Ein israelischer Panzer im Süden des Landes / picture alliance

Gespräch mit Iddo Netanjahu - „Hamas führt seit ihrer Gründung Krieg gegen uns“

Der Schriftsteller Iddo Netanjahu spricht im Cicero-Interview über den Krieg gegen Israel, die kulturelle Hegemonie der Linken, die Illusionen des Friedensprozesses und die umstrittene Justizreform.

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

So erreichen Sie Ilgin Seren Evisen:

Iddo Netanjahu ist Radiologe, Autor und Dramatiker. Er ist der jüngere Bruder von Premierminister Benjamin Netanjahu. Vor kurzem erschien sein Roman „Itamar K.“ in deutscher Übersetzung.

Herr Netanjahu, Sie sind von Haus aus Mediziner. Wie kam es dazu, dass Sie Romane schreiben?

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Tomas Poth | So., 15. Oktober 2023 - 17:07

Teil 1
Mit der Gründung des Staates Israel begann die kriegerische Auseinandersetzung zwischen muslimischen Arabern, europäisch geprägten Juden (Ashkenasis) und arabisch/sephardisch geprägten Juden.
Das fing also in dieser Form vor 75 Jahren an.
Die Juden erfüllten sich einen nationalen Traum in einem eigenen Judenstaat zu leben, um nicht mehr den Pogromen in Europa oder anderswo ausgesetzt zu sein.
Die Juden leben in einer ihnen feindlichen oder schlecht gesinnten Umgebung muslimischer Staaten.
Wie soll das je funktionieren. Die Juden sind in einer Dauerverteidigung gegen ihre arabischen und muslimischen Nachbarn.
Die Situation wird sich, in die Zukunft projiziert, geopolitisch und kulturell nicht verbessern.
Deshalb Alternative 1:
Das feindliche Umfeld sagt, OK Palästina den Juden und wir nehmen die arabischen Palästinenser in den umgebenden Ländern komplett auf und geben ihnen dort eine neue und gesicherte Heimat. Ist das realistisch und zu welchem Preis?

Heidrun Schuppan | So., 15. Oktober 2023 - 18:54

Antwort auf von Tomas Poth

"From the River to the Sea, Palestine will be free" – Sowohl Juden als auch Palästinenser beanspruchen dieses Fleckchen Erde für sich. Und nicht nur Jerusalem als Hauptstadt. Religiös (und das sind beide Volksgruppen) begründet das Ganze, stark emotional.

Tomas Poth | So., 15. Oktober 2023 - 17:07

Teil 2
Alternative 2 wäre:
Alle Juden raus aus Israel/Palästina und die Zuweisung eines Gebietes auf der Welt die den Juden einen neuen und gesicherten Staat zur Existenz ermöglicht.
Käme dafür vielleicht das von Russland okkupierte Ostpreußen in Frage? Immerhin die Ashkenasi haben ihre Wurzeln in Osteuropa und Deutschland! Es wäre eine Art alte-neue Heimat.

Aber wie realistisch sind die Ideen, die Widersacher kulturell und räumlich zu trennen?
Also stehen uns weitere 75 Jahre Krieg in Nahost bevor oder!?
Allerdings wird sich das Kräfteverhältnis durch Population zugunsten der muslimischen Araber/Palästinenser verschieben.
Bis zu einem letzten Krieg? Möglicherweise in einem ganz großen, weltweiten Knall?
Es müssen unbedingt Lösungen gefunden werden, die beiden Seiten annehmbar erscheint und auf Dauer den Konflikt entschärft/beendet.
Außerdem, Europa muß sich vor muslimischer Zuwanderung abschotten. Sonst sind wir die "Juden" der Zukunft.

Gerhard Hellriegel | Mo., 16. Oktober 2023 - 09:16

Antwort auf von Tomas Poth

Der Starke wünscht sich Ruhe. Kein Wunder, er ist mit der Situation und seiner Position darin zufrieden. Der Schwache gibt auf oder ist der Störenfried. Symbolisch gesprochen stehen die Israelis an der Grenze und rufen: "Wir sind friedlich, was seid ihr?". Wir müssen nur den Palästinensern erklären, warum sie Land an einen jüdischen Staat abtreten müssen, weil die Deutschen die Juden umgebracht haben. Oder erklären, warum die Briten von Gottes Gnaden Land in Palästina verteilen dürfen. Oder wenn Geschichte interessiert: den Juden ging es unter islamische Herrschaft besser als unter christlicher (ohne Shoa). Alles ganz verkürzt gesagt. Nun, die Hamas kann man umbringen, aber was machen mit den 2 Millionen Palästinensern allein im Gaza? Israel hat selbst nur 10 Millionen. Bürgerrechte? Niemals. Also Homelands. Dass dieser zerrissene Palästinenserstaat niemals lebensfähig werden kann, sieht doch jeder. Zwei Staaten können also nur eine Übergangslösung sein. Beide Seiten haben (Un-)Recht.

Christa Wallau | So., 15. Oktober 2023 - 19:10

kann nichts anderes tun, als sich bis an die Zähne zu bewaffnen, wenn er nicht riskieren will, umgebracht zu werden.
Israels Lage ist eindeutig so mißlich, daß es tatsächlich keine Alternativen hat, als seine Wehr-MACHT einzusetzen - im schlimmsten Falle bis hin zum Mehrfronten-Krieg.

Da der Judenstaat stark abhängig ist von den Milliarden, die aus den USA dorthin fließen, war es immer auch die Pflicht dieser Supermacht, sich um eine Lösung des Problems zwischen Israel u. den Pälästinensern (plus deren Unterstützern) zu bemühen.
Dies ist versucht worden, aber nie gelungen, weil
letztlich der Wille zum friedlichen Zusammenleben auf der Seite der muslimischen Scharfmacher fehlt.
Den gordischen Knoten in Nahost kann niemand lösen. Er wird wohl blutig u. mit furchtbaren Folgen durchschlagen werden müssen.
Gut möglich, daß daraus ein großer Krieg entsteht.
Dank unserer Fehler in der Migrationspolitik werden wir Deutschen diesen Krieg dann im Kleinen auch auf unseren Straßen erleben.

Ein Kommentar von Israels Ex-Justizminister Jossi Beilin, der am Friedensabkommen von Oslo teilnahm.
Nachzulesen in Spiegel-Online vor drei Tagen:
"Wenn Sie mich fragen, ob Israel oder die Palästinenser mehr Verantwortung für das Scheitern trug, würde ich sagen: Es war ein harter Wettbewerb."

Naumanna | Mo., 16. Oktober 2023 - 11:14

Es ist wirklich eine Katastrophe, was sich da in Nahost abspielt, weil Israel von den arabischen Staaten nicht geduldet wird.
Trotzdem kann aus meiner Sicht eine Lösung nur darin bestehen, dass Israel sich wehrt. Und zwar nun endlich richtig kriegerisch, ohne Pardon.
Den Faschismus hat man schlussendlich nur besiegen können durch ein gnadenloses Dagegenhalten, dem leider auch Unschuldige zum Opfer fallen mussten - siehe die Zivilbevölkerung der bombardierten Städte in Deutschland.
Der radikale Islam hat viel gemeinsam mit Faschismus. Er muss besiegt werden, in Nahost und auch in Europa. Ansonsten bekommen wir ein existentielles Problem. Migration aus Nahost muss endlich auf Null gefahren werden. Vielleicht kann eine Hoffnung darin liegen, dass die arabische Welt in sich gespalten ist. Es gibt Ex-Muslime, die zum Atheismus tendieren, es gibt Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten usw. Eine Änderung des Islam von innen heraus, durch Reformation und Revolution wäre eine gute Lösung.

Tomas Poth | Mo., 16. Oktober 2023 - 15:55

Antwort auf von Naumanna

Eine Lösung kann nur in der gegenseitigen Achtung und Respektierung liegen. Die Frage ist nur ob und wann das kommt. Die gegenseitige Haß- und Rachepflege bringt nie den Frieden.
Deutschland wurde besiegt. Der Faschismus (das Totalitäre) nicht, der taucht in unterschiedlicher Verkleidung weltweit auf. In Deutschland eher in rotgrüner Kleidung.

Naumanna | Mo., 16. Oktober 2023 - 11:26

Wir können es nicht zulassen, dass die Welt oder Teile der Welt zurückgefahren werden auf ein Niveau des Mittelalters - obwohl das Mittelalter noch human ist, gemessen an dem, was der radikale Islam vorhat.... In den Moscheen gibt es BILDERVERBOT, es darf nicht gesungen werden usw. - stellt euch eine Welt ohne KUNST vor - das ist eine so armselige Welt, eine Welt ohne MUSIK ohne Tanz ohne Bücher, ohne Denken, ohne alles was das Leben lebenswert macht. Dazu kommt die Verachtung der Frau im Islam - alles was Europa sich in Jahrhunderten aufgebaut hat, ist in Gefahr. Vor allem durch naive Menschen in Europa selbst, die noch nicht begriffen haben, dass ihre gutgemeinte "Entwicklungshilfe" nur im Rachen der Radikalen landet - und schließlich dazu verwendet wird, Juden, Christen, Atheisten, und natürlich auch einige Moslems selbst, die sich nicht total unterwerfen wollen, auszulöschen.
Man muss die Katastrophe in Israel jetzt dazu nutzen, um den Radikalen ein Ende mit Schrecken zu bereiten.