Gegner des islamkritischen "Pegida"-Bündnisses demonstrieren am 05.01.2015 in Köln (Nordrhein-Westfalen).
Anti-Pegida-Demo: Chiffren für den stereotypen Proll aus der Unterschicht / picture alliance

Facebook-Studie - Mit gutem Gewissen gegen die bösen Bildungsfernen

Auch nach der Wahl haben Wuttiraden gegen alles, was irgendwie als rechts gilt, Konjunktur. Das offenbar größte Verbrechen des politischen Gegners: seine Bildungsferne. Das ist kaum besser als der rechte Hass

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Auch zweieinhalb Wochen nach der Bundestagswahl ist die Empörungsflut nicht abgeebbt. Meine Facebook-Seite wird noch immer überschwemmt mit kruden 1933-Analogien, Wuttiraden gegen Ostdeutsche, rührseligen Weltoffenheits- und Toleranzschlagern und den üblichen „starken Zeichen gegen Rechts“. Für meine Facebook-Freunde scheint die Lage klar zu sein: Der Faschismus steht vor der Tür, er klopft schon an – und dagegen muss etwas getan werden. Oder eher: Dagegen muss noch mehr getan werden als bisher, nach dem Motto: Jetzt erst recht.

Denn schon in der Wahlkampfphase stellte man sich tapfer in den (Online-)Dienst des angeblichen Widerstandes, der sich schnell als blasierter Entrüstungs- und Abwertungswettbewerb entpuppte: Wer postet den herablassendsten, höhnischsten Kommentar gegen „Rechts“?

Zielscheibe des Spotts war meist ein Vergehen, das für die selbst ernannten Widerstandskämpfer offenbar das übelste von allen zu sein scheint: nicht gebildet zu sein. Über Wochen mokierte man sich genüsslich über die Bildungsferne der doofen Rechten, die, so die Logik, automatisch zu moralischem Fehlverhalten führe.

Geschmacklosigkeit auf beiden Seiten

Erika Steinbachs TweetEin großer Hit waren zum Beispiel die Konter auf AfD-Wahlplakate und die in den sozialen Netzwerken verbreiteten Collagen, die in der Tat teils unappetitlich sind. Ein gutes Beispiel für rechte Geschmacklosigkeit ist ein Bild, das im letzten Jahr viel Aufsehen erregte: Es zeigt ein blondes Mädchen, umkreist von dunkelhäutigen, indischen Frauen, die es fasziniert anblicken und anlächeln. Darunter steht: „Deutschland 2030“ und (als Pseudo-Zitat der dunkelhäutigen Frauen): „Woher kommst du denn?“ Die Collage ist deutschlandweit bekannt, seitdem Erika Steinbach sie im Februar 2016 bei Twitter veröffentlichte und somit für Empörung sorgte.

Anti-AfDDoch die Anti-Rechten sind nicht besser: Ein anderes Bild zeigt ein AfD-Wahlplakat mit einem strahlend lachenden Mädchen vor dem Kölner Dom, dazu steht geschrieben: „Mit 18 freut sich Lili noch mehr, dass ihre Eltern AfD gewählt haben.“ Darunter ist ein Gegen-Plakat zu sehen, das eine junge Frau vor dem Dom zeigt: Sie hat kurze, blond gefärbte Haare, einen grimmigem Gesichtsausdruck und ein „Hass“-Tattoo auf den Fingerknöcheln. Kommentar: „Das ist Lili mit 18, weil ihre Eltern AfD gewählt haben.“ Und als zusätzliche Mahnung: „Mensch bleiben.“ Über die Herkunft der wütenden Frau soll kein Zweifel bestehen – sie kommt aus Kreisen abseits der Mittelschicht, wo die Menschen keine Menschen mehr sind.

Bildungsfern gleich Unmensch

Das ist menschenverachtende Einfalt unter dem Deckmantel gutgesinnter Schlagfertigkeit. Denn die Aktionen der noblen Antifaschisten zeigen vor allem eins: In ihren Kreisen verachtet man die Unterschicht. Dank mehr als einem Jahrzehnt „Hartz-IV-TV“ haben sich die Chiffren für den stereotypen Proll aus der Unterschicht im kollektiven Bewusstsein verankert: unattraktiv, geschmackloser Kleidungsstil, ungebildet, herzlos – und, wie das Plakat deutlich sagt: eben kein Mensch mehr. Wer ungebildet ist, ist unmoralisch, ist rechts, ist ein Faschist, ist ein Unmensch.

RonnySymptomatisch für die Zeit nach den Wahlen teilte neulich ein Freund von mir ein Bild mit der süffisanten Beschreibung: „Aus unserer beliebten Serie: ‚Korrelation vs. Kausalität‘: Je mehr Leute in einem Ort Ronny heißen, desto höher ist der Stimmanteil der AfD.“ Die dazugehörige Ansicht der Deutschlandkarte zeigt – Überraschung! – die neuen Bundesländer hervorhebend markiert. Es ist dieselbe Gleichung, nur mit dem obligatorischen Osten-Bashing garniert: Ronny = Ostdeutschland = bildungsfern = nicht weltoffen und tolerant = rechts = unmoralisch = Unmensch.

Noch bevor die Gleichung beendet ist, ist der Betroffene aus dem demokratischen Diskurs ausgeschlossen. So kann jeder, der sich erst einmal moralisch schuldig gemacht hat, mit gutem Gewissen entmenschlicht und als lästiges Ungeziefer abgetan werden. Die Ungebildeten sind Unmenschen, und Unmenschen will man kompromisslos abartig finden dürfen, ohne dass einem jemand dazwischenquatscht, auch das seien Menschen, die man ernst nehmen solle.

Debattenkultur funktioniert so nicht

Woher kommt diese Verachtung, die sich in ihren Diskriminierungsstrukturen kaum von Rassismus unterscheidet? Warum sieht man in Menschen aus der sogenannten bildungsfernen Schicht nur das natürlich Schlechte? Sieht man nur selbstverschuldete Armut? Als müsste der „Pöbel“, auf den man herabschaut, die Angebote zum Aufstieg nur vom Baum pflücken, aber selbst dafür zu faul sei. Oder glaubt er nicht genug an sich selbst, strengt er sich nicht genug an, anders als die Ex-Tellerwäscher-Helden in den romantischen Erfolgsstorys? Die Botschaft jedenfalls ist deutlich: Wer nicht zum Zirkel der moralisch, intellektuell und ökonomisch Erhabenen gehört, der hat selbst Schuld und seine Rechte verwirkt.

Wir dürfen uns wundern: Sind das also die Menschlichkeit und der Anstand, deren Fehlen man bei den anderen so leidenschaftlich anprangert? Ist das die soziale Wärme, mit der man als stolzer Kosmopolit die ganze Welt übersäen möchte? Möchte man Menschenverachtung mit Menschenverachtung begegnen, Auge um Auge, Zahn um Zahn? Nein, das zeugt nur vordergründig von kunterbunter Menschlichkeit und Liebe zur Vielfalt. Eine politische Debattenkultur wird so nicht gefördert – es ist ein kaltes, monotones Bunt.

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Wolfgang Tröbner | Mi., 11. Oktober 2017 - 12:13

Es ist wahr, dass Jahr für Jahr immer mehr junge Menschen das Abitur machen und anschließend studieren. Die Frage, die sich allerdings immer häufiger stellt, ist, ob man diese jungen Menschen dann als gebildet bezeichnen kann? Meiner Meinung nach ist die Antwort ziemlich einfach: In den meisten Fällen eher nicht. Man schaue sich das heutige Schmalspurabitur an, dass mit dem Abitur aus den 70-iger Jahren nur noch den Namen gemein hat. Sonst allerdings nicht sehr viel. Und was studiert dann jemand, der selbst bei einem solchen "Abitur" noch schlecht abgeschnitten hat? Nun, es gibt genügend Orchideenfächer auf Hochschulen in Kleinkleckersdorf, die fast jedem in einem solchen Fach einen Abschluss ermöglichen. Meine Erfahrung mit den derart "Gebildeten" ist jedenfalls, dass man schon froh ist, wenn sie einen Satz halbwegs fehlerfrei schreiben können. Und solche Leute wollen mit Verachtung auf jemanden blicken, der einen Facharbeiterabschluss von früher aufweist? Bildung ist was anderes

Früher war natürlich alles besser. Ihre subjektive Meinung, das Abitur sei "leichter" geworden ist schlicht weg falsch. Die meisten Kinder wurden einfach nach der Grundschule sortiert. Die Eltern, die ihre Kinder bereits in der Grundschule fördern und fordern konnten (pauschalisiert, der höhere Stand) hatten leichtes Spiel ihre Kinder ins Gymnasium zu befördern.

Heute kann eben jeder mit ein wenig Gehirnschmalz das Abitur machen. Das die Verhaltensweisen aus der jeweiligen Schicht sich dennoch fest setzen übermittelt vielleicht den Eindruck, dass das Abi schwach geworden ist. Das ist aber nicht der Fall.

Josef Meyer | Do., 12. Oktober 2017 - 11:40

Antwort auf von Thomas Weber

Sehr geehrter Herr Weber,
mein Abitur habe ich im Jahr 1969 gebaut! Ich musste es in folgenden Fächern ablegen: Latein, Deutsch, Mathematik, Englisch, Musik, Kunst und Sport!
Meine Klassenkameraden und ich konnten uns keine Lieblingsfächer aussuchen.
Ein 1,0-Abitur, das heute nahezu Normalität ist, war bei dieser Fächerkonstellation praktisch unmöglich. Damit, so glaube ich, ist alles zum schwierigen Abitur von heute gesagt !

Michaela Diederichs | Di., 17. Oktober 2017 - 12:48

Antwort auf von Josef Meyer

Wer in Mathematik, Physik, Biologie, Deutsch und Geschichte eine 1,0 schafft, ist eher die Ausnahme und nicht die Regel - auch heute noch.

Udo Dreisörner | Do., 12. Oktober 2017 - 14:40

Antwort auf von Thomas Weber

Das stimmt ja so schlichtweg nicht. Ich bin 1973 eingeschult worden und aus den damaligen Klassen mit ca. 25 Kindern gingen dann nach der 4ten Klasse 4 Schüler zum Gymnasium, der Rest verteilte sich auch Haupt- oder Realschule. Heute gehen von 25 Kindern 18 zum Gymnasium, der Rest geht was weiß ich wo hin. Sie können mir nicht erzählen das wir damals alle bescheuert waren und unsere Kinder heute soooooo viel schlauer sind. Wo soll das denn her kommen? Von desaströsen Lernrichtlinien der Kultusminister? Ich halte auch den Abiturwahn für völlig falsch und Abi ist mittlerweile Massenware. Da kann man nun lange drüber diskutieren aber heute sind viele Kinder auf dem Gymnasium weil die Eltern das wollen, nicht weil sie dahin gehören! 4 Jahre Klassenpflegschaft habe ich gemacht. Manmanman. Die Eltern sind heute das Problem, nicht die Kinder.

Ich bezweifle auch das diese Gebildeten, jemals eine Gesellen-oder Meisterprüfung bestanden hätten. Ergänzung : Weder einen Satz fehlerfrei schreiben, noch sprechen und mit dem Lesen ist das auch so eine Sache. Und was da so alles jahrelang an der Uni rumhängt, manche wollen anscheinend nahtlos in die Rente wechseln. Guter Beitrag Herr Tröbner-gefällt mir !

Heutzutage brüstet man sich nur allzu gerne mit diversen Bachelor-Auszeichnungen, eine Meisterprüfung würden die m. E. allesamt nicht mehr bestehen.

Josef Garnweitner | Do., 12. Oktober 2017 - 15:20

Antwort auf von Udo Zorn

ich wage zu behaupten, daß die Meisterprüfungen auch nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Es wird zuviel Puderzucker verstreut.

Wir waren 5o Schüler in einer Klasse, selbst in der Realschule noch über 4o. Und ich bin sicher, wir waren gebildeter, als alles, was heute aus Klassen mit 2o Schülern kommt und Abitur hat. Und das ohne Schulpsychologen und ähnliche Berufe für Scharlatane. Für den Meister braucht man heute Bafög und Vollzeitunterricht, ich lach mich tot. Das haben wir in Abendkursen und Samstags hinbekommen. In einem Jahr. Man mußte sich halt auf den Hosenboden setzen und dafür lernen. Nix Disco.

Wissen Sie was der große Unterschied zu früher ist. Damals hieß es, wenn du was erreichen, mehr verdienen willst, dann setz dich auf den A... und bilde dich weiter, auf eigene Kosten.

Heute heißt es, Chef du mußt mir eine Weiterbildung bezahlen, damit ich mehr Geld von dir verlangen kann.

Es wird zuviel von anderen gefordert, eigener Ehrgeiz ist wieder gefragt.

Udo Dreisörner | Do., 12. Oktober 2017 - 15:26

Antwort auf von Josef Garnweitner

..
aber nach dem Abi erstmal ein Jahr chillen, es war ja schließlich sooo anstrengend im Gymnasium

Josef Garnweitner | Do., 12. Oktober 2017 - 16:42

Antwort auf von Udo Dreisörner

wenn man meinte, es würde reichen kurz vor den Prüfungen mit dem Lernen anzufangen, dann wars in unserer Zeit auch anstrengend. Ich hatte noch 4 Wahlfächer und von wegen, dann wähle ich halt das oder das Hauptfach einfach ab. Und das Lernen ist altmodischer Kram, man muß nur noch diskutieren in der Schule. Man braucht kein Wissen mehr, Kompetenzen sind gefragt. Bei uns waren noch Disziplin und Ehrgeiz Tugenden. Und keiner hat seelische Schäden davongetragen. Da gibt es ein schönes Video von Prof. Lesch "unser Schulsystem ist Mist"

Aber leider wird das, was Sie schreiben ja von den Eltern noch unterstützt. Und von diesen Schulpsychologen.

Michaela Diederichs | Di., 17. Oktober 2017 - 12:50

Antwort auf von Udo Dreisörner

Wer das G8 mit einer 1 im Abitur geschafft hat, chillt in der Regel nicht. Der/die ist so leistungsorientiert, dass unmittelbar das Studium erfolgt.

Ich sehe es ähnlich.„Bildungsferne“ ist durchaus nicht etwas zu as nur die „unteren“ Schichten betrifft. Das Abitur ist entwertet. Auf durchgegenderte Texte wird mehr Wert gelegt als auf Wissen und logisches Denken. Und daß Linke mehr Bildung besäßen als Rechte gehört ebenso ins Reich der Märchen. Glaubt ein mit T-Shirts des Kommunisten Che Guevera herumlungernder Student der „Kulturwissenschaften“ im 20. Semester, ernsthaft, er habe mehr Bildung als derjenige, der ihm - mithin meist Facharbeiter- sein Auto repariert? Lachhaft.

Ursula Horvath | Fr., 13. Oktober 2017 - 07:31

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Student der „Kulturwissenschaften“ im 20. Semester, herrlich wahr, Herr Dr. Mock! Leider nicht nur in Kulturwissenschaften sondern auch in Studiengängen, deren Abgänger später unser Land gestalten und vorwärts bringen sollen. Da ist mir ein Elektromeister, der sein Handwerk versteht, tausend mal lieber, auch wenn dieser keine verschwurbelten Reden halten kann sondern einfach weiß, wohin das Kabel gehört. In Notzeiten wird solch ein Mensch wissen, wie man überlebt und der Exotenstudent am Hungertuch nagen!

Cornelius Angermann | Fr., 13. Oktober 2017 - 13:48

Antwort auf von Ursula Horvath

Bei diesen Leuten muss man sich einfach fragen, ob unsere Zivilisation zusammenbricht, wenn es bestimmte Leute nicht mehr gäbe! Die Antwort hinsichtlich all dieser Gender"forscher", "Künstler", Politik"wissenschaftler", und was es sonst noch an Orchideenfächern gibt, ist eindeutig: NEIN, die Zivilisation würde nicht zusammenbrechen! Wenn es keine Bauern, keine Ingenieure, Ärzte, Bäcker, Architekten etc. gäbe, dann schon!

Leider gibt es immer mehr Leute, die sich durch Dummschwatz ein Einkommen generieren können, das andere im Schweiße ihres Angesichts wertschöpfend erarbeiten müssen!

haben Sie völlig Recht, Herr Cornelius. Dem Staat und das sind wir alle, kostet dieser Schwachsinn immer mehr Geld. Sozialarbeiter oder Streetworker, da kommt mir glatt die Galle hoch. Erst lässt der Staat die Jugend durch zu lasche Gesetze verkommen, um danach die Gefallenen betreuen zu lassen. Vor Fünfzig Jahren gab es diese Berufe nicht, dafür wurden Kinder zu Hause erzogen und nicht wie in vielen Fällen, vorm Fernseher platziert und sich selbst überlassen. Dafür werden sie mit Müll aller Art zugeschüttet, damit sie ja nicht stören. Das Endprodukt darf man heute sehen. Nein, nicht bei allen, aber bei immer mehr seelisch verwahrlosten Kindern. Die Gesellschaft verkauft es als Toleranz, ich sage, es ist Faulheit und Gewissenlosigkeit der Eltern und des Staates!

Ich kenne aus meiner Umgebung Leute die glauben auf Grund ihres Abiturs oder Studiums über anderen zu stehen.Einige von denen verdienen ihr Geld mit der Produktion von Geistigen Müll den sie an sogenannte Bildungsferne verkaufen.Es wird Zeit dass man dieser Scheinelite klar macht dass das Leben lernen müssen statt ideologischen Phantasien nach zu hängen

Sehr gute Frage denn mit einem Schmunzeln muss ich feststellen, dass die AfD die ja gern mit "Bildungsfernen" in Verbindung gebracht wird ausgerechnet in den Bundesländern am meisten gewonnen hat die sich so sehr und überheblich als die Nr. 1 in Sachen Bildung brüsten nämlich Bayern und Sachsen und die regelmäßig die anderen Bundesländern verunglimpfen. Weit entfernt eine AfD Wählerin oder Sympathisantin zu sein muss man einfach zur Kenntnis nehmen, dass diese Partei demokratisch gewählt wurde und Wähler hinter ihr stehen die aus den verschiedenen Gründen ihre Wahl so getroffen haben. Man sollte sich also hüten nur mit Schaum vor dem Mund und Verunglimpfungen und undemokratischen Tricksereien diese Partei zu bekämpfen. es hilft nur sachliche Diskussion und respektieren und ein fairer Wettstreit um die jeweiligen Standpunkte. Hoffen wir, dass die ach so Gebildeten und nicht so Gebildeten (schmunzelt) auf dieser Basis zusammenkommen.

Sven Kleb | Mi., 11. Oktober 2017 - 12:25

wenn ich Ihren sehr guten Artikel mal zusammenfassen darf: "Linksfaschismus". Die moralische Überhöhung des eigenen "Ich" ist doch nichts weiter als die Kreation eines neuen "Damenmenschens" (das männlich Pandon gab es schon mal). Diskreditierung, Verachtung, soziale und letztlich physische Bekämpfung, derer die den eigenen Werten kritisch gegenüberstehen. Ich weiß gar nicht, wer mehr Bildungsferne und Geschichtsvergessenheit erkenne lässt

Josef Garnweitner | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:46

Antwort auf von Sven Kleb

dieser Pseudogebildeten lassen es sich gut gehen als Partei- und Politfunktionäre oder linke "Aktivisten" von den Steuergeldern, die diese Ungebildeten mit ihrer Lohnsteuer aufbringen.

Bei uns in Bayern würde man sagen "da ist mir der Arbeiter beim A..... lieber, als diesen selbstgerechten Pseudogebildeten ihre Gesichter"

Ralf Altmeister | Mi., 11. Oktober 2017 - 16:21

Antwort auf von Sven Kleb

Sehr geehrter Herr Kleb,
ihre Zusammenfassung trifft es auf den Punkt. Offenbar gibt es für die "Elitären" zwischen Linksliberalität und Nazi keinen nenneswerten, tolerablen, weltanschaulichen Raum mehr. Damit dokumentieren sie ein erschreckendes Maß an Bildungsferne und Intoleranz, welches sie zur moralischen Selbsterhöhung anderen vorwerfen. Das hat was derart Widersprüchliches an sich, daß man psychoanalytisch die Erkenntnis heranziehen muß: Arroganz ist ein Verhaltensmuster zur Überdeckung der eigenen Unzulänglichkeit.

Holger Stockinger | Mi., 11. Oktober 2017 - 12:40

feierte nach Hitlers Judenhass besonders die "Chinesische Kulturrevolution": hier wurde die intellektuelle Elite ebenso propagandistisch wirksam von den "Roten Garden" mit Schildern um den Hals ("ich bin ein Schwein!") auch an den Haaren durch die Straßen gezogen. Hass und Aufgehetzt-Sein pur.

Das "Bildungsniveau" der ihre Seele ganz dem "Kampf gegen Rechts" sich verschrieben habenden ist doch eher ein schlechter Witz als dass es etwas anderes verrät als ein einigendes Hassgefühl gegen "alles, was rechts" ist.

Und die Hochburg der Schneeflöckchen-Hochkultur Berlin ist verlässlich das Schlusslicht. Das kommt mir in dem ansonsten guten Artikel etwas kurz: die unerträgliche Arroganz und Selbstüberschätzung, mit der die westdeutsche "Elite" auf die östlichen Bundesländer immer noch herabschaut. Woher kommt dieser westdeutsche Nationalismus und warum fehlt den angeblichen geistigen Überfliegern die Fähigkeit zu sehen, dass sie sich exakt so chauvinistisch und elitär verhalten, wie sie es den Rechten vorwerfen? Facebook-Witze über Ronny sind lustig, Witze über Abdul verachtenswert.

insofern der mangelnde Bildungsvorwurf auch nicht.
Die sogenannten Rechten und Konservativen sind evtl. sogar besser gebildet, wenn man von "Dumpf-Nationalen" einmal absieht.
Was aber debattiert werden kann ist die sogenannte Menschenbildung, die Zuwendung zum Anderen, von mir aus Abdul.
Die wiederum würde dann aber nicht passen zum Hass auf Rechts.
Was ich mir vorstellen kann ist die Angst vor Rechts, eben weil dort Ansprüche verhandelt werden, die den meisten zu weit weg sind, eben Nation, Staat etc.
Worin sich die Linken aber evtl. täuschen ist die Idee, """Abdul""" wäre ihnen näher als Debatten, die ihnen in ihrer Gesellschaft Angst machen.
Weshalb ich die Rechten oder Konservativen vor Hochmut warnen würde.
Diese Linken sind Euch nämlich auch näher als der Yachtbesitzer in Monaco oder der Herr Professor aus Timbuktu.
Die sozialen Verwerfungen in Deutschland, wie kann man sich die schönreden und dann sich wundern, dass die Linke in noch Abgehängteren sich spiegelt?
CHAOS?

Georg Peters | Mi., 11. Oktober 2017 - 12:56

Ein Teil der in Ihrem Artikel beschriebenen aufgeheizten Stimmung ist m.E. darauf zurückzuführen, daß die Beteiligten eben gerade nicht gebildet sind, jedenfalls denken sie offensichtlich sehr undifferenziert.
Das wundert mich nicht: Wenn ich die hessische Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte betrachte, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. - Und ich bezweifle, daß das in den anderen Bundesländern viel besser ist.

Karl Schlegel | Mi., 11. Oktober 2017 - 20:31

Antwort auf von Georg Peters

Wie war's doch gleich?

- Was macht ein Schüler aus Bayern, der den Hauptschulabschluß nicht geschafft hat?
- Er geht nach Hessen und macht sein Abi…

Nun es gibt schon einen Abiturienten aus diesem Bundesland, der den Nobelpreis In physik bekommen hat. Er heisst Gerd Binnig.

Josef Garnweitner | Do., 12. Oktober 2017 - 15:38

Antwort auf von Rudi Knoth

im Poitikersprech heutzutage? Das sind Einzelfälle.

Rudi Knoth | Sa., 14. Oktober 2017 - 19:42

Antwort auf von Josef Garnweitner

Nun aber auch das Gegenbeispiel zu der Behauptung, dass aus diesem Bundesland die Abiturienten nur Dummköpfe sind.

Udo Dreisörner | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:16

Extremismus ist immer Mist, egal ob politisch, religiös oder sonst was. Der Linksradikalismus der angeblich gebildeten und besseren Menschen ist genauso faschistoid wie der Radikalismus der Rechten. Schlimm finde ich das es keine gesunde Streitkultur mehr gibt. Jede Richtung beharrt auf die Richtigkeit seiner Meinung und ist sogar davon überzeugt das diese legitim notfalls mit Gewalt dem jeweils Anderen eingeprügelt werden kann. Die Entwicklung ist grauenhaft. Und wer es sich so einfach macht (Zitat aus dem Artikel oben) = "Wer ungebildet ist, ist unmoralisch, ist rechts, ist ein Faschist, ist ein Unmensch." der ist definitiv selbst ungebildet und faschistoid. Allerdings scheint diese Einsicht genetisch bei den vermeintlich "Besseren" nicht vorgesehen zu sein.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:18

komisch...ich habe über diese Tiraden des Hasses Nichts von unserem Justizminister Maaß gehört. Das gehört für ihn wohl zum guten links-sozialen Ton.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:20

... und ich habe etwas gegen "Halbgebildete Eingebildete' ...Gleichgültigkeit und Verachtung anzubieten!

Markus Michaelis | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:23

Ich stimme zu, die ganze Diskussion über AFD und Migration ist kein demokratisches Glanzstück. Von allen, aber insbesondere auch von den Altparteien, Bürgern und vielen Medien. Demokratie wird als Durchsetzung der richtigen Werte missverstanden, statt als Interessenausgleich nach Regeln. Höchstes Gut ist dabei nicht, ob der Kompromiss der intellektuell bestmögliche ist und auch nicht, ob immer diskutiert wird. Die Dinge sind auch für Intellektuelle sowieso zu komplex und Kräftemessen gehört explizit zur Demokratie. Das Herz ist eher Regeln einzuhalten und dass auch der Gewinner nicht übertreibt. Aus all diesen Gründen hat auch Demokratie ihre Grenzen - weil es auch überdemokratische = nicht verhandelbare Werte gibt (je nach Gesellschaft verschiedene) und weil es physikalische, gesellschaftliche etc. Sachzwänge gibt. Von so einem Geist war wenig zu spüren - dafür viel von (eher billiger) moralischer Überheblichkeit und Abwertung anderer.

Joachim Datko | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:26

Anfangs hatte man die AfD sogar etwas spöttisch Professoren-Partei genannt. Auch an den Wahlplakaten sah man, dass im Gegensatz zu den anderen Parteien die AfD ausgiebig argumentiert. Ich war in zwei Wahlveranstaltungen. In Neutraubling war Prof. Meuthen der Hauptredner. In Schwandorf waren Frau Dr. Weidel und Herr Boehringer (Autor von "Holt unser Gold heim") die Hauptredner. Die Spitzenpolitiker der AfD sind, was die sachliche Auseinandersetzung angeht, den Politikern der anderen Parteien meiner Ansicht nach überlegen. Das Publik hat sehr aufmerksam zugehört.

Joachim Datko - Ingenieur, Physiker, Philosoph

....und genau diese Professoren hatte man anschließend als "Nazis in Nadelstreifen" geschmäht. Man sieht, bildungsnahe Menschen aus der Mittelschicht, die in der Öffentlichkeit zugange sind, können also nicht nur nach Unten sondern auch noch nach den Leuten über ihnen treten, wenn sie ihr Mütchen kühlen wollen.

Christa Wallau | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:28

Seine sogenannten "Face-Book-Freunde", welche der Autor mit ihren Kommentaren zu recht kritisiert, sind das Produkt einer ideologisch einseitigen und sehr dürftigen Allgemeinbildung. Daher können sie bis zu einem gewissen Grade nicht dafür, daß sie so wenig klug und selbstkritisch sind.
Diesen Weltbürgern mit Billigabitur mangelt es materiell an nichts. Sie sonnen sich in ihrem wohlfeilen Gut-Sein und bestärken sich gegenseitig darin. Aus Schule und Medien kennen sie nur e i n einziges F e i n d b i l d:
Konservative Menschen, die doch tatsächlich in dieser - ach so schönen u. bunten! - Welt noch immer von unverzichtbaren christlich-abendländischen Werten, von einer deutschen Kultur u. deutscher Identität sprechen. Bei solchen Subjekten kann es sich nur um potentielle
o. tatsächliche "Nazis" und - natürlich - nur um dumme und "abgehängte" Menschen handeln.

Ja, so einfach sieht das Weltbild eines großen Teils
der jüngeren Leute aus!
Wie kann / soll man mit ihnen diskutieren?

haben Sie sowas von recht. Umso mehr freue ich mich, dass es hier im Forum noch Leute gibt, die über den Tellerrand hinausschauen.

Karl Kuhn | Mi., 11. Oktober 2017 - 13:34

Diese Zeitgenossen verachten die schon länger hier lebende Unterschicht und lieben die neu hinzugekommene Unterschicht. Ganz so schlimm sind sie also nicht.

Harro Meyer | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:06

Das hat alles mit Politik nichts zu tun. Das ist urchristliches Denken, dem Gutmenschen seit 2000 Jahren eingebläut. Die christliche Orientierung ist die nach gut und böse im Wesentlichen so, dass auch einfach denkende Menschen das Ganze verstehen. Vom Kirchenvater Augustinus an den griechischen Manichäismus angepasst gibt es für den Christen bei jedem Tun bei der moralischen Bewertung einen guten Täter und einen Bösen. Diese legt Gott fest und sind deshalb unabänderlich. Nachdem Angela Merkel einmal als gut erkannt worden ist, können Gegner nur zu den Bösen gehören und müssen rücksichtslos ausgegrenzt werden; so ist das Denken des Christentums. Solange wir das nicht los werden, wird es beim Hauen und Stechen bleiben.

Michaela Diederichs | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:18

Wenn eine selbst ernannte intellektuell vollkommen gleich geschaltete Masse auf eine Minderheit meint einprügeln zu müssen, dann beweist diese m. E. vor allem eines: mangelnden Intellekt.

Karin Zeitz | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:37

ist ein Konstrukt, mit dem man sich prima davor bewahren kann, sich ernsthaft mit dessen
Argumenten auseinanderzusetzen. Wer sich die Mühe macht, die Berufsabschlüsse der Führungsriege der Partei "Die Grünen" mit denen der AfD zu vergleichen kommt nicht zu dem Ergebnis, dass sich hier Bildungsferne in den Bundestag einnisten würden. Zum Bashing gegen Bildungsferne darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Bildungschancen in Deutschland leider wesentlich vom Bildungsstand und dem Geldbeutel der Eltern bestimmt werden. Jeder, der das Glück hatte, in der richtigen Wiege gelegen zu haben, sollte froh darüber sein und andere nicht in den
Schmutz ziehen.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:38

Die „Abgehängten“ werden von den „weltoffenen Eliten“ mitleidig als Bildungsverlierer betrachtet. Dass dazu auch viele ältere Akademiker (ab 40) gehören, stört niemanden, der sich gerade auf der Gewinnerseite wähnt. Leicht kann man niedriges Bildungsniveau mit konservativen Einstellungen verbinden. Was wird jedoch aus der „weltoffenen Jugend“ wenn ihre Uni-Abschlüsse bereits einige Jahre her sind? Wenn sie aufgrund der beruflichen Tätigkeit keine Zeit für Weiterbildung hatten? Werden sie dann vielleicht auch zu Verlierern und Abgehängten?
Ist das Bild der „Abgehängten“ in der Öffentlichkeit wirklich richtig? Waren es nicht die Umstände der Einheit, die im Osten ganze Industrien zerstörten und so viele Menschen zu Verlierern stempelten?

Peter Wagner | Mi., 11. Oktober 2017 - 14:55

Wer sich vom links-grünen politischen Mainstream, der in der Schule beginnt, in der Politik und den Medien noch lange nicht endet, manipulieren lässt, ist vielleicht gebildet, aber ganz sicher nicht intelligent! Warum? Weil er nicht in der Lage ist eigenständig Probleme zu Ende zu Denken und ständig Gehirnprothesen braucht. Weil er zu den hochmoralischen gebildeten gehören möchte. Das ist ja auch wesentlich bequemer!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen. George Orwell

Georg Czerwinski | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:45

Antwort auf von Peter Wagner

Wenn einige Bürger hier ihre Interessen vertreten und für eine Stabilisierung der Gesellschaft eintreten wollen, werden sie als rechtspopulistische Dumpfbacken verachtet. Gleichzeitig lassen sich die Moralaposteln in der eigenen "Community" als Held für die Verachtung feiern. Australien, Kanada und USA tut genau das, die Politik einer kontrollierten Einwanderung und sucht sich Menschen gezielt aus – als langjährige Einwanderungsländer. Trotzdem bleiben und sind gerade diese Länder und ihre Bewohner die bevorzugten coolen Reiseländer bei den jungen Moralaposteln.

Hubert Sieweke | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:21

Frau Roth, herrjeh, die ist gewählt als Vize-Präsidentin des Deutschen Bundestag, steht hinter einem Banner mit der Aufschrift: Deutschland, Du dreckiges Stück Sch.......!
Wenn ich dann an Dumme, Zurückgebliebene und bildungsferne Mitbürger denke, fallen mir in erster Linie die Initiatoren dieses Spruchs ein, zweitens die Bildungsferne dieser Claudia Roth, die nachweislich keine Abschlüsse vorweisen geschweige denn einen Beruf ergriffen hatte, sondern auch wenig dazulernte. Sonst wäre ihr sicherlich die Tragweite und Dummheit aufgefallen... Ich denke, links ist weit gefährlicher, zumindest was Sachbeschädigungen und Körperverletzungen angeht !!!

Josef Garnweitner | Do., 12. Oktober 2017 - 15:36

Antwort auf von Hubert Sieweke

schauen Sie sich mal die Lebensläufe unserer Politiker an. Gut 25 % der Abgeordneten haben keinen Beruf. Sind Studienabbrecher. Nicht selten 3o Semester ohne Abschluß und diese Leute sind in den Parteien in Spitzenpositionen. Paradebeispiele Joschka Fischer, Göring-Eckhardt, Andrea Nahles und viele mehr.

Vielleicht wäre vieles besser, wenn man die Personen direkt wählen könnte, aber das wollen die Parteien wiederum nicht. Und nur die Parteien könnten das Wahlrecht ändern. Es läuft immer wieder darauf hinaus: Der Souverän hat zu wenig zu bestimmen.

Ralf Altmeister | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:35

Sehr geehrter Herr Thiele,
Die Verhaltensweisen der sogenannten Antifaschisten entsprechen den Doktrin des Kommunismus. Diese gehen davon aus, dass der Kommunismus, als überlegene Gesellschaftsordnung, den Kapitalismus in einem evolutionären und revolutionären Prozeß ablösen wird. Jeder, der sich dieser Erkenntnis verweigert und den Glauben daran ablehnt, ist per se ein Ketzer, der isoliert oder physisch ausgeschaltet gehört. Die Praxis aus der Vergangenheit ist bekannt.
Unter den gegenwärtigen Verhältnissen muß man sich als linkslastige Elite (leider) zunächst damit begnügen, den Gegner zum lästigen, modernisierungsfeindlichen Wicht zu degradieren, der sich gefälligst dem neuen moralischen Ansprüchen einer weltkollektivistischen Ideologie zu unterwerfen hat. Sollte er dies nicht tun wird man nachhelfen. Der Inhalt des Werkzeugkastens hierfür ist im Osten bekannt.

Hans-Hasso Stamer | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:40

...der die ganze Bigotterie zeigt: Es geht nicht um politische Auseinandersetzung, und schon gar nicht um Debattenkultur, es geht nur um die Deutungshoheit und die intellektuelle Hegemonie in der Gesellschaft. Solcherart Polemik ist auch immer nur eine Wohlfühlaktion für die eigenen Anhänger, das dürfte auch den Verbohrtesten auf beiden Seiten klar sein. Die linke Verbohrtheit ist allerdings auffälliger, da mehrheitsfähig.

Das jetzt wieder aufgeflammte Ost-Bashing hat seine Wurzeln aber nicht im Erfolg der AfD. Es begann mit der Szene, als Otto Schily einem Journalisten auf die Frage, warum denn der Osten im März 1990 die „Allianz für Deutschland“ gewählt habe, wortlos eine Banane aus der Tasche holte.

Es geht auch nicht so sehr um Bildungsferne und die billige Überheblichkeit der vermeintlich besser Gebildeten:

Die DDR war proletarisch geprägt, im Westen ist das bürgerliche Element vorherrschend. Das erklärt es: Hier prallen zwei Kulturen aufeinander - immer noch.

Walter Gräbeldinger | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:51

Ich staune, Herr Thiele. Sie werden mir immer ähnlicher. Das dehnen wir nach allen Seiten und Themen aus, okay ? Nach unserer einfachen Demokraten-Formel: Einheit bei extremster Aufrechterhaltung aller Einmaligkeit und Verschiedenheit = Geburtsstätte aller Genialität + Hochkreativität + Liebe + optimalen und unfaßbaren Fortschritts (und was Ihnen Vieles noch einfällt, Herr Thiele, ).
Die dänliche Frage nach Sicherheit stellt sich uns dabei nie, mir nicht, und Ihnen auch nicht, Herr Thiele, klar! Wir sind uns unsrer selbst sicher!
Und die Eigenschaft absoluter Furchtlosigkeit nehme ich auf meine eigene Kappe! Denn man braucht sie, wenn man bei jeder Neugründung etwa einer Partei, rechts, links oder sonstwas nicht gleich vor Angst in die Hose macht und unsere guten Richter um Hilfe ruft, sie möchten doch bitte in den Boden stampfen, was die dumme Natur oder die noch dümmere göttliche Intelligenz gerade wieder einmal hervorgebracht hat, um unser Bewußtsein zu erweitern.

wolfgang Spremberg | Mi., 11. Oktober 2017 - 15:54

wurden die abgehängten, doofen, bildungsfernen nicht vor der "Flüchtlingskrise" sozialbenachteiligt genannt ? Ob jemand gebildet oder ungebildet ist hängt doch immer noch vom Einkommen der Eltern ab ? War doch linker Standardspruch. Jetzt nicht mehr ? Was hat sich geändert ? Die "Schutzbefohlenen" ?
Und.....stolz ein Patriot zu sein ist doof ? Darf man auf seine Familie stolz sein ? Seine Eltern ? Kinder ?
Seinen Verein ? Oder darf man nur noch auf sich selbst stolz sein ? Stolz weil man besser, klüger, gebildeter ist ? Oder wachsen Dummheit und Stolz aus einem Holz ?

Siegfried Sumser | Mi., 11. Oktober 2017 - 16:05

Diesen "Bildungsfernen" hat das harte Leben wohl Realitätsnähe und letztlich doch politisch wirksame Bedeutung beschert. Wenn man es mit dem Begriff Demokratie ernst meint, was wollen wir mehr, wenn diese "Ungebildeten" Selbstbewußtsein zeigen und sich nicht von den Privilegierten unterbuttern lassen.

Susanne Dorn | Mi., 11. Oktober 2017 - 16:14

ist das ideale Volk für die selbsternannte Elite. Biegbar, unbedarft, kritiklos, politisch nicht sehr interessiert, unterwürfig, mainstream-orientiert = Herdentier! Daher genieße ich den CICERO und diese Kommentatoren-Community! Danke an Sie alle. Sie bereichern meinen Tag!

Benjamin Beldea | Mi., 11. Oktober 2017 - 16:42

Herr Thiele, Sie haben einen brillanten Artikel geschrieben!
Was ich ergänzen möchte:
1. Die Basher, die sich als Elite sehen, sind - sorry, ihr Träumer - keine echten Eliten, nicht wirklich gebildet, denn der Kultivierte hält die Mitte und hat echtes Mitleid mit jedem dem menschlichen Ideal noch nicht bewußten Mitmenschen. Zudem sind sie tatsächlich unglaublich ungebildet - keine Ahnung von Philosophie, Geschichte, Psycho-/Soziologie und Ökonomie - denn sonst würden sie nicht Hirngespinsten einer kunterbunten, globalen "offenen Gesellschaft" folgen, sondern wüßten, wie der Mensch wirklich tickt.
2. Sie bashen den ostdeutschen Ronny. Ihnen fällt nicht ein, dass Ronny mittlerweile näher an der Wirklichkeit sein könnte, als sie, die kosmopolitischen Fantasialandbewohner. Er bringt die Erfahrung, selbst oder über die Eltern, der Herrschaft und des Sturzes eines totalitären Regimes, der DDR, mit. Außerdem ist er/sie nicht selten Handwerker/in und näher am Markt dran, als die Träumer.

Martin Trafford | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:00

Offenbar scheinen sich viel zu viele viel zu schnell für gebildet zu halten. Wenn man von Bildung im Zeitungssinne ausgeht, dann hat die Linke natürlich einen Vorteil, weil die größten Zeitungen (FAS, Spiegel, Süddeutsche, Zeit etc.) alle links sind. Das hat man sich aber auch selbst zuzuschreiben, schließlich haben Nichtlinke offenbar irgendwann keine Zeitungen mehr gekauft, schließlich sind Deutsche Zeitung/Christ und Welt, E.Sonntagsblatt, RMerkur alle pleite gegangen. Das in den heutigen Zeitungen meist nur realitätsfernes Geschwafel steht, ist allerdings auch klar. Aber immer noch besser als BILD und Glotze. Oder nur noch Bücher kaufen und ab und zu die JF.

Oder wie kommt es, dass die linken Blättlein wie Zeit, Spiegel und Süddeutsche über rasant sinkende Auflagen klagen? Oder liegt es eventuell auch daran, dass deren schwindende Auflagenhöhe von einem ebensolchen Verfall der journalistischen Qualität begleitet wird?

Übrigens scheint die "Welt" putzmunter zu sein. Nur mal ein kleiner Tipp - googeln Sie einfach mal. Und darüberhinaus gibt es für die Nichtlinken eine ganze Reihe von sehr guten Zeitungen online und/oder auch im Ausland. Sogar deutschsprachig (weil die Nichtlinken ja wohl bildungsfern und des Englischen nicht mächtig sind, gell).

Peter Krämer | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:09

Dieses Milieu ist nur von der Bildungsferne des Prekariats angewidert, solange es sich um Menschen handelt, die schon länger hier leben.
Dumm sind diese auch erst, seit sie nicht mehr PDS oder deren Nachfolger wählen.
Man überseiht dabei natürlich, das die allermeisten der in den letzten Jahren zu uns gekommenen Migranten und auch die, die noch gerne einwandern möchten, über noch erheblich weniger Bildung verfügen.
Diese pauschal zu "Schutzsuchenden" erklärten möchte man am liebsten alle ins Land holen und in den Arm nehmen.

Elke Halefeldt | Mi., 11. Oktober 2017 - 19:27

Antwort auf von Peter Krämer

Es ist schon immer ein beliebtes Mittel der psychologischen Selbsterhöhung gewesen, sich über andere zu stellen. Eine Erkenntnis hier im Kommentarbereich ist aber interessant und bedenkenswert: Nicht alle s. g. Bildungsfernen erfahren Ablehnung, es wird da durchaus differenziert ...

In der Tat muss man „Bildung“ definieren. Im politischen Diskurs geht es ja vor allem um Kenntnisse der Politik/Geschichte und die Anwendung demokratischer Prinzipien – na ja, manchmal auch nur gesunden Menschenverstand und „Anstand“. (Man darf des Öfteren bezweifeln, ob diejenigen, die andere „Nazis“ nennen, wirklich wissen, mit wem und mit was sie vergleichen.) Jedenfalls: Wer mit Plakaten wie „Wer sonst nichts hat zum Stolzsein, hat immer noch Patriotismus“ herumläuft, offenbart vor allem, dass er Patriotismus und Nationalismus nicht auseinanderhalten kann.

P.S. Danke, Herr Thiele

Christa Wallau | Do., 12. Oktober 2017 - 10:46

Antwort auf von Peter Krämer

Ihr guter Kommentar trifft einen Kern der Sache, Herr Krämer:

Migranten, welche zu großen Teilen nicht einmal über eine grundlegende
Schulausbildung verfügen (von Bildung in unserem Sinne ganz zu schweigen), werden - undifferenziert - als wertvolle Menschen akzeptiert und geachtet,
während weniger Gebildete Bio-Deutsche genüßlich v e r achtet und ob ihrer mitunter mangelhaften sprachlichen Ausdrucksfähigkeit "Pack" genannt werden
dürfen.
S O sieht die schizophrene "Haltung" der links-grün-gestrickten, halbgebildeten deutschen Gutmenschen aus, die sich als Wächter höchster moralischer Ansprüche fühlen und nichts anderes sind als hochnäsige Schwachköpfe. Ihren Mitbürgern mit konträren Ansichten verweigern sie den Mindestanstand.

"Vorbilder" (!) wie der noch im Amt befindliche Justizminister Heiko Maas und der
frühere Bundespräsident Gauck machen es den "Hell-Deutschen" ja auch besonders leicht, ihre ungerechte u. jeder Logik widersprechende Haltung weiter zu pflegen.

Rose Hundal | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:19

Herr Thiele: “das ist kaum besser als der rechte Hass“ …
- muss man HASS jetzt nach rechter oder linker Quelle qualifizieren, und gibt es guten und nicht so guten Hass?
Hass ist und bleibt Hass.
Das Unwesen, dass er offensichtlich in diesen „SOZIALEN NETZWERKEN“ treibt, ist ein Bild unserer verkommen politischen Kultur, mit ihren Rahmenbedingungen, die offensichlich einen guten Nährboden bilden. Hetzkampagnen sind plötzlich hoffähig, wenn es um die AFD und ihre Wählerschaft geht, man kann im Bundestag nicht neben MdB's der AFD sitzen, die Opposition kriegt in die Fresse etc.
Bildung ohne Herzensbildung erachte ich als ziemlich wertlos, unabhängig von Stand oder erworbener Intellektualität. Ich habe in meinem Leben oft vor sog. "Bildungsfernen" den Hut gezogen aber selten vor - ach so "Gebildeten".

Volker Krull | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:22

Ich glaube, es wird sich langsam alles politisch ändern. Die Linken schreien immer laut, wenn sie ihre Macht verlieren. Das Links sein muss bezahlt werden, die Leistungsträger lassen sich aber nicht mehr weiter melken. USA mit Trump und der Brexit (City of London: Weltgeldzentrum) zeigen klare Kante gegen alte linke Politik.
Leistungsträger sind gebildet, bei linken Politikern braucht man hingegen nur kurz den Lebenslauf zu bewerten. Leider brauchen Politiker keinen Bildungsnachweis. Der EU geht langsam die Kohle aus und der deutsche Michel hat keinen Bock mehr für alle zu zahlen. Linke Schulabgänger lernen mit der Zeit: Ohne Geld ist nix los, dann werden die sich freiwillig von der Einstellung ändern.
Geld regiert die Welt, Linke haben noch nie lange beim regieren politisch überlebt.
Für Linke waren erfolgreiche Leistungsträger schon immer dumm, sie haben halt keine anderen Argumente.

Linda Solvey | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:25

Diese Spaltung hält weiter an und die Menschen verstehen nicht, was im Land passiert.
Das Schönste ist, daß die Kirchen machen mit linksgrünen mit, trotz der Schließung von 500 Kirchen in D., aber auf die Idee sind sie nicht gekommen, wie jetzt am Wochenende in Polen,
daß Hunderttausenden haben Rosenkranz fürs Volk, Heimat und gegen Islamisierung gebetet!
Und wenn Kirchenoberen noch mehr Zuwanderung
verlangen, statt in Aleppo z.B. für die Christen persönlich was tun, dann haben sie die Zeit verschlafen, aufzuwachen.....

Dennis Staudmann | Mi., 11. Oktober 2017 - 17:46

linker Politik erleben wir gerade in Berlin. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), fordert die Abschiebung von Obdachlosen, die aus Osteuropa und teilweise sogar aus osteuropäischen EU-Staaten kommen. Er macht diese Leute für jedes und alles verantwortlich und hält sie für die Ursache der steigenden Kriminalität im Berliner Tiergarten. Jeder, der sich dort aufhält, wird allerdings feststellen, dass dafür eindeutig eher arabische Asylbewerber verantwortlich sind, die trotz staatlicher Versorgung Passanten belästigen und für Überfälle verantwortlich sind. Das interessiert den Herrn Bürgermeister allerdings nicht. Osteuropa ist wie Ostdeutschland schliesslich eine Brutstätte des Neofaschismus und des Rassismus. Es fällt ihm nicht einmal auf, wie rassistisch er sich selbst äussert und verhält. Als "Linker" kann man eben offenbar rassistisch und, wenn man an Israel denkt, auch Antisemit sein. Es muss bloss gegen die "Richtigen" gehen.

Rolf Pohl | Mi., 11. Oktober 2017 - 18:06

... steht den beiden putzigen Damen da oben.

Es stellt sich mir an der Stelle allerdings folgende Frage: Haben die zwei mit dem guten Gewissen, incl. lieblich, verklärtem Lächeln, eigentlich eine Ahnung davon, dass es aktuell nicht mehr möglich ist einem bereits seit über 72 oder einem seit 61 Jahren toten Leader zu followen?
Schlicht nicht zu erkennen welchen Jung-Führer sie sich abbildeten. Es könnte sich sowohl gut um den jungen Massenmörder Adolf-Nazi oder den frühen Priesterschüler und späteren Wenschenschlächter J.W. Dschugaschwili handeln. Wer weiß, was die zwei wissen oder worauf sie stolz sind?
Sollte dies etwa der zwar putzige doch inhaltslose Einzeiler auf gelben Hinteregrund bewirkt haben?

Was bleibt? Gewissen ist gut, Wissen ist besser! ;-)

Achim Scharelmann | Mi., 11. Oktober 2017 - 18:28

Engagiere mich seit 3 Jahren für die Alternativen mit eigenem Geld und eigenem Engagement. Im persönlichen Häuserkampf mußte ich leider feststellen, daß die Bildungsferne bei den Anhängern der beiden großen Parteien weit mehr verbreitet ist, als dies bei den relativ belesenen und gut informierten AFD-Wählern der Fall ist. Es ist deshalb eine große Lüge, natürlich gezielt eingesetzt, um den politischen Gegner von konservativer Seite zu diskreditieren indem man aus Patrioten einfach Nazis macht und ein Großteil der Bevölkerung mit einfachen Gehirnstrukturen diesem Unsinn Glauben schenkt. Schön ist es aber, daß auch hier die Demoskopie der AFD weiterhilft, denn die Alten ohne Vernetzung sterben aus und die Jungen rücken nach, aber weit belesener als ihre Vorfahren und das ist ein Plus für all jene Parteien, die mit neuem Schwung und Elan die Gesellschaft verändern wollen und aus diesem angestaubten Image heraus neue Wege beschreiten, zum Wohle der Bürger.

Werner Schick | Mi., 11. Oktober 2017 - 19:04

Ein wirklich gebildeter Mensch würde niemals auf einen weniger gebildeten herabblicken und schon garnicht mit einer diffamierenden Bezeichnung wie "bildungsfern" herabwürdigen. So etwas erlauben sich nur Ungebildete.

Dr. Klaus Rocholl | Mi., 11. Oktober 2017 - 19:18

Es war schon immer Kennzeichen der real existierenden linken Bildungsferne, (eigene) Borniertheit, Indoktrinierung, und ideologische Vernagelung mit „Gebildet-sein“ zu verwechseln!

Winfried Jäger | Mi., 11. Oktober 2017 - 19:25

Die Gebildeten Nicht-Linken geben den Bildungsfernen und den wirklich liberalen und nachdenklichen Gebildeteten im Bundestag eine Stimme. Das muß man begrüßen. Endlich hat sich das Proletariat wieder mit der Intelligenz vereint. Der Rest ist öffentlicher Dienst mit Vollversorgung und arroganter Halbbildung.

robert renk | Mi., 11. Oktober 2017 - 19:46

Ja unsere Unterschicht, die Proleten können mitunter recht unappetitlich rüberkommen.
Aber wer züchtet diese Leute denn heran?
Unser Bildungssystem produziert unzählige beinahe Analphabeten. Ein eiskaltes Wirtschaftssystem, wo die Abgehängten keinen Fuß mehr auf den Boden bringen und ein verdummendes Fernsehprogramm besorgt den Rest. Und nicht wenige von den Prolls richtet es sich in dieser Chose gemütlich ein und zeigen wenig Interesse an einer Veränderung.
Die linken Gutmenschen ekeln sich vor dieser Spezies, vor allem wenn die Leute noch eine gewisse Rechtslastigkeit an den Tag legen.
Das "Pack" ist aber nun mal eine feste Größe im Land und mit Distanz und Nazi-Keule nicht aus der Welt zu schaffen !

Michael Siedler | Mi., 11. Oktober 2017 - 20:41

in den Augen der Jugend bzw. Studenten der brotlosen Künste wie im Beitrag beschrieben, kann offenbar nicht sein, was deren Meinung nach nicht sein darf.
Vor wenigen Jahren hat man über die AfD gar nicht berichtet, wenn ihr euch erinnert. Als die AfD an Bekanntheit dennoch gewann, machte man sich über sie lustig. - hat auch nicht funktioniert, auch nicht mit hilfe der öffentlich rechtlich finanzierten "ZDF Heute Show" - und dergleichen "Qualtiäts-Formate" mehr..
Wie meinte einst Mahatma Gandhi: " „ZUERST IGNORIEREN SIE DICH, DANN LACHEN SIE ÜBER DICH, DANN BEKÄMPFEN SIE DICH UND DANN GEWINNST DU.“Das ist erstens schon ca. 100 Jahre her, zweitens immer noch aktuell, und folgt drittens immer noch genau der gleichen Reihenfolge. Ich finde das verblüffend.
Auf welcher der Stufen zum Kleinhalten des Unerwünschten wir uns hier befinden, darf jeder selbst entscheiden.

dr. kira mandini | Mi., 11. Oktober 2017 - 21:46

Logisch ist es dann aber nicht, wenn man bildungsferne Kreise so verachtet, millionenweise Analphabeten aus rückständigen Ländern zu importieren.

Brigitte Hesse | Do., 12. Oktober 2017 - 07:03

Diese Menschen, die man auf dem Foto sieht, sind ganz sicher junge Menschen gutem Elternhaus, gut versorgt, Schüler oder Studenten, die nicht wissen, was ein 8-Stunden Arbeitstag ist. Sie blicken voll Verachtung herab auf unsere Arbeiter und Handwerker, die eine Gesellschaft unbedingt braucht. Sie blicken herab auf Menschen, mit denen das Schicksal es nicht gut gemeint hat. Solange die Menschheit besteht gab es Menschen, die einfache Arbeiten verrichten und noch niemals wurde auf diese so herabgeschaut, und das öffentlich! wie heute.
Seltsamerweise blicken diese links-grünen jungen Menschen nicht herab auf die vielen Ungebildeten unter den zugewanderten Menschen. Auch ihnen hat das Schicksal Bildung verwehrt. Hier wird Verständnis gezeigt, für die eigenen Landsleute nicht. Aber warten wir einfach ein paar Jahrzehnte ab. Was wird dann sein?
Ich kann diesen Hochmut niemals haben, ich habe 40 Jahre als Krankenschwester gearbeitet und zu viel erlebt. Für mich war ein Mensch ein Mensch.

Christian Dörr | Do., 12. Oktober 2017 - 07:24

Sehr, sehr guter Beitrag, der die linke Arroganz gegenüber Andersdenkenden desavouiert. Dümmlich ist nämlich die Vorurteilswelt, in der sich die linke Bourgeoisie bewegt. So wird in St. Pauli bekennenden HSV-Fans der Eintritt in Musikkneipen verwehrt. HSV-Fans seien ja alles Nazis. So einfach ist die linke Schwarz-Weiß-Welt.

helmut armbruster | Do., 12. Oktober 2017 - 07:38

auch Intelligenz ist kein Garant für fehlerfreie Erkenntnis und richtiges Handeln, ebenso wenig akademische Titel.
Ich kenne Dutzende mit Rang und Titel und bin immer wieder erstaunt wie naiv sie sind, wie klein und eng ihr Horizont ist und wie wenig ihnen klar ist wohin ihr grillenhaftes Weltbild uns führen würde, würde man es konsequent zu Ende denken.
All diesen Leuten fehlt, was die Engländer so treffend "commun sense" nennen.

Romuald Veselic | Do., 12. Oktober 2017 - 07:51

des politischen Gegners: seine Bildungsferne.

Dann ist diese Bildungsferne in den Ländern/Staaten östlich von Deutschland ein Massenphänomen. Obwohl dort der Name Ronny nur als Koseform von Ronald verwendet wird, wobei Ronald zu den selteneren Namen zugeordnet wird.
In Tschechien heißen sehr viele Jiri, Hynek, Tobias, Marek, Daniel, Jan, usw...

In diesen Ländern/Staaten östlich v. Deutschland, würden Leute, die sich anmaßen andere zu belehren, was richtig und falsch ist, mindestens eine aufs Maul kriegen.
Die Czechs sind keine Angsthasen. Und die Deutschen, sind für sie kein Maßstab für moralische Parameter.

Auf den zweiten würde ich anmerken wollen, dass Ronald im Deutschen kein gebräuchlicher Name ist.
Laut Wiki soll er altnordischer Herkunft sein und klingt mir eben auch geläufiger im Englischen oder Amerikanischen, Ronals Reagan...
Unbedingt zu erwähnen, Ronald O`Sullivan, the one and only, genannt Ronnie O`Sullivan.
Könnte also hinter der Namensgebung nicht doch eher Ronaldo stehen?
Während die von Ihnen genannten Kosenamen im Tschechischen dort die von geläufige Namen darstellen?
Und war nicht eine Zeitlang die englische Namensgebung im Osten in, was mich auch irritierte, vor allem in der Kombination mit den Nachnamen?
Aber darüber zu lachen ist sicher nicht in Ordnung.
Wir haben viele Vornamen hebräischen Ursprungs und es wird sicher auch mit arabischen Namen möglich sein, wenn ihre Träger z.B. kulturell wegweisend sind.
Ich hätte gedacht, dass Denis und Deniz verwandt sind.
Wiki sagt, Dennis kommt von Dionysos, Deniz bedeutet Meer.
Aber beides steht für Fruchtbarkeit?

Sven Bergmann | Do., 12. Oktober 2017 - 07:55

Die Erfahrung zeigt, dass mit den selbstgerechten Moralwächtern nicht zu diskutieren ist. Jedes mal, wenn man einen hysterischen Nazikeulenschwinger überzeugt hat, gebildeter Humanist zu sein und trotzdem eine abweichende Meinung haben zu dürfen, kommt der nächste Depp laut kreischend um die Ecke.

Nichts hat mich mehr von der Notwendigkeit eines wenn auch oft häßlichen Korrektives namens AfD überzeugt als diese Leute.

Die AfDist eben leider notwendig. Zu viele Konservative waren zu fett, faul und feige um sich dort trotz der Hetze von links zu engagieren.
Die Resultate sind offensichtlich.

Thomas Radl | Do., 12. Oktober 2017 - 08:24

Es ist schon witzig, dass ausgerechnet diejenigen anderen "Bildungsferne" vorwerfen, die selber mit alter Volksweisheit nichts mehr anfangen können, die auf eine lange Erfahrung zurückgreift und deshalb einen tiefen Wahrheitskern enthält, wie z.B. der Spruch: "Gut gemeint ist oft schlecht gemacht"! Genau vor diesem Hintergrund ist das Gutmenschentum im Lande zu verstehen: Die FÜHLEN sich nicht bildungsfern und DAS macht sie dann zu den besseren Menschen, was es erlaubt, Andere zurückzusetzen. Problematisch ist halt, dass diese Attitüde auch unter vielen Politikern, die die Richtung im Land vorgeben, vorherrscht (das erkennt man dann an den liebevollen Wählerbezeichnungen wie "Pack", "Dunkeldeutschland" u.v.a.m.).
Deutschland, ehemals "Land der Dichter und Denker" wird heute von Arroganz und Dummheit beherrscht!
Man kann nur wünschen, dass die "Professoren" in der AfD sich endlich gegen die Dumpfbacken durchsetzen, diese unsäglichen Querelen enden und wieder Vernunft das Land regiert!

Susanne antalic | Do., 12. Oktober 2017 - 09:08

Die Bildungsfernen lassen sich leichter manipuliern, sie informieren sich nicht in alternativen Medien oder in fremdsprachlichen Medien, die lassen sich von gesteuerten ÖR und Zeitungen, die ebenfalls nur eine Meinung vertreten beeinflussen. Also wer ist hier Bildungsfern? Es ist nur ein Versuch, die, die eigene und andere Meinung vertreten, zu diskretidieren.

Markus Gerle | Do., 12. Oktober 2017 - 09:30

Zunächst einmal vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag. Ich möchte aber noch zusätzliche Beobachtungen hinzufügen: Die mir in meinem Umfeld bekannten AfD-Anhänger sind alles Akademiker und Spitzensteuersatzzahler. Folglich kann die Grundannahme, dass man nur für die AfD ist, wenn man nicht so viel Zeit in Bildungsinstitutionen verbracht hat (es gibt auch sehr gebildete Leute, die nicht studiert haben), klar als falsch benannt werden.
Die geradezu linksfaschistoide Arroganz sog. Intellektueller ist aber kein neues Phänomen. Das gab es schon vor der Flüchtlingskrise. Diese Arroganz beobachtete ich jedoch immer nur bei vermeintlich Gebildeten, die in irgendeiner Form vom Steuerzahler alimentiert werden (ganz schlimm: Lehrer). Bei gebildeten Leuten in der Privatwirtschaft, deren Kunden und Mitarbeiter nicht unbedingt einen Studienabschluss haben, beobachte ich diese linksfaschistoide Denke i. allg. nicht. Was kann man daraus schließen?

Michael Bahr | Do., 12. Oktober 2017 - 09:40

Die linksliberalen Buntheitsideologen und all ihre Nachahmer und Nachplapperer als eine Art gebildeter Elite zu bezeichnen, halte ich für reichlich überhöhend. Schon einen Gutteil der heutigen Abiturienten und Studenten (von denen sich sicher viele genau diesem "bunt-gebildeten" Milieu zurechnen) kann man kaum ernstlich als gebildet bezeichnen. In dieser Schicht und ihren Selbstzuschreibungen steckt viel Arroganz und damit verbunden das Gefühl ein besserer Mensch zu sein. Letztlich läuft mit dem, was der Autor beschreibt, ein uraltes Gesellschaftsspiel ab: es ist das Spiel der Distinktion. Man will sich abgrenzen nach unten. Die, die "unten" sind, werden heute nicht mehr so sehr über klassische "Bonzen-Statussymbole" (mein Haus, mein Boot, mein Auto) auf Distanz gehalten, sondern über die Zugehörigkeit zu einer linken Gefühlswelt, deren Sprach- und Denkcodes man verinnerlichen muss, wenn man "dazu gehören" will. Aber Bildung? Echtes Wissen? Nein, das ist nicht deren Heimat.

Steffen Herrmann | Do., 12. Oktober 2017 - 09:51

Da sieht man wieder, dass soziale Netzwerke und Kommentarfunktionen nur Verstärker der ohnehin schon vorhandenen Meinungen sind, sogenannte „Extremismus-Maschinen“. Während ich den Artikel gut finde, weil er zum differenzierten Nachdenken anregt, wird in 99% der Kommentare nur ein undifferenziertes Linken-Bashing betrieben. Ich zweifle am generellen Sinn von Kommentarfunktionen.

Was bitte ist denn an ihrem Kommentar gut?
Absolut sinnfrei! Oder schließen sie ihren Kommentar bei ihrer Bewertung mit ein?

Was, Herr Herrman, erwarten Sie denn? Ich denke, die Kommentatoren, besonders hier, haben sich schon hinreichend auseinandergesetzt, und das, was Sie hier lesen, ist die Essenz davon. Bei Kommentaren der Linken ist auch nirgend etwas von Einsicht oder auch nur Nachdenken zu lesen; es bleibt also jeder lieber dort, wo er sich unter Seinesgleichen wähnt. Aber vermutlich wollen Sie Ihre Kritik allgemein verstanden wissen; dann aber bitte für alle.

Was ist den so schlecht an der Kommentarfunktion? Das ist immer noch besser als die Leute mit der Meinung seiner Mitleser im Dunkeln tappen zu lassen.
Ich bevorzuge Medien wie Cicero, die Kommentare zulassen und nicht eine Schweigespirale aufrechterhalten wollen. Man stelle sich vor, in einem Artikel wird behauptet der Regen fällt von unten nach oben. Der Einzelne, der aber nach einen Blick aus dem Fenster den Regen von oben nach unten fallen zu sehen glaubt, hält das nach dem Lesen des Artikels für eine Sinnestäuschung. Die Kommentarfunktion fördert doch die Aufklärung.

darunter zu verstehen ist) und urteilen über die Anderen, die anderen Ansichten haben als Sie. Sie haben dennoch die Option, ein Portal der Gleichgesinnten auf die Beine zu stellen, um Ihren Bedürfnissen nachzukommen/nachzugehen.
Wünsche Ihnen einen kommentarlosen Nachmittag.

Maria-Anna Bergh | Do., 12. Oktober 2017 - 10:16

Es gibt viele bodenständige, aufrichtige Menschen, die nah an der Wirklichkeit sind und ein sehr feines Gespür für Recht und Unrecht haben. Gerade sie verstehen die politische Lage in Deutschland nicht mehr. Ob sie nun gebildet, im Sinne von einem akademischen Abschluss sind, oder nicht spielt keine Rolle.

Werner Peters | Do., 12. Oktober 2017 - 10:20

".... kaum von Rassismus unterscheidet." Nein, das ist Rassismus pur.

Rolf Pohl | Do., 12. Oktober 2017 - 15:00

Antwort auf von Werner Peters

Na na Herr Peters, gehts eventuell auch ohne von anderen abzuschreiben?

Das da oben ist doch nicht rassistisch, es ist schlicht blöd und lächerlich zugleich. Deshalb lächeln die zwei Damen ja auch so neckisch. ;-)

Klaus Dittrich | Do., 12. Oktober 2017 - 10:24

Sehr guter Artikel!
Zeigt mal wieder auf, dass Deutschland - früher: Land der Dichter und Denker - heute ein denkfaules, dafür ideologieverseuchtes Land ist.

Heidemarie Heim | Do., 12. Oktober 2017 - 11:25

Sehr gut beschrieben von Autor Thiele. Und wahrscheinlich auch sehr mutig vor Hamburger
Hintergrund und der nun einsetzenden f-b-Entfreundungswelle;). Ich kann ihm nur gratulieren
für seinen "unverstellten" Blick auf diese sehr unguten Entwicklungen und Disbalancen innerhalb unserer Gesellschaft! Bleiben Sie,wie auch Ihre
KollegenInnen vom Cicero weiter dergestalt am journalistischen Ball ! MfG H.Heim

Achim Scharelmann | Do., 12. Oktober 2017 - 13:33

Als ehemaliger Manager und späterer Unternehmer konnte ich keine großen Unterschiede zwischen Akademikern und anderen gut ausgebildeten Mitarbeitern feststellen. Es mag zwar sein, daß vereinzelt bei den Zuerstgenannten ein etwas breiteres Allgemeinwissen vorhanden ist, aber innerhalb betriebswirtschaftlicher Abläufe
keine nennenswerten Unterschiede feststellbar sind. Im Gegenteil, Wissen ist nicht alles, die Kombination zwischen Wissen und Umsetzung in produktionstechnische Verfahren bis hin zur Vermarktung wurden von Praktikern meist weit besser gelöst, während die akademischen Theoretiker mühevoll alle Instanzen durchlaufen mußten bis sie auf der Höhe der Zeit waren um dann mit diesem Wissen ihr Glück woanders zu versuchen. Der Generalist mit dem festen Willen für das Machbare ist der beste Mitarbeiter, dabei kann ein Studium zwar hilfreich sein ist aber nicht allein das Ausschlaggebende und das wird von vielen in der Betrachtung einfach überbewertet und ist nicht immer zielführend

Torsten Knecht | Do., 12. Oktober 2017 - 13:47

Mit der öffentlichen Polarisierung:

gut - böse, dunkel - hell, Rassist - Gutmensch ... kommen wir nicht weiter. Das artet zu einem "Meinungskrieg" aus, der keinen konstruktiven Austausch im Dialog voran bringt.

Nachweislich ging die Polarisierung der Bevölkerung von Gauck, Steinmeyer, Gabriel, Altmeyer ... aus.

Warum?

Sind die zu blöd demokratische Prozesse transparent zu machen und auf die Verwerfungen ihrer antisozialen H4 Politik und der neoliberalen Zuwanderungspolitik hinzuweisen?

Für Gauck liegt das Problem bei der Bevölkerung und nicht bei den Eliten. Na klar!

Mit der Diskreditierung durch welche Vorverurteilung auch immer bringt man nur sein eigenes Weltbild zum Vorschein.

Goethe`s Mephisto sagt zu Faust: "Du gleichst den Geist, den Du begreifst."

Der Bildungsanspruch der Bildungsnahen ist mir egal.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 12. Oktober 2017 - 16:27

Antwort auf von Torsten Knecht

der Welt zu dienen, sich ihr aufzuopfern, eben Christus zu sein?
Christus hat das in der Tat gemacht, Christen sind aber nicht diejenigen, die auch zu Gott werden müssen, sie sind die, die an ihren Gott glauben.
Der Tod am Kreuz, als letzte Auflösung des Opfers, wie es das Judentum evtl. praktiziert, ist nicht das Zugeständnis daran, sondern eben seine Aufhebung.
Dazu passt ein Spruch der Protestanten im Lutherjahr "Du bist frei", obwohl ich jetzt nicht weiss, ob ich ihn richtig auslege.
Frei wohl doch von so etwas wie Erbschuld hin zu einem Gottesbild als Vater.
Der Schuldgedanke hat also schon einmal gar nichts in der Debatte verloren, wenn wir auf der Höhe des Christentums debattieren.
Der Opfergedanke wäre aufgehoben, wenn ich es richtig sehe.
Es bliebe die Zu-wendung/Hilfe.
Für die Menschen, aber doch nicht für einen Bürgerkrieg.
Syrien war ein relativ reiches Land, welches Land in Nahost ist arm?
Der Islam steht in keinem Widerspruch zum Krieg?
Es gilt, Krieg zu ächten

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 12. Oktober 2017 - 14:11

"rechts und gebildet" kann man doch nun eher nicht aufmachen?
Oder täuschen wir uns in dieser Richtung, weil Rechte und Konservative aus Bildung keine Lebenshaltung machen, im Sinne von, ich habe den Olymp erklommen, sondern lernen, um zu arbeiten/Wissen anzuwenden/ihr Leben leben zu können?
Mich hat auf zeit-online ein Kommentar geschockt, in dem die Flüchtlinge begrüßt wurden, weil die, die es hier bislang nicht geschafft hätten, jetzt Platz machen sollten.
Ich hatte selten etwas Asozialeres gelesen.
Der Mensch als Ramsch und Ausschussware und kein Gedanke verschwendet an die Umstände in denen das möglich wurde.
Wenn das links sein soll, wundert es mich nicht, dass es Rechte gibt.
Wenn das konservativ sein sollte, ebensowenig.
Dann hätten wir evtl. eine große Gruppe eher Empörter als "strammer Rechter" und "die Linken" und "die Konservativen" in der Krise?
Das nimmt den Fokus von Merkels von mir sogenannter pol. Unfähigkeit und Scheitern der SPD hin auf pol. Ratlosigkeit.

Rudi Knoth | Sa., 14. Oktober 2017 - 19:55

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Nun da haben wir es wieder. Man verehrt den Flüchtling und verachten den "der es nicht geschafft hat".

Volker Peters | Do., 12. Oktober 2017 - 14:57

Das stimmt zwar alles, allerdings schon seit dem Herbst 2015: Wer gegen die Fluechtlingspolitik der Regierung ist, der ist nicht nur moralisch minderwertig, sondern auch noch feige und dumm (Stichwort "Sorgen der Buerger", die man, auch wenn sie offensichtlich unbegruendet sind, ernst nehmen sollte, so als waere man als Kritiker automatisch geistig minderbemittelt).
Herr Kleber hat ja in seiner Freud'schen Fehlleistung schon klar gemacht, wie das Feindbild definiert ist:
"Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler"
Abgesehen davon ist die Entmenschlichung des Feindes eine Voraussetzung fuer das Toeten, dazu gibt es spannende wissenschaftliche Studien (ich erinnere mich an eine Studie zu den Bezeichnungen, die Amerikaner im 2. Weltkrieg fuer Japaner hatten, finde sie aber nicht mehr im Internet).

Torsten Knecht | Do., 12. Oktober 2017 - 22:07

Antwort auf von Volker Peters

Wenn ich diese Floskel aus dem Munde eines Politiker oder eines Journalisten höre, denke ich mir:

"Ein Eingeständnis, denn erst jetzt habt ihr vor uns ernst zu nehmen. Warum etikettieren die Medien u. Politiker den Willen der Bürger in den Begriff "Sorge" um? Die Bürger sorgen sich nicht um das Problem sondern sprechen ihren Unwillen über die Politik aus. Ihr macht aus Willensbekundungen (Keine Islamisierung ...) der Bürger "Sorgen". So biegt Ihr euch die Welt zurecht, dass sie in euer polares Erklärungsmuster passt und euren Absichten nützt."

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 12. Oktober 2017 - 15:15

gebildet sind sie schon - unsere links-grünen-Rechthaber - (ein-)gebildet!

Hubertus Elster | Do., 12. Oktober 2017 - 16:15

Sehr guter Artikel, ich kann fast alles unterschreiben. Mir geht es genauso wie beinahe allen die hier bereits Stellung genommen haben.
Zusätzlich möchte ich einmal auf die Arroganz und die Überheblichkeit, hin bis zur Unerträglichkeit, hinweisen die die selbstgerechten Linken zur Schau stellen. Woher nehmen diese Leute eigentlich das Recht so über andere Menschen zu urteilen? Dieses "auf Andere herabblicken", sich selbst überhöhend, Fremde als wichtiger einzustufen als eigene Landsleute, ist ganz schwer erträglich. Zum Fremdschämen.
Weil ich es wichtig finde möchte ich auch darauf hinweisen, das in meinem/unserem Umfeld von vielen Selbständigen und Unternehmern im Westen, die meisten AfD gewählt haben, weil sie die DDR-light Politik nicht mehr ertragen können und sie sehen wo das hinführt. Alle gebildet und/oder lebenserfahren, mit beiden Beinen in im Leben stehend. Im Bundestag fehlen solche Leute. Aber wer will das schon machen?

Udo Dreisörner | Fr., 13. Oktober 2017 - 09:18

Antwort auf von Hubertus Elster

Herr Elster. Die links Orientierten und ihr Verhalten sind extrem faschistoid. Ist schon fast Ironie, oder? Wer meint bestimmte Völkergruppen stigmatisieren zu dürfen, hier zum Beispiel die bösen AfD-Ossis, ist nichts besser wie die Faschisten im dritten Reich.
Aber das ist den vernebelten Gehirnen nicht vorgesehen diesen Blick zu haben.

Maria Schneider | Do., 12. Oktober 2017 - 16:19

Ältestes von 6 Kindern aus zerrütteter Familie mit Alkoholismus, Raserei und regelmäßigen Prügelorgien, wobei das Prügelbrett dem Vater überreicht wurde und man dann Zuschauen und Schlange stehen musste, bis man dran war, um über das Knie gelegt zu werden. Das war tatsächlicher Hass und tatsächliche Gewalt.
Gerettet haben mich Nonnen, die Pfadfinder und einzelne Lehreraussagen wie „Gott versucht niemand über seine Kraft“ sowie meine hohe Intelligenz und mein unbedingter Wille, aus der Sch... raus zu kommen.
Gehindert haben mich während des Leistungskurses Deutsch Frau T., die mir wegen meines Prekariatsgeruchs trotz ausgezeichneter Leistung schlechte Noten gab und dadurch bewußt meinen Durchschnitt für Stipendien verdarb. Dies gab sie beim 20-jährigen Klassentreffen zu, denn Eltern müßten in der Lage sein, ihren Kindern das Studium zu finanzieren.

Maria Schneider | Do., 12. Oktober 2017 - 16:23

Gehindert haben mich meine Kommilitoninnen, die mich als Arbeiterkind regelmäßig in das Messer der ungeschriebenen Gesetze und ausgrenzende Stille laufen ließen.
Gehindert hat mich an der Uni Dr. G.-A., die mich bei ihren Sprechstunden extra lange warten ließ und meine Arbeiten unter fadenscheinigen Vorwänden ablehnte. Ebenso Prof. K., die mich bei Prüfungen trotz guter Leistung durchfallen ließ und mir in der Abschlussprüfung trotz sehr guter Leistung eine 2 gab, einfach, weil meine Diplomarbeit eine 2 war.
All diese Menschen kümmern sich rührend um „Flüchtlinge“, da sie keine Bedrohung für ihren Status darstellen. Hier sieht man echte Hetze und echten Hass im Verborgenen. Beide kommen samtweich mit schönen Worten daher. Fehlen der Stallgeruch u. die Insignien der Macht (Perlenkette, Ballett, Klassikwissen), transpirieren statt schwitzen, menstruieren statt bluten, dann werden die silbernen Messer gewetzt. Diese guten, gebildeten Menschen widern mich jeden Tag mehr an.

Romuald Veselic | Do., 12. Oktober 2017 - 20:34

Antwort auf von Maria Schneider

auf den Punkt gebracht. Ich fühle mit Ihnen, Frau Schneider und ich verstehe Sie.
Einige Ihrer Erfahrungen, sind auch meine.

Udo Dreisörner | Fr., 13. Oktober 2017 - 09:11

Antwort auf von Maria Schneider

Als fünftes Kind, 1967 geboren, hat es mir als Kind schon weh getan das meine Eltern als asozial abgestempelt wurden nur aufgrund der Kinderzahl. Glauben sie mir, auch ich habe viele angeblich gebildete in meinem Leben getroffen die glaubten was besseres zu sein. Und diese Leute sitzen dann in einer gewissen Machtposition und lassen es an anderen aus. Und Zuhause gibt's vom Ehemann dann doch was an den Hals. Genau so viele diplomierte Vollpfosten habe ich in meinem Beruf schon kennengelernt die nicht in der Lage waren das sprichwörtliche Loch in den Schnee zu pinkeln. Dieser Typ Mensch ekelt mich auch extrem an

Josef Garnweitner | Fr., 13. Oktober 2017 - 16:13

Antwort auf von Maria Schneider

Frau Schneider, hat mich mehr als nur bedrückt. Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie ein Kind solch eine ungerechte Behandlung übersteht, nicht resigniert und doch noch das erreicht, was es vor hatte.

Ich stamme zwar nicht aus einer privilegierten Familie, aber ich hatte das Glück in Schulen gehen zu dürfen, in denen die Kinder gefördert wurden. Es waren tolle Schulen mit einem phantastischen Lehrkörper, in der Grundschule angefangen. Auch später dann, an die Berufsausbildung habe ich nur gute Erinnerungen. Meine Ausbilder waren eigentlich allesamt eine Klasse für sich. Natürlich nicht alle gleich, aber durch die Bank waren sie gut und bemüht.

Deshalb tut es mir in der Seele weh, solch einen Kommentar zu lesen. Leider wissen viele Erwachsene nicht - auch heute noch nicht - was sie Kinder antun.

Hans Lohm | Do., 12. Oktober 2017 - 16:53

Zu den rotgrün versifften Gutmenschen fällt mir ein passendes Zitat ein-weiss aber nicht mehr von wem es ist:
Den Splitter im Auge des Anderen sieht man immer leichter als den Balken im eigenen Auge.

Das war Jesus, der schon vor 2000 Jahren gegen Pharisäer und das Establishment gekämpft hat :))

Der Balken in den Augen scheint mir bei den schwarz (christlich) -gelb und blauen noch größer zu sein. Denn offensichtlich ist das Maß bei gleichem Sachverhalt sehr unterschiedlich z. Bsp. wären Rot-Grün für das was die CDU/CSU unter Frau Merkel sich schon alles geleistet haben frei in der Luft zerrissen worden (bildlich gesprochen).

wolfgang Spremberg | Do., 12. Oktober 2017 - 17:13

In der EU gibt es ca. 24 Mio. Arbeitslose und unzählige prekär beschäftigte. Ist es links diesen "Armen" mehr Konkurrenz zu schaffen ? "Willy" begründete den Anwerbestopp für Gastarbeiter 1973 mit : " Wir müssen zuerst an unsere eigenen Landsleute denken". War "Willy" rechts ?
Ist ein globaler Arbeitsmarkt durch unbegrenzte (ohne Obergrenze) Zuwanderung mit Lohn und Sozialdumping links ? Oder rechts ?
Wenn "Flüchtlingskinder" schlecht vorbereitet die Stadtteilschulen in Problemstadtteilen besuchen....wie wirkt sich das wohl auf die Bildungschancen der anderen Schüler aus ? Und ? Ist das links ? Mehr Geld für "Flüchtlinge" = weniger Geld für Alte, Kinder, Behinderte, Infrastruktur, Schuldenabbau... Links ?
Die Annahme, das wir, die tollen "Doitschen", die Welt retten und mit Menschen aus aller Welt, dauerhaft, friedlich zusammenleben können (woanders klappt das kaum), also, die Annahme, das wir, die "Doitschen" es besser können als fast alle anderen.....links ? Oder rächtz ?

wolfgang Spremberg | Do., 12. Oktober 2017 - 18:17

Wenn "Linke" meinen "wir" könnten mal eben (oder wie lange soll es dauern ?) die Lebensverhältnisse der Afrikaner soweit verbessern, das die Fluchtursachen entfallen.....links ? rechts ? naiv ? anmaßend ? Wenn "linke" meinen "wir" müssten Afrikanern vorschreiben was sie kaufen dürfen ( Waffen nicht, sonst bringen sie sich gegenseitig um.) und ob, bzw. zu welchen Bedingungen, sie etwas verkaufen bzw. verpachten dürfen....weil die zu doof sind ? "Wir" es besser wissen....ist das links ? rechts ? oder ...frech ?
Wenn wir an arme Europäer ( Ungarn, Polen usw. ) andere moralische Maßstäbe anlegen als an reiche Golfstaaten (Aufnahme von Flüchtlingen)....ist das links ? oder rechts ?
Wenn im "linken Mainstream" fast immer weiße alte Männer Schuld haben, farbige Menschen zu Unrecht, Ausbeutung, Kolonialismus usw. scheinbar gar nicht fähig sind, überhaupt nicht "selbst Schuld" haben können .....ist das dann links ? .....Paternalismus ?.....oder schon Rassismus ?

Petra Wilhelmi | Do., 12. Oktober 2017 - 18:21

Und ja, wir haben ein Faschismusproblem. Das Faschismusproblem kommt aber nicht aus Richtung AfD oder gar Ostdeutschland - es kommt aus der Gutmenschenecke, Grünlinks; Geschichtsvergessenen. Fassen wir zusammen: Friedrichstadtpalast: ich will keine AfD-Wähler/Mitglieder als Besucher, Gaststätten: kein Bier für AfD-Mitglieder/Anhänger, FDP will nicht neben AfD im BT sitzen, Parteitag AfD wegen Sicherheit abgesagt, AfD-Mitgl. werden Häuser und Autos demoliert, AfD-Mitgl. werden zusammengeschlagen, Kündigungen wegen AfD-Mitgliedschaft, keine Diskussion mit Menschen, die nicht Linksgrün denken, Zensur, Diffamierung und Abwertung ganzer Bevölkerungsgruppen, Diskussionsverbot über Islam und Anklagen gegen Islamkritiker, Aufhetzung von Kinder gegen Eltern, die AfD gewählt haben und generell gegen AfD, staatliche Unterstützung von Schlägertrupps gegen Andersdenkende. Das IST faschistoid. Ab wann müssen Konservative dann ein Abzeichen tragen mit z.B. "R" oder "Konservativ" oder "Nazi"?

Frederic Brandenburg | Do., 12. Oktober 2017 - 23:29

Wieso wird in vielen Kommentaren davon ausgegangen, dass die im Artikel beschriebenen Antifaschisten junge Menschen sind, die irgendwann nach den 70ern die Schule besucht/Abitur gemacht haben? Als könne man kein Antifaschist sein, wenn man in den 60ern/70ern oder früher das zu dieser Zeit scheinbar anspruchsvollere Abitur gemacht hat. Was waren denn die sog. 68er und wann sind die zur Schule gegangen?
Hat vielleicht mit dem Thema ("FACEBOOK-STUDIE") des Artikels zu tun. Die Gleichung "Facebook User=jung" finde ich bei über 30 Mio. FB-Usern in Deutschland (Stand 2017) aber ein wenig tollkühn.

Einige Linksverblendeten aus den 60er und 70er Jahren sind noch dabei. Die jungen Leute die da mitgrölen sind eben die Nachzöglinge die aus Blödheit solche Plakate hochhalten. Und diese Wohlstandsjugendlichen, die nicht mal mehr wissen was Wehrpflicht ist und etwas fürs Land tun, die gehen auf die Straße und grölen so einen Müll.

Martin Wessner | Fr., 13. Oktober 2017 - 01:33

Wer als "Gutbürger" glaubt, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, der gerät bei den großen Erfolgen der AfD in eine heftige Identitätskrise, weil er sich fragt, wie das möglich sein kann, daß es so viele Menschen gibt, die sein sakrosanktes Weltbild in Frage stellen. Liegt es vielleicht daran, dass er sich selber irrt? Oh, nein, nein, nein! Das darf auf gar keinen Fall sein. Bloß keine Selbstzweifel an sich ranlassen. Da kann einem ja Angst und Bange werden. Also werden die Freveler pathologisiert. Ich, als "Anti-Rechter" bin richtig und die Rechten, die sind falsch, weil entweder "krank"("verängstigt", usw.) oder defizitär("abgehängt", "ungebildet", usw.) und schon ist alles wieder im Lot und die innere Verstörung verflogen. Zudem wird so das typische Distinktionsbedürfnis von Mittelschichtlern befriedigt, die sich von Unterschicht & Kleinbürgertum als "etwas Besseres" absetzen wollen, um mit dem erkämpften sozialen Status auf ihre menschlichen Qualitäten hinweisen zu können.