Vor Beginn des russischen Angriffskrieges sollte Jermak die Rolle des Selenskyj-Aufpassers übernehmen. / Bild: laif

Andrij Jermak im Porträt - Der Aufpasser

Als Leiter der ukrainischen Präsidialkanzlei ist Andrij Jermak der starke Mann hinter Selenskyj: ein unermüdlicher Netzwerker, der auch gute Kontakte in die USA pflegt. Er handelt meist im Hintergrund – für den Präsidenten eine wichtige Schlüsselfigur.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Wenn es allein nach Donald Trump ginge, so hätte Andrij Jermak wohl schon längst seinen Posten als Leiter der Präsidialkanzlei in Kiew verloren. Nicht nur, weil Jermak als Vertrauter Wolodymyr Selenskyjs gilt, sondern auch, weil er 2019 eine Rolle beim ersten Impeachment gegen Trump spielte. Diesem wurde damals vorgeworfen, die Freigabe von Militärhilfe in dreistelliger Millionenhöhe für die Ukraine, die sich gegen die russischen Invasoren im Donbass wehrte, an eine erpresserische Bedingung geknüpft zu haben: Selenskyj müsse die Kiewer Staatsanwaltschaft anweisen, ein Korruptionsverfahren gegen Hunter Biden, den in der Ukraine geschäftlich engagierten Sohn des späteren Präsidenten, zu eröffnen. 

Bei den Anhörungen im US-Kongress wurde bekannt, dass Jermak bei einem Treffen mit Trumps Anwalt Rudy Giuliani den Eindruck erweckt habe, die Eröffnung eines derartigen Verfahrens stehe bevor, doch kam es überhaupt nicht dazu. Zur Begründung führte Selenskyj an, er sei als Präsident gegenüber der Staatsanwaltschaft nicht weisungsbefugt.

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 14. April 2025 - 12:48

Der hat auch sein Schäfchen im Trockenen, wie Selenskij und seine Oligarchen auch. Man wird sehen, wenn mal Frieden ist, der UA Krieg beendet ist und auch die Ukrainer in Ruhe alles aufarbeiten können, was man über diesen Mann aus dem Hintergrund alles berichten wird. Jedenfalls muss man ihm eines lassen. Ich habe über ihn nie irgendwo bewusst was gelesen, vielleicht wurde sein Name mal am Rande erwähnt. Das spricht dafür, dass er ein cleverer Strippenzieher ist und kein Selbstdarsteller, der pausenlos in die Medien drängt. Wie gut oder schlecht sein Rat ist? Und Herr Urban, wenn sie schreiben: "Auch Selenskyj galt ursprünglich als politisches Geschöpf einer Gruppe von Oligarchen,...." Selenskij ist längst selbst ein Oligarch und hat Millionen mit diesem Krieg eingefahren und für sich im Ausland gebunkert. Mal sehen, wer ihm Asyl nach diesem Krieg gewährt.