- Mungobohnen-Dal
Unser Genusskolumnist hat wieder mal ein aufwendiges Luxusmahl zubereitet. Viel Geld gekostet hat das nicht. Und daher beschäftigt er sich mit der Frage, was Luxus eigentlich ist.
Vor ein paar Tagen habe ich mir endlich wieder mal richtigen Luxus gegönnt, und ein indisches Dal-Gericht auf der Basis von Mungobohnen zubereitet. Wie bitte? Getrocknete Hülsenfrüchte mit ein paar Gewürzen – das soll Luxus sein? Ja, ist es. Wobei das natürlich eine Frage der Definition ist. Vom preußischen König Friedrich II. (1712–1786), ist überliefert, dass er sich seinen Kaffee vorzugsweise mit Champagner statt mit Wasser aufbrühen ließ. Derweil war es für viele seiner Untertanen in den zahlreichen Hungerjahren dieser Epoche purer Luxus, wenn sie mal was anderes als ihre übliche warme Hauptmahlzeit hatten (einen Brei aus mit Milch oder Wasser angemachtem Getreidemehl oder -schrot).
Nicht immer eine materielle Frage
Die Pole Champagner für den Kaffee und mal kein Getreidebrei als Indikatoren für schichtenspezifischen Luxus dürften heute in Deutschland keine Rolle mehr spielen. In der Überflussgesellschaft ist auch Platz für „postmaterielle“ Definitionen von Luxus. Entschleunigung, Gesundheitsbewusstsein, Selbstoptimierung, Ökologie und Weltanschauungsfragen, bis hin zu verquasten Ideologien wie Veganismus, wurden zu Eckpfeilern eines neuen Luxusbewusstseins. Das muss man sich allerdings auch leisten können. Und natürlich gibt es auch ein quasi klassisches Luxussegment: Distinktionskonsumenten, die ihre Vorlieben für Jahrgangssardinen, 100-Euro-Weine, Wagyo-Rindfleisch oder Kopi-Luwag-Kaffee zelebrieren und verbreiten. Aber wer Luxus ausschließlich in der Sphäre großer materieller Ressourcen verortet, ist wohl auf dem Holzweg
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Eigenschaftswõrter - Eigenschaften
liegen fmp. im Auge des Betrachters, egal ob schön, reich, demokratisch, gerecht &&&
Selbst Wahrheit kann unter bestimmten Voraussetzungen unterschiedlich wahr sein bzw. betrachtet werden, wie bei den Eigenschaftswõrter, wo z.B. Herr Lenz eine ganz andere Wahrnehmung hat wie die meisten Foristen hier.
Ich würde aber lieber sagen:
Ganz intensiv mit viel Zeit & allerhöchsten Genuß
SCHMECKEN LASSEN
Und selbst ein Wasser kann man wie Champagner nicht nur (als Status-Symbol) genießen ?
Ein Genussvolles Wochenende - ALLEN ☺️
Die raffinierten Rezeptvorschläge sind immer vergnüglich und bereichernd zu lesen.
Doch regen sie auch an zu überlegen, ob wir mit viel weniger Aufwand, direkt vor unserer Haustür (kl. Gartenbeet) nicht ebenso köstliche, unentdeckte Zutaten finden können, wie die aus Indien. Es gibt z.B. eine große Auswahl an heimischen Bohnensorten. Auf kleinstem Platz lassen sich ein paar Stangen in die Erde setzten und außer den frischen Bohnen und später den Kernen von weiß über rot bis schwarz, erfreuen uns die herrlichen Blüten mit ihrem flammenden rot den Sommer hindurch. Aus getrockneten Kernen wird wieder die Aussaat fürs nächste Jahr. Also Nachhaltigkeit für Jahrzehnte, ohne einen Cent Kosten! Auf auf, -vom Gärtner zum Koch!
Ganz richtig wird im Artikel darauf hingewiesen dass es unfair ist, wenn es aufgrund des Luxus des einen, den "anderen am Nötigsten fehlt, oder sie um ihren gerechten Anteil gebracht werden."
Die Verhältnisse in Indien sind da nicht ganz eindeutig.
Es gibt Gerüchte, dass Hülsenfrüchte – in Mengen genommen – nicht gut bekommen. Das macht ja nichts, ich finde das fein, – warum soll man nicht auch mal ein Blähboy sein.
Guten Appetit und danke für das Rezept. Werde es bei nächster Gelegenheit probieren.