Das österreichische Parlament wird neu besetzt. Ist die Demokratie fortan in Gefahr? / Vincent Forstenlechner

Kulturkampf in Wien - Kleiner Brauner mit drei Stück Zuckerl

Der Kulturkampf gehört in Österreich schon immer zur Tradition. Nach dem Wahlerfolg der FPÖ fürchtet so manch einer in der Kulturszene den Ständestaat 2.0 und dessen Folgen.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Das war’s! Doktor B. zupft sich wie wild das eigene Haupthaar und dreht sich immer schneller in die Leere hinein: „Ich schwarz! Ich weiß!“, ruft B. wie ein Wahnsinniger in die Dunkelheit des Theatersaals. Mit einem Mal jault eine Posaune auf. Ein Schlagzeug begleitet B. bis an die Grenzen des Wahnsinns: „Ich schwarz! Ich weiß! Ich schwarz! Ich weiß!“ Immer schneller vollzieht sich das verbale Stakkato. Die kleine Trommel schlägt den Takt: „Schwarz! Weiß! Schwarz! Weiß!“ Blitze zucken. Ein Mann zerfällt. Und dann, mit einem Mal: Totenstille. Und später dann: Standing Ovations.

Die Bühnenadaption von Stefan Zweigs „Schachnovelle“ ist das Wiener Theaterereignis im Herbst 2024. Schon die Premiere im Burgtheater: ausverkauft. Die ersten Hochrechnungen zur österreichischen Nationalratswahl waren noch nicht stabil, da stellte sich der Musiker, Sänger und Schauspieler Nils Strunk vor die in sich selbst zerrissene Wiener Gesellschaft und präsentierte seinem Publikum im Alleingang diese noch immer gnadenlose Geschichte um den NS-Aufstieg in Österreich, um Macht, Ohnmacht, Wahnsinn und Widerstand.

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