Für Josh Shapiro könnte es sich als Glücksfall erweisen, bei Harris’ Wahl zum Vizepräsidenten übergangen worden zu sein / dpa

Wer soll die US-Demokraten anführen? - Brückenbauer mit klaren Ansagen

Nach der Niederlage gegen Donald Trump brauchen die Demokraten eine überzeugende Galionsfigur, die sie aus der Krise herausführt. Der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, könnte dieser Aufgabe gewachsen sein. Dazu müssten die Demokraten aber ideologische Vorbehalte überwinden.

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Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

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Es ist bemerkenswert, dass im Umfeld der Vize-Präsidentin bereits darüber gesprochen wird, wie sie 2026 als Gouverneurin von Kalifornien kandidieren könnte, um aus dieser Position heraus 2028 erneut auf die nationale Bühne zurückzukehren. Doch selbst in Kalifornien, ihrem Heimatsstaat, ist Kamala Harris nicht sonderlich beliebt. Bei den gerade abgeschlossenen Präsidentschaftswahlen haben dort etwa zwei Millionen weniger Menschen für sie gestimmt als für Joe Biden im Jahr 2020.

Anscheinend sind die Demokraten nicht einmal bereit, den offensichtlichsten Tatsachen ins Auge zu sehen. Denn laut einer vor kurzem erschienen Umfrage ist die Kandidatin, die keinen einzigen der sogenannten „Swing States“ für sich verbuchen konnte, immer noch die erste Wahl unter demokratischen Wählern. Die von Puck News/Echelon Insights veröffentlichte Befragung ergab, dass 41 Prozent der demokratischen Wähler Harris im Jahr 2028 an die Spitze der Partei wählen würden. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom – auch kein Lichtblick – kam mit 8 Prozent auf den zweiten Platz, während der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, der eine Zeitlang als möglicher Vizepräsidentschaftskandidat unter Harris im Rennen war, 7 Prozent erhielt.

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Karl-Heinz Weiß | Fr., 6. Dezember 2024 - 16:10

Stellt sich die Demokratische Partei tatsächlich so die Aufarbeitung der Wahlniederlage vor ? Joe Biden wurde trotz erkennbarer gesundheitlicher Probleme als Hoffnungsträger für die Zeit bis 2028 nominiert. Das Problembewusstsein beim Führungspersonal in der Partei scheint aber auch weiterhin nicht besonders ausgeprägt zu sein. Dem "Trump-Effekt" ging bei den Republikanern eine ähnliche Lage voraus.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 7. Dezember 2024 - 12:15

Die Demokraten sind derzeit nicht zu retten. Ja, es mag sein, dass Herr Shapiro gute Ansätze zeigt, möglicherweise eine Brücke zu bauen, die hinüber zu den republikanischen Wählern führt. Nur eine Schwalbe machte noch keinen Sommer. Wenn er ein so pragmatischer Politiker ist, dass er in seinem Bundesstaat was reißen kann, dann viel Erfolg. Aber auch wenn einige Großunternehmen sich inzwischen von woker Werbung verabschiedet haben und wieder zur Normalität übergehen, weil eben Trump Präsident wird, so ist das woke Virus längst noch nicht besiegt. Nein, die Demokraten merken nichts und wollen auch nichts merken. Erinnert mich an unsere etablierten Parteien. Zu weit haben sich die Metastasen des Gender Gaga und der bevormundenden Arroganz ausgebreitet, als die zur Besinnung kommen. Denen hilft nur eine Runderneuerung, aber da wird ein Shapiro nicht ausreichen, zumal die Demokraten untereinander zerstritten sind und trotz der Harris Niederlage nichts, aber auch gar nichts gelernt haben.