Reflexion im Tresenspiegel: Markus Söder singt bei Ina Müller / dpa

Söder bei „Inas Nacht“, Merz im „Hotel Matze“ - Die Ampel stirbt und Söder singt

Wegen des Ampel-Desasters haben Unionspolitiker die Chance, neue Wähler auch dort zu gewinnen, wo sie bisher einen schweren Stand hatten. Dafür singt Markus Söder bei „Inas Nacht“, und Friedrich Merz plaudert im „Hotel Matze“ über Persönliches.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Sie hieß Mary Ann und war sein Schiff; er hielt ihr die Treue, was keiner begriff; es gab so viele Schiffe, so schön und groß; die Mary Ann aber ließ ihn nicht los“, sang Freddy Quinn im Jahr 1956 als Coverversion eines sozialkritischen Folksongs, um den es bis heute Kontroversen gibt, wer ihn eigentlich zuerst geschrieben und gesungen hat. Wer nach dem Lied googelt, findet zahlreiche Coverversionen auf YouTube und anderswo im Netz. Und erst kürzlich ist eine weitere hinzugekommen: gesungen vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.

Der war als Gast bei „Inas Nacht“, dem Talkformat der Moderatorin und Sängerin Ina Müller, das unweit der Hamburger Landungsbrücken in der ehemaligen Seemannskneipe „Zum Schellfischposten“ aufgezeichnet wird. Das Konzept ist simpel und erfolgreich: Müller lädt Gäste ein, betrinkt sich mit ihnen am Tresen, und im Gespräch geht es selten ernst, oft schlüpfrig zu. „Inas Nacht“ ist ein Gute-Laune-Format. Kontroversen gibt es kaum, dafür wird viel gelacht. Auch über Witze, die man anderswo im deutschen Fernsehen nicht machen würde. Müller kann das, weil sie eine Frau ist, weil sie sympathisch und die Mischung aus gutem Aussehen und großer Klappe ihr Markenzeichen ist. Müller ist keine Journalistin, sie ist Entertainerin. Eine der trinkfreudigsten und, im besten Sinne, auch schamlosesten ihrer Art.

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Heidemarie Heim | Fr., 12. Juli 2024 - 14:53

"Ach, ach was!" um es wie Loriot auszudrücken;). Tja lieber Herr Krischke, auch der Humor ist von der Zeitenwende nicht verschont geblieben. Entertainer und Lyriker wie Herr B. machen Politik, Politiker werden zu Entertainern vor heimischen Publikum. Welches an die hanseatische Ein-Wort-Zurückhaltung des deutschen Chef-Kommunikators;) gewöhnt nun in Jubel ausbricht. Wobei man von der Union was frenetischen, minutenlangen Applaus betrifft ja noch durchaus was lernen könnte😉? Perfekter und noch volksnäher wären die Inszenierungen, Sorry, Auftritte wenn sie musikalisch von zünftigen Defiliermärschen begleitet würden nach dem Motto "Erkennen Sie die Partei äh Melodie?" Da käme so richtig Leben in die Bude😂! MfG

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. Juli 2024 - 16:04

Immer mehr Bürger werden wach. Sie wissen genau welches Ziel diese beiden "Rattenfänger" verfolgen. Auf jovial tun, bürgernah vorgaukeln, den sympathischen Versteher geben. Ihr habt bei mir verschi...en bis in die Steinzeit. Ich habe Euch durchaus mal geglaubt, Euch als angesehen, was ihr jetzt krampfhaft versucht vorzuspielen. Das wart ihr vielleicht auch mal. Aber ihr habt Eure Seele verkauft. Macht und Fülle ist Euch lieber als Anstand und Respekt vor dem Souverän. Nein, ich falle auf Euch nicht hinein. Nur weil viele AFD Politiker in Podcasts Rede und Antwort stehen, ganz persönlich auch im kleinsten Nest auf der Straße ansprechbar sind, glaubt ihr nun, ihr könntet den Wähler noch täuschen. Den ein oder anderen sicherlich, aber die Mehrheit bürgerlich-konservativ denkender Bürger könnt ihr nicht mehr verar...en. Als ich hier 2018 anfing Kommentare zu schreiben, kannte ich die meisten AFD Politiker nicht. Heute weiß ich dank Eurer Brandmauer einiges mehr über Eure Machenschaften.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 12. Juli 2024 - 16:25

Der Baumumarmer und Wahlkampfstörenfried Markus Söder singt von Treue - da muss ihm Ina Müller vorher aber ordentlich "Küstennebel" kredenzt haben. Die Union ist auf TikTok-Niveau angekommen. Pech, dass gerade die Jungwählerschaft politisch durchaus eigenständig denken kann und solche Anbiederungsversuche (wie die ihrer Eltern) richtig einstuft: Peinlich.

Christa Wallau | Fr., 12. Juli 2024 - 16:48

noch der singende Söder wecken in mir positive Gefühle. Deutschland ist zu schlimm dran, um an fröhliches Lachen auch nur zu denken, wenn man die miserable Situation u. die Politiker, die dafür verantwortlich sind, in ihrer Gesamtheit betrachtet.
Mir ist hier das Lachen schon lange vergangen.
Was mir bleibt, sind Ironie und Sarkasmus.
Ich habe mir das lange Interview mit Friedrich Merz voll Interesse angehört. Seinen Worten entnehme ich, daß er im Grunde seines Herzens selbst nicht mehr daran glaubt, daß Deutschland zu seiner alten Struktur und Kultur zurückfinden kann - jedenfalls nicht mit den Mitteln, die ihm vorschweben bzw. die er mit seiner CDU vertritt.
Er setzt - wie nicht anders zu erwarten - auf eine "Rettung" des verbliebenen Kapitals bzw. der materiellen Substanz. Dafür will er kämpfen. Die
negativen gesellschaftl. Veränderungen hat er längst als unumkehrbar abgehakt. Sie berührten ihn u. seine Familie ja auch nicht persönlich. Andere dürfen deren Folgen ausbaden.

Ronald Lehmann | Fr., 12. Juli 2024 - 18:47

& JA, Geschichte wiederholt sich

& es wird mir bewusst, ich lebe in einer Matrix & wenn ich zu sehr auf mein EGO höre
stand auf mein Inneres, meine Seele

dann kann es ganz schnell passieren
das der Film "Und täglich grüßt das Murmeltier"
in meinen Verstand auf & abwärts läuft

aber zum Glück versteht man sich im Alter wesentlich besser
& man braucht sich auch nicht mehr beweisen
was alle höheren Leitungsebenen auf "Gedeih & Verderb" tun müssen
oder sie sagen ganz einfach Tschüss
& beginnen etwas neues
wo man dann ungeniert den Wächtern
den Hütern der GUT-MACHT
den Allerwertesten zeigen kann & darf
ohne große Konsequenzen

Sabine Lehmann | Fr., 12. Juli 2024 - 21:35

Die Ampel stirbt!? Ja, wer darauf keinen trinken möchte, selbst schuld.
Aber mal im Ernst, den Mensch hinter dem Politiker kennenzulernen, was soll daran so verkehrt sein? Als Politiker eint sie fast alle eine verlogene Teflonbeschichtung, taktisches Kalkül und das besinnunglose Streben nach der Macht. Den Charakter hinter dieser Fassade mal wenigstens im Ansatz zu erahnen, ist sicher nicht nur für mich zum Teil sogar wahlentscheidend......

Ferdinand Schulze | Sa., 13. Juli 2024 - 08:35

Sympathieträger Merz oder gar Söder? Der Wähler wird noch erleben, was er von diesen unter der schwarzen Schale grünen Politikern hat. Ähnlich wie derzeit in Frankreich wird der Zug weitergehen in Richtung Islamfreundlichkeit und grüner Geschäftemacherei mit der so genannten Energiewende.

Armin Latell | Sa., 13. Juli 2024 - 08:44

Wie seit über 2000 Jahren. Die Masse Mensch bleibt eben was sie ist: eine, gesichtslose, uniforme, vergessliche, manipulierbare (Wähler)Ressource. Sie will nicht denken, nur unterhalten werden, die Nepper, Schlepper und Bauernhäuser aller Zeiten wissen das und liefern. Wer denkt schon an den Katzenjammer, den Kater nach dem Aufwachen? Diese politischen Schießbudenfiguren haben nur sich, ihr Ego, ihre eigenen Ziele im Sinn, keinesfalls das Land oder seine Bürger. Im großen Schauspiel Corona haben sie alle gezeigt, wes Geistes Kind sie sind. Die nächste große Bühne: die Ukraine. Die kotzen mich alle an, mich werden diese Selbstdarsteller mit ihrer Egoparanoia nicht beeindrucken, meine Wahl steht schon über 10 Jahre fest.