Angela Merkel und Liz Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, 2006
Angela Merkel und Liz Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, im Jahr 2006 / picture alliance

Bertelsmann Studien - Opium für die Mächtigen

Kolumne: Grauzone. Wieder einmal macht die Bertelsmann Stiftung mit einer Studie von sich reden, diesmal über Populismus. Das Muster ist dabei immer gleich: Unter dem Deckmäntelchen des „zivilgesellschaftlichen“ Engagements soll die Gesellschaft auf Linie gebracht werden

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Demokraten sind Populisten. Das geht gar nicht anders. Denn die Demokratie ist die Herrschaft („kratos“) des Volkes („demos“). Und letzteres heißt auf Latein „populus“. Soviel dazu.

In Deutschland jedoch genießt der Populist keinen guten Ruf, im Gegenteil. Anti-Populismus gehört zur neuen deutschen Staatsräson. Bis zu einem gewissen Punkt ist das auch verständlich. Schließlich hat man in Deutschland mit politischen Marktschreiern unangenehme Erfahrungen gemacht.

Doch der Populismus ist kein Privileg der extremen politischen Rechten. Populismus hat überhaupt keine inhaltliche Positionierung. Im Kern ist er vielmehr ein Anti-Elitarismus. Der Populist, so kann man ihn vielleicht definieren, ist davon überzeugt, dass es ein gesundes Volksempfinden gibt und verbildete oder gar korrupte Eliten an den wahren Interessen des Volkes vorbeiagieren. 

Anti-Populismus als Strategie der Machtsicherung

Die Wurzeln des Populismus liegen in der französischen Revolution und sind Ausdruck des Wunsches nach politischer Mitbestimmung, gegen die in einer dekadenten Filterblase gefangenen Aristokratie.

Es gehört zur Dialektik der Aufklärung, dass sich sehr bald Demokraten untereinander Populismus vorwarfen, wobei der Anti-Populist ziemlich sicher auf den Regierungsbänken zu finden ist und der Populist in der Opposition. Denn: In Demokratien ist Anti-Populismus ein fester Bestandteil der Rhetorik der Mächtigen, eine Strategie der Machtsicherung. Das liegt in der Logik der Sache.

Doch nicht so schlimm?

Letzte Woche ereignete sich daher Bemerkenswertes. Da veröffentlichte niemand anderes als die Bertelsmann Stiftung eine Studie mit dem Titel: „Die Stunde der Populisten? Populistische Einstellungen bei Wählern und Nichtwählern vor der Bundestagswahl 2017“. Sie basiert auf Online-Panel-Umfragen unter Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2013.

Erkundet werden sollte, wie populistisch die Deutschen sind und wie sich populistische Einstellungen auf die anstehende Bundestagswahl auswirken. Ergebnis: Entwarnung. Lediglich ein Drittel der Deutschen denke populistisch. Auswirkungen auf das Wahlverhalten habe dies aber kaum: Fazit: „Der typisch populistische Ruf nach einer ‚Entmachtung der politischen Elite’ wirkt sich in Deutschland sogar deutlich negativ auf die Chancen politischer Kandidaten bei den Wählern aus.“ Alles in Butter also?

Die unheilvollste Stiftung Deutschlands?

Man kann an dieser Studie – wie an allen Studien – sicher vieles kritisieren: die Methodik, die Fragestellung, den Pool der Befragten. Doch das sind Nebenaspekte. Viel spannender ist ein anderer Punkt: der Initiator der Studie, also die Bertelsmann Stiftung.

Denn die Bertelsmann Stiftung ist wahrscheinlich die einflussreichste Stiftung Deutschlands. Manche würden vielleicht sagen: die unheilvollste. Ihre ideologische Agenda ist ein brachialer Vulgär-Modernismus. Gut und aus Gütersloh wissenschaftlich flankiert und finanzkräftig gefördert ist alles, was auf Globalisierung, Internationalisierung, Ökonomisierung und Digitalisierung hinausläuft. Unter dem Deckmäntelchen des „zivilgesellschaftlichen“ Engagements soll die Gesellschaft weltanschaulich auf Linie gebracht werden, so dass sie den Anforderungen einer globalisierten Wirtschaft genügt. Dafür setzt man bei den Kindern an.

Das Netzwerk

Den verheerenden Einfluss, den die Stiftung auf weite Bereiche des öffentlichen Lebens hat, konnte man in den vergangenen Jahrzehnten daher besonders anhand der Bildungspolitik studieren. Die marktkonforme Verflachung des deutschen Bildungssystems und die Demontage der deutschen Hochschulen ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auch das Werk der Bertelsmann-Stiftung und der von ihr geförderten Initiativen (z.B. „Bildungswege in der Informationsgesellschaft“ oder „Toolbox Bildung“) und Think-Tanks (etwa das „Centrum für Hochschulentwicklung“).

Dies alles konnte nur geschehen, weil die Bertelsmann Stiftung, mit der Bertelsmann AG (unter anderem Random House, RTL-Group, Gruner + Jahr, Arvato AG) im Rücken, ein enges Netzwerk von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien geknüpft hat, zu dem wie selbstverständlich die Spitzen der deutschen Partei-, Bundes- und EU-Politik gehören. Diese Verflechtung von Medienmacht, Einfluss auf Universitäten und Institute, politischer Protektion und persönlichen Verbindungen nicht zuletzt der Gründerfamilie Mohn erklärt auch, weshalb es kaum kritische Stimmen zum Gebaren der Gütersloher Stiftung gibt.

Die Ziele

Die Populismus-Studie der Bertelsmann Stiftung, diese Lesart drängt sich auf, ist der Versuch einer selbsternannten, interessengeleiteten Modernisierungselite, jeden Protest gegen die eigenen gesellschaftlichen Umbaupläne im Keim zu ersticken. Die wenig subtile Botschaft lautet: Widerstand ist zwecklos.

Doch seltsam. Zugleich liest sich die Studie wie ein Beruhigungsmittel, ein Opiat für die Mächtigen. Sie suggeriert: Es ist noch alles in Ordnung. Wenn sie sich da mal nicht täuscht.

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Peter Meier | Sa., 29. Juli 2017 - 10:37

Wir müssen der Realität auch historisch ins Auge sehen.
Die liberale Bewegung, die z.B. 1848 für ein gesamtdeutsches Parlament stritt und für mehr Beteiligung des Volkes, bestand auch aus Milliardären, die den Adel von der politischen Macht verdrängen wollte. Da die Geldmänner im Besitz von Zeitungen waren, hieß für sie "Demokratie" vor allem "Mehr Mitwirkungsrechte für die Leser unserer Zeitungen".

Michaela Diederichs | Sa., 29. Juli 2017 - 22:31

Antwort auf von Peter Meier

Mal was ganz anderes: ich habe den Eindruck, bei Cicero werden die Kommentare jetzt auch am Wochenende eingepflegt. Viele Kommentatoren hatten sich das gewünscht. Ich hatte schon vor einer Woche den Eindruck, dass da was läuft. Dankeschön an die Redaktion. Ganz großartig. Wieder ein Schritt in die richtige Richtung!

Manfred Endrich | Sa., 29. Juli 2017 - 10:39

... der weitverzweigten Propagandaschleuder unserer Regierung, inkl. der assoziierten linksgrünen "Opposition". Wenn schon Bücher von Bestsellerlusten verschwinden, weil sie nicht genehm sind (ist das eigentlich die moderne digitale Form der Bücherverbrennung?), wenn ein italienischer (!) Gastwirt in München die Bewirtung von ungenehmen Mitbürgern vom SPD-Bürgermeister (!) schriftlich verboten bekommt und anschließen darauf hingewirkt wurd, dass die Gaststätte geschlossen und die Existenz dieses bestens integrierten ausländischen Mitbürgers vernichtet wird, was will man noch erwarten? ARD, ZDF machen eine Sondersendung zum Dieselproblem (lasst uns bitte möglichst schnell die industrielle Basis unseres obszönen Reichtums vernichten!), während der islamistische Terrorabschlag in Hamburg nur eine Kurzmeldung an dritter Stelle wert ist. Finis Germania!

@Manfred Endrich

Was bitte hat das mit einem "Terror" zu tun? Wird das Wort "Terror" nicht mittlerweile inflationär behandelt, um stück für die stück einen Polizeistaat zu etablieren?

Der Westen begeht täglich illegale Terroranschläge im Rest der Welt, alleine seit 9/11 gab es deswegen mehr als 1,2 Mio. Gerötete. Alleine seit dem Ende des 2 WK. haben die USA und ihre Verbündete auf Grund von Lügen mehr als 40 illegale Kriege mit mehr als 20 Mio. Getöteten zu verantworten? Ganz zu schweigen von den illegalen Drohnen und Bomben Terror, den vielen Putschs usw.

Der Westen mit seinen gerade einmal 10% der Weltbevölkerung, stellt sich regelmäßig über das Völkerrecht, und stürzt den Rest der Welt ins Chaos. Ganz ehrlich eigentlich müssten es im Westen genauso aussehen, wie heute in den Ländern, die der Westen auf Grund von Lügen zerstört hat und täglich zerstört. Dann endlich würde es vielleicht ein Ende der illegalen westlichen Terroranschläge im Rest der Welt geben.

Hermann Geisbusch | Do., 3. August 2017 - 15:01

Antwort auf von Matti Illoinen

Wehe dem Besiegten. Der Sieger kann sein Unrecht gegen den Besiegten durchsetzen. Er kann Gerichte etablieren, die nach der Schaffung von neuen Gesetzen die Führer der Besiegten an den Galgen bringen. Gleiches Recht für alle? Man verschweigt die Ursachen für eine Tat und ächtet lautstark die Gegenwehr. Vor 100 Jahren, 1916, haben Deutschland und Österreich Friedensangebote an die damaligen Kriegsgegner gemacht. Österreichische Zeitungen berichteten darüber, aber deutsche Meinungsführungsblätter? Das hätte ja die von ihnen gepflegte Verdammung Deutschlands in Frage gestellt. Die geschichtliche Wahrheit darf den Deutschen nicht zugemutet werden! Sie könnten daraus die falschen Schlüsse ziehen. Darf man die Wahrheit sagen? Nicht wenn sie den Meinungsmachern nicht passt. Dann mit möglichst und viel Geschrei und schwingen der Moralkeule ab in die rechte Schmuddel Ecke. Bei so viel schleimerei kann einem übel werden. Wohltuend ist es, wenn die Wahrheit trotzdem ans Licht kommt.
Danke!

Hermann Geisbusch | Do., 3. August 2017 - 16:37

Antwort auf von Matti Illoinen

Wehe dem Besiegten. Der Sieger kann sein Unrecht gegen den Besiegten durchsetzen. Er kann Gerichte etablieren, die nach der Schaffung von neuen Gesetzen die Führer der Besiegten an den Galgen bringen. Gleiches Recht für alle? Man verschweigt die Ursachen für eine Tat und ächtet lautstark die Gegenwehr. Vor 100 Jahren, 1916, haben Deutschland und Österreich Friedensangebote an die damaligen Kriegsgegner gemacht. Österreichische Zeitungen berichteten darüber, aber deutsche Meinungsführungsblätter? Das hätte ja die von ihnen gepflegte Verdammung Deutschlands in Frage gestellt. Die geschichtliche Wahrheit darf den Deutschen nicht zugemutet werden! Sie könnten daraus die falschen Schlüsse ziehen. Darf man die Wahrheit sagen? Nicht wenn sie den Meinungsmachern nicht passt. Dann mit möglichst und viel Geschrei und schwingen der Moralkeule ab in die rechte Schmuddel Ecke. Bei so viel schleimerei kann einem übel werden. Wohltuend ist es, wenn die Wahrheit trotzdem ans Licht kommt.
Danke!

Josef Garnweitner | Mi., 9. August 2017 - 15:37

Antwort auf von Matti Illoinen

Sie untertreiben ganz stark. Es sind mehr als 7o Kriege seit 1945, die von den USA verursacht wurden. Über die Zahl der Opfer gibt es keine genauen Angaben. Aber Ihre 2o Mio. dürften die untere Grenze sein. Und legale oder illegale Kriege gibt es wohl nicht. Nichts rechtfertigt einen Krieg, da Krieg immer Aggresivität von einer Seite ist. Verteidigung, ja selbstverständlich.

michael müller | Sa., 29. Juli 2017 - 10:46

Die Bertelsmänner waren maßgeblich an der Ausarbeitung der AGENDA 2010 "Reformen" beteiligt !!!

Der Puplizist und Politologe Hermann Ploppa nannte sie eine moderne Form der "Sozialstasi" und weiter,
„Stiftungen müssen den Sozialabbau in die Hand nehmen, da müssen eben Institutionen her, die nicht dem Souverän der Demokratie, dem Volk verpflichtet sind. Und da ist ein Instrument wie das Bertelsmann-Konglomerat aus Medienkonzern und
Stiftung mittlerweile stark genug, um diese Schergenarbeit zu leisten“.

Den "Bertelsmännern" wird zurecht undemokratisches Verhalten und Intransparenz bezgl. ihrer z.T. dubiosen Geschäftsdpraktiken vorgeworfen.

Reiner Jornitz | Sa., 29. Juli 2017 - 10:51

Herr Grau, sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich selber war früher vor 10 Jahren beim BDS ( Bund der Selbständigen) Es wurden über den Tag alles mögliche auf den Konvent besprochen-meistens Phrasen , aber am Abend als Politiker und Meinungsbildner vom BDS in einer gehobenen Gastronomie zusammen saßen wurde deutsch gesprochen , über wirklich aktuelle politische und wirtschaftliche Aspekte. Herr Grau , sie haben recht das die Bertelsmann -Stiftung ziemlich mächtig ist, weil sie wie in einem totalitären Staat dem Bürger aufs Maul schaut! Was nicht ist, nicht sein kann. Hier geht es nicht um das Wohl des Volkes , sondern um die Gier zum Machterhalt. Man kann es nennen wie man möchte Kampf gegen Populisten, die momentan regierenden leben davon Menschen die für Parteien arbeiten und wählen aber immer mehr wird diesen Menschen klar , das sie missbraucht werden nur um ihre Stimme oder Arbeit. Ich bekam mit , das die CDU viele gute Leute an die AFD verloren haben und diese Parteien

André Oldenburg | Sa., 29. Juli 2017 - 10:55

Die Bertelsmann Stiftung, 1977 gegründet,fördert nach eigener Aussage „Reformprozesse“ und „Prinzipien unternehmerischen Handelns“, um eine „zukunftsfähige Gesellschaft“ aufzubauen. 1977 war Deutschland keine zukunftsfähige Gesellschaft und unternehmerisches Handeln war unbekannt? Hier geht es um politische und gesellschaftliche Einflussnahme. Die Prinzipien nach denen Bertelsmann und auch Springer arbeiten.
Friede Springer (ehemaliges Kindermädchen) und Liz Mohn (ehemalige Telefonistin), sind doch die besten Freundinnen von Angela Merkel, da wird doch aus deren Häusern keine zu scharfen Kritiken zur derzeitigen Politik laut. Das bespricht man dann einfach nett mit Frau Merkel bei einer Tasse Kaffee. Das sind mit die wichtigsten Lobbyisten in Deutschland, sie können für gute Presse sorgen, sodass sie ihre eigenen Ziele durchsetzen könne.

Ralf Altmeister | Sa., 29. Juli 2017 - 10:58

Die Nachweisführung in dem Artikel zeigt, dass es ihn gibt und dass die Bezeichnung Regierungsfernsehen und - presse sowie Meinungsdiktatur gerechtfertigt ist. Es wird nur eines übersehen: Noch nie konnte ein System auf Dauer, dass auf Diktatur aufgebaut ist bestehen. Die Sensibilität im Osten ist diesbezüglich ausgeprägter als im Westen. Von dort werden die entscheidenden Impulse zur Wende ausgehen.

Beatrix Dechant | Sa., 29. Juli 2017 - 11:01

Sie manipulieren uns, sie domptieren uns!

Mit welchem Recht? Mit dem Recht des Besitzes? Dem Recht als reicher Minderheit?

Sie sagen uns: Das Volk irrt? Die Masse irrt? Von Tag zu Tag mehr? Das Volk besteht aus Populisten? Denken ist Populismus?

Die Mehrheit läuft Gefahr falsch zu denken? Zu sagen? Zu tun?

Wer hat recht? Wer ist im Recht?

Unsere Politik der viel zitierten Werte? Aber welcher Werte?

Der Werte der "Künstler"? Der Werte der "Eliten"? Der Werte des, von Politik, Künstlern und Medien künstlich gemachten Mainstreams? Der Werte der Erziehung des irrenden, populistischen, verwirrten Volkes durch Politik, Künstler, Medien?

Ich bin nun aber total geirrt? Nein - verwirrt? Gar verhetzt? Was jetzt?

Reiner Jornitz | Sa., 29. Juli 2017 - 11:08

es geht zu wie bei der unendlichen Geschichte in dem gegen die Giganten gekämpft wurde. Als Atreyu den Giganten umschmiss war er innen hohl -nichts nur als eine Fata Morgana-so wird es in Zukunft auch bei uns in Deutschland die etablierten Parteien wie in Frankreich einen Denkzettel bekommen für ihr aussitzen und versagen , eine ganze Menge, spüren das sich dringend etwas ändern muss. Es ist 5 Minuten vor 12.00Uhr.Wieder hat ein Asylbewerber bei einem Einkauf einen 50 jährigen Mann erstochen in einem Lebensmitteleinkauf und 3 schwer verletzt. Der Asylbewerber sollte abgeschoben werden. Fazit . Es dürfte am 24.09. eine nicht zu erwartende Überraschung geben. mfg.

Reinhard Oldemeier | Sa., 29. Juli 2017 - 11:09

Nun wieder ein Artikel der den Nagel auf den Kopf trifft. Aber dennoch nichts Neues. Schon Wolfgang Pispers und Urban Priol prangerte in ihrer Satire die Kaffeekränzchenstunden der Frau Merkel mit Frau Mohn und Frau Springer an. Aber
Schon die Hartz IV Gesetze sind maßgeblich durch die Bertelsmannstiftung mit formuliert worden.
Das wirklich Gefährliche ist, dass Gesetze nicht von den Fachabteilungen der Regierungen kommen, sondern von Organisationen stammen die nicht uneigenützig handeln.
Das ist nicht Lobbysmus sondern eine direkte Einflussnahme und schon fast Verfassungsbruch.
Damit wären wir in der Bimbes-Republik angekommen.

Karin Zeitz | So., 30. Juli 2017 - 20:02

Antwort auf von Reinhard Oldemeier

noch von den Fachabteilungen der Regierung erarbeitet? Dem Lobbyismus ist Tür und Tor geöffnet, weil die Fachleute der Industrie, der Banken und der Beratungsbranchen maßgeblich beteiligt sind. Daher sind diese auch in der Lage, unmittelbar nach Erlassen der Gesetze die Ratgeber für deren Umgehung zu verfassen.

doch was ist der Grund dafür, liebe Frau Zeitz? Fachabteilungen in der Regierung gibt es nur dem Namen nach. Schauen Sie sich doch nur die Abgeordneten mal an. Wo sind denn da die Fachleute. Ein ganz krasses Beispiel. Da sitzt ein Charles Huber, seines Zeichens ausgemusterter Provinzschauspieler, für die SPD dank Landesliste im Bundestag. Nun sag mir mal bitte jemand, welche fachl. Befähigung der gute Mann mitbringt um irgendeinen x-beliebigen Gesetzestext zu formulieren?

Sogar die Staatssekretäre wechseln die Fachrichtungen, wie die Politiker. Sie folgen ihrem Herrn von Ministerium zu Ministerium. Fachwissen ist unerwünscht in der Politik. Hat ein Politiker gesagt.

Lars Uhlmann | Sa., 29. Juli 2017 - 11:48

Natürlich sind die Bertelsmänner keine schlechten und schon gar keine ungebildeten Menschen. Wahrscheinlich wäre die Gesellschaft eine bessere, wären alle so belesen und fleißig wie dieses Establishment.
Wahrscheinlich sind auch die laut der Studie
"30% für Populismus offenen Deutschen" keine Revolutionäre oder Anarchisten.
Die größten Probleme sehe ich einerseits in der Verweigerung der harten Fragen und Themen durch Bildungsinstitute und Mainstreammedien. Mich hätte in der Schule brennend interessiert, was Kapitalismus ist und warum er schlecht sein soll. Mich hätte Machiavelli und eine Theorie über Macht interessiert, wenigstens um nicht selbst entmachtet zu werden.
Andererseits ist das Wissen vieler Menschen in zentralen Punkten wirklich schlecht, was das Establishment Demokratie und Markt nicht zu Unrecht vor dem Mobb beschützen lassen will.
Wer gibt zuerst auf:
Die, die es besser wissen, aber es nicht tun,
oder die, die nicht wissen, was sie tun?
Hoffentlich keiner!

Gerdi Franke | Sa., 29. Juli 2017 - 12:06

Für unsere etablierten Politiker ist Populist ein Schimpfwort. Das sind Andersdenkende. Die nicht mit der derzeitigen Politik einverstanden sind. Und auch Fehler aufdecken. Und ich hoffe, dass bei der nächsten Wahl möglichst viele Populisten sich für ihre Interessen die passende Partei suchen.

Harro Meyer | Sa., 29. Juli 2017 - 12:46

Das Wort Populismus ist für mich ein Synonym für A..loch, es hat nur nicht den vulgären Beigeschmack und lässt sich, voll ausgeschrieben, in jeder anspruchsvollen Postille unterbringen. Manche gehen soweit, die Sache herkunftsgemäss zu untermauern, was, wie beim Awort zu nichts führt. Man sollte es bei der Antwort beim kommentarlosen Awort belassen. Dann sind die Fronten geklärt.

Bernhard Kraetzig | Sa., 29. Juli 2017 - 12:56

Der bedingungslose und ausschließliche Materialismus mit seiner Religion, dem unbedingten Rationalismus als das Opium der Moderne, wie wahr ! Die Empfindungen, die von jeher Grundlage ideeller Werte waren, wurden mit diesem Opium regelrecht abgetäubt, aber eben nicht gänzlich zerstört. Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert, wenn sich diese über lange Zeit unkultivierten Empfindungen als negative Wirkungsenergien freisetzen, weil verschiedenste Ängste vom Rationalismus nicht mehr im Zaum zu halten sind….

Uwe Prink | Sa., 29. Juli 2017 - 13:00

Die Bertelsmann-Stiftung gebiert und diktiert den gelackten, kulturnivellierenden Zeitgeist, der echte Forschung für die Erkenntnisvermehrung zur Entwicklung der Menschheit verhindert.

Yvonne Walden | Sa., 29. Juli 2017 - 13:00

Die Bertelsmann-Stiftung dient vornehmlich dem Macherhalt und der Absicherung von Geld- und Vermögenseliten.
Auch Liz Mohn zählt zu den superreichen Frauen in diesem Land.
An einem Fototermin mit Bundeskanzlerin Merkel ist an sich nichts Schlimmes.
Aber in Hintergrund versucht auch die Bertelsmann-Stiftung, Macht und Einfluß auf die politischen Mandatsträgerinnen und -träger zu gewinnen und auszubauen.
Dabei hat sie längst auch eine Vielzahl von Politikerinnen und Politikern des sogenannten linken Spektrums für sich einnehmen können, vermutlich unter Einsatz kleinerer oder auch größerer Gefälligkeiten.
Deshalb verabschiedete sich beispielsweise die SPD von ihrem ursprünglichen Vorhaben, einen Demokratischen Sozialismus zu favorisieren, der zum Ziel hat, Großvermögen abzuschmelzen, um damit Gemeinschaftsaufgaben zu finanzieren.
Solche Forderungen und Vorstellungen führen bei der Geldelite zu einem erhöhten Pulsschlag, vermutlich auch bei Liz Mohn.
Deshalb endlich "Opium fürs Volk".

Joachim Leitner | Sa., 29. Juli 2017 - 20:17

Antwort auf von Yvonne Walden

Wie furchtbar es um die angebliche Unterdrückung durch die Reichen in Deutschland steht, kann man daran erkennen, wen man unwidersprochen und ungestraft kritisieren darf. Man stelle sich einmal vor, Sie würden das gleiche über Männer, Juden, Kleingewachsene, LKW-Fahrer, Comedians, UFO-Anhänger, Hochbegabte oder Kochbuchautorinnen schreiben. Das ginge natürlich gar nicht. Nur bei Reichen gehen wir davon aus, daß sie reiche Dinge tun, weil sie reich sind. Bei allen anderen Gruppen vermuten wird zumindest noch einen Rest Menschliches. Daß Liz Mohn "zu den superreichen Frauen" zählt, sagt überhaupt nix über irgendetwas aus. Weder daß sie ein guter noch ein schlechter Mensch ist; noch sonst irgendwas. Welche Chancen stehen höher: daß jede Handlung von Liz Mohn einzig und allein darin besteht, Ihnen Geld zu stehlen? Oder daß Sie in einer Ideologie gefangen sind?

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 30. Juli 2017 - 12:20

Antwort auf von Yvonne Walden

Sekunde, wie der Artikel ja auch nicht,
dass die Bertelsmann-Stiftung ein möglicher Organisations/Funktionszusammenhang unserer Gesellschaft ist und der Politik viel Arbeit abnimmt, vorausgesetzt, start-ups werden kultiviert, ich nenne das "Kapital für Alle", Besitz nicht ad ultimo geschützt, aber gegebenenfalls transformiert unter der Berücksichtigung, dass z.B. jeder ein Künstler ist, aber Mozart nicht jeder Künstler?
Diese gesellschaftlichen Prozesse zu begleiten braucht Politik viel Um- und Einsicht in gesellschaftliche Abläufe.
Gegebenenfalls die Korrektur nicht statthafter Entwicklungen durch den Souverän, aber wir brauchen vor allem die Entfaltung unserer Gesellschaft zu einem verfassten Souverän, bestens unserer parlamentarischen Demokratie.
Das wäre nicht nur Nietzsches Verhängnis, sein Blitz, sondern auch "Mozarts blauer Blitz", siehe Kolumne von Frau Bergk, es wäre göttliches Leben auch als Politik.
Davon wünsche ich Deutschland viel.
Immer wieder "Musik", verfasste

Wilhelm Maier | Mo., 31. Juli 2017 - 10:08

Antwort auf von Yvonne Walden

Marx schrieb 1844 in der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie: »Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.«
http://www.zeit.de/2004/42/Stimmts_P_42
Damals waren noch keine Stiftungen...
Danke, Hr. Grau.

Torsten Knecht | Sa., 29. Juli 2017 - 13:24

... Sie haben den Knackpunkt erkannt. Die ÖR-Medien werden die "Ergebnisse" kommunizieren u. von "Experten" die Bedeutung "erklären" lassen.

Und Sie, Herr Grau, zeigen auf, das das eigene Interesse auch Einfluss auf das Ergebnis hat.

Ich frage mich auch, wieso man ständig Vorab-Wählerumfragen veröffentlicht? Sollen das "selbsterfüllende Prophezeiungen" sein oder Vorab-Alternativlosigkeit so wie in der DDR, wo die Partei immer Recht hatte.

Dr. Lothar Sukstorf | Sa., 29. Juli 2017 - 13:27

Umfragen/Studien sind nur noch zur reinem Meinungsmache verkommen. Das ist schon lange klar. Merkel und ihre beste Freundin Mohn...machen es schon...

Torsten Knecht | Sa., 29. Juli 2017 - 13:28

... sind Stiftungen nicht ein Steuersparmodell?

Darüber kann doch die B-Stiftung einmal eine Umfrage machen, ob das noch Demokratie-kompatibel ist u. von der Mehrheit so vertreten wird!

Nicolas Wolf | Sa., 29. Juli 2017 - 14:02

Na was ist das denn? Populismus mit Populismus bekämpfen? Mal abgesehen davon, dass ich die Studie für Blödsinn halten würde, wenn sie zu dem Schluss kommt, dass ein Drittel der Deutschen populistisch denkt. Die sind doch nicht alle in der Politik, wenn sie sie höchsten empfänglich für Populismus, wobei ich dann Fragen würde was ist da los, sind CDUCSUSPDGRÜNELINKE etwas nicht populistisch??? FDP, keine Ahnung?!?

Naja egal, entscheidender ist hier eigentlich der Angriff auf die Stiftung. Unter Wissenschaftlern, oder was ist das für ein Doktortitel, Dr. Grau, ein ganz übles Faul. Weiterhin werden in diesem Zuge populistische Schlagwörter wie Globalisierung, Internationalisierung oder marktkonforme Verflachung ohne jeden Beweis und auch ohne jeden Nachweis vermeintlichen negativen Aspekte eben jener ins Feld geführt. Typische Verhaltensweise von substanzlosen, linken Denkern...

Axel Kreissl | Sa., 29. Juli 2017 - 14:10

Die perfekte Ergänzung zu diesem Artikel ist ein Essay des Philosophen Bernhard Taureck mit dem Titel "Nach dem humanistischen Vakuum", in dem er die Vorgehensweise des GELD-MACHT-MEDIEN-Verbundes herausarbeitet, im Netz zu finden unter dem angegebenen Titel. Der Verbund arbeitet mit Vorurteilen, die er als Wissen ausgibt. Zitat: "Doch die Ketten der Vorurteile sind nicht aus Stahl, sie sind aus Dummheit, aus Gewohnheit, aus Faulheit.Ein einziges Erkenntnisurteil sprengt sie in einer Nanosekunde. Und weiter: Sprechen wir laut. Alle sollen es hören. Es ist nicht ausgeschlossen, daß aus einer Nano-Spreng-Sekunde dann eine Zeit der Sprengungen wird!

Willi Mathes | Sa., 29. Juli 2017 - 14:11

Opium für die Mächtigen

Nicht nur Gefälligkeits-und Scheckbuchjournalismus, nein - auch Gefälligkeitstudien sowie Statistiken und Gutachten- sind in diesem unseren Lande, politischer Alltag.
Danke Herr Grau, Ihr Beitrag bestätigt die Wahrnehmung des Politalltags !

Freundliche Grüsse

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 31. Juli 2017 - 17:44

Antwort auf von Wolfgang Lang

Opium für Volk Kokain für die Elite....Nur zu, nur zu...solange der beste Bordeaux(Saint Emilion) und Sauvignon Blanc für mich bleibt...

Achim Scharelmann | Sa., 29. Juli 2017 - 14:15

Wenn man die Ereignisse in unserer Gesellschaft heute so betrachtet, dann bekommt man immer mehr Verständnis für die Bürger vor ca. 90 Jahren. Wenn auch die damaligen Umstände mit den heutigen nicht immer zu vergleichen sind, so wurden doch ebenfalls durch das politische Unvermögen Populisten der Weg geebnet und ein Heilsbringer hat sich besonders hervorgetan und das wurde dankbar angenommen, ohne zu diesem Zeitpunkt zu ahnen, wohin die Reise führt. Ähnliche Tendenzen sind auch heute erkennbar und es wäre mehr als ratsam, aus Fehlern der ersten deutschen Republik zu lernen, damit sich Gleiches nicht wiederholt.

Bernward Schütter | Sa., 29. Juli 2017 - 14:50

Hallo, Herr Autor. Sie wollen uns die Demokratie erklären und steigen dazu ins Griechische ein. Aber schon da wird es falsch (wie meist bei diesen Versuchen): Der Akzent auf krátos sitzt verkehrt.

Sie sind sicher ein eingefleischte Zeit Leser. Da wird meisten diskutiert wer einen Kommer falsch gesetzt hat, statt sich dem Thema zu widmen. Da ich keine Biodeutsche bin, habe ich das sehr oft erlebt, das sind Die "Gutmenschen", die für die offene Grenzen sind, aber andere Falschreibende diffamieren. Jetzt bin ich auch von Theme abgekommen aber man muss was gegen diese Besserwisserei unternehmen.

Josef Garnweitner | Mo., 31. Juli 2017 - 14:14

Antwort auf von Susanne antalic

wir sind in einem Diskussionsforum, nicht im Rechtschreibkurs. Man sollte nicht in allen Dingen allzu kleinlich sein. Der Herr Schütter sollte sich vielleicht mal die Deutscharbeiten von Abiturienten in gewissen Bundesländern ansehen.

Bernhard Marquardt | Sa., 29. Juli 2017 - 15:02

So geht Lobby.
Umsatz des Bertelsmann-Konzerns 2016: knapp 17 Mrd. Euro. Gründung der Bertelsmann-Stiftung 1977. Reinhard Mohn übereignete 1993 ¾ des Aktienkapitals der Bertelsmann AG an die Stiftung. Steuerersparnis für die Erben Liz Mohn und die Kinder Christoph und Brigitte gut 2 Milliarden Euro. Die Dividendenzahlungen des Konzerns an die „gemeinnützige“ Stiftung sind steuerbegünstigt, so dass ein beträchtlicher Teil des Stiftungs-Etats aus Steuerersparnissen resultiert. Also von deutschen Steuerzahlern finanziert wird.
Unter Peer Steinbrück als Ministerpräsident wurde 2005 das Stiftungsrecht in NRW nach den Vorstellungen einer Expertenkommission der Bertelsmann-Stiftung „reformiert“.
Die üblich Stiftungsaufsicht durch die Regierungspräsidien entfiel damit de facto.
In den USA dürfen steuerbegünstigte Stiftungen nicht mehr als 20 Prozent eines Unternehmens halten, um Interessenkonflikten vorzubeugen. Außerdem müssen sie für ihre Ausgaben akribisch öffentlich Rechnung ablegen.

Dr. Lothar Sukstorf | Sa., 29. Juli 2017 - 15:06

Umfragen/Studien sind nur noch zur reinem Meinungsmache verkommen. Das ist schon lange klar. Merkel und ihre beste Freundin Mohn...machen es schon...

Elke Halefeldt | Sa., 29. Juli 2017 - 15:32

Wissenschaftliche Studien werden oft entzaubert, wenn man die verwendeten Methoden, Statements und Schlussfolgerungen aus Ergebnissen betrachtet. „Die Politiker im Bundestag sollten immer dem Willen der Bürger folgen“? Der anständige Nicht-Populist sagt klar: Nein! ... Obwohl: „Das Volk“ ist der Souverän, vom dem laut Art. 20 GG „alle Staatsgewalt (aus)geht“.

Im Grunde untersucht die Studie mit ihren acht zentralen Statements weniger die Anfälligkeit für einfache Denkstrukturen, als dass sie politische Einstellungen brandmarkt, überschrieben: „Anti-Establishment“, „Anti-Pluralismus“ und „Pro-Volkssouveränität“. Sich von der „politischen Elite“ (Parteien, Politikern) distanzieren, eine gewisse Einigkeit der Bürger bei Themen unterstellen: ungehörig. Und anzunehmen, „dass Politik ein unmittelbarer Ausdruck des Volkswillens sein sollte“: naiv.
Die Partei mit den meisten „unpopulistischsten Wählern“ ist übrigens, Überraschung, die CDU, „auch in ihrer Wahlverbindung mit der CSU“.

ingrid Dietz | Sa., 29. Juli 2017 - 15:51

Der mündige und politisch-sehr-interessierte Leser liest garantiert keine Studien von der Bertelsmann-Stiftung !

Ursula Schneider | Sa., 29. Juli 2017 - 15:59

Wie unangenehm "populistische" Parteien für das Establishment werden können, zeigt sich derzeit in Italien. Beppe Grillo und seine "Fünf-Sterne-Partei" haben so hartnäckig die üppige Versorgung innerhalb der etablierten Parteien angeprangert, dass sich nun sogar Matteo Renzi den Kürzungsforderungen anschließt.
Die italienischen Abgeordneten zählen zu den am besten bezahlten - 10 435 Euro Nettogehalt + 3 500 Tagegelder + 3 690 Spesen im Monat samt märchenhaften Pensionen schon nach wenigen Jahren. Darüber wurde nun intensiv in den Medien diskutiert (bei unserer Hofberichterstattung leider undenkbar!), sodass die Regierung sogar an rückwirkende Kürzungen denkt ...

Kein Wunder also, dass die sog. Eliten den Populismus (wie übrigens auch Volksentscheide)fürchten wie der Teufel das Weihwasser.

Dank an Alexander Grau für die interessanten Hintergrund-Infos bezüglich der Bertelsmann Stifung!

Hubert Manter-Koller | Sa., 29. Juli 2017 - 16:30

Die Deutschen wollen das so. Eine schön elitäre Führung, angeleitet von privaten Verlagskonzernen.

Demokratie ist den Deutschen zu anstrengend, wiefern es ja inzwischen auch keine Unterschiede mehr gibt zwischen den Partein und das daher auch egal ist, ob nun die spd oder cdu von Bertelsmann gesagt bekommt, was sie nun machen sollen.

Josef Garnweitner | Sa., 29. Juli 2017 - 16:32

"Die marktkonforme Verflachung des deutschen Bildungssystems und die Demontage der deutschen Hochschulen ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auch das Werk der Bertelsmann-Stiftung

Dies alles konnte nur geschehen, weil die Bertelsmann Stiftung, mit der Berteslmann AG (unter anderem Random House, RTL-Group, Grunder + Jahr, Arvato AG) im Rücken, ein enges Netzwerk von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien geknüpft hat, zu dem wie selbstverständlich die Spitzen der deutschen Partei-, Bundes- und EU-Politik gehören"

War ich lange außer Haus oder hat man uns falsche Dinge gelehrt. Ich meine in Erinnerung zu haben, daß gerade die Wirtschaft ein hohes Interesse an bestens ausgebildetem Nachwuchs hätte.

Habe ich irgendeine Entwicklung verschlafen ? Braucht man für die Industrie 4.0 nur noch Halbdeppen?

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 30. Juli 2017 - 12:52

Antwort auf von Josef Garnweitner

ist immer auch die Entscheidung oder Nicht-entscheidung der Politik.
Deshalb kümmern sich evtl. viele CDU/CSU´ler solange nicht um Politik, wie sie Wirtschaft fördert und schützt.
Man macht auch viele neue Schritte mit, wenn auch murrend bei der m.E. Geschwindigkeit und Abruptheit Merkels.
Es dauert entsprechend lange, bis dem einzelnen CDU/CSU`ler evtl. auffällt, dass unter Merkel diese Partei evtl. nur noch machtpolitisch vorhanden ist.
So gesehen sind die in einem anderen Artikel beschriebenen Diskussionsrunden/Arbeitsforen in der CDU/CSU doch ein wichtiger Neubeginn.
Deren Gewicht wird auf Parteitagen wachsen.
Es könnte allerding immer auch die machtpolitische Karte gespielt werden, kurz, Merkel solange aufgestellt, bis es auch der CDU/CSU langt.
Weshalb ich das Aufbrechen eines evtl. "wechselnden "parteipolitischen Kartells" immer angesiedelt unter der Führung der CDU/CSU -> korrekte Bezeichnung Koalitionen, gerne bei dieser Wahl erleben würde.
Mitgliederabstimmungen

Torsten Knecht | So., 30. Juli 2017 - 15:56

Antwort auf von Josef Garnweitner

Mit der Bologna-Bildungsreform wollte die Wirtschaft vor allem jüngere Arbeitskräfte. Jetzt stellt sich heraus das ein Bachelor eben doch kein Diplom mit zusätzlicher Lebenserfahrung u. einer breiteren Allgemeinbildung ersetzen kann.

Selber ins Knie geschossen.

Der deutsche Arbeitgeber will per se die eierlegende Wollmilchsau als Arbeitnehmer: Jung plus 25 Jahre Berufserfahrung, Spezialwissen u. überall einsetzbar, Dr. als Vorvorname, 24h7Tage365TageimJahr flexibel u. das zum Schnäppchenpreis.

und vielgeschmähte deutsche Bildungssystem hat dazu geführt, daß Deutschland die besten Facharbeiter, die besten Ingenieure und die besten Wissenschaftler dieser Welt hervorgebracht hat. Und die besten Mittelständler. Dem Dipl. Ing. wird heute noch Achtung entgegen gebracht, wie auch dem Facharbeiter.

Bezeichnenderweise nur im Ausland! Die schütteln den Kopf darüber, daß wir das abgeschafft haben.

Danke 68er. Danke Grüne. Dank an Rot.

Monika Medel | So., 30. Juli 2017 - 22:05

Antwort auf von Josef Garnweitner

Zwischen dem was jemand behauptet als ein Interesse zu haben und dem was er wirklich will klafft oft ein gewaltiger Unterschied. In der "freien Wirtschaft" tätige Bekannte klagen regelmäßig und glaubwürdig darüber, dass Qualifikation eher ein Karrierekiller ist, da dies von den diversen Vorgesetzten - um deren Qualifikation es nicht so gut bestellt ist wie sie vorgeben - als unliebsame Konkurrenz erfahren wird. Qualifizierte Mitarbeiter die mitdenken werden als Bedrohung erlebt. Es regiert das Peter-Prinzip, wie z.B. auch im Bildungs- und Sozialbereich. Das alles geht auch nicht über den Kopf sondern über den Bauch.

Monika Medel | Mo., 31. Juli 2017 - 01:22

Antwort auf von Josef Garnweitner

Dazu kommt, dass Wirtschaftsleute oft bezüglich Bildung einen etwas schlichten Machbarkeitsglauben haben. Da herkömmliche Bildung an Grenzen stößt, sind sie empfänglich für neue pädagogische "Wunderwaffen", die nun das Unmögliche wahr machen und das erwünschte "Produkt" liefern sollen. Dieses pflegeleichte Wunschprodukt tut "flexibel" und "motiviert", aber unkritisch unermüdlich alles was die Chefetage möchte - mit hervorragendem Ergebnis, versteht sich. Also glaubt man z.B. an Einrichtungen, in denen die Schüler täglich vor Begeisterung nur so berstend sich "gemeinsam" alles selber beibringen. Wohlmeinende Schwärmer, Ideologen aller Art und auch geschäftstüchtige Scharlatane finden so Unterstützer, wobei Klappern zum Geschäft gehört.
Viele softe "Alternativschulen" werden übrigens von der Wirtschaft gesponsert. Der Turbinenhersteller Voith/Heidenheim finanziert z.B. mehrere Waldorfschulen, obwohl deren Absolventen bekanntlich zu "weichen" Berufen streben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 29. Juli 2017 - 16:48

`aus/macht´.
Mächtig werden kann auch jemand, der Macht beanspruchen darf.
Soviel zu dem Bild der beiden Damen.
Was macht Macht aus?
Ich halte es für eine Fähigkeit, die jedem innewohnt, aber in sehr unterschiedlichem Masse.
In naturwüchsigen Gesellschaften organisiert sich Macht entsprechend.
Die Entscheidung, dass die Macht vom Volke ausgehe ist zum einen erkämpft worden, zum anderen und das geht über Macht hinaus, gedacht/erkannt worden.
Wenn man sich die verschiedenen Mächtigen vergangener Jahrhunderte ansieht, von den meisten empfunden worden, je nach Fähigkeit. Ich erinnere an den ersten Diener seines Staates etc.
Globalisierung ist entsprechend einzuschätzen.
Es geht dabei um die Verbreitung der eigenen Werte und Auffassungen, moderner Kolonialismus, aber auch das Eintauchen in andere, ähnliche etc. Werte.
Die Mächtigen als Avantgarde.
Das scheint mir das Gegenteil von dem was Merkel gemacht hat.
Bertelsmann ist Gesellschaft organisierender Teil unserer Gesellschaft.

Reinhard Schröter | Sa., 29. Juli 2017 - 16:57

Ohne das ich die von Ihnen Herr Grau, geschilderten Hintergründe kannte, stehen mir bei dem Wort Bertelsmann-Stiftung schon seit Jahren die Nackenhaare !
Vielleicht ist es nur mein , in meinen 35 jährigen Leben in der DDR genannten Ostzone, geschulter Instinkt für das Erkennen von Manipulation und Lügen, der dieses Phänomen bei mir auslöst.
Und es bei Weitem nicht nur diese dubiose Stiftung, nein es gibt seit September '15 kaum noch ein Medium, dem ich nicht die gleichen Ambitionen unterstelle.
Wenn wir aus dem Osten eines den Menschen aus Westdeutschland voraus haben, dann ist es der generelle Zweifel am öffentlich Gesagten und Geschriebenen.

ingrid Dietz | Sa., 29. Juli 2017 - 17:14

aber wenn ich Frau Merkel sehe, sehe ich immer nur eine "Lügnerin" !
"Mit mir wird es keine Maut geben" !

Torsten Knecht | So., 30. Juli 2017 - 15:42

Antwort auf von ingrid Dietz

... "humanistischer Imperativ" für illegale Migranten statt für 300 000 Obdachlose u. zig Hunderttausende Tafelbesucher.

Mathias Trostdorf | Sa., 29. Juli 2017 - 17:31

Leider hat dieses Kartell ja auch die absolute Macht über die Medien und die Sprache zur Lenkung und Durchsetzung ihrer Interessen. Zwei Beispiele: Gestern abend in RTL-Nachrichten moderierte einen Peter Kloeppel einen Bericht über den Supermarktmesserstecher in Hamburg an mit den Worten, der Mann hätte "mutmaßlich" allahu akba gerufen, obwohl in dem Beitrag eine Zeugin vor dem Supermarkt direkt in die Kamera sagte, daß der Täter genau das (konkret und nicht mutmaßlich) gerufen hätte. Dasselbe später beim ZDF, verbunden mit den üblichen Formeln, daß man nicht erstmal abwarten müsse und nicht voreilig Schuld zuweisen solle.

Mathias Trostdorf | Sa., 29. Juli 2017 - 17:32

Und eben gabs bei dann web und gmx.de einen vorgefertigen Folklore-Beitrag über die "Helden" von Hamburg, junge Leute mit Migrationshintergrund, die den Täter stoppten. Im Artikel wurde nun bestätigt , daß der Mann Salafist war, aber natürlich auch wie üblich in solchen Fällen mal wieder "EInzeltäter" und "psychisch labil" sei.
Innensenator Grote gab den nicht selbst denkenden Mitbürgern noch mit auf den Weg, daß das "eine in gewisser Weise willkürliche Tat ist - mit primitivsten Mitteln, an einem fast beliebigen Ort ausgeführt" werden könne.
Das klingt, als käme das aus dem selben Nachrichtenlabor wie vieles, das im heute-journal verlesen wird.

PS: Aus beliebigen Orten wie Warschau, Prag, Vilnius oder Budapest waren solche Nachrichten ja bisher noch nicht zu hören.
Woran das wohl liegen könnte?

Peter Wagner | Sa., 29. Juli 2017 - 17:46

Sie haben völlig recht Herr Grau!
Seid der gefährlichsten populistischsten Aussage
"WIR SCHAFFEN DAS" ist schon lange nicht mehr alles in Ordnung.

Silas Loy | Sa., 29. Juli 2017 - 17:56

... Liz Mohn wird ihn sicher ganz klein kriegen. Sobald auf einer Studie Bertelsmann drauf steht, ist die Messe schon gelesen. Nichts neues aus Gütersloh.

Heiko Mühlenstedt | Sa., 29. Juli 2017 - 18:24

Klartext - aus CICERO's "Grauzone":
Ein trefflicher, längst überfälliger Beitrag der zeigt, wie Stiftungen als Meinungsmacht wirken und zur Entwicklung von Schwarmintelligenz führen.

Sie nennen sich auch gerne Thinktank - sind aber in Wirklichkeit reine Pseudowissenschaft. Treffender wäre, man würde sie Manipulationtank
nennen.
Mitglieder, die im Kuratorium solcher Manipulationtank sitzen, wäre z.B. als ZEIT-Zeuge
Josef Joffe zu nennen.
(vgl. Uwe Krüger's "Meinungsmacht")

Mein Fazit beim MSM-Konsum:
Stop being manipulated, stupid !

Für den 24.09.2017:
Do not go to election but go to deselect, stupid !

Hauke Zumstrull | Sa., 29. Juli 2017 - 18:25

Der Beitrag erinnert doch ziemlich an "Das Schloss" von Kafka. Eine plötzlich auftauchende Stiftung(Kafkas Schloss verschwindet wenn man ihm näher kommt), die das Leben der Bevölkerung auf unheimliche Weise im Griff haben soll und eine dazu passende schicksalsergebene Bevölkerung. Und um sich dem "Vorurteil entwinden und an der unabänderlichen Notwendigkeit dieses erstaunlich einheitlichen Spiels zweifeln zu können" braucht es einen "fremden in besonderer Lage"(den Autor, der die Wahrheit geschaut hat).
Würde man aber ein Gesamtbild entwerfen würde man wohl feststellen, dass die Bertelsmann Stiftung nur eine von vielen Meinungen vertritt, genauso wie ein freier aber dennoch vernetzter Autors, der ein Forum zum schreiben nutzt und möglicherweise auch die nächste Wahl im Kopf hat.

Torsten Knecht | So., 30. Juli 2017 - 15:39

Antwort auf von Hauke Zumstrull

... eher Orwell, will ich meinen.

Sepp Kneip | Sa., 29. Juli 2017 - 18:28

Das Bild über dem Artikel sagt alles. Merkel und Mohn, ein unheilvolles Paar. Diese Bild sagt mehr über die Verknüpfung von Politik und Medien als manch geschriebenes Wort. Wenn Politik nicht mehr auf den Bürger hört und dieser dagen protestiert, ist er ein Populist. Ja, das ist er dann - aber zu Recht. Ohne Populisten wäre unsere Gesellschaft verloren. Das wissen auch die Politiker. Da man diese Gesellschaft so nicht mehr will, muss man die Populisten diskreditieren und stigmatisieren. Man behängt sie mit Adjektiven wie zum Beispiel "Rechts"-Populist. Die muss man ja unbedingt bekämpfen. Der Bürger wird so hinters Licht geführt und auf Linie gebracht. Auf Linie mit der Regierung, auf Linie mit der von dieser durchgedrückten hunderte von Milliarden verschlingenden Euro-"Rettung", auf Linie mit der wahnsinnig teuren Massenimmigration, auf Linie mit der Überziehung Deutschlands mit einem Multikulturalismus, der Identität, Kultur und Nation vernichtet. Frage an Merkel: "Warum?"

Christa Maria Wallau | Sa., 29. Juli 2017 - 18:55

... und ist doch meist nichts anderes als eigennütziges Instrument von Mächtigen/Reichen.

Unter dem Deckmäntelchen ihrer Bertelsmann-Stiftung betreiben die Familie Mohn u. die mit ihnen im Bunde befindlichen Wirtschaftsunternehmen u. Politiker
(= Netzwerk des Establishments) ihre subversive Einflußnahme auf das gesellschaftliche Leben in Deutschland.
Diese selbsternannte "Modernisierungselite" mit ihrem "brachialen Vulgär-Modernismus", wie Herr Grau es zutreffend ausdrückt, hat ihr Spiel
jahrzehntelang erfolgreich betrieben, doch
allmählich - das sehe ich ähnlich wie der Autor - dämmert es immer mehr Leuten, wie sehr sich hinter den "Studien" diverser "Stiftungen"
knallharte Interessen bestimmter Parteien und
Wirtschaftsunternehmen verstecken.
Die Glaubwürdigkeit sich seriös gebender "Untersuchungen" hat lange vorgehalten, ist jedoch im Schwinden begriffen.

Für ein Erdbeben bei der kommenden BT-Wahl reicht die Erschütterung der Bürger allerdings wohl leider noch nicht aus.

falsche Richtung.
Die Bertelsmannstiftung ist ein gemeinnütziger Verein, man muss nicht mit ihr übereinstimmen.
Die Gemeinnützigkeit sollte sicher gewährleistet sein, auch bei NGOs.
Es gibt Stiftungen unterschiedlichster Coleur.
Solange sie sich an unsere Gesetze halten, habe ich keine Probleme mit ihnen.
Sie sind keine Stätten wissenschaftlicher Forschung, wenn sie es wären, hätte der Staat m.E. versagt.
Sie müssen sich ausweisen und sind nicht zu Erziehern der bundesdeutschen Bevölkerung berufen.
Sie sind privat organisiert.
Das ist der ÖRR nicht.
Die Zeitschriften schon.
Wenn Tageszeitungen die Rolle von "Fürsprechern einer Bundesregierung übernehmen", dann sollte man sie nicht mehr als vierte Gewalt im Lande sehen, woraus sie aber evtl. einiges an Legitimation ziehen.
Die Bertelsmannstiftung kann von mir aus hunderte Untersuchungen zu evtl. falschen Fragestellungen in Auftrag geben, sie schadet damit ihrem Ruf.
"Meinungsgewalt" sollte nicht ver- aber gefasst sein?

Armin Latell | Sa., 29. Juli 2017 - 19:39

Eine Studie, so nötig wie ein altes Kaugummi an der Schuhsohle, die Mitte Studie der Universität Leipzig oder die Rechtsextremismus-Studie der Frau Gleicke. Alle haben mehr oder weniger subtil den Sinn, Widerstand, schon bevor er überhaupt aufkommt, im Keime zu ersticken. In die gleiche Kategorie kann man auch die NGOs einsortieren, die, oft von Unbekannten finanziert, auch nur den unbekannten Interessen dienen, Staaten- Länder- Kontinente übergreifend. Die Bevölkerung ist weniger als der Bauer im Schachspiel wert, nur Ressource, Verschiebemasse, Stimmvieh im intriganten, globalen Monopoly international agierender Organisationen. Politiker dienen sich diesen an, fühlen sich wichtig und elitär, wenn sie als Ausgewählte deren Interessen, und nicht die derjenigen, die sie gewählt haben, vertreten dürfen. Man schaue sich die Mitglieder der Atlantikbrücke an. Herr Grau, ein treffender Artikel, sehr gut argumentiert, formuliert und beschrieben, regt zum Nachdenken an.

gabriele bondzio | Sa., 29. Juli 2017 - 22:52

Infolge des flachen Abendprogrammes, habe ich mich zum lesen entschlossen. Sie haben mit diesem Artikel ins Schwarze getroffen, Herr Grau. Die Bevölkerung soll auf Linie gebracht werden. Aber dazu gehören immer zwei (ich nehme mich mal aus). Was die Bertelsman-Stiftung von sich gibt, entlockt mir oft nur ein müdes Lächeln. Zu offensichtlich ist ihre Einstellung. Man spricht ja auch von einer "Bertelsmannisierung der Schulen" nach den Grundsatzvorgaben des neoliberalen New Public Management. Habe auch gelesen, dass später Teile des öffentlich-rechtlichen Bildungswesens für den Handel mit Bildungsdienstleistungen freigegeben werden sollen. Ein persönlichkeitsstärkender, anregender und menschlich-sinnvoller Umgang zwischen Lehrpersonal und Schülern findet schon jetzt (aus Mangel an Personal) nur weitgehend auf dem Papier statt. Verschärfter Leistungsdruck, Selektion und Indoktrinierung kommen dazu.Es geht allso klar in die Richtung: Hast Du was (finanziell), so wirst Du was.

Gundi Vabra | Sa., 29. Juli 2017 - 23:11

Die Drückerkolonne von Bertelsmann 1983 unterwegs ist mir in unangenehmer Erinnerung geblieben, denn laut Meinung des Lexikonverkäufers habe ich mit dem Nichtkauf meinem Kind die Bildung verweigert. Schlechtes Gewissen sollte erzielt werden, denn wer will schon seinem Kind was Schlechtes?
Seither schaue ich sehr differenziert hin, wenn irgendwo Bertelsmann drauf steht. Und nein, die Studienergebnisse bringe ich selten mit meinen Vorstellungen zusammen.
Als Lenkstudien würde ich sie bezeichnen, denn wer da aus dem Raster fällt, soll sich zusammennehmen, schweigen, schließlich will eine Mehrheit ganz etwas anderes als z.B. ich. Somit muss ich einen Fehler im Denken haben. Dies ist das Ergebnis meiner Erfahrung mit diversen Studien aus Gütersloh.

Oskar kautz | So., 30. Juli 2017 - 00:45

Schon vor Jahren hat Arvato von Bertelsmann den Persönlichkeitstest von Scientology in ihre Produkte gelegt, und welche Überraschung als Verdi sich offiziell von der Bertelsmann STIFTUNG trennte, tauchten bei dem Verdigesamttreffen Scientologen auf! SO da. 2009.

Gad Israel | So., 30. Juli 2017 - 02:01

Zeugung: Zeugt Staatsbürger, sagt der Staat, und es gibt Knete vom Staat
Geburt: Der Staatsbürger wird bürokratisch vollumfänglich erfasst.
Kindheit: Relativ rechtsfreier Raum.
Kirche: dito, Staat im Staat
Vorschule: Das Jugendamt wacht über die Jugend, Staat-sei-Dank ...
Schule: Der Staat wacht über die Einschulung – und wehe, wehe, wehe dem ...
Ausbildung/Studium: Der Staat ist bettelarm.
Praktikum 1-30+x: Der Staat ist bettelarm und abwesend.
Heiraten: Der Staat heiratet mit.
Ehe: Kaum Einmischung vom Staat – außer der Heiratsurkunde.
Scheidung: Der Staat scheidet – Gewaltenmonopol.
Strafzettel: Wehe, wehe dem, der ihn nicht zahlt
Steuern: Wehe, wehe dem...der nicht zahlt
Bank: Warum einen Bankraub begehen...
Urlaub: Urlaub vom Staat – für 2-3 Wochen p.a.
Arbeit: Bis Ende Juli für den Staat, dann für indirekte Steuern
Grube: Weiterzahlen, 10-15 Jahre plus x, sonst fliegst du raus, aus dem feuchten Grab...
Ende 2: Über allem Staat ist Ruh’ ...

Holger Stockinger | So., 30. Juli 2017 - 02:16

Einmal die Dreigroschenoper rauf und runter befinden wir uns in SOHO:

Bertelsmann stiftet die Gläser und Merkel fühlt sich als See-Räuberin:

"Messerattacke bei EDEKA" trotz Hinweisen auf psychopathisch aufgeheizte Jungmannen getarnt zwischen Flüchtling und Asylbewerber beginnt allmählich zwischen SPIEGEL und ZEIT zu so etwas zu führen, was man auch hinterhältige Heuchelei nennen könnte.

Andreas Müller | So., 30. Juli 2017 - 12:57

Vielen Dank für den Hinweis auf die Französische Revolution.
Emmanuel Todd schrieb über den Anti-Populismus:
"Der Populismus ist eine der französischen politischen Kultur völlig fremde Kategorie. Er ist unvorstellbar im Land von 1789, 1830, 1848, 1871 und 1936. Was denunziert wird, ist also ganz einfach das Volk und sein Recht sich auszudrücken durch Wahl, Streik oder eine Demonstration."
Emmanuel Todd, L'illusion économique (Die neoliberale Illusion), 1998
Das Buch ist eine sehr tiefgründige Analyse der heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise

Werner Schick | So., 30. Juli 2017 - 13:56

Werter Herr Garnweitner,
zu ihrem zutreffenden Kommentar "Ich zitiere" folgende Anmerkung von mir:
Ein mutiger Professor soll seinen Studenten folgende Wahrheit eröffnet haben: ihr lernt hier nur das, was ihr wissen dürft, nicht das was ihr wissen solltet
Noch Fragen zu diesem System der Manipulation aus "vorgekauten " Scheinstudien. Selbständiges Nachdenken nicht erwünscht.

die Universitäten auch nicht mehr unabhängig. Und nicht wenige Professoren sind stark linksangehaucht. Außerdem haben die Studentenverbände viel zu viel Macht und Einfluß. Wenn man bedenkt, daß man Vorträge absagt, weil den linken Studenten der vortragende Professor nicht paßt.

Aber es gibt schon noch neutrale und objektiv lehrende Professoren. Gott seis gedankt, sonst sähe es noch trüber aus in der deutschen Bildungslandschaft.

Heinrich Niklaus | So., 30. Juli 2017 - 14:29

Journalist Thomas Schuler veröffentlichte 2010 das Buch „Bertelsmannrepublik Deutschland – eine Stiftung macht Politik.

Darin beschreibt er, wie die Bertelsmann Stiftung Kontakt zu führenden Politikern sucht und diese berät. Er kritisierte die Bertelsmann Stiftung als „undemokratisch“ und monierte mangelnde Transparenz. Seiner Meinung nach wurde aus der guten Idee einer Stiftung eine „verkehrte Welt“, deren Konstrukt er grundsätzlich in Frage stellte. Thomas Schuler kritisierte auch das deutsche Stiftungsrecht, das Stiftungen wie die Bertelsmann Stiftung überhaupt zulasse.

Aber Angela Merkel, Liz Mohn und Friede Springer machen das schon und die Wiederwahl von „Angela-die-dem-Wohle-Deutschlands-dient“ ist ja schon gesichert.

Hans Herzberger | So., 30. Juli 2017 - 15:32

Diesen manipulierten Studien, Umfragen , Erhebungen usw.darf grundsätzlich kein Glauben geschenkt werden. Die Meinung des Volkes in eine gewollte Ecke zu drängen hat noch nie funktioniert. Einige Zeit mag dies möglich sein, doch der gemeine Bürger ist schlauer als jegliche manipulierte Meinungsmache. Auch alle noch so mit hoch gestochenen Fremdwörtern und intelligenten Geistesblitzen gesegnetes beeinflussen hat seine Grenzen an der Wirklichkeit und Wahrheit.

Jacqueline Gafner | So., 30. Juli 2017 - 16:05

darf man auch bei CICERO nicht sagen, ohne zensuriert zu werden. Wen es trotzdem interessieren sollte, sei auf den Webauftritt der Bertelsmann Stiftung verwiesen, wo man - unter anderem - auch den Geschäftsbericht 2016 findet.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 30. Juli 2017 - 16:05

nachdenke, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass es sich bei ihr um eine in der Staatspolitik hilflose und entsprechend überforderte Person handelt, sonst würden wir nicht von einer Krise zur nächsten stolpern.
Was sagt Frau Barley über Merkel, in etwa, eine Kanzlerin, die keine Meinung zu irgendetwas hat, siehe Nachrichten über Bing.
Lese ich dazu Barleys Ausführungen zu einzelnen politischen Themen, wird mir vorgeführt, was sie damit meint.
Politik ist keine leichte Aufgabe, Man und frau kann an ihr scheitern, unabhängig davon, wofür sie stehen.
Unabhängig von Merkels dann LETZTLICH Politik, ich möchte einfach wieder berechenbare Politik, zurechenbar, die die jeweilige Person auch entwickelt und verantwortet.
Das Heilige zu erreichen ist so schwer/leicht, dass es misslingt, wenn man schon in der Politik scheitert und in den gewaltigen Gängen des Glaubens nicht ausgebildet wurde, sich zu orientieren. Leicht für Unverstellte.
Trotz Franziskus und Merkel habe ich Hoffnung

Paul Newmann | So., 30. Juli 2017 - 17:07

"Nur knapp jeder dritte Deutsche ist populistisch eingestellt"
So erklärt die Bertelsmann Stiftung also den gesellschaftlichen Zustand des deutschen Volkes ?
Sehr populistisch……
Wie erklärt man dem Leser, den Lug und Betrug unserer Führungseliten in Wirtschaft und Politik?
Die ruinieren gerade unser Land; verantwortungslose Menschen wie die Müller, Zetsche, Krüger oder Dobrint verschleiern oder dulden den Betrug; ob Dieselskandal oder Kartellbildung
Wo wird das noch hinführen.....
Und das ist kein sogenannter Populismus, auf diese Themen setzen sich aber die Populisten drauf und verdrehen die Wahrheit, bis es passt, wie immer.......

Ronny Licht | So., 30. Juli 2017 - 18:29

"Man kann an dieser Studie – wie an allen Studien – sicher vieles kritisieren: die Methodik, die Fragestellung, den Pool der Befragten. Doch das sind Nebenaspekte. [...]"
Es wäre sicherlich interessanter und sachlicher zu diskutiren gewesen als Sinnzusammenhänge in den Raum zu werfen. Dies geschieht bei Herrn Grau m.E. auf einer mit im Text nicht weiter belegten Theorien (Verflachung des Bildungssystems) und suggestiven Haupt- und Teilüberschriften wie etwa "Die unheilvollste Stiftung Deutschlands?".
Das nämlich, Herr Dr. phil. Grau,ist (auch) Populismus.

Dimitri Gales | So., 30. Juli 2017 - 20:47

In Deutschland ist Wirtschaft, daher auch der Euro und vieles andere, Staatsreligion, unter die alles untergeordnet werden soll. Ich frage mich, ob wir inzwischen eine Plutokratie haben, die sich von der sozialen Marktwirtschaft à la Ludwig Ehrhard sukzessiv entfernt hat, und die sich ihr Reich seit vielen Jahrzehnten mit viel Umsicht und effiziente Netzwerkarbeit aufgebaut hat. Die Presse spielt dabei, wie könnte es anders sein, eine starke, unterstützende Rolle - das ist nicht nur hierzulande so.

Markus Füß | So., 30. Juli 2017 - 21:11

Die aktuellen großen Krisen sind die Euroschuldenkrise und die Flüchtlingskrise. Entstanden sind diese Krisen über einen langen Zeitraum. Da es unserer Regierung nicht gelungen ist die Krisen auszusitzen, wurden die schlimmsten Folgen durch Zahlung von Milliarden Steuergeldern abgewendet. Bis heute sind die Krisen nicht gelöst und wir bezahlen permanent dafür. Es fällt unserer Regierung schwer, dem Bürger ihr politisches Handeln bzw. ihre Untätigkeit zur Bewältigung der beiden Krisen zu erklären.
Zu den Milliarden Steuergelder, die für die Schulden anderer EU-Länder ausgegeben werden, hat uns die Kanzlerin erzählt das dies alternativlos sei. Das Rezept für die Flüchtlingskrise ist „Wir schaffen das“. Jeder der die aktuelle Europapolitik oder Flüchtlingspolitik kritisiert, hat sich schnell den Ruf des Populisten verdient. Die Politiker, die kritische Bürger als Populisten bezeichnen und ihnen das Gespräch verweigern, nehmen die diese nicht ernst .

Udo Dreisörner | Mo., 31. Juli 2017 - 09:19

Respekt Herr Grau.
Was Sie schreiben trifft den Nagel auf dem Kopf. Es gibt zu Ihrem Bericht sowie allen hier geschriebenen Kommentaren nichts hinzuzufügen. Jetzt ist die Erkenntnis über die Bertelsmann Stiftung nicht wirklich was Neues, aber ich finde es sehr gut das Sie das Thema nochmals so gut artikuliert auf den Punkt gebracht haben.
Ich bin ein echter Cicero Fan, Danke für Ihren Artikel

Jürgen Löffler | Mo., 31. Juli 2017 - 10:43

Das ich das noch erleben darf. Ich bin einer Meinung mit Herrn Grau:
"Den verheerenden Einfluss, den die Stiftung auf weite Bereiche des öffentlichen Lebens hat, konnte man in den vergangenen Jahrzehnten daher besonders anhand der Bildungspolitik studieren. Die marktkonforme Verflachung des deutschen Bildungssystems und die Demontage der deutschen Hochschulen ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auch das Werk der Bertelsmann-Stiftung und der von ihr geförderten Initiativen (z.B. „Bildungswege in der Informationsgesellschaft“ oder „Toolbox Bildung“) und Think-Tanks.

Chapeau!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Werner Schick | Mo., 31. Juli 2017 - 23:08

Werter Herr Garnweitner,
zu ihrem zutreffenden Kommentar "Ich zitiere" folgende Anmerkung von mir:
Ein mutiger Professor soll seinen Studenten folgende Wahrheit eröffnet haben: ihr lernt hier nur das, was ihr wissen dürft, nicht das was ihr wissen solltet
Noch Fragen zu diesem System der Manipulation aus "vorgekauten " Scheinstudien. Selbständiges Nachdenken nicht erwünscht.

Karola Schramm | Di., 1. August 2017 - 13:34

Danke für diesen hervorragenden Beitrag über die Bertelsmannstiftung. Sie agierte und agiert nicht nur im Schul-Hochschulbereich, sondern war auch aktiv beteiligt an der Entwicklung der Hartz 4 Gesetze und mischt auch in der EU-Kommission kräftig mit. Sie vertritt die neoliberale Verarmungs/Kriegs/Politik bis auf die Knochen, was bedeutet: Oben und unten. Die Mitte soll es nicht mehr geben. Diese "Krake Bertelsmann" (googeln) ist eines der größten Medienunternehmen weltweit und in über 50 Ländern aktiv.
RTL II ist z.B. Unterstützer der Prostutionslobby. Die "Bravo" ist Europas größte Jugendzeitschrift und trägt zur Pornofizierung der Jugendlichen bei, denen über Print-und digitale Veröffentlichungen klar gemacht wird, dass Pornos für Jungen normal seien und Mädchen das zu akzeptieren hätten. Sie setzte sich dafür ein, dass Aufsichtsbehörden für das Privat-TV abgeschafft werden.
Das Foto mit Merkel - Mohn macht deutlich: "Sage mir mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist."

Gottfried Meier | Do., 3. August 2017 - 14:30

Die Bertelsmann-Stiftung ist ein ausgesprochen geschickt operierender Lobbyist.

Hermann Geisbusch | Do., 3. August 2017 - 14:34

Jeder Mensch sieht die Welt meist aus seiner eigenen Perspektive. Es muss nicht unbedingt die Froschperspektive sein, aus der er sein Umfeld betrachtet. Meist ist es so, dass ihm das Bild eines Umfeldes vor die Nase gehalten wird, das er als das einzig Wahre anzuerkennen hat. Zweifel an dem von solchen Meinungsbildungsinstituten publizierten Bildern werden gerne als mit der rechten Brille betrachtet abgetan.
Arbeitsplätze für 1, 2, oder 3 Millionen Zuwanderer schaffen? Das kann man für die nächsten Jahrzehnte vergessen. Also müssen wir diese durchfüttern, ob wir wollen oder nicht. 30 Mrd. pro Jahr kostet uns der Spaß. 4 mal so viel wie das Projekt Stuttgart 21. Als 1945 / 46 12 Millionen Flüchtlinge zu uns kamen, gab es Zwangseinweisungen. Aber diese Leute waren ausgebildete Fachkräfte die am Wiederaufbau tatkräftig mitmachten. Sie waren eine willkommene Hilfe.
Unsere heutigen Meinungsmacher meinen, dass sich '45 wiederholen ließe. Es wird wohl das Gegenteil eintreten.

Horst-Joachim Benner | Do., 3. August 2017 - 17:26

Diese Bertelsmannstiftung ist ein unerträgliches Medienmonster! Gut Herr Grau, dass sie diese dunkle Grauzone einmal auf den Punkt gebracht haben. Wenn ich schon höre oder lese: „nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung“, dann bekomme ich augenblicklich einen Würgereflex. Leider ist das Immunsystem vieler Deutschen derart robust, dass sie arglos die Kost getürkter Ausflüsse dieses monströsen politmedialen Erziehungskartells konsumieren und verinnerlichen; alles reine Propaganda!