, dass die Mehrheit der Bürger die Wahl zum Nationalparlament für nicht relevant genug erachtete, um überhaupt an der Abstimmung teilzunehmen. VON KAY WALTER
Ursula Münch über G7-Gipfel : „Die USA sind ein starker Anführer“ Auf Schloss Elmau treffen sich die G7-Mitgliedstaaten und Vertreter aus fünf Gastländern, um über die Krisen und großen Fragen unserer Zeit zu reden und Antworten zu finden. Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch spricht im Interview über die zentralen Themen des Gipfels, Deutschlands Führungsanspruch in Europa und erklärt, warum Olaf Scholz ihrer Meinung nach genug Format hat, um als oberster Gastgeber in Krisenzeiten zu empfangen. INTERVIEW MIT URSULA MÜNCH
Le Pen und Mélenchon nehmen Macron in die Mangel : Die Opposition der Ränder gegen den Präsidenten der Mitte Schlappe für Emmanuel Macron: Frankreichs Präsident verpasst bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit klar. Linkenchef Jean-Luc Mélenchon und die Rechtspopulistin Marine Le Pen wollen ihn am Durchregieren hindern. Die sich anbahnende politische Instabilität könnte sich auf die gesamte EU auswirken. Wie konnte es dazu kommen, obwohl die Wähler Macron gerade erst als Staatschef bestätigt hatten? VON STEFAN BRÄNDLE
Wahl in Frankreich : Klatsche für Macron bei französischer Parlamentswahl Schwere Schlappe für Präsident Macron: Bei der Parlamentswahl hat er die absolute Mehrheit klar verfehlt. Für seine politischen Vorhaben muss er sich nun Unterstützung jenseits des eigenen Mitte-Lagers suchen. Massiven Zuwachs hat die rechtsnationale Partei von Le Pen. VON CICERO-REDAKTION
Brigitte Macron : Première Dame für die erste Reihe Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten, spielt auch politisch inzwischen eine wichtige Rolle – indem sie das schlechte Image ihres Gatten aufpoliert. In der finalen Runde der Parlamentswahl am Sonntag muss das Bündnis des Präsidenten dennoch um seine absolute Mehrheit bangen. VON STEFAN BRÄNDLE
Olaf Scholz in Kiew : „Die Ukraine gehört zur europäischen Familie“ Die vier EU-Staatschefs demonstrieren bei ihrem späten Besuch in Kiew Geschlossenheit. Aber folgt der Rest der EU der Empfehlung, der Ukraine einen Kandidatenstatus zu gewähren? In seinen Botschaften war Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron klarer als der deutsche Kanzler. VON MORITZ GATHMANN
Parlamentswahl in Frankreich : Mélenchon stürzt Macron vom hohen Ross Das Parteienbündnis des französischen Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon macht Präsident Emmanuel Macron die Parlamentsmehrheit streitig. Dessen Machtbasis schwindet zunehmend. Macron jedenfalls wird in seiner zweiten Amtszeit noch mehr Widerstand erwachsen als in der ersten. VON STEFAN BRÄNDLE
Parlamentswahl in Frankreich : Macrons Mitte-Lager gleichauf mit Linksbündnis Frankreichs Staatspräsident Macron hat nach der ersten Runde der Parlamentswahl Aussicht auf eine deutliche Mehrheit in der Nationalversammlung. Unklar ist jedoch, ob er auch eine absolute Mehrheit erreichen wird. Das Ergebnis ist zwar ein spektakulärer Erfolg für das vom Altlinken Jean-Luc Mélenchon angeführte neue Linksbündnis aus Linken, Kommunisten, Grünen und Sozialisten. Die Prognosen schreiben ihnen aber nur 150 bis 210 der insgesamt 577 Sitze zu. VON CICERO-REDAKTION
Nationalversammlung : Schon wieder Wahlen in Frankreich Emmanuel Macron ist wiedergewählt. Und doch ist nichts entschieden. Denn schon in sechs Wochen steht die nächste Wahl an: Die 577 Abgeordneten der Nationalversammlung werden bestimmt. Marine Le Pen und Jean-Luc Mélenchon blasen von extrem rechts und ultralinks zum Sturm auf den Palais Bourbon. Das Land ist zerrissen wie selten. Ein Grund dafür ist das Mehrheitswahlrecht. VON KAY WALTER
Wohlstand durch Technologie : Zurück in die Zukunft: Eine deutsch-französische Tech-Initiative zur europäischen Erneuerung Der Angriff Russlands auf die Ukraine macht deutlich: Dies ist der letzte Aufruf für Europa, sich mit der unangenehmen Realität auseinanderzusetzen. Anstatt postmoderne Träume zu verfolgen, müssen die europäischen Nationalstaaten die Kapazitäten aufbauen, um ihre Interessen zu verteidigen. Frankreich und Deutschland spielen hierbei die entscheidende Rolle, und Technologie ist der Schlüssel zu Wohlstand und Widerstandsfähigkeit. Jedoch muss der deutsch-französische Motor an diese neuen Herausforderungen angepasst werden. VON KURT J. LAUK UND PIERRE LELLOUCHE
Präsidentschaftswahl in Frankreich : Der Kelch Gerade noch mal gut gegangen. Der bittere Kelch ist vorübergezogen, ohne dass er getrunken werden musste, weder von den Franzosen noch von den Europäern. Emmanuel Macron ist für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. Nicht strahlend, aber doch mit 17 Prozent Vorsprung vor seiner rechtspopulistischen Gegenkandidatin. Auf seinen Lorbeeren ausruhen darf er sich jetzt allerdings nicht. VON KAY WALTER
Macron als Präsident wiedergewählt : Frankreich führend, Deutschland abgehängt Emmanuel Macron hat sich gegen seine Rivalin durchgesetzt – wenn auch mit geringerem Vorsprung als vor fünf Jahren. Dennoch wird er es sein, der wesentlich über die Zukunft der EU bestimmt. Denn Deutschland hat sich unter Bundeskanzler Scholz ins Abseits manövriert. Ein Interview Gerhard Schröders mit der „New York Times“ gibt der Regierungspartei SPD endgültig den Rest. VON ALEXANDER MARGUIER