Revolutionsgarden und Iranische Herrscherelite /Guido Steinberg

Die Revolutionsgarden - Die mächtigste Schattenarmee der Welt

Ein Blick auf den Aufstieg desjenigen Militärs, das den Nahen Osten prägt wie kaum ein anderes: Irans Revolutionsgarden. Waffenlieferanten, Ausbilder und Befehlshaber von Terrormilizen mit dem erklärten Ziel, den Staat Israel zu vernichten.

Guido Steinberg

Autoreninfo

Dr. Guido Steinberg ist Islamwissenschaftler und forscht bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin u.a. zum politischen Islam und zum Terrorismus.

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In der Nacht vom 13. auf den 14. April 2024 griff die Islamische Republik Iran ihren Erzfeind Israel mit mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen an. Urheber der Attacke war aber nicht die konventionelle Armee Irans, sondern die Revolutionsgarden, die nicht nur die Raketenrüstung des Landes vorantreiben, sondern auch sein Atomprogramm und militärische Aktivitäten in Nachbarländern wie dem Irak, Syrien, Libanon und dem Jemen.

Die Revolutionsgarden oder „Armee der Wächter der Islamischen Revolution“ (persisch Sepah-e pasdaran-e enqelab-e islami) wurden im Mai 1979 kurz nach der Ausrufung der Islamischen Republik gegründet. Revolutionsführer Ajatollah Khomeini fürchtete vor allem einen Staatsstreich des Militärs, das während der Herrschaft von Schah Reza Pahlewi von den USA ausgerüstet und ausgebildet worden war und während und nach der Revolution brutale Säuberungen erdulden musste. Um ganz sicherzugehen, dass von der Armee keine Bedrohung für die neuen Herrscher ausgehen konnte, ließ Khomeini eine konkurrierende ideologische Truppe gründen, deren Aufgabe der Schutz der Revolution vor inneren und äußeren Feinden war.

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Christoph Kuhlmann | So., 23. Juni 2024 - 18:53

Einer davon wäre es dem Putin Regime eine militärische Niederlage zu bereiten. Danach Sky Shield wirksam auszubauen und den Verbündeten Europas diese Technologie anzubieten, falls sie zahlungsfähig sind. Der Westen seine Freiheit nur bewahren, wenn er technologisch führend bleibt. Wir machen die Probleme von Ländern, die nicht in der Lage sind postmoderne, demokratische Gesellschaftsmodelle zu entwickeln zu den eigenen. Das Gefährdet die offene Gesellschaft, die nur unter anderen offenen Gesellschaften existieren kann. Putin und andere Feinde der Freiheit versuchen Flüchtlingswellen auszulösen um die Aufnahmestaaten zu zersetzen und kulturell und materiell zu überfordern. Israel ist eine Demokratie und wird eine bleiben. Insofern hat es im Kriegsfall den gleichen Anspruch auf den Schutz international organisierter Staaten, wie die Ukraine. Europa muss viel mächtiger werden, wenn es in den Konflikten dieser Welt gehört werden will.

Armin Latell | Mo., 24. Juni 2024 - 19:24

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

aber Sie sind voll und ganz der ms Propaganda erlegen. Freiheit, offene Gesellschaft, postmoderne, demokratische Gesellschaftsmodelle, Putin löst Flüchtlingswellen aus... bla, bla, bla. Europa muss viel mächtiger werden? Wissen Sie nicht, das Konstrukt, welches Sie meinen, nennt sich eu, Europa ist ein Kontinent. Eine eu mit einer hochgradig korrupten UvdL an der Spitze, mit einem Borrell, der schweigend zulässt, dass die Hisbolla Zypern droht, eine eu, die immer mehr Macht willkürlich an sich reißt, eine eu Kommission, die von keinem Bürger gewählt wurde, eine vollideologisierte Führung, die den Bürgern einen "green deal" verordnet, ob diese wollen oder nicht, von anderen dystopischen Zuständen ganz zu schweigen. Ich kann Sie leider nicht mehr ernst nehmen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 24. Juni 2024 - 10:27

Nicht erst seit gestern weiß man um diese Revolutionsgarden, weiß um deren Ziele und Gefährlichkeit. Weder die EU, noch Deutschland haben sich dieser Bedrohung wirklich gestellt und Strategien entwickelt, mit diesen Systemen umzugehen. Ja, man könnte die offiziell verbieten und versuchen, ihre Finanzwege zu zerstören. Das sind doch dann immer die bei Anschlägen per Schnappatmung hinaus gehauchten Forderungen. Sie schreiben es Herr Steinberg, die sind nicht allein. Weder in ihrem Denken noch in der Unterstützung ihres Handelns. Das muss nicht mal was mit Antisemitismus zu tun haben, sondern China oder Russland z.B. sehen das für sich ganz pragmatisch. Es sind einerseits Handelspartner, sie erfüllen geopolitische Funktion, eine Zusammenarbeit bedroht automatisch die "westliche" Welt. Sanktionen helfen nicht wirklich, werden unterlaufen und führt nur zu neuen Scharmützeln. Man könnte sie schwächen, wenn man unterstützende andere arabische Staaten in eine eigene Diplomatie einbezieht.

Armin Latell | Mo., 24. Juni 2024 - 11:15

(historische) Hintergründe und Akteure erklärt werden. Nur: mittlerweile wird uns so viel vom Pferd erzählt, kann ich also das alles so glauben? Tatsächlich halte ich den Iran für sehr gefährlich, ganz speziell für die Länder Europas und Israels, alleine schon deshalb, weil er von hochgefährlichen Islamideologen geführt wird. Deshalb werde ich nie verstehen, dass die Amis und die eu RU zur Zusammenarbeit mit solchen Staaten regelrecht zwingen, einen echten militärischen Krieg gegen RU und einen wirtschaftl. gegen China führen. Ein Bündnis unter Führung der Amis sehe ich ausgesprochen kritisch, da diese ausschließlich eigene Interessen haben, die anderer (Verbündete) nie eine Rolle spielen. Die Analyse in allen Ehren, aber die Europäer haben den falschen Weg eingeschlagen, da sich sich nicht von den Amifalken emanzipieren wollten (konnten). Deshalb wird jetzt erst die eu und RU mindestens geschädigt, danach China, dann vllt. der Iran. Der Westen hat dank der us-Verbrecher fertig.

@ Armin Latell

Die Artikel zum hier genannten Thema vom Autor lese ich auch sehr gern.

Zu Ihrer Aussage "der Westen hat fertig" kommt aber neben dem von
Ihnen genannten Grund, dass die benannten Player ausschließlich
eigene Interessen haben, der unglückliche Umstand hinzu, dass die EU
an einer scheinbar unheilbaren Kakofonie leidet. Wenn dieses Gebilde
immer weiter aufgebläht wird, kann es nur schwächer werden, nicht
stärker. Das erneute Gezerre um die Posten ist nicht ermutigend.
Streng autoritäre Staaten haben eventuell zukünftig doch Vorteile?

MfG

"Streng autoritäre Staaten haben eventuell zukünftig doch Vorteile?". Das ist ziemlich sicher. Die Frage wäre dann nur: Vorteile für wen? Auf die Frage von R.D.Precht an Habeck, welches System er, Habeck, bevorzugen würde, das demokratische oder das chinesische? Habecks Antwort: das chinesische! Kann man auf yt finden. Ich habe auf TE gerade gelesen, dass Hassan Nasrallah von der Hisbollah dem eu Mitglied Zypern mit terroristischen Aktivitäten droht, wenn es weiterhin Israel unterstützt. Reakton des sogenannten „Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik“ Josep Borrell: Null, nada. Man könnte sich bei den Islamisten wohl unbeliebt machen. Nur gegen Russland hat man eine große Fresse.

Dietmar Philipp | Mo., 24. Juni 2024 - 15:53

diese hat sich im Laufe der Zeit aufgebaut, erweitert und modernisiert.
Diese nicht erst heute bekannte Gefahr muss begegnet werden. Diplomatisch sollte der Umgang mit diesen "Konsorten" schon sein, wissend was sie eigentlich wollen und wohin die Reise geht. Es fällt uns schwer, aber es muss mit dieser Macht verhandelt werden, vielleicht hilft viel Geld, der Weltfrieden sollte nicht weiter gestört werden!

Armin Latell | Mo., 24. Juni 2024 - 19:09

Antwort auf von Dietmar Philipp

an Diplomatie wird es wohl nicht scheitern, hat doch der Bundesuhu vor nicht allzu langer Zeit dem Regime zu langjährigem Mord, Totschlag und Unterdrückung, auch im Namen der Dummdeutschen, gratuliert. Ich hätte nichts dagegen, wenn Sie ihre private Geldschatulle im Iran entleeren, aber egal, wieviel das wäre, helfen würde es ganz sicher nicht. Geld hätte auch keinen Hitler aufgehalten. Apropos: welcher Weltfrieden sollte denn Ihrer Meinung nach nicht weiter(!!) gestört werden? Sind Sie gerade erst vom Mars hier angekommen? Nur dann könnte ich solch einen Kommentar verstehen.