Blieb lieber beim „Sie“: Frankreichs damalige Energiewende-Ministerin Agnès Pannier-Runacher / dpa

Atomstrom aus Frankreich - Von wegen „Dein Robert“: So reagierte die Ministerin auf Habecks Brief

Im kumpelhaften Ton fragte Robert Habeck im Sommer 2022 seine Amtskollegin in Paris nach französischem Atomstrom. Ihre Antwort war reserviert. Im anschließenden Telefonat wurde die ganze Irrationalität grün-nationalistischer Energiepolitik deutlich.

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Ein Cicero-Bericht von Mittwoch schlägt weiterhin hohe Wellen. Wir haben einen bislang geheim gehaltenen Brief Robert Habecks veröffentlicht, in dem er sich während der Energiekrise im August 2022 bei seiner französischen Amtskollegin erkundigte, ob die dortigen Kernkraftwerke wieder rechtzeitig zum Winter ausreichend Strom produzieren. Der Brief stammt aus den Akten des aktuell laufenden Untersuchungsausschusses zum deutschen Atomausstieg und zeigt, mit welcher Doppelmoral die Grünen dieses Projekt durchgesetzt haben. Denn Habecks im kumpelhaften Ton verfasste Nachfrage diente vor allem einem Zweck: Er wollte am damals noch für das Jahresende beschlossene Ende der Kernkraft in Deutschland festhalten. Atomstrom aus französischen Reaktoren sollte die Stilllegung der deutschen unterstützen.

Die Kollegen der Boulevardzeitung Bild, denen der Brief ebenfalls vorlag, machten daraus die Schlagzeile: „Bettelte Habeck um französischen AKW-Strom?“ Eine als Frage formulierte Zuspitzung, die mehrere CDU-Politiker aufgriffen – zum Beispiel Jens Spahn. Daraufhin widersprach das Bundeswirtschaftsministerium und betonte: „Es ging nicht um den Import von französischen (sic!) Strom nach Deutschland, sondern um die Frage des Exports nach Frankreich, um die französische Stromversorgung zu sichern. Bundesminister Habeck musste berechnen lassen, wieviel Strom Deutschland an Frankreich im Winter 22/23 liefern musste, um die Ausfälle der störanfälligen französischen AKWs zu kompensieren.“   

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Sabine Lehmann | Fr., 29. November 2024 - 20:30

Robert: "Je t´áime."
Agnès: "Moi non plus."
(Erinnert sich noch jemand an diesen Song? Phonetisch nicht ganz jugendfrei;-)
Agnès wollte dem guten Robert aber gerne eher folgendes antworten:
i'l n’y a pas la lumière à tous les étages. Was vorsichtig übersetzt so viel heißt, dass jemand nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, bzw. nicht mehr alle Murmeln auf der Kette hat. Beides mag sich auch schon der ein oder andere Bundesbürger über Robert gedacht haben. By the way, ich bin sowohl der eine, als auch der andere Bundesbürger;-)
Wie dem auch sei, der Franzose u. andere europäische Landsmänner lachen sich schon länger schlapp über die Germans; der pathologisch politische Befund geht da inzwischen weit über die marginale Anzahl von Murmeln auf unserer Kette hinaus....
Prägnant, dass die Mehrzahl der Habeckschen Antworten in diesem Telefonat so lauteten:
"Keine Ahnung."
"Noch nie von gehört."
"Je ne comprend pas."
"Hä?"
"Ich leg jetzt auf."
Frohes Fest;)
Wichtig: Viele Batterien kaufen

Stefan Jarzombek | Fr., 29. November 2024 - 22:20

Antwort auf von Sabine Lehmann

Es bedarf ja lediglich der Logik in der Sache, daß ein Land das nun den Atomstrom nach Deutschland liefern soll und weiß, daß der Atomstrom in Deutschland genau durch diesen Grünen Habeck abgeschafft wurde, nun derselbe ist, der um atomare Energie aus dem Nachbarland bettelt.
Was sagen Psychiater dazu ???
Warum hat Habeck den Rentner aufgrund Beleidigung nochmal verklagen lassen ... als was hatte er ihn nochmal bezeichnet ...
🤔

Ernst-Günther Konrad | Sa., 30. November 2024 - 10:26

Antwort auf von Sabine Lehmann

Genauso muss man reagieren Frau Lehmann, wenn man nicht der Verzweiflung anheimfallen will. Die gesamte Klimalüge und die von Habeck angekündigte Wirtschaftstransformation fällt demselben tagtäglich inzwischen ungeschminkt auf die Füße. Und selbst die Täuschung unter Politikern, wonach Habeck eine besondere "Nähe" zur französischen Ministerin vorgaukelte, selbst die wird schnell entzaubert und aufgedeckt. Ich schrieb schon an anderer Stelle. Die Lebenslügen dieser Rosstäuscher wird immer schneller offenbar und aufgedeckt. Und die größte Schmach ist, wenn man sich über diese Selbstdarsteller lustig macht.

Ingofrank | Fr., 29. November 2024 - 20:34

Verbandelungen & Verquickungen des W & Energieministers innerhalb seines Ministeriums
sind solch gearteten „Entscheidungen“ mehr als nur erwartbar.
Mit freundl. Gruß aus der Erfurter Republik

Neben den von Ihnen genannten Sachen, wird jetzt wohl noch viel
mehr raus kommen Herr Frank. Und das betrifft nun doch alle drei
Ampelpartner, die Decke unter der alles versteckt war, ist
weggezogen worden und los geht es.

Eigentlich hatte ich vermutet, bis Weihnachten/Neujahr ist Frieden
angesagt, aber der Druck ist wohl zu groß.

Jeder giftet jetzt los gegen jeden und man kann als Zuschauer nur
angewidert zur Kenntnis nehmen, was für eine erbärmliche Truppe
uns da drei Jahre regiert hat (sie taten jedenfalls so als ob).

Was jetzt aus dem Hause Habeck kommt, ist schlimm, aber in anderen
Ministerien sind ja auch viele Sachen bekannt geworden, die man sich
schwer vorstellen konnte, eventuell schlimmstenfalls befürchtete als eingefleischter Verschwörungstheoretiker.

In Thüringen haben Sie eventuell bald eine neue Regierung, bei uns
wird das vielleicht nichts und wir wählen wieder neu, diesmal dann
aber Grün ab unter die Hürde.

MfG aus Sachsen

Gerhard Hellriegel | Fr., 29. November 2024 - 21:23

Dass Herr Habeck die deutschen AKWs abschalten lassen wollte, ist nichts Neues.
Dass die Abschaltung in einer Zeit allgemeiner Stromknappheit fragwürdig war, auch nicht.

Dass er sich dabei um den französischen Winterbedarf sorgt, zeigt, dass er eben nicht die Abschaltung mit der Brechstange durchsetzen wollte. Also genau das Gegenteil dessen, was der Autor mir unbedingt weismachen will.
Die Unterlagen belasten ihn nicht, sie entlasten ihn.

Dass das Thema nicht die Unzuverlässigkeit der AKWs war, sondern der Mangel an Brennstäben, war ganz klar interessegeleitete Desinformation.
Geht gar nicht. Änderte aber an der Situation nichts.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 29. November 2024 - 21:55

In früheren Zeiten wurde statt D-Day auch H-Hour verwendet. D-Day für die FDP, Habeck-Hour für die GRÜNEN. Schummeleien haben Atom-kurze Beine. Ein Kompliment an die französische Ministerin, die den energiepolitisch irrlichternden Kinderbuchautor eiskalt auflaufen ließ.

René Maçon | Sa., 30. November 2024 - 00:20

Mit Wind & Sonne zurück zu Mutter Natur!

Die französischen Atomkraftwerke sind für die deutschen Grünen deshalb ein Albtraum. Sie möchten eigentlich auch stilllegen.

Deshalb ihr Widerstand gegen die Aufnahme von Kernkraft in die EU-Taxonomie "nachhaltiger" Energiequellen. Von daher ist es den deutschen Grünen natürlich super peinlich, dass sie in der Not dann doch gerne auf französischen Atomstrom zurückgreifen wollten.

Wie heißt es doch so schön in dem Lied "Ne schöne Jrooß" der Kölner Mundartband BAP:

"Die ärm Säu hängen drin enn Situatione,
Die nur erklärbar sinn durch Hirnamputatione"
😂🤣😂

Ulrich Wurzbacher | Sa., 30. November 2024 - 06:30

Der Robert und seine "Freund:innen" haben den Atomausstieg zwar maßgeblich voran getrieben, aber ohne Mitwirken der Partei, die sich anschickt demnächst wieder Regierungsverantwortung zu übernehmen und den Kanzler zu stellen, wäre das wohl nicht möglich gewesen.

Maria Arenz | Sa., 30. November 2024 - 07:41

eine empörende Delegitimation unseres begnadeten WiKliMi. Bamberg, übernehmen.

Christoph Kuhlmann | Sa., 30. November 2024 - 07:49

Der Strompreis in Deutschland ist nun ungefähr doppelt so hoch, wie im Rest Europas. Es gab damals noch 6 AKW, die innerhalb von zwei Jahren wieder ans Netz gehen konnten. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist ein wichtiger Beitrag zur Deindustrialisierung des Landes. Mit importiertem Fracking-Gas geht die Rechnung weder wirtschaftlich noch ökologisch auf. Das ist ja der Wahnsinn, es schadet auch noch dem Weltklima. Die energieintensive Industrie aus Deutschland muss aus Kostengründen ins Ausland verlagert werden. Dort wo die Strompreise niedrig und die Umweltauflagen gering sind. Allein der Neubau der neuen Werke wird einen verheerenden Einfluss auf die globale Co2 Bilanz nehmen. Avanti Dilettanti

Heidrun Schuppan | Sa., 30. November 2024 - 15:55

schon zum Kanzler erhobene F. Merz denn etwas anders gemacht? Wir werden uns noch umgucken ...

Urban Will | Sa., 30. November 2024 - 15:59

vergessen werden: er vollstreckte, was Merkel/Trittin einst einleiteten. Tritten erwähne ich wegen seiner besonderen Beziehung zu Merkel und auch wenn er nicht regierte, als sie in ihrer 180°-Wende den Atomstrom beerdigte. Aber er stand im Hintergrund.
Und nun kandidiert Fritzel für diese einst bürgerliche, nun linksgrüne Partei und seine Wahlschafe werden ihn auf den Thron hieven. Hier steckt der ganze Irrsinn.
Dass der Sektierer Habeck seine Ideologie gnadenlos durchsetzt, war zu erwarten. Er handelt voll nach Plan.
Aber diese verlogenen, scheinheiligen, Brandmauer-Christen sind es, die man verurteilen muss.
Diese widerlichen Täuscher und Betrüger haben es – und da „zeichnet“ sich dieses Land mal wieder aus – geschafft, ihre Wahlschafgemeinde zu „überzeugen“ (Schafe muss man nicht überzeugen, die machen immer das gleiche: fressen und grüne Kugeln produzieren, nebenbei Wolle liefern), bürgerlich-konservative Politik zu machen, obwohl sie der Grünsekte aus d Hand fressen.