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Patrick Bahners schreibt über die Restitutionsdebatte an deutschen Museen, Susanne Schröter über die Macht des Wokismus und Mike Savage über die Reichtumsverteilung im historischen Kontext.
Elegante Hinrichtung
Man muss sich Patrick Bahnersʼ Buch wie ein nicht enden wollendes Feuilleton vorstellen: sprachlich elegant, gelehrt, beobachtungsstark. Auf 260 Seiten rekonstruiert er, wie Deutschlands Museen binnen weniger Jahre von der Restitutionsdebatte wehrlos erfasst wurden. Im Zentrum steht die einflussreichste Translokations-Expertin Deutschlands: Bénédicte Savoy. Sosehr sich Bahners um Eleganz bemüht: Herausgekommen ist eine moralische wie intellektuelle Hinrichtung.
Er zeichnet nicht nur nach, wie Savoy wissenschaftlich rechtfertigbare Positionen durch moralistische Ambitionen ersetzt und zur Aktivistin für eine ominöse „historische Gerechtigkeit“ wird. Er führt vor allem die selbstzerstörerischen Konsequenzen vor. Würden alle Museen ihre unter vormodernen Bedingungen herbeigeschafften Bestände an den Ort ihres Entstehens verbringen, bliebe eine „Ruinenlandschaft“ übrig, im besten Falle eine Ansammlung piefiger Heimatmuseen. Man möchte nicht in Savoys Haut stecken.
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