Wie kein Zweiter personifiziert Jan Böhmermann den von Feindseligkeit getriebenen Moralismus / dpa

Kulturelle Hegemonie - Im Visier der politischen Moralisten

Das scharfe Schwert der in unserer Gesellschaft besonders lautstarken Moralisten ist die Bezichtigung Andersdenkender als rechte Verfassungsfeinde. Doch die politische Deutungshoheit des links-grünen Milieus beginnt zu bröckeln.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Wer offensiv für eine Ordnung der Freiheit in Wirtschaft und Gesellschaft und gegen staatliche Planwirtschaft und Lenkung der öffentlichen Meinung eintritt, kommt schnell ins Visier der politischen Moralisten. Wie der Schweizer Philosoph Hermann Lübbe gezeigt hat, wird politischer Moralismus im Rechtsstaat zur Waffe machthungriger Interessengruppen, die ihre Wertvorstellungen der Allgemeinheit aufzwingen wollen.

Da anders als im totalitären Staat im Rechtsstaat kein Gesinnungszwang mit staatlicher Gewalt ausgeübt werden kann, soll eine von bestimmten Gruppen als „moralisch richtig“ definierte Gesinnung durch Androhung gesellschaftlicher Ächtung durchgesetzt werden. Verbreitet wird die „richtige Gesinnung“ sowohl in den konventionellen als auch den neuen sozialen Medien, wobei die Internetplattformen bessere Möglichkeiten zum Zwang durch Mobbing bieten. Das Ziel: Erlangung der „kulturellen Hegemonie“ (nach Antonio Gramsci).

Mit politischen Bezichtigungen kritische Geister ausschalten

Das scharfe Schwert der heute besonders aktiven politischen Moralisten ist die Bezichtigung derjenigen, die Freiheit zur Verfolgung individueller Ziele vor die Verpflichtung zu einem von wenigen definierten Gemeinwohl stellen, einer politisch rechten Gesinnung, des Antisemitismus, des Rassismus, der Nähe zum Nationalsozialismus, oder auch der „Klimaleugnung“ oder der „Islamophobie“. Indem sie Beziehungen zu gesellschaftlich geächteten Haltungen und Ansichten herstellen, versuchen sie, die Ächtung auf die Beschuldigten zu übertragen, auch wenn diese Beziehungen nicht wie behauptet vorhanden sind.

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind die Bezichtigungen des bayerischen Politikers Hubert Aiwanger des Antisemitismus, des Journalisten Constantin Schreiber der Islamophobie, des Unternehmensberaters und Managers Markus Krall der Kollaboration mit den Möchtegern-Putschisten aus dem rechtsradikalen Reichsbürgermilieu und der CDU der Nähe zur in Teilen völkisch-nationalen AfD, die trotz oder wegen ihrer Umfrageerfolge in der Kaste der Unberührbaren verbleiben soll.

Das Schwert gegen Aiwanger, einen kantigen liberal-konservativen und damit den Moralisten verhassten Politiker, wurde aus einem 35 Jahre alten, fürchterlichen Pamphlet geschmiedet, für das als mildernder Umstand nur angeführt werden kann, dass es von einem unreifen Jungen verfasst worden war. Aber egal; egal auch, dass Aiwanger die Autorschaft bestritt (und sein Bruder sich dazu bekannte), wichtig war nur, dass man kurz vor der bayerischen Landtagswahl Aiwanger damit des Antisemitismus bezichtigen konnte, um ihn aus der Regierung zu katapultieren. Dass dieser darüber nicht in Sack und Asche ging, wurde als weiteres Belastungsmaterial gegen ihn verbucht. Ob die Aktion aufging, wird sich bei der Landtagswahl am 8. Oktober zeigen. Bisher sieht es allerdings nicht danach aus.

 

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Mehr Erfolg hatten die Moralisten gegen Constantin Schreiber. Der Fernsehjournalist kennt die islamische Welt, möglicherweise sogar lebensnaher als manche „Islamwissenschaftler:innen“ an deutschen Universitäten. Er hat in islamischen Ländern Erfahrungen gesammelt und sich in mehreren Büchern kritisch mit dem in Deutschland praktizierten Islam auseinandergesetzt. Sein im Jahr 2021 erschienener Roman „Die Kandidatin“ erregte besonderes Aufsehen. In Anlehnung an Michel Houellebecqs „Die Unterwerfung“ erzählt er dort die Geschichte einer als Flüchtling nach Deutschland gekommenen Muslimin, die als Kandidatin für das Amt des deutschen Bundeskanzlers antritt. Nun ist auch scharfe Kritik an Sachbüchern und Romanen nicht nur erlaubt, sondern sogar wünschenswert. Im Falle Schreibers wurde diese Kritik jedoch zunehmend persönlicher.

In der taz warf ihm Stefan Buchen, ebenfalls Journalist bei der ARD, vor, „Die Kandidatin“ sei „ein politisches Hasspamphlet, das Angst vor Migranten schürt“. Bei einer Lesung an der Universität Jena im August 2023 wurden Flyer verteilt, die Vergleiche mit dem Nazi-Propagandafilm „Jud Süß“ zogen. Während der Veranstaltung warf ein „Aktivist“ Schreiber eine Torte ins Gesicht.

In einem Interview mit Giovanni di Lorenzo in der Zeit bezeichnete Schreiber die gegen ihn erhobenen Bezichtigungen als „Diffamierung“, die zu zunehmenden Bedrohungen in seinem Alltag geführt hätten. Auch habe er wenig Hilfe gegen die Angriffe erhalten. Erst knapp zwei Tage nach dem Vorfall in Jena habe sich die Universität auf Presseanfragen mit einer Stellungnahme öffentlich gemeldet. Daher habe er beschlossen, sich journalistisch nicht mehr mit dem Thema Islam zu beschäftigen. Die politischen Moralisten können die Causa Schreiber als siegreich abgeschlossen abhaken.

Markus Krall widersetzte sich dem Angriff der Moralisten

Der ehemalige Unternehmensberater, Manager und Publizist Markus Krall hat ein Faible für Crashprognosen. Mit Apokalypsen handeln auch Klimaaktivisten, und Finanzcrashs sind eigentlich Wasser für die Mühlen der Antikapitalisten. Aber Krall verbreitet offensiv seine politischen Überzeugungen, die er als liberal bis libertär einstuft. Das macht ihn für linksstehende politische Moralisten besonders verdächtig, stehen Libertäre doch dem Staat, den sie zur Lenkung von Wirtschaft und Gesellschaft in ihrem Sinne inspirieren wollen, besonders kritisch gegenüber. Die Möglichkeit, Krall in die Nähe der Möchtegern-Putschisten aus dem rechtsradikalen Reichsbürgerlager und damit von mutmaßlich Kriminellen zu rücken, eröffnete sich durch seine persönliche Bekanntschaft mit Heinrich XIII. Prinz Reuß, einem Frankfurter Immobilienunternehmer und Gallionsfigur der Putschaspiranten.

Aufgrund dieser Bekanntschaft kam Krall den Ermittlungsbehörden als Zeuge ins Visier. Sie durchsuchten seine Wohnung, filzten ihn bei einer Einreise aus dem Ausland bis zur Leibesvisitation und prüften seine Steuererklärung. Fälschlicherweise behauptete die Steuerbehörde, er habe staatliche Corona-Hilfen in Anspruch genommen. Einen Zeugen so zu behandeln, mag extrem erscheinen, ist jedoch rechtlich zulässig.

Unzulässig ist aber, Ermittlungsergebnisse an die Presse durchzustechen, was dennoch geschah. So landete unter anderem die Falschbehauptung der Annahme von Corona-Hilfen bei der Zeit, was die Steuerbehörde zum Widerruf zwang. Ebenso landeten Abhörprotokolle von Kralls Telefongesprächen und Textnachrichten in der Presse, so dass über seinen Kontakt zu Krall der ehemalige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans Georg Maaßen, mit der Reichsbürgerszene in Verbindung gesetzt wurde.

Der ZDF-Satiriker (und sich als Chefmoralist gebärdende) Jan Böhmermann rührte weit ausholend aus der Herstellung und Verwendung von Gold, der Geschichte des Unternehmens Degussa in der Nazizeit und dem Umstand, dass Krall einige Jahre Degussa-Goldhandel leitete, einen Brei zur Übertragung der Kontaktschuld auf alle Goldanleger an. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragte dann auch pflichtschuldig Kralls Nachfolger bei Degussa: „Wie rechts sind Deutschlands Goldanleger?“. Anders als Schreiber stachelte der Angriff der Moralisten Krall jedoch zu Gerichtsklagen und einer Kaskade von Twitter-Botschaften an, statt ihn zum Schweigen zu bringen.

Brandmauer als Instrument links-grüner Deutungshoheit

Gegenwärtig zeigen Umfragen eine deutlich größere Zustimmung zu CDU/CSU und AfD zusammen als zu den davon politisch links angesiedelten Parteien. Damit sich die Zustimmung aber nicht in politische Mehrheiten überträgt, sind die Anhänger der linken und grünen Parteien – sowie die sogenannten „Merkelianer“ in der Union – an der Errichtung einer „Brandmauer“ gegen die AfD interessiert. Zwar wird die politisch rechtsaußen stehende AfD vom Verfassungsschutz verfassungsfeindlicher Bestrebungen verdächtigt, doch ist der Verdacht nicht erwiesen, und es können nicht alle Anhänger und Wähler dieser Partei als Verfassungsfeinde betrachtet werden.

Für den Erhalt der „Brandmauer“ ist es daher wichtig, alle rechtskonservativen politischen Ansichten der Verfassungsfeindlichkeit zu verdächtigen und sie der AfD zuzuordnen, als ob das Grundgesetz die Deutschen auf Ansichten verpflichten würde, die zwar weit nach links, aber nur ein klein wenig nach rechts von der politischen Mitte reichen dürfen. Dazu soll die Union genötigt werden, auf allen politischen Ebenen grundsätzlich andere politische Positionen als die AfD zu vertreten, auch wenn diese solche Positionen von CDU und CSU übernommen hat.

So stellte der SPD-nahe Ökonom Marcel Fratzscher kürzlich „erhebliche Überschneidungen (der) Positionen (der AfD) mit den etablierten konservativen Parteien“ fest und warnte die „konservativen Parteien“ vor jeglichen „Kooperationen“ mit der AfD. Implizit fordert Fratzscher damit die Union auf, ihre politischen Positionen dem „progressiven“ Lager aus SPD, Grünen und Linke anzunähern und auf politische Opposition zu verzichten. Die Frage, worin genau die Verfassungsfeindlichkeit der AfD besteht, wenn sich ihre Positionen mit denen der Union „erheblich überschneiden“, lässt er offen.

Macht des links-grünen Milieus beginnt zu bröckeln

In seiner Gefängniszelle im faschistischen Italien notierte Antonio Gramsci, der Theoretiker moderner totalitärer Herrschaft, dass sich diese nicht allein auf Gewalt und Terror bauen lässt. Sie braucht Gefolgschaft. Denn im Gegensatz zum Russland vor der Oktoberrevolution des Jahres 1917 wird der moderne westliche Staat von der bürgerlichen Kultur seiner Gesellschaft untermauert. Will man ihn stürzen, reicht ein Staatsstreich nicht aus.

Gramsci meinte, dass in diesem Kulturkreis „jeder Revolution eine intensive kritische und kulturelle Arbeit vorausging, dass zunächst widerspenstige Menschen kulturell und ideologisch durchdrungen wurden“. Die Revolutionäre sollten daher als „kollektiver Intellektueller“ die Weltbilder der „subalternen Klassen“ in ihrem Sinne vereinheitlichen. Dazu müssten sie die „kulturelle Hegemonie“ über die Gesellschaft erobern. Indem der „kulturelle Hegemon“ seine Interessen als die der anderen definiert, schafft er sich ohne Gewalt und Terror eine willige Gefolgschaft.

Nach Gramscis Tod entdeckten ab Ende der 1960er Jahre zunächst die Neue Linke außerhalb des Sowjetimperiums (wo Gefolgschaft noch mit Gewalt erzwungen wurde) und seit den 1990er Jahren dann die Neue Rechte Gramscis Rezept für sich. Beide einte der Kampf gegen den Kapitalismus. Doch während der Neuen Rechten ein Außenseiterdasein beschieden war, gelang es der Neuen Linken, die kulturelle Hegemonie zu erobern.

Nach „einem Marsch durch die Institutionen“ zog sie in die links-grünen Parteien und ihr politisches Vorfeld, staatliche Universitäten und öffentliche Rundfunkanstalten ein und pflegte ihren Nachwuchs. Von dort aus will sie den gesellschaftlichen Diskurs mit den Mitteln des politischen Moralismus bestimmen. Aber ihre Macht beginnt zu bröckeln. Ihre moralisierende Gängelei geht immer mehr Menschen auf den Wecker und immer weniger lassen sich einschüchtern. Die Brandmauer wankt.

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Günter Johannsen | Fr., 29. September 2023 - 11:13

Was ist ein Schnitz? Ein schnitz ist die Einheit, mit der die DDRler zum Fernseher lief (Fernbedienung gab es nicht) und umschaltete, wenn Genosse Joseph von Schnitzler seine linksfaschistische Hetze abließ!
Heute ist es wohl ein "Böhm"?!

Tonicek | Fr., 29. September 2023 - 17:42

Antwort auf von Günter Johannsen

. . . muß ich Sie etwas korrigieren.
Der Chef-Kommentator des DDR-Fernsehens hieß nicht Joseph v. Schnitzler, sondern Karl-Eduard v. Schn. Seine Haupt-Agit-Prop-Sendung war der Schwarze Kanal, den aber kaum jemand schaute oder zur Kenntnis nahm.
Übrigens, Ihren Ausdruck "Schnitz" kannte ich auch nicht.
Ansonsten haben Sie vollkommen recht.

Enka Hein | Fr., 29. September 2023 - 18:37

Antwort auf von Günter Johannsen

...arbeite Mitte der 80er eine Zeitlang in Salzgitter und man könnte da auch DDR Fernsehen empfangen.
Ein Kollege sagte, ohne weitere Erklärung, ich sollte mir den Schwarzen Kanal anschauen.
Zuerst dachte ich es wäre eine Satire Sendung oder sowas in der Richtung.
Aber schnell war klar was dieser Depp da abzieht.
Wunderte mich nur das sowas möglich war, im ehrlichen und unkorrupten Arbeiter und Bauernstaat.
Und heute das gleiche wieder.
Nur heißen die jetzt Schmuddel ÖRR, Schmuddel Anne, Schmuddel Sandra oder Schmuddel Louis.
Das Ziel hat sich aber nicht geändert. Ausgrenzung Andersdenkender
Schönes Wochenende.

Ingofrank | Fr., 29. September 2023 - 20:38

Antwort auf von Günter Johannsen

Bloß war das nicht Karl Eduard … von Schnitzler ?
Oder meinen Sie seinen West- Bruder von Hamburg, wie ehemals das Gerücht in der DDR umging?

Walter Bühler | Fr., 29. September 2023 - 11:44

In allen Religionen und Ideologien haben die Hohenpriester und Pharisäer ein privilegiertes Leben geführt, wenn die Religion bzw. die Ideologie den Staat lenken konnte. Unter diesen Hohepriestern , unter diesen "staatlichen Heiligen" war die Ketzerverfolgung und auch die Ketzerverbrennung oder Steinigung schon immer eine beliebte Sportart.

Zwar gab es auch unter den Jesuiten, in der Inquisition, in der KPdSU, in der SED und selbst bei den Faschisten immer ein paar Leute, die gegenüber Andersdenkenden noch zu moralischem Handeln fähig waren, aber bei den meisten Mitgliedern der jeweiligen staatstreuen Inquisition war und ist das nicht der Fall.

Daher würde ich im Zusammenhang mit Jan Böhmermann nicht das Wort "Moral" gebrauchen, obwohl er (oder gerade weil er) es selbst dauernd im Munde führt. Er gehört einfach zu einem Schlag Menschen, der der Menschheit keine Ehre macht.

Günter Johannsen | Fr., 29. September 2023 - 17:28

Antwort auf von Walter Bühler

also im rechten Faschismus wie im linXen Faschismus gab es solche Typen zuhauf, die sich mit Lippenbekenntnissen wie auch Denunziationen den Despoten andienten. Nein, diese machen dem Menschsein keine Ehre!

Peter Saulus | Fr., 29. September 2023 - 12:25

Sehe das genauso wie Herr Mayer. Allerdings schon lange, und wundere mich, dass das konservative Lager glaubte, das aussitzen zu können. Im Grunde wurde auf die AFD "gewartet". Dumm gelaufen!

Markus Michaelis | Fr., 29. September 2023 - 12:30

der schwierige Teil ist, dass es um tiefe Überzeugungen geht - von allen Seiten und nicht leicht änderbar. Ein Hauptstreitpunkt hinter allem scheint zu sein, ob man an die EINE menschliche Gemeinschaft glaubt, die alle Menschen einschließt und niemanden ausschließt, oder nicht.

Diejenigen, die an die EINE menschliche Gemeinschaft glauben, arbeiten daran alle Armen, Behinderten, Andersgläubigen, andere Nationalitäten, einfach alle einzuschließen. Das bewirkt viel Positives, aber der Preis ist, dass man ab einem Punkt alle Menschen, für die ihr Glaube doch nicht nur ein Hobby unter vielen ist, alle Menschen, die keine Lust haben nach den universellen Normen beizutragen, alle, die an ihrer Nation oder sonstwas hängen, dass man alle diese Menschen bekämpfen muss. Das ist aber die deutliche Mehrheit aller Menschen und funktioniert so nicht.

"Verfassungsfeindlichkeit" sollte man sparsam verwenden. Versuche ich damit ungerecht Themen vom Diskurs auszuschließen, ist das demokratiefeindlich.

Markus Michaelis | Fr., 29. September 2023 - 12:37

Nochmal zur Verfassungsfeindlichkeit: das sollte sich zuerst darauf beziehen, dass jemand unsere Streitregeln angreift, aushöhlt, nicht akzeptiert. Ein Bekenntnis zu unserer Verfassung ist für mich zuerst mal das Bekenntnis dazu, dass Menschen nicht EINE Wahrheit haben und man deswegen Checks&Balance Regeln zum Aushandeln braucht, die jeder akzeptiert.

Auch das sollte nie heilig betrachtet werden: Politik besteht laufend daraus, dass Bund, Länder, Exekutive, Legislative, Polizei, Justiz etc. an ihren Kompetenzen herumzerren und versuchen möglichst Entscheidungen an sich zu reißen (oder auch mal wegzuschieben). Auch das ist ein normaler Vorgang, der ohne Verteufelung nüchtern begleitet werden sollte.

Heute meint man mit der Verfassung meist die Grundwerte, was ohnehin schon heikel ist - man ignoriert den "eigentlich" demokratischen Teil, die Streitregeln, und will immer mehr Werte als absolute Wahrheiten undiskutierbar stellen. Das ist ohnehin ein dünner Grat.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 29. September 2023 - 12:40

ohne unhöflich zu wirken?
Herr Böhmermann ff. wird für mich kein Anlass sein, mich etwa nicht mit u.a. Gramsci und kommunistischen Bewegungen befasst zu haben oder zu befassen.
Bleiben Sie gelassen, Herr Mayer.

Albert Schultheis | Fr., 29. September 2023 - 12:44

Jeder der versucht rüberzumachen oder auch nur versucht, Kontakt mit denen Drüben aufzunehmen, wird abgeknallt! Nicht umsonst haben wir die extrem teuren, äußerst wirksamen Selbstschussanlagen installiert, Mauerschützen engagiert, die Böhmermänner, die Reschkes und Restles, die Bosettis und Kahanes, die Lenze und Hügles, ... Sie ballern den Leuten ins Kreuz - und wie die fallen! Zustände wie zu Zeiten der DDR, ja wie im finstersten Mittelalter. Aber alles hypermoralisch! Bloßes Konstrukt! Mind fuck pur! Daneben floriert der moderne Ablasshandel in Industrie und Mittelstand. Egal ob CO2, Klima, Rassismus, Antisemitismus, Corona, Nazi, Gender und Trans* oder das eigene Häuschen - alles wird ausgebeutet und instrumentalisiert, alles wird zum modernen Folterinstrument, zur Knute verramscht, mit der sich die Subalternen, der Pöbel, die Arbeitssklaven treiben lassen. Derweil der Staat sich rüstet und seine Rüden wieder herbeipfeift! - Wischen wir sie weg - es sind nur Spinnweben! - Noch.

Wer nimmt linXe Medien noch ernst? Die aktuelle "Heute-Show" im ZDF war in Gänze eine Wahlkampf-Show GEGEN Bayern, gegen AfD, CDU/CSU und Menschen mit eigener Meinung ... und FÜR die abstürzende Rot-Grüne Einheitsfront. Auch Wahlmanipulation ist Wahlbetrug vom Feinsten!
Die meisten ZDF-Zuschauer und die bezahlten Claqueure dieser "Heue-Show" sind Gewohnheitstiere: "hab ich immer gesehen, warum soll ich jetzt damit aufhören?" Aktuell sind die ÖR-Medien linksdominante Hetzkanäle: die Schlüsselpositionen sind seit langer Zeit in LinXer Hand gemäß dem "Marsch durch die Institutionen" der früheren APO/RAF! Heute sitzen stramme Kommunisten in den Chef-Etagen vieler Medien (Spiegel; SZ; ARD; ZDF).
Dass gegen Bayerns CDU/CSU und AfD gehetzt wird, gehört zum "zum guten Ton" der LinXen! Wir werden Deutschland nicht mehr demokratisieren, wenn wir den linken Hetzern das Feld überlassen. Rundfunkräte müssen wieder paritätisch besetzt werden. Brandts "Mehr Demokratie wagen" war leider vorgestern!

Wolfgang Borchardt | Fr., 29. September 2023 - 12:57

Da gab es noch Hölle, Fegefeuer, Bann und Inquisition für Abweichler. Und fast alle hatten Angst. Denn: Wer nichts weiß, muss alles glauben (© M. v. Ebner-Eschenbach). Jetzt ist man gezwungen, sich anderes auszudenken. Da werden bisher leere Schubkästen neu beschriftet und als "böse" deklariert. Nachdem das fast alle verstanden haben, kann mit dem Einsortieren - natürlich nur der "Anderen" - begonnen werden. Manche wehren sich, aber auch für diese Fälle gibt es Mittel und Wege. Schließlich verfügt man über Macht und Deutungshoheit.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. September 2023 - 12:58

Alles was Sie da so treffend zusammengefasst haben, schreiben die allermeisten hier im Forum schon seit geraumer Zeit. Anfangs nur als Verdacht, jetzt aber täglich bestätigt durch die Realität. Ich habe gerade gelesen, dass der Bremer CDU-Chef hingeworfen hat, obwohl er es war, der die UNIOLN in diesem chaotischen Bremen wieder an die Spitze geführt hat. Grund: Er hat das ausgesprochen, was Merz und viele normal denkende Menschen auch so sehen, dass auf Kommunaler Ebene sowohl eigene Anträge unterstützt durch die AFD oder eben sinnvolle Anträge unterstützt durch die UNION nichts Böses sei. Der zu erwartende Shitstorm folgte auf dem Fuß, der Unternehmer tritt nicht wieder 2024 als Vorsitzender an und zieht sich in seine Herkunftswelt sein eigenes Unternehmen zurück. Herr Krall kann das aufgrund existenzieller Absicherung auch und er überlegt schon Mittel und Wege, wie er diesen Parteienstaat durch eine echte Demokratie des Volkes umgestalten kann. Mal sehen, was da noch alles kommt.

Henri Lassalle | Fr., 29. September 2023 - 14:23

Genau das ist beabsichtigt. Dazu entwickelte man verschiedene massenpsychologische Werkzeuge, wie unter anderem "political correctness", das undifferenzierte Gerede von "sozialer Gerechtigkeit", die Klimahysterie, unbegrenzte Aufnahme von illegalen Migranten etc.........die betonfeste Artikulation eines von Interessengruppen vertretenen weltanschaulichen, (pseudo)religiösen oder ideologischen Systems. Wer damit nicht einverstanden ist, gilt als unrein, Ungläubiger, wird entweder ausgegrenzt oder gar in extremen Fällen bedroht. Von offzieller Seite heisst es oft, die Rechtsextremen, die Neo-Nazis seien eine Gefahr für die Gesellschaft - sie sind in der Tat ein Geschwür am Körper der Gesellschaft. Aber weitaus schlimmer sind die Tendenzen, die auch hier im Artikel beschrieben sind. Nämlich solche Kräfte können durchaus politische Entscheidungen von Tragweite beeinflussen. Aber es stimmt, die Bürger sind nicht mehr so leicht zu verdummen oder einzuschüchtern wie früher.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. September 2023 - 14:31

Es gibt genügend Sprichwörter, um die Überheblichkeit der linken Meinungsdiktatoren zu beschreiben. Mit der Caus Aiwanger haben sie für mich den Fehler gemacht, der irgendwann alle ereilt, die glauben sie könnten sich alles erlauben. Erst wurde er für seine Position beim Heizungsgesetz (Erdinger Rede) vom pol. Gegner diffamiert, sein Rücktritt gefordert, dann, als das nicht funktionierte, legte man mit der „Jugendsünde“ nach.
Constantin Schreiber und Markus Krall sind nur das i-Tüpfelchen auf dem übergelaufenen Fass, hätte für sich nicht gereicht. Es ist wie bei richtigen Bauwerken: Fängt die Mauer an zu bröckeln, dann kann sie auch ganz leicht fallen. Die Bundesregierung tut gerade alles dafür.

Peter Wagner | Fr., 29. September 2023 - 16:58

Wenn die Brandmauer nicht zerstört wird, zerschellt D. an derselben!
Deutschland fährt seit Merkel immer weiter nach links! Erst durch einen Kanzler oder eine Kanzlerin von der CDU/CSU, oder der AFD, kann dieser Kurs korregiert werden!

MfG.: P. Wagner

Hans Schäfer | Fr., 29. September 2023 - 19:00

Böhmermann, wer?

Dr. Rolf Lindner | Fr., 29. September 2023 - 19:09

Gestern Morgen wurde das Haus, in dem Kristin Brinker, Berliner Landesvorsitzende der AfD, von Linksextremisten besprüht und ihr Bild mit Adresse auf steckbriefartigen Plakaten in der Umgebung geklebt. Ein Malermeister aus der Nachbarschaft hatte schon zum Nachmittag die linksextremistischen Schmierereien übermalt und normale Bürger hatten die Plakate entfernt.

Ingo frank | Fr., 29. September 2023 - 19:21

beginnt zu bröckeln“
Nun Herr Mayer, eine objektive Beobachtung die mit der Machtübernahme von Grün & Rot begann. Der Einfluss der FDP schwindet von Monat zu Monat und ist mit 6 % nahezu politisch Tod nur zu faul zum umfallen. Das was mich wirklich wundert, ist der nahezu konstante Anteil der Grünen Sekte mit +/- 15 %. Auch von einem ehemals hohen Level von weit über 20% sind die 15 % für meine Begriffe immer noch sehr sehr hoch vor allem wenn man bedenkt, für welche Ziele die Grünen stehen.
Und je länger das grün rote Bündnis hält, wer sollte es unterbrechen? , um so mehr wird die AfD davon profitieren. Sie braucht nichts zu sagen lediglich abzuwarten nicht zuletzt auch darum, weil die CDU wie ein Blinder mit Krückstock nach der „neuen Programmatik & Ausrichtung“ Der Nach- Merkel herrschende innerparteiliche Konflikt ,wegen der zukünftigen Ausrichtung, ist durch Merz keinen Schritt vorangekommen
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Günter Johannsen | Fr., 29. September 2023 - 23:54

Was Friedrich Merz äußerte, ist meiner Überzeugung nach völlig zutreffend. Ich habe in meinem Freundeskreis einen Zahnarzt, der das bestätigen kann ... Übrigens trifft das nicht nur bei Zahnärzten zu!
Bevorzugt behandelt werden auch Migranten aus Ländern, wo Mädchen und Frauen als minderwertig betrachtet werden, die schwerstkriminell wurden. Davon können die Eltern der vergewaltigten und ermordeten minderjährigen Mädchen ein traurig-wütendes Lied singen. Da muss ich wohl keine Beispiele nennen, oder ...?! Die Täter landen in fast jedem Fall in der Psychiatrie, wo sie nach kurzer Therapie-Zeit als geheilt wieder in Freiheit weiterleben können. Die ermordeten Opfer können letzteres leider nicht mehr .... .
Diese Handhabe ist so widerlich!!!

Günter Johannsen | Sa., 30. September 2023 - 00:02

will mich mich ausdrücklich dem Lob und Dank von Herrn Schnörr für den Cicero anschließen:
"Lob an Cicero - ein Leuchtturm in der düsteren Presselandschaft."