Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz / picture alliance

Wirtschaftsminister - Schlechte Laune bekämpfen mit Robert Habeck und den Vorstandschefs

Wirtschaftsminister Robert Habeck präsentiert sein Rezept gegen Deutschlands Misere: Die Vorstandsvorsitzenden sollen gefälligst für gute Stimmung sorgen und er selbst für Milliarden-Subventionen. Dann klappt's schon mit der Transformation.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Es ist ein bekanntes Phänomen bei vielen Mächtigen: Irgendwann verwechseln sie, durch den Machtapparat und die Ehrfurcht der Berichterstatter von den weniger mächtigen Menschen abgeschirmt, ihre eigenen Wunschvorstellungen mit der Wirklichkeit. Meist dauert es einige Zeit, bis das eintritt. Bei Robert Habeck sind deutliche Anzeichen schon nach nicht einmal zwei Jahren als Vizekanzler und Wirtschaftsminister wahrzunehmen. Das offenbart sein aktuelles Interview mit Zeit-Chef Giovanni di Lorenzo.

Dass er seiner Regierung und auch sich „persönlich“ höchsten Fleiß bescheinigt („eine enorme Agenda abgearbeitet“), war zu erwarten. Bescheidenheit ist out, erst recht im grün dominierten Politikbetrieb der Gegenwart. Aber selbst der durchaus wohlwollende Interviewer ist doch erstaunt und widerspricht, als Habeck behauptet, „dass in der Bevölkerung ein ganz großer Gestaltungswille da ist“, womit er wohl sagen will, dass diese hinter seiner Transformationsagenda stehe. Und den Hinweis auf „so viel Unzufriedenheit, so viel Sorge und Enttäuschung darüber, dass in diesem Land, das mal ein Muster war für Effizienz, so wenig funktioniert“, quittiert Habeck mit: „... das sehe ich anders“.

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Hans Jürgen Wienroth | Fr., 11. August 2023 - 14:58

Unser „Wirtschaftsminister“ glaubt scheinbar, er kann den Erfolg der Unternehmen genauso mit seinen Vorstellungen herbeischreiben, wie die Welt in seinen Büchern. Ich wundere mich ohnehin, dass High-Tech-Unternehmen wie Intel oder TSMC in Deutschland investieren. Diese Produkte sind auf stabile Prozesse angewiesen, also auf sichere Energie- und Wasserversorgung. In Magdeburg ist ersteres unsicher, Dresden fehlt es an beidem, wenn man den Medien glauben darf. Da helfen die besten Investitionszuschüsse nichts, Gewinn gibt es nur, wenn man kontinuierlich produzieren kann. Ist das in Deutschland mit grüner Energie sicher oder baut unser WM auf unsere Nachbarn, denen er diese Industrie mit seinen Zuschüssen „nahm“?
Der Silizium-Produzent hat jedenfalls seine Produktion wg. teurer Energie stark gedrosselt. Da fragt man sich doch: Was hat Habeck den Firmen noch versprochen? Einen günstigen Industriestrompreis, den der Steuerzahler finanziert?

(wir werden uns noch wundern, was im nächsten Jahr noch an Abgaben auf uns zukommen wird), dem Anderen geben.

Enka Hein | Fr., 11. August 2023 - 15:08

...dieser Abrissbirne will ich gar nicht eingehen.
Aber ich habe die Vermutung, daß vor Interviews und Fernsehauftritten sein grüner Kumpel Cem, der Abrissbirne immer ein bisschen "grünes Kraut" aus der eigenen Balkonzüchtung vorbeibringt.
Sollte das nicht der Grund sein, dann bestätigt sich der Beitrag eines Cicero Autors, daß wir von Idioten regiert werden.

Henri Lassalle | Fr., 11. August 2023 - 15:39

Wirtschaftsideen nicht weit kommen. Die jetzige Krise kennen wir, auch die Sorgen und Inhibitionen, unter denen Wirtschaft und natürlich Firmen leiden. Aber Herr Habeck ist eben Buchautor, das ist sein wirklicher Beruf. Als solcher kann man natürlich die Realitäten missachten, Fiktion tut es ja auch. Schlimm ist, auch dass er von einer Masse von (meistens jüngeren, unerfahrenen) Leute umjubelt, sogar von manchen als Vorbild deklariert wurde - da muss er sich ja vorkommen wie Jesus auf dem Ölberg. Ich sehe grau-schwarz für die Scholz-Regierung, nicht weil ich sie unbedingt weg haben möchte, aber ich kann leider nichts anderes ausdrücken. Hinzu kommen noch wachsende, schwerwiegende soziale Unausgewogenheiten. Das Ganze kann nur eine starke, kompetente Reigierungsmannschaft stemmem, nach "Winston-Churchill-Manier", davon kann angesichts der Scholz-Regierung keine Rede sein und das wird sich auch nicht ändern.

René Maçon | Fr., 11. August 2023 - 17:17

...unabhängig von menschlichen Sprechakten existiert. Die Grüne Erkenntnistheorie ist ein extremer Konstruktivismus. Fakten an sich existieren nicht. Fakten entstehen erst durch einen kommunikativ hergestellten Konsens aller Betroffenen, sofern sie die richtige, also grüne Gesinnung haben.

Den Realitätsbegriff des Alltagsverstandes (Da kommt ein Auto, da laufe ich besser nicht über die Straße usw.) lehnen die Grünen ab. Das macht sie so gefährlich.

Heidrun Schuppan | Fr., 11. August 2023 - 19:42

ein Kanzlerbild, ebenso lächelnd bis grinsend, gut machen. Und man kann vermuten, dass dem Vizekanzler nach dem aktuellen Job (mehr ist es für ihn sicher nicht, denn Minister sein, heißt, dem Volk zu dienen) ein gut dotierter Posten bei einer der US-LNG-Firmen winkt. Gilt übrigens nicht nur für ihn.

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 11. August 2023 - 20:12

Wenn nicht Schopenhauer vor 200 Jahren auf die Idee gekommen wäre, wäre dieser Titel frei für das grüne Programm: "Die Welt als Wille und Vorstellung". Wie gesagt die grünen als Erben des deutschen Idealismus.

Ingofrank | Fr., 11. August 2023 - 20:34

deren Heilsbringer. Sie können lediglich ihre wahre Lehre versuchen unters Volk zu bringen. Das hat ja ach bei vielen bequemen, satten pol. Uninteressierteren Mitbürgern gefruchtet in einer Welt von Transformationen statt von Arbeit zu leben. 4 Tage Arbeitswoche bei vollem LohNausgleich … super sozialistisches Ideengut. Noch ein wenig CO2 Reduzierung und schon ist sie fertig, die grüne Heilslehre für Minderbemittelte.
Glaubt die Grüne Abrissbirne eigentlich ernsthaft an das, was er so an intellektuellem Schwachsinn in punkto Wirtschaftsfragen, in die Welt posaunt? ? ? So dumm kann er doch eigentlich gar nicht sein wie die anderen Protagonisten. Immerhin ein „Schöngeit“ als Philosoph und weitaus mehr als Lang, KGE um nur einige zu nennen. Nun ja, im Verein der Blinden, ist der Einäugige halt König von über 15%Zunahme v. Insolvenzen wurde heute berichtet. Ach ich vergaß….. der Begriff Insolvenz ….
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Christoph Schnörr | Fr., 11. August 2023 - 22:50

Großer Auftritt des Hachstablers im Relotius 2.0 Blatt: passt zusammen: Herr di Giovanni gelobte nach 2015 Besserung seines einseitigen Propagandablattes und entpuppt sich seitdem als reiner Sprücheklopfer.

Helmut Bachmann | Fr., 11. August 2023 - 23:15

kann man das nennen, was er da aufführt. Die Realität passt nicht? Dann denken wir sie uns schön, dann wird sie es auch. Solange man noch ein paar Milliarden herumreichen kann, kann man sich den Traum auch ein wenig scheinrealisieren. Gute Nacht, Deutschland.

Urban Will | Sa., 12. August 2023 - 07:33

lesen zu wollen. Aber es war gottseidank hinter der Bezahlschranke. Es hätte mir wohl das ganze Wochenende versaut.
Letztendlich bringen all diese Artikel über Habeck nichts. Es ist vergebene Mühe, sich über die Kompetenzen oder die Politik dieses Sektierers aufzuregen.
Dies hier war eine weitere, erschreckende Bestätigung, dass Deutschland eine Regierung hat, die es aus voller Überzeugung an die Wand fährt. Auch Scholz flötet ja keine anderen Töne wie Habeck u.a.

Nochmal: Geht an die FDP! Geht an die CDU! Die hätten vielleicht noch ein paar Restbestände an Verstand in ihren Reihen, diesen Spuk zu beenden!
Schon morgen könnte die FDP diese Geisterbahn verlassen, wenn sie wollte! Und dann gäbe es schlechtestenfalls eine Minderheitsregierung mit den LINKEN, die aber aufgrund mangelnder Mehrheit keinen Schaden anrichten könnte, oder eben Neuwahlen!
Die wahren Killer unseres Landes heißen nicht Habeck und Co (die arbeiten nach Plan, die wollen das so), sie heißen Lindner und Merz.

Robert Hans Stein | Sa., 12. August 2023 - 08:41

Ein Minister, egal welchen Ressorts, der die Steuerzahler (meist "kleine Leute") schröpfen muss, kann kaum für gute Laune sorgen. Sein Ziel ist doch nur, mit Unterstützung von Großkonzernen seine ideologischen Vorstellungen durchzusetzen und damit seinen A..... zu retten. Bei Demonstrationen, so sie denn einmal in nennenswerter Größenordnung stattfinden sollten, gälte es, lautstark und entschieden seinen Rücktritt zu fordern. So schnell wie möglich weg mit dem Märchenonkel!!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 12. August 2023 - 09:11

Der Kinderbuchautor glaubt, dass er mit seiner Politik ein Märchenbuch schreibt und gut verkaufen kann. Das was er aber anrichtet ist kein Märchen, die in der Regel fast immer gut ausgehen, sondern es ist Realität, die er nicht sehen will und infolge seines sektiererischen Fanatismus auch nicht erkennen kann. Und wenn die ohnehin viel zu lange mitmachende Wirtschaft sich nicht endlich deutlich und wirklich hörbar gegen ihn auflehnt, läßt sich das auch nicht mehr stoppen. Einfach nicht mitmachen, wiedersprechen, inhaltlich faktenreich widerlegen, dies wann immer und wo immer öffentlich machen, das wäre der Job der Vorstandsbosse zum Erhalt ihrer Unternehmen und der Arbeitsplätze. Stattdessen liebäugeln einige damit, sich wieder einmal Subventionen abzugreifen und im Zweifel ins Ausland zu flüchten und die Menschen hier im Land im Stich zu lassen. Charakterlos.

Christoph Kuhlmann | Sa., 12. August 2023 - 10:23

Wir erinnern uns a die Kohlesubventionen, oder die für die Langwirtschaft. Was den einen gegeben wird, wird den anderen genommen. Solange ein Journalist, da nicht kritisch nachfragt, ist er ein Hofberichterstatter. Vermutlich wird die Subvention aus der CO₂-Abgabe finanziert, deren Einnahmen den Bürgern ja pro Kopf wieder zurückgezahlt werden sollte. Kein Wort mehr davon. Eine weitere Umverteilung von unten nach oben unter dem Deckmantel grüner Politik.

Klaus Funke | Sa., 12. August 2023 - 10:42

Langmut, Trägheit und Dummheit in unserem Land kennen offenbar keine Grenzen. Der Tag des großen Jammerns wird kommen und es wird heißen: Ach hätten wir nur damals... Deutschland treibt unter dieser Ampel einem elenden Siechtum entgegen. Unsere armen Kinder und Enkel. Wir sind Schuld, weil wir ihnen diese miese Zukunft beschert haben. Der Osten, weil wir nicht einig waren, der Westen. weil er zu faul und zu behäbig war...