Grüner Säuberungsfuror Volkspark Hasenheide in Berlin: Turnvater Jahn entsorgen? Dem links-grünen „Netzwerk Frauen in Neukölln“ ist das Jahndenkmal im Volkspark Hasenheide ein Dorn im Auge. Deshalb soll es weg. Im Sinne des grünen Säuberungsfurors wird dafür sogar die geschichtliche Wahrheit umgedeutet – und mal wieder mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen. VON RAINER WERNER
„Diversity, Equity, Inclusion“-Konzept : Stammesdenken statt Vernunft Inklusion bedeutet, alle Menschen einzubeziehen aufgrund ihrer Fähigkeit zum Vernunftgebrauch. Was hingegen unter „Diversity, Equity, Inclusion“ (DEI) propagiert wird, ist das Gegenteil hiervon – und ein Angriff auf die Werte der Aufklärung. VON MICHAEL ESFELD
Film der Woche: „Like A Complete Unknown“ : Die Antwort weiß allein der Wind In dem Biopic „Like A Complete Unknown“ verwandelt sich Timothée Chalamet oscarverdächtig in den jungen Bob Dylan. Den wahren Menschen hinter dem Künstler kann und will der Film nicht ergründen. Sein Fokus liegt auf dem Wichtigsten: Musik. VON URSULA KÄHLER
Warum unsere Sprache immer therapeutischer wird : Vergiftete Gefühle Unsere Sprache ist übertherapiert. Überall wimmelt es von „Narzissten“, „Borderlinern“ und anderen toxischen Typen. Besonders beim Sprechen über Gefühle wird das zur Gefahr. VON DANIEL HAAS
Krieg gegen die Vergangenheit : „Wir vergessen, wer und was wir sind“ Ob es darum geht, Statuen zu stürzen, Lehrpläne zu entkolonialisieren oder Begriffe aus unserem Wortschatz zu streichen: Es findet ein Kampf gegen die Vergangenheit statt, gegen die westliche Geschichte und Kultur. Im Interview erklärt der Soziologe Frank Furedi, was auf dem Spiel steht. INTERVIEW MIT FRANK FUREDI
Studie der ZEIT-Stiftung : Wie sich akademische Cancel-Culture wegzaubern lässt Vor Kurzem wurde der Negativpreis Wissenschaftsfreiheit 2024 verliehen – und nahezu zeitgleich eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht. Deren Ergebnis: Es gibt kaum Probleme mit der Cancel Culture an Deutschlands Universitäten. Was stimmt denn nun? VON MATHIAS BRODKORB
Ullstein cancelt J.D. Vance : Hintergrundchecks für Literatur Der deutsche Verlag von J.D. Vance nimmt dessen „Hillbilly-Elegie“ von 2016 aus dem Programm, weil deren Autor nun Trumps Vizepräsident ist. In der Buchbranche herrschen offenbar Einheitsbrei, Mitläufertum und politische Korrektheit. VON GIDEON BÖSS
Landauf, Landab : Friedenstauben im Kulturkampf Gedanken über die Friedenstaube auf einer Kinderprozession durchs Dorf, Verbindungen zu den DDR-Pionieren und Merchandise-Belohnungen vom äußeren politischen Rand für die Kinder. VON SOPHIE VON MALTZAHN
Postkolonialismus an Universitäten : Decolonising Philosophy: Ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit Eine angesehene Londoner Hochschule will die Philosophie „dekolonisieren“. Die Deutsche Gesellschaft für Philosophie springt auf den Zug auf und möchte den Kanon von weißen, männlichen Denkern säubern. Was sich als bloße Empfehlung tarnt, dürfte bald zur Waffe gegen Andersdenkende werden. GASTBEITRAG VON MICHAEL ESFELD, DIETER SCHÖNECKER UND CAROLA FREIIN VON VILLIEZ
Rücktrittsforderungen gegen Berliner Unipräsidentin : Nach Sylt kommt Rauch TU-Präsidentin Geraldine Rauch gehört zur jüngeren Generation von Wissenschaftlern, die nicht zwischen Politik und Wissenschaft unterscheiden können. Sie betätigt sich nicht als Hüterin der Wissenschaftsfreiheit, sondern als Aktivistin. Sie sollte zurücktreten. VON MATHIAS BRODKORB
Keine Gastprofessur für Nancy Fraser : Philosophie des Boykotts Die amerikanische Philosophin Nancy Fraser sollte die Albertus-Magnus-Gastprofessur der Universität Köln erhalten. Wegen ihrer israelfeindlichen Statements erhält sie diese jetzt doch nicht. Fraser sieht dadurch die akademische Freiheit in Gefahr – ein Ausdruck erstaunlicher Doppelmoral. VON INGO WAY
Hassrede-Gesetze : Die Erziehung von Untertanen Gesetze gegen „Hate Speech“ oder „Delegitimierung des Staates“ erinnern an das Heimtückegesetz der Nazis. In beiden Fällen sind die Bestimmungen unklar und dienen nur der Einschüchterung. VON BERND STEGEMANN
Antisemitismus im Kulturbetrieb : Die verfolgende Unschuld Von der Berlinale zur Biennale: Wenn es um Antisemitismus geht, entdecken die Protagonisten der Cancel Culture auf einmal den Wert der Meinungsfreiheit für sich – und canceln derweil munter weiter. VON INGO WAY
Berlinale lädt AfD-Abgeordnete aus : Kunst als Safe Space Gleichgesinnter Die Berlinale lädt öffentlichkeitswirksam zuvor eingeladene AfD-Politiker wieder aus. Es ist für ein Filmfestival nicht nur anmaßend, die politische Gesinnung seiner Zuschauer zu prüfen. Es verrät auch den Wert, der die demokratische Kunst des Theaters und des Films auszeichnet. VON BERND STEGEMANN
Universitätsbetrieb : Die Freiheit nehm’ ich dir! Dieser Tage ist viel von der Verteidigung der Demokratie die Rede. Auf die Institution Universität sollte man dabei – wie die Gewalttat gegen einen jüdischen Studenten an der FU Berlin zeigt – besser nicht setzen. Sie ist seit jeher ein Ort, der totalitäres Denken hervorbringt. VON FRANK JÖRICKE