Konservatismusrunde bei Klamroth / Screenshot

Konservatismus bei „Hart aber fair“ - „Leitkultur“ – und was sonst noch so triggert

Bei „Hart aber fair“ wird darüber diskutiert, ob Deutschland eine konservative Wende braucht. Nur einer fehlt: ein intellektueller Konservativer, der erklärt, was Konservatismus überhaupt ist. Da musste ausgerechnet Sahra Wagenknecht aushelfen.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Braucht Deutschland eine konservative Wende? Das wollte Louis Klamroth am Dienstagabend bei „Hart aber fair“ diskutiert wissen. Und schon die Auswahl der Gäste zeigte: In dezidiert nicht-konservativen Kreisen – wozu ich die aktuelle Redaktion von „Hart aber fair“ nach den Erfahrungen der vielen Sendungen in der Nach-Plasberg-Ära freimütig zählen würde – herrscht offenkundig Verwirrung darüber, was „konservativ“ eigentlich sein soll. 

Das wäre nicht schlimm, würde man in eine solche Sendung dann wegen Klärungsbedarf intellektuelle Konservative einladen, die das mit dem „conservare“, dem Bewahren also, erklären würden. Etwa dahingehend, dass es im Konservatismus nicht darum geht, an allem Alten stur festzuhalten, sondern etwa darum – um das Pferd mal von hinten aufzuzäumen –, dass nicht jede Veränderung gleich ein Fortschritt ist und dass die linksgrüne Begriffsverwirrung, bei der man vor lauter Hysterie gegen rechts nicht mehr fähig scheint, zwischen „konservativ“, „rechtspopulistisch“ und „rechtsextrem“ zu unterscheiden, ein großes Problem ist für die Debattenkultur in diesem Land.  

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Günter Johannsen | Di., 30. April 2024 - 11:30

Manchmal möchte ich diesen Politikern und links-grünen Ideologen zurufen:
Warum reißt ihr euch für eure links-grüne Ideologie immer wieder ein Bein aus? Einbeinig kann man doch nur noch humpeln. So kommt
man ganz sicher nicht ans gewünschte Ziel. Vielleicht kann man kurzfristig höhere Leistungen erbringen, doch auf Dauer wird man sich ins eigene Fleisch schneiden. Ich wünsche
all diesen unbeweglichen und erstarrten linken Ideologen und Journalisten mehr Gelassenheit und inneres Gleichgewicht. Entkrampft euch endlich – bringt wieder mehr Leichtigkeit in euer Leben, dann könnt ihr euch vielleicht auch wieder auf andere Menschen und deren Weltsicht einlassen – oder sie zumindest tolerieren ... nicht mit Hetze und Rufmord belegen!

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 30. April 2024 - 12:13

Für Europa dürfen wir jedenfalls von einer mitbestimmenden Anwesenheit des Islam ausgehen, einer integralen des Judentums seit nunmehr an die 2000 Jahre und zukünftig weiterer Religionen, deren Bedeutung zunehmen wird als Orientierung in einer multiplen Welt.
Dabei hätte jede Religion die Kraft säkulare Ordnungen zu sprengen, da spirituell oder transzendental angelegt?
Sogesehen dürfte die Bedeutung einer Leitkultur in der Bundesrepublik eher "grundsätzlicher" Art sein, eben was das Verhältnis Staat und Religion angeht und auch die Multikulturalität betreffend?
Da bieten sich in der Tat die Werte an, die im Grundgesetz "Ewigkeitscharakter "haben und wie zu den einzelnen Religionen stehen, Christentum miteingeschlossen?
Nicht zu vergessen die Säkularen, die wohl statt Religion "Substitute" aufweisen, Humanismus, Vernunft etc.?
Gottesstaaten gleich welcher Prägung sind evtl. ein riesiges Problem.
Darf man von diesem Verhältnis verlangen, dass es widerspruchsfrei sei zu unserem GG?

Wilfried Düring | Di., 30. April 2024 - 12:21

Selbsternannte 'Künstler', sogenannte 'Aktivisten', ein Juso. Eine gut integrierte muslimische Dame im 'Vollschutz'.
Alle diese machten schön für sich PR.
Ein entsetzliches und dummes Gewäsch voller Gefühligkeit und narzisstischer Wünsche. Puberkel-Niveau!
Wirklich zur Sache beizutragen hatten nur Wagenknecht, Alexander und der Thüringer Spitzenkandidat der CDU.
Die neue Masche bei Luisas Liebsten scheint zu sein: Lade Spinner, Wichtigtuer, angebliche Künstler und andere Möchtegern-Propheten und -Volkserzieher und natürlich Jusos (Leuten, die hauptamtlich Politik machen, sollte man den sozialen Status des Studenten entziehen !) ein - und alles wird in einem Wort-Wust zerredet.
Und WIR müssen das zwangsweise bezahlen! Was soll das? Diese Sendung braucht man nicht mehr zu gucken.
Aber immerhin haben wir gelernt:
Auch das VERHINDERN von Diskussionen über echte Probleme kann beste Sende-Plätze (aus-) füllen.
Vielleicht ist das ja der heimliche Zweck!

Die von Ihnen so bezeichnete:

"gut integrierte muslimische Dame im 'Vollschutz"

fand ich nun ausgeprochen "Null-integriert". Wie weit wir
mittlerweile über den "point of no return" hinaus sind,
kann man erahnen, wenn Sie daran denken, dass die Dame
im HR sogar eine Funktion ausübt (dorthin berufen wurde?).

Der Spitzenkandidat der CDU war doch argumentativ schwach,
Herr Alexander kann immer "sowohl als auch" belegen, bei
Frau Wagenknecht wird man sehen müssen, wie lange das
Strohfeuer noch brennt.

Die anderen beteiligten Personen waren für mich genau in dem
Korridor, den ich erwartet habe. Aber wie Sie sagen, einen Gewinn
an Erkenntnis kann man wohl kaum erwarten, doch man sollte
sich mal hin und wieder solche Sachen ansehen, einfach, um mit
einer durch Fakten belegten Meinung argumentieren zu können.

Sie erinnern sich an die Dame von den Jungen Grünen?

MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 30. April 2024 - 12:26

konservativer werden?
Ach, muss nicht vorher die Frage geklärt werden, ob Deutschland existieren darf, soll oder überhaupt kann?
Wenn Grenzen nicht geschützt werden können, Menschen hier schon länger oder erst kurz leben und überhaupt eine europäische Nation diskutiert wird, wozu dann die Mühe?
Es muss keinen Konservatismus geben, es kann aber einen geben und es wäre schön, wenn der* sich erklären könnte.
Ich habe in den letzten Jahren m.E. Merkel "statt" Konservatismus erlebt, auch, weil ohnehin z.B. seitens eines Wolfgang Schäuble anstand, die CDU zu modernisieren..
Eigentlich sollte man also die CDU/CSU fragen, ob sie sich noch als konservativ sehen würden und wenn nicht, als was dann?
Wäre Merkel darauf schon eine erschöpfende Antwort?
Vielleicht kann sie komplexer schreiben als reden?
Wir dürfen also gespannt sein.

Markus Michaelis | Di., 30. April 2024 - 15:15

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Diese Frage, ob Deutschland überhaupt existieren "darf" (sagen wir "sollte") halte ich auch für wichtig und zuerst zu klären. Das hängt für mich eng mit der anderen entscheidenden Frage zusammen, für wen wir hier überhaupt sprechen und Dinge definieren. Die letzten Jahre hatte ich es zunehmend so wahrgenommen, dass Konservative die sein sollen, die für soetwas wie Deutschland sprechen, während Progressive für die Menschheit sprechen und weltoffen sind. Das finde ich eine wichtige Frage: ich hatte nie den Eindruck, dass die Menschheit das auch so sieht, dass Progressive für sie sprechen. Zusammen mit der Ablehnung, die Progressive oft Menschen entgegenbringen, die nicht universell für alle reden, war "progressiv" für mich nie nachvollziehbar. Es ist natürlich auch nicht klar, für wen Konservative reden, dass ist ein immer laufender Prozess, aber immerhin scheint mir dort der Gedanke eingabut, dass man nur für manche spricht, für andere nicht. Das ist für mich nachvollziehbarer.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 30. April 2024 - 12:29

Man müsse das Zusammenleben (von schon länger hier lebenden und Zugewanderten) täglich neu aushandeln, hat einmal eine fortschrittliche Politikerin gesagt. Das „Leitbild Einwanderungsgesellschaft“ der Friedrich-Ebert-Stiftung sprach davon, dass sich auch die in der Klammer Erstgenannten (kulturlos?) in die Zuwandererkultur integrieren müssten.

Als Vertreter der jungen Konservativen hätte man statt des Juso-Vorsitzenden, den der Jungen Union einladen können. Dann wäre die Diskussion ggf. anders verlaufen. Werte sind schließlich immer konservativ und unsere Werte sind, wenn man die Aussagen zur Migration nimmt, die Christlichen. Damit sind wir lange Zeit gut gefahren, bis diese mit der „Liberalisierung“ ihren Wert für die Gesellschaft verloren. Das hat nichts mit Kirche zu tun.

Wer versucht, das Zusammenleben einer Gemeinschaft in Gesetze zu fassen, muss scheitern. Da geht es um Anerkennung der gelebten Werte, des Zusammenlebens! Die Freiheit des anderen wäre z. B. so eine „Leitkultur“.

Wie entsteht ein Vielvölkerstaat gewissermaßen aus der Sucht heraus,einerseits Nationenzerstörung zu betreiben und andererseits Profite mit landfremden Kuliheeren zu generieren.Warum gibt Frankreich seine doch so viel ältere Nationalgeschichte für so etwas auf? Warum hat Deutschland neuerdings einen Kolonialkomplex (Oder soll einen haben),obwohl es in der Geschichte des Kolonialismus sogar weit hinter Belgien liegt? (Es besaß nie einen Gangstermonarchen wie Leopold der Zweite einer gewesen ist).Warum bestimmt seit 1945 die USA wo es längs geht?Tja,so beginnt seit geraumer Zeit das 21.Jahrhundert wie das 20. geendet hat.Aber das 21.Jahrhundert wird anders enden.

Hanno Woitek | Di., 30. April 2024 - 13:04

Was erwartet man denn eigentlich in einer Sendung, moderiert und zusammengestellt von dem linksideologisch verblödeten Klamroth, gefangen in den Händen der Klima dumm quatschenden Neubauer?

Markus Michaelis | Di., 30. April 2024 - 14:44

In der heutigen Zeit ist "Progressiv" für mich der Anspruch für ALLE Menschen dazusein, nicht nur für eine irgendwie definierte eigene Gruppe. Es ist der Anspruch gerecht zu sein, universelle Werte zu vertreten - für die ganze Menschheit.

Konservativ ist für mich die Einsicht, dass die anderen Menschen das recht verschieden sehen, dass es nicht so klar ist, was alles letzt-gerecht, letzt-wissenschaftlich, letzt-menschenrechtlich sein soll. Es ist die Einsicht, dass ich anderen Menschen die Eine Wahrheit nicht aufzwingen kann und dass ich in all den Unbekannten mir mit anderen Menschen, die ähnlich ticken wie ich, irgendetwas funktionierendes erarbeiten muss (Nicht eine vorhandene Wahrheit entdecken, sondern durch Entscheidungen und Korrekturen eine erarbeiten). Da das alles ziemlich bunt, offen und widersprüchlich ist, orientiere ich mich dabei gerne an Altem/Bewährtem, ohne daran zu klammern.

Das würde ich für konservativ halten.

S. Kaiser | Di., 30. April 2024 - 15:14

"Denn die moderne Frontlinie verläuft nicht zwischen „rechts“ und „links“, sondern zwischen Liberalismus und Autoritarismus, zwischen Individualismus und Kollektivismus, zwischen Realitäten und Scheinrealitäten."
Korrekt auf den Punkt gebracht, aber für die meisten zu komplex zu erfassen.
Also wird Liberalismus mit Gleichgültigkeit, Individualismus mit Egoismus und Realität mit Hass gleichgesetzt, und alles unter "rechts" subsumiert. Fertig ist die Laube.
Es tut mir ehrlich leid, wenn man sich aus beruflichen Gründen diesen Quatsch anhören muss.

Ernst-Günther Konrad | Di., 30. April 2024 - 16:54

Ich denke vor allem mal, das sich erstmal die darüber klar werden wollen, die konservative Politik machen wollen. Und erst dann kann man auch mit anderen politischen Ausrichtungen in Diskussion gehen. Dazu müsste mal eine Bestandsaufnahme darüber gemacht werden, was konservativ mal war und was konservativ in modernen Zeiten sein soll, aufbauend eben auf dem bewahrenden, was eben wie sie richtige Weise feststellen Herr Krischke eben nicht bedeutet, dass man keine Veränderungen will. Dann aber langsam, mit Bedacht, die Menschen mitnehmend, vor und Nachteile abwägend und immer auch die anderen im Blick behalten, die das ablehnen, aber die man vielleicht zu einem Teil überzeugen kann. Dass diese Sendung dazu nicht geeignet ist haben Sie richtig erkannt und die Teilnehmer eben auch nicht. Und die gute Sarah, ist immer gut für einen Spruch wie diesen: Merz wäre, so Wagenknecht, nämlich die Reinkarnation dessen, dass es sogar noch schlimmer gehen kann als die Ampel“. Absolut recht hat sie.

Helmut Bachmann | Di., 30. April 2024 - 17:03

kann sicher nicht die von unter 10% sein, nur weil die laut sind. Und auch keine Mischung: klare Kante, klare AbGrenzung.

Urban Will | Mi., 1. Mai 2024 - 09:19

wenn man sich das Motto auf dem Kreis in der Mitte anschaut.
„Rechtsruck oder Kurs der Mitte, Soll Deutschland konservativer werden“. Und dann schaue man auf die Runde. Über den Sumpf quakende Frösche. Und dieser jämmerliche, unfähige, grüne Lakai als Gastgeber.
Und dann denkt man sich die Armeen der Wahlschafe, die Chips kauend vor der Glotze sitzen (Herr Krischke, ich hoffe, Sie bekommen einen ordentlichen Zuschlag auf Ihr Gehalt, wenn Sie sich solch einen einseitigen Mist anschauen müssen).
Der plumpe, gesichtslose Voigt bekam sein Portiönchen Aufmerksamkeit, damit man ihn nach der Diskussion mit Höcke nicht wieder vergisst bis zur Wahl.
Der Rest plappert das, was er immer plappert. Das Thema war eigentlich: „Konservativ ist rechtsradikal, Linksaußen ist die „neue Mitte“.
Zum K...n, dass man dafür unsere Beiträge verschwendet.
Doch, Herr Krischke, wir brauchen eine konservative Wende. Denn konservativ ist eben: liberal, antiautoritär und realistisch.
Sie muss kommen.

Bernd Windisch | Mi., 1. Mai 2024 - 09:53

"Robin Alexander von der Welt war mit dabei, der ein hochkompetenter politischer Beobachter ist"

Wer 20 Jahre nirgends angeeckt ist kann kein politisch hoch kompetenter Beobachter sein. Vor dem Hintergrund des deutschen Talkshow - Gewäschs wirkt er allerdings seriös und kompetent. Kann aber alles und jedes und genau das Gegenteil davon vertreten. Diese Fähigkeit sichert ihm immer einen Platz im Regierungsflieger. Völlig egal wer gerade regiert.

Hanno Woitek | Mi., 1. Mai 2024 - 11:21

wir mal Herrn Voigt und Alexander und Frau Wagenknecht außen vor, eine rund von gefährlichen Vollidioten angeführt von dem Linksidioten Türmer und der verbalterroristischen Islamistin Hübsch. Geleitet von dem Betthupferl von Frau Neubauer, der nur noch als linksideologisch verblödet bezeichnet werden kann.