CDU-Finanz-Staatssekretär Jens Spahn gibt ein Interview
Gab den Anlass zur Debatte: CDU-Finanz-Staatssekretär Jens Spahn / picture alliance

Streitgespräch - „Sprache kann Mauern überwinden“ – „In Deutschland muss ein Deutscher mit Deutsch zurecht kommen können“

Kolumne: Lechts und Rinks. CDU-Finanz-Staatssekretär Jens Spahn hat sich beschwert, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht. Zwischen Angela Marquardt und Hugo Müller-Vogg entfacht das eine Diskussion über Nationalismus und Bildungspolitik

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Angela Marquardt saß von 1998 bis 2002 für die PDS im Bundestag. 2003 trat sie aus der Partei aus, und 2008 in die SPD ein. Sie ist Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Sozial- und Arbeitsministerin Andrea Nahles sowie Geschäftsführerin des Arbeitskreises „Denkfabrik“ der SPD.

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Hugo Müller-Vogg

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Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Marquardt: Sie wissen, ich bin eine Freundin der sanften Provokation in der politischen Auseinandersetzung. Aber ich frage mich wirklich, hat Jens Spahn in diesen Zeiten keine anderen Problem? „Mir geht es zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht“, sagte er jüngst. Ich denke nicht, dass uns das Aussterben der deutschen Sprache droht. Und ich finde es super, dass man heute von Klein auf an mit mehr Sprachen als der eigenen konfrontiert ist. Sprache kann Mauern überwinden und integrieren. Ich jedenfalls bin froh, dass in Berlin so viel Englisch gesprochen wird. Hinter der Mauer konnte ich weder die Welt ansehen noch ihre Sprachen erleben. Aber Sie, wie ich Sie kenne, sind da ganz bei Jens Spahn, den ich bestimmt ganz falsch verstanden habe (lacht).

Müller-Vogg: Nein, Sie haben Jens Spahn meiner Meinung nach schon richtig verstanden. Dem liegt daran, dass man sich in Deutschland auch ohne Fremdsprachenkenntnisse zurechtfindet. Ich selbst denke da auch an viele Deutsche, die niemals Gelegenheit hatten, eine andere Sprache zu lernen. Von denen wird nun erwartet, dass sie mitten in Berlin ihre Bestellung auf Englisch, Türkisch oder Suaheli aufgeben. Ich finde es geradezu grotesk, eine mögliche Ausgrenzung nur Deutsch sprechender Deutscher als Symbol der Weltoffenheit zu feiern. Oder denken Sie doch an Ihre älteren ostdeutschen Landsleute, die nur Russisch gelernt haben. Natürlich sind Sprachkenntnisse immer ein Gewinn. Man muss aber auch wissen: Wer nicht einmal seine Muttersprache richtig gelernt hat, wird auch in anderen Sprachen allenfalls halbe Sätze stammeln.

„Kein Nationalist, sondern ein patriotischer Pragmatiker“

Marquardt: Herr Müller-Vogg, Sie wissen genau wie Jens Spahn, dass solche Äußerungen nationalistisches Denken bedienen. Und ich denke schon, dass er die Leitkulturdebatte auf diese Weise wieder befeuern wollte. Wenn es ihm darum gehen würde, dass Deutsche mit mangelnden Sprachkenntnissen dadurch ausgegrenzt werden, warum kritisiert er nicht das Bildungssystem? Warum blockiert die CDU jede fortschrittliche Bildungspolitik? Das sogenannte Kooperationsverbot verbietet dem Bund bekanntermaßen, den Ländern helfen zu dürfen und Bildung bundesweit zu verbessern. Bildung muss gebührenfrei sein, denn weder Geld noch Herkunft dürfen eine Rolle spielen. Mir ist schon klar, dass damit nicht jede Sprachbarriere beseitigt werden kann, aber sowohl die Mutter- als auch Fremdsprachenkenntnisse können davon nur profitieren. Aber dazu höre ich von Jens Spahn und seiner Partei nichts.

Müller-Vogg: In Deutschland muss ein Deutscher sich auf Deutsch verständigen können. Wenn das „nationalistisches Denken“ sein soll, dann haben Sie vom Nationalismus eine eher harmlose Vorstellung. Nationalisten halten sich und ihr Land anderen haushoch überlegen, ja verachten und hassen alle, die nicht so sind wie sie. Wer dagegen dafür plädiert, dass in Deutschland die deutsche Sprache das zentrale Band der Integration sein soll, der ist ein patriotischer Pragmatiker. Und was die angeblich überlegene Bildungspolitik der SPD betrifft: Schauen Sie sich doch die Pisa-Ergebnisse an. In den sozialdemokratischen Gesamtschulparadiesen schneiden die Jungen und Mädchen schlechter ab als dort, wo der Leistungsgedanke nicht weitgehend aufgegeben worden ist. Das zeigt sich auch in den neuen Ländern, die 1990 alle ihre bildungspolitische Stunde Null hatten: Sachsen ist Spitze – nicht Brandenburg.

„Viel wichtiger sind Bildung und eine soziale Perspektive“

Marquardt: Och nee, nicht wieder die alten Argumente gegen sozialdemokratische Bildungspolitik rauswühlen. Und dass ich Nationalismus nicht unterschätze, das wissen Sie. Da müssen wir keinen künstlichen Konflikt definieren, bleiben wir lieber beim Thema (grinst). Es geht ja um Bestellungen im Restaurant. Also reden wir insbesondere auch über Touristen, die sich hier wohlfühlen sollen. Das weiß ich nun aus eigener Erfahrung nach der Wende, das bekommt man auch mit mangelnden Sprachkenntnissen hin. Da muss man echt kein Drama draus machen. Ich denke, auch Ältere schaffen das, denen Sprachen lernen nicht so vergönnt war. Ich bleibe dabei: Statt nicht vorhandene Probleme herbeizureden und sich unnütz aufzuregen, sollte es darum gehen, dass auch jeder und jede die Möglichkeit hat, überhaupt in ein Restaurant zu gehen. Dass unsere Sprache Voraussetzung für Integration ist, versteht sich von selbst. Natürlich müssen Menschen, die hier bleiben und leben, auch die deutsche Sprache lernen. Am Ende lande ich immer wieder bei der Bildung und der sozialen Perspektive und nicht bei der Englisch sprechenden Bedienung in Berliner Restaurants. 

Müller-Vogg: Wenn Sie das Interview von Jens Spahn lesen, dann wird deutlich, worum es ihm wirklich geht: dass in Deutschland alle auch Deutsch sprechen. Sein Beispiel mit den Englisch sprechenden Bedienungen finde ich nicht besonders glücklich. Ich treffe in Berlin und in anderen Großstädten ständig auf Servicekräfte, die eine Mischung aus Türkisch und Deutsch, Polnisch und Deutsch oder Kroatisch und Deutsch sprechen. Wahrscheinlich verkehrt Herr Spahn häufiger in „Upscale-Restaurants“ als ich (lacht). Dass Sie bei der „fortschrittlichen“ sozialdemokratischen Bildungspolitik nicht ins Detail gehen wollen, kann ich ja nachvollziehen. Sie wollen ja nicht etwa das schulische Niveau in Berlin oder Bremen besonders hervorheben. Apropos Bildung: Die SPD plakatiert gerade „Bildung darf nichts kosten. Außer etwas Anstrengung“. Hier spiegelt sich die sozialdemokratische Ideologie bestens wider: Der eigene Beitrag soll auf „etwas“ Anstrengung beschränkt bleiben – die Betonung liegt auf „etwas“. Mit „etwas“ Anstrengung kommen wir nicht weiter – weder beim Sprachniveau noch bei der Integration.

„Etwas Anstrengung reicht nicht“

Marquardt: Natürlich kostet Bildung. Nicht umsonst wollen wir unter anderem das Kooperationsverbot aufheben. Es muss mehr investiert werden und das kostet bekanntermaßen Geld. Es geht im Kern darum, und das wissen Sie ja auch, dass Bildung gebührenfrei sein muss, um allen die gleichen Startchancen zu geben. Ich habe häufig mit Schulklassen zu tun, spreche mit Ihnen über unser demokratisches System, über die Wahlen und die Arbeit des Deutschen Bundestages und erlebe ganz praktisch die Unterschiede der verschiedenen Bildungseinrichtungen. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung mehr denn je Voraussetzung für eine funktionierende und moderne Demokratie ist. Bildung muss grundsätzlich kostenlos zugänglich sein. Das sollten wir uns was kosten lassen. Und in das Spahn-Restaurant können wir ja dann mal beide gehen. 

Müller-Vogg: Auf die Frage, warum sozialdemokratisch regierte Länder bei Bildungsvergleichen schlechter abschneiden als Bayern, Baden-Württemberg oder Sachsen, wollen Sie partout nicht eingehen. Kann ich sogar verstehen (lacht). Bleiben wir also allgemein. Ja, Bildung und Ausbildung sind die Basis für eine leistungsfähige Gesellschaft und auch für eine lebendige Demokratie. Natürlich haben Kinder, deren Eltern eine gute Bildung genossen haben, bessere Chancen als Kinder aus bildungsfernen Schichten. Dagegen helfen meines Erachtens nur Ganztagsschulen – nicht in den Villenvierteln, sondern gerade in den problematischen Wohngegenden. Aber auch diesen Kindern tun wir keinen Gefallen, wenn wir von ihnen nur „etwas Anstrengung“ verlangen. Mit dieser Methode produzieren wir Schulabgänger, die ihr eigenes Abschlusszeugnis nicht richtig lesen können. Was die Kostenfreiheit angeht: Schulen und Universitäten sind bei uns schon heute gebührenfrei. Es geht letztlich um die Kitas. Dass die Eltern dort zahlen müssen, ist nicht logisch. Allerdings gibt es in vielen Kitas nach Einkommen gestaffelte Gebühren; für die sozial Schwachen sind sie meistens gebührenfrei. Aus meiner Sicht dient es aber nicht der sozialen Gerechtigkeit, wenn auch den „reichen“ Eltern die hohen Kita-Gebühren erlassen würden. Das wäre dann höchstens ein kleiner Ausgleich für die bei einem Kanzler Schulz drohenden Steuererhöhungen (lacht).

Diese Diskussion ist Teil unserer Serie von Streitgesprächen zwischen der linken SPD-Politikerin Angela Marquardt und dem konservativen Publizisten Hugo Müller-Vogg. Trotz der politischen Unterschiede verbindet beide eine Freundschaft. Bis zur Bundestagswahl werden sie regelmäßig das Politgeschehen kommentieren.

 

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Constantin Bögner | Fr., 18. August 2017 - 10:22

sie lebt in einer wunderbaren Pippi-Langstrumpf-Welt mit paradiesischen Parametern. Das ist zwar ganz weit weg vom realen prallen Leben mit all seinen aktuellen Geisterbahnfahrten der Politik und des sozialen Zusammenlebens, aber es erfrischt mich doch immer wieder, Interviews mit weltfremden Menschen zu lesen. Leider werde ich danach von den aktuellen Nachrichten immer wieder in die Realität zurück geholt. Aber es stimmt schon: bei all den Problemen, die Deutschland aktuell hat, ist es doch völlig egal, in welcher Sprche ich mein Steak, mein Gulyas, meinen Döner, mein Cordon bleu, meine Spaghetti, meine Cevapcici, mein Cola, meinen Whiskey, meinen Ouzo usw. usw. bestelle. Das kriegt auch Jemand hin, der bildungspolitisch im Abseits war.

Bernd Fischer | Fr., 18. August 2017 - 10:28

Angela Marquardt beklagt sich weinerlich das Sie ""Hinter der Mauer konnte ich weder die Welt ansehen noch ihre Sprachen erleben"".
Was Sie aber aber dank ihrer kommunistischen Erziehung nicht daran hinderte, nahtlos ab 1990 bei den Nachfolgern PDS der Unterdrückungspartei ( SED ) fröhlich weiterzumachen.

Unglaubwürdig diese Frau.

christiane bohm | Sa., 19. August 2017 - 12:25

Antwort auf von Bernd Fischer

Sie hätte einige Bruderländer bereisen können. Oder war das keine "Welt"?

Rüdiger Iding | Fr., 18. August 2017 - 11:01

Es ist immer schön, wenn Politiker, die nicht einmal ihre eigenen Gesetze einhalten können, landesweite eine Sprache vorschreiben wollen.
Hört auf mit den Eurorettungszahlungen, stoppt die illegale Einwanderung, privatisiert die Flüchtlingshilfe, gebt uns ein nicht inflationäres Geldsystem, dann sehen wir weiter.
Vorerst ist mir egal, ob in manchen Restaurants nur Englisch gesprochen wird.
Es ist übrigens gut möglich, dass das Deutsche seinen Reiz verliert, weil wir keine selbstbewusste und lebensfrohe Kultur leben.
Die Herren Minister sollen halt öffentlich spezifisch deutsche Werte loben und anschließend ihrem Volk genug Freiraum zur persönlichen Entfaltung geben.
Dann werden auch alle deutsch sprechen wollen.
Und wenn nicht, dann C’est la vie.

Wolfgang Tröbner | Fr., 18. August 2017 - 11:10

sozialdemokratische Bildungspolitik". Mag sein, werte Frau Marquardt, dass die Argumente gegen sozialdemokratische Bildungspolitik alt sind. Und hat sich in den Bundesländern, in denen die Sozialdemokraten schon lange regieren und somit für das Bildungsniveau der Schüler verantwortlich sind, seitdem irgendetwas geändert? Belegen diese Länder bei Pisa-Tests etc. nun plötzlich Spitzenplätze? Nein, dann fragen Sie mal, woran dass liegt. An der Intelligenz der Schüler liegt es sicher nicht. Sondern an denen, die die Richtlinien der Bildungspolitik bestimmen. Wenn Sie sich mal ein bisschen mit schulischen Problemen befassen würden (ich verweise nur mal kurz auf Matheprüfungen in Hamburg oder Berlin), dann müssten auch Sie die Gründe dafür erkennen, warum das Bildungsniveau der Schüler in den sozialdemokratisch regierten Ländern so erschreckend niedrig ist.

Und übrigens, auch "hinter der Mauer" konnte man die Sprachen der Welt erleben, wenn man denn wollte. Vielleicht lag es an Ihnen?

Christa Maria Wallau | Fr., 18. August 2017 - 11:11

Wer nur auf Internationalismus u. materiellen Ausgleichskampf setzt, wie es Sozialisten u. Kommunisten bekannterweise tun, der verkennt elementare Bedürfnisse des Menschseins.
Es kommt nicht von ungefähr, daß es den Begriff "Muttersprache" gibt. Die Sprache (mitunter auch zwei Sprachen), in der ein Kind aufwächst, prägt sein Denken und seine Sicht auf die Welt. Sie gibt ihm für i m m e r ein Gefühl des Beheimatet-Seins, das seine Wurzeln in der Tiefe der Psyche hat. Die spezifischen Begrifflichkeiten der Muttersprache, ihr Klang und ihre Literatur machen einen Schatz aus, den es zu hüten gilt.
Das hat mit Nationalismus nicht das
geringste zu tun!
Daß es um die Bildung in SPD-Ländern viel
schlechter bestellt ist als anderswo, wie Herr
Müller-Vogg zu recht anmerkt, hängt u.a. auch mit der Vernachlässigung der Beherrschung der
deutschen Sprache in diesen Ländern zusammen.
Früher galt "Deutsch" als Hauptfach Nr. 1 - an
a l l e n Schulen, heute nicht mehr.
Die Folgen sehen wir!

Sebastian Greife | Fr., 18. August 2017 - 11:13

"Bildung und Ausbildung sind die Basis für eine lebendige Demokratie". Ich kanns nicht mehr hören. Wieso bestreiken dann die SPDler nicht die unlebendigen öffentlich-rechtlichen Talkrunden? Und wieso haben die in vielen Dingen eine noch schlechte Bildung als die angeblich Konservativen?

Rolf Asmann | Fr., 18. August 2017 - 11:46

Frau Marquart scheint wenig von Diversität zu halten, denn ihre emotionale Reaktion auf eine speziell deutsche Leitkultur beweist, dass sie wohl selten bis nie konservative Meinungen liest. Wer sich als Nation fühlt und das lediglich in liberalem Umfang durchsetzt, der darf "nationalistisches Denken bedienen". Das EUstblishment ist mindestens so totalitär wie der deutsche Durchschnittsnationalist, und es drückt seine Ideologie frecherweise einfach nur, "weil" es nicht nationalistisch ist, was aber kein Argument ist.

Karin Zeitz | Fr., 18. August 2017 - 13:34

wird die Sprache und Kultur des eigenen Landes geschätzt und gefördert. Das Adjektiv “nationalistisch“ wird den Regierungen mancher Länder von der deutschen Propagande gern erteilt, bei Frankreich macht man aber im Interesse der deutsch-französischen Beziehungen eine Ausnahme. In Deutschland dagegen geht nichts über Multikulti. Politiker der Grünen haben übrigens die wenigen Deutschen, die aus finanziellen Gründen die Stadtviertel mit überwiegend fremdsprachigen Bewohnern nicht verlassen können, zum Erlernen der jeweils vorherrschenden Sprache aufgefordert.

Raimund Zoller | Fr., 18. August 2017 - 13:44

In einem Punkt liegt M-V jedenfalls nicht (mehr) auf Kurs. Er verkennt, dass der Nationalismus sich gewandelt hat. Was er beschreibt, Zitat: "Nationalisten halten sich und ihr Land anderen haushoch überlegen, ja verachten und hassen alle, die nicht so sind wie sie." trifft auf den Nationalismus alter Prägung zu. Der war nach außen, gegen Dritte, gerichtet. Die neue Rechte bzw. der neue Nationalismus bspw. die Idenditären, sind nur nach innen gerichtet, pflegen beste Beziehungen zu Nachbarländern. Sie möchten das eigene Land sauber halten, leben Idendität nach innen gegen Überfremdung, gegen multikulturelle (Parallel-)Gesellschaften. Das ist legitim. Davon geht keine Kriegsgefahr aus. Andere Kulturen, Rassen werden respektiert. Nur eben in ihren Herkunftsländern. Nicht hier. Denn hier gehören sie doch auch nicht her. In Deutschland, dem land der Deutschen, sollten zuallererst Deutsche leben, oder?

Manfred Steffan | Fr., 18. August 2017 - 21:46

Antwort auf von Raimund Zoller

Herr Müller-Vogg hat das in obigem Beitrag sehr schön herausgearbeitet. Diese Differenzierung dürfte dem gängigen Sprachgebrauch entsprechen.

Ralph Lewenhardt | Fr., 18. August 2017 - 14:08

Es gibt ganze Wohngebiete mit ausländisch beschrifteteten Läden. Wer nicht möchte,geht nicht hin. Die Internationalisierung der europäischen Staaten anzuprangern ist Wahlkampf. Alternden Politiker/innen mit Heiligenscheinambitionen zu folgen, die meinen, die Nationalstaaten noch in ihrer Amtszeit beseitigen zu müssen, ist verwerflich. Das vorsätzliche Fällen von Stützpfeilern, die noch viele Jahrzehnte benötigt werden, um den nationalen ethnischen Gesellschaften und ihren Menschen moralische und gesellschaftliche Sicherheiten zu bieten, hat Folgen! Im Wettbewerb gegen den extrem nationalistischen Rest der Welt, kann man so nicht bestehen. Das säuselnde "Betschwestern- Gehabe", dass zunimmt, übertrifft längst witschaftliche Vernunft. Alle ideologisch oktruierten Vergemeinschaftungssprojekte dieser Welt, scheiterten oder mündeten in politisch ausgeübte Gewalt (Ungarn Polen?)! Weltoffen-human ja aber mit reguliertem Zusammenwachsen souveräner Nationalstaaten und ihrer Völker.

Vielleicht sollten wir eine Quote einführen um das Multikulti-Gedankengut endlich zum Durchbruch zu verhelfen.

Ab einer Größe von ca. 35.000 sollte in jeder Stadt mindestens ein Lokal sein in denen :
Swahili
Wolof
Mandinka
Na-Dené
Malayalam

und noch viele mehr, gesprochen wird.

Wann waren Sie das letztemal in Frankreich?

martin falter | Fr., 18. August 2017 - 14:32

das Sie in London ( oder New York ) keine Stunde in deutscher Sprache bedienen würden.

Kai Korrotes | Fr., 18. August 2017 - 15:22

der Unerträglichkeit des realitätsentrückten Schwadronierens (typisch linker „Argumentations“-Akrobaten, wie Marquardt eine ist), muss sich der weise Voltaire befunden haben, worauf er folgende Erkenntnis formulierte: „Dummköpfe zu ertragen, ist sicherlich der Gipfel der Toleranz.“ („Dummkopf“ sagte Voltaire - ich zitiere lediglich.) Da ich aber ein grundsätzlich positiver Mensch bin, welcher teils verkrampft versucht, selbst der gröbsten, cerebralen Flatulenz wenigstens irgendetwas Nützliches abzugewinnen, ist mein, unter Dauerkopfschütteln errungener Gewinn aus den marquardtschen Ausführungen der, dass Marquards komplett inkonsistenten Äußerungen die bestmögliche, prophylaktische Medizin gegen die irrige Annahme ist, die SPD sei noch irgendwie wählbar. Zugegeben, dass ist nicht viel Gewinn und überredundant ist dieser auch (Schulz, Stegner, Barley, Schwesig etc. haben mich quasi für ein Kreuzsetzen bei der SPD immunisiert), aber wie gesagt; bin ich ein positiver Mensch.

Kai Korrotes | Fr., 18. August 2017 - 15:40

zu fordern, dass sich die autochthone Bevölkerung im eigenen Land, einer Fremdsprache bedienen MUSS, um bei einer Servicekraft(!) eine gastronomische Order abzusetzen, wofür man bezahlt(!), hält es aber anscheinend für ausgeschlossen, das Nutzen einer, für die Servicekraft, fremden Sprache ebenso zu fordern. Und dies mit der hanebüchenen Begründung, die Forderung des Sprechens der eigenen Sprache im eigenen Land sei das „Bedienen nationalistischen Denkens“. Man ist jetzt quasi schon ein Nazi, wenn man als „Bio“-Deutscher in Deutschland deutsch spricht, bzw. dies für selbstverständlich erachtet. Junge Junge. Marquardtsche Integration: Deutsche müssen fluent-English-speakers werden, um sich in Deutschland verständigen zu können, weil SIE, Marquard, „froh,…“ ist, „…dass in Berlin so viel Englisch gesprochen wird.“ Na da bin ich dankbar, dass ich Steuern bezahlen darf, damit Marquardt sich davon ein Deutschland bastelt, das wenigstens SIE froh macht… Ich fordere mein Geld zurück!

Edgar Timm | Fr., 18. August 2017 - 16:30

"Was nix kostet ist nix wert" - und deshalb schwänzen Studenten die Vorlesungen. Mein Physiotherapeut z.B. Musste nicht nur seine Ausbildung, sondern auch sämtliche Fortbildungen aus eigener Tasche bezahlen. Und deshalb hat er für die Zertifikate gebüffelt. Auch die Gebührenfreiheit hat mit gleichen Startchancen nichts zu tun, denn die Nutzung eines Bildungsangebotes ist eine Investition - und eine Investition, die für den Investor kostenlos ist, führt zu Fehlallokationen. Das kann man in praxi wunderbar beobachten an vielen Sozial- und Medienwissenschaftlern, Künstlern, Designern u.a., die sofern sie nicht beim Staat beschäftigt sind, nur prekäre Arbeitsplätze und -einkommen
erlangen.

Kostas Aslanidis | Fr., 18. August 2017 - 16:45

den in Deutschland weiterkommen. Mit Chinesisch! Wer die Sprache nicht lernt will sich nicht integrieren. Hab es spielend in 1 Jahr erlernt. Wo ist die Schwierigkeit! Was für eine Debatte. Wollt ihr, aus Deutschland alles aufgeben! Steht ihr unter Drogen?

Rolf Pohl | Fr., 18. August 2017 - 17:12

... kommunizierenden Gaststättenpersonals in der Gastronomie in Deutschland, machte ich mir`s sehr einfach.

Ich ging sofort raus aus solchen Läden Punkt

Jürgen Lehmann | Fr., 18. August 2017 - 17:22

Ich stamme noch aus einer Zeit in der Fremdsprachen nicht unbedingt zur Bildung gehörten.

Ich bemühe mich auf meinen Reisen in die verschiedensten Länder, jeweils die wichtigsten Begriffe in der Landessprache zu lernen und komme damit gut klar und überwinde damit auch "Mauern".
Das übliche „ENGLISCHGESCHWAFEL“ erspare ich mir meistens.

Lokale in der BRD, in denen nur Englisch gesprochen wird, werden bestimmt viele Kunden haben.
Ich muss ja dort nicht unbedingt einkehrn, um mich darüber zu ärgern.

Dimitri Gales | Fr., 18. August 2017 - 20:18

Das unterstreichen beispielsweise die Franzosen, die sehr auf die Kultur ihrer Sprache achten. Das Erlernen der Sprache, hier Deutsch, ist unabdingbar nicht nur für Integration von Ausländern, sondern für die mentale Entwicklung der Jugend. Und in diesem Kontext fallen Schwächen auf, wenn nämlich selbst Studenten oder Diplomanden die deutsche Sprache nicht gut beherrschen oder den Sprachreichtum nicht ausschöpfen können - mit Goethe-Deutsch ist es wohl vorbei. Vielleicht sollte man Esperanto einführen, dann wäre das Problem gelöst.

Rudolf Westenberger | Sa., 19. August 2017 - 00:16

Ich meine, dass in Deutschland als "Erstsprache" Deutsch gesprochen werden sollte. Englisch sollte jeder als "Weltsprache" ein wenig sprechen und verstehen können. Ich freue mich immer wieder, wenn ich in eine kleine Kneipe oder einen kleinen Laden gehe, Fremdsprachler hereinkommen und die "Bedienenden" in verständlichem, wenn auch nicht perfektem Englisch nach den Wünschen fragen, DAS ist für mich weltoffen. Wenn die "Bedinungselemente" nur Englisch sprechen ist das für mich der Versuch, auf sehr primitive Weise "weltoffen" sein zu wollen. Oft handelt es sich auch um politische Hilflosigkeit, Opportunismus oder gern und auch oft um eine kaputte Ideologie.

Gabriele Kremmel | Sa., 19. August 2017 - 08:27

Letztendlich ist es doch jedem selbst überlassen, sich gegen solche neuen Gebräuche wie die Verweigerung der Kommunikation in deutscher Sprache in der deutschen Hauptstadt oder an anderen heimischen Orten zu wenden, indem man strikt bei deutsch bleibt und bei sturem Beharren auf "english, please!" von Seiten der Bedienung mit einem "sorry, I prefer to speak german" das Lokal verlässt. Im Grunde reicht ein einfaches "Hä?".

Edgar Timm | Sa., 19. August 2017 - 09:01

Da viele Restaurants vor den Preisen (oder in einer Kopfspalte) nicht die Einheit "€" ausweisen (sondern als selbstverständlich voraussetzen) , würde ich im Fall des Herrn Spahn bei wiederholtem Besuch eines solchen Lokals den Rechnungsbetrag in US-Dollar begleichen - das spart z.Zt. ca. 17%. Das dumme Gesicht des Personals möchte ich sehen ;-)

christiane bohm | Sa., 19. August 2017 - 12:41

Zu Bildung und KitaKosten
Leider ist es bei Kitakosten wie bei der Steuer, man ist schon als unterer Mittelverdiener bei 100 % Kosten. Da kann man besser Harz IV beantragen, sonst geht der Verdienst gleich an den Staat.

Holger Stockinger | Sa., 19. August 2017 - 14:16

lernen scheint ein Hauptargument der Sozialdemokratie zu sein.

Die Vulgarisierung sprachlicher Ausdrucksmittel beim Sprechen zeigt das Bemühen der Anpassung des Sozial-Demokratischen-Apparats zur Ganztagsbetreuung der Bürger&Steuerzahler.

Statt eines "Schulz-Zugs" könnte er/sie/es auch gendergerecht fragen: Hat der arme Mann aus Würselen jemals den "Rattenfänger von Hameln" gelesen im Europäischen Parlament auf finnisch?

Petra Maria Schaefer | So., 20. August 2017 - 16:13

alles aufgeben. Steht ihr unter Drogen?" Nein wer will das denn??? Dazu gehört aber, dass man aufsteht und es bekundet. Eine Servierkraft, die meiner Muttersprache in meinem Mutterland nicht kundig ist, verdient bei mir keinen Cent, geschweige denn das entsprechende Restaurant/Café. Und die entsprechende Partei, die dahinter steht kein Kreuz. So einfach ist das.In diesem Sinne don't worry be happy....(ohne Drogen) Schoene Gruesse an Herrn Kostas Aslanitis. Ihr Kommentar ist treffend.

Emma Vavrek | Mo., 21. August 2017 - 13:23

Zu viel Wohlstand in Deutschland. Zu viel Erbschaften. Zu wenig Lust zu Schichtarbeit, und abends/am Wochenenden zu arbeiten. Einerseits.

Zu wenig Lohn in vielen Berufen um davon leben zu können. Anderseits.

Zu wenig Nachwuchs - fast überall.

Alternativen: Englischsprechende die in eigenem Land wenig Chancen haben hier arbeiten zu lassen.

Selber englisch lernen um eigene Bildung zu erweitern...

Für ev. Schreibfehler möchte ich mich entschuldigen, bin nicht hier geboren. Danke.

Wolfgang Weber | Mi., 23. August 2017 - 12:28

Ich verfolge nun schon seit einigen Wochen dieses Streitgespräch und frage mich mittlerweile: Was unterscheidet die SPD von Frau Marquardt, noch von der Links Partei und den Grünen? Vielleicht hat darauf einer der Leser eine Antwort! Zum obigen Thema fällt mir leider nichts Neues ein auf Grund der vielen sehr guten Kommentare.

Wolfram Obermanns | Sa., 26. August 2017 - 16:46

Ich bin beim zweiten Redebeitrag von Fr. Marquardt ausgestiegen:
Was hat die Finanzierung von Schule mit dem Curriculum zu tun?
Was hat progressive Pädagogik einerseits mit Talent andererseits zu tun?
Fr. Marquardt scheint Schule für eine Wundertüte zu halten.