„Neukölln hält der deutschen Gesellschaft bei Konflikten immer wieder den Spiegel vor“, sagt Hikel / Thomas Meyer

Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel - Im Brennpunkt der Probleme

Der Bürgermeister von Neukölln ist nicht abgebrüht – sondern lässt sich von der harten Realität in seinem Problembezirk noch beeindrucken. Für seine SPD hält Martin Hikel eine Lektion bereit.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Der Neuköllner Bezirksbürgermeister ist das Spiel mit den Medien schon gewohnt. Immer wenn es in seinem Bezirk mal wieder knallt, wird Martin Hikel landesweit zu einem der gefragtesten Gesprächspartner. Auch er weiß: Es gehört zu seiner Jobbeschreibung, denn der 37 Jahre alte Sozialdemokrat steht der bekanntesten Problemgegend Deutschlands vor.

In Berlin-Neukölln leben Menschen aus mehr als 150 Nationen, viele von ihnen kommen wie die rund 30000 Arabischstämmigen aus muslimischen Ländern. Normenkonflikte gehören in Neukölln zum gelebten Alltag. Die berüchtigte Sonnenallee mit ihren Shishabars und Wettbüros ist längst zu einem Synonym für Kriminalität und misslungene Integration geworden.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 27. Dezember 2023 - 09:32

aus Genosse Hikel.
Ich gebe aber zu, dass mir das immer ein bisschen fremd blieb, die SPD-Leute nicht, aber der Begriff "Genosse".
Deshalb meine ich auch Frau Maron nachvollziehen zu können, aber ganz ehrlich Frau Maron, meine Gesellschaftlichkeit, meine Zuneigung zu den Anderen war immer grundsätzlich stärker.
Ich bin Tochter, Schwester, Freundin, "Lebensgefährtin", Weggefährtin, Begegnende etc.
Ein anderes Wort für Genosse* habe ich zwar noch nicht gefunden, aber woanders als in Neukölln, dort aber Rudow, hätte ich nicht gerne wohnen wollen.
Rudow ist auch eine Verbindung zum Umland und das war mir nach der Wiedervereinigung sehr wichtig.
Ich bin genausogut gegen Antiislamismus, weshalb ich den Begriff "Clankriminalität" durchaus bedenken würde.
Ansonsten sollten Sozialdemokraten und Andere den Mut aufbringen, mit Davidstern um den Hals und in Begleitung hebräischer Mitbewohner Neuköllns durch die No-Go-A/ereas zu gehen.
Ich habe im Osten auch Angst um meine türkischen Verwandten.
Nu

Ingofrank | Mi., 27. Dezember 2023 - 09:46

Nach dem Amri- Attentat haben wie diese Stadt gemieden obwohl wie vorher immer einige Mal nach Berlin fuhren um kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Theater, Museen, Ausstellungen usw. Auch, weil eine unserer Töchter an der Verwaltungsschule studierte. Jedoch wurden bei jedem Besuch der Stadt die Bedingungen schlechter. Bettler in S & U Bahn auf Straßen & Plätzen, vieles vollgemüllt ( nicht nur Papierkörbe sondern der gesamte ÖNV Bus, Bahn, U /S Bahn &&&) Die Krönung im Dauerlauf vom Gesundbrunnen in unser Hotel durch einen Park weil wie von „dunklen Gestalten“ angepöbelt wurden. Und das war dann unser letzter Besuch.
Schade, zumal wir das fertig gestellte Stadtschloss noch nie gesehen haben obwohl wir einiges an Geld für den Wiederaufbau spendeten, aber egal !
Jedenfalls, solche Art Vorbild brauchen wir zumindest in Erfurt oder anderen Städten in Thüringen nicht. Und das scheint sogar unser dunkelrote Fürst Ramelow begriffen zu haben.
M f G aus der Erfurter Republik

Chris Groll | Mi., 27. Dezember 2023 - 10:37

Es hört sich plausibel an, was er sagt.
Allerdings sollte Herr Hikel dann seine Mitgliedschaft in der SPD überdenken.
Obwohl die CDU ja unter Herrn Wegener noch schlimmer ist als SPD und Grüne zusammen.

Christa Wallau | Mi., 27. Dezember 2023 - 10:44

Herrn Hikels Aufruf nicht folgen.
Zu sehr sind sie immer noch verhaftet im sozialistischen Wunschdenken, das über viele Jahre augenscheinlich so wunderbar funktioniert hat - nach I h r e r Ansicht jedenfalls!
Sie lebten bzw. leben weiterhin ausschließlich in den Wohlfühl-Blasen der durch gut dotierte Posten abgesicherten Welt einer abgehobenen politischen "Klasse", weit weg von der Realität der meisten Bürger.
Es sollten daher jetzt andere kommen, um der Probleme Herr zu werden, die sich in Neu-Kölln und ähnlichen Brennpunkten in der Republik angehäuft haben.
Je mehr Zeit vergeht, in der die Intensität der multiplen Schwierigkeiten tägl. gesteigert wird, um so drastischer müssen die Mittel sein, mit denen man ihrer Herr werden will. Dazu bedarf es des eisernen Willens, einer eindeutigen Strategie u. großer Einmütigkeit bei der Mehrheit im Staate.
Doch dies alles kann ich - Gott sei's geklagt! -nirgendwo bei denen erblicken, die Deutschland regieren - ob im Bund oder in den Ländern

Martin Beckmann | Mi., 27. Dezember 2023 - 17:57

Hikel scheut sich nicht, die Dramatik offen zu benennen. „Zu lange haben wir das Problem gesamtgesellschaftlich ignoriert“, erklärt er.
Da wagt es eine SPD-Scherge in der "WIR-Form" zu schwurbeln. Ich war schon viele Jahre gegen den Wahn, den die rot-links-grünen-Erziehunghsideologen verbreiten. Das WIR verbiite ich mir. Schauen Sie nach Dänemark und Schweden, da könne sie mit ihrer "WIR-TRUPPE" etwas lernen, aber wahrscheinlich sind sie zu feige Ihren Mann zu stehen und schwurbeln munter weiter. Die SPD ist ein abgehalfteter Verein geworden!