Hat gut lachen – trotz hanebüchener Vorwürfe: Kai Wegner / picture alliance

Rassismusvorwürfe gegen Kai Wegner - Mit Etiketten schwindeln und verschleiern

Böswillige Unterstellungen sind in der Politik immer unschön, aber längst geübte Praxis. Hanebüchene Rassismusvorwürfe werden heute aber so inflationär erhoben, dass man damit kaum mehr einen Blumentopf gewinnt. Auch in Berlin nicht.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Es muss schier unerträglich sein. Da müht man sich tagtäglich ab, dem politischen Gegner eine böse Gesinnung zu unterstellen, aber irgendwie scheint das nicht mehr so richtig zu verfangen. Mal abgesehen von billigen Likes in den sozialen Medien vielleicht. „Glückwunsch zu einem rassistischen Regierenden Bürgermeister, Berlin“, twitterte jüngst ein gewisser Marvin Schuth, Sprecher der LAG Queer der Grünen in Nordrhein-Westfalen. In den sozialen Medien gibt es unzählige Beiträge wie diesen, in denen versucht wird, dem künftigen Regierenden Bürgermeister von Berlin Rassismus zu unterstellen, und seiner Partei, der CDU, gleich mit. 

Jeder halbwegs reflektierende Beobachter, der also nicht permanent zur Schnappatmung im politischen Meinungskampf neigt, erkennt mittlerweile gleichwohl auf den ersten Blick, dass dieser Vorwurf grober Unfug ist. Gibt es doch nicht einmal so etwas wie einen Mini-Verdacht, der sich auf Basis irgendwelcher konkreter Formulierungen Kai Wegners gegen ihn halbwegs begründet konstruieren ließe. Und die Sensibilität scheint zu wachsen, wann wirklich etwas dran ist an einem solchen Vorwurf – und wann nicht. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Ingo Frank | Mi., 26. April 2023 - 08:07

jeden Tag Krieg“
Und von dieser Krieg will niemand etwas wissen. Im Gegenteil, er wird von Grünen Ideologen wie der Kultusministerin in Niedersachsen angeheizt, in dem im diesjährigen schriftlichen Deutsch- Abitur ein Text einer „Aktivistin …. L. Neubauer zur Interpretation angeboten wird.
Und, die CDU ist lediglich „verwundert“
(die Info stammt v heute Focus online)
Eine 14% Partei baut unseren Staat um ! Wirtschaftlich und ideologisch. Und man „wundert“ sich nur! Erbärmlich.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Neubauer ist eine relevante Person. Es wird ja nicht verlangt, deren Thesen nachzubeten, sondern kritisch zu bewerten. Eben so gut könnte man Bernds Abstreiten von Corona, Klimawandel etc. pp. zur Diskussion stellen. Was ist daran Krieg?

Ingo frank | Mi., 26. April 2023 - 14:47

Antwort auf von Fritz Elvers

Thesen kritisch betrachtet bekommt eine 5 und wer komplett ihrer Meinung ist eine 1..
Das wäre genau so, wäre ich im mündl. Abitur 1968 in Staatsbürgerkunde geprüft wurden, und hätte mich kritisch geäußert. Mein Studienplatz wäre weg gewesen. Und „ hätte“ ein Höcketext zu Interpretieren gestanden, was für einen medialen Aufstand hätte es im ganzen Land gegeben. Es ist bei weitem nicht alles richtig was er äußert, ABER eben auch nicht alles falsch. Und das ist genau der Punkt. Mir fehlt eine sachliche Auseinandersetzung Sach & themenbezogenen! und nicht ideologisch! Ich will ach mit Ihnen nicht über Zahlen in den Umfragen sprechen. Sind das alles nur dumme Dunkeldeutsche Jammerossis? die die AFD in Thüringen auf Pl. 1 in den Umfragen bewerten? Sehen sie sich doch die WP Debatte an und wie versippt und verschwägert Habecks Ministerium ist. Das ist krank einfach nur Krank. Das hatten ja noch nicht mal die SED Bonzen drauf!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Brigitte Miller | Mi., 26. April 2023 - 08:34

habe ich zugehört und konnte nichts Falsches finden: " Es fängt ja nicht mit Berlin und Neukölln an. Sprechen sie mal mit Lehrerinnen und Lehrern in den Grundschulen, was die jeden Tag erleben, auch an verbaler Gewalt. Und dann wollen Sie diese Kinder zur Ordnung rufen und die Folge ist dass die Väter in den Schulen erscheinen und sich das verbitten, insbesondere, wenn es sich um Lehrerinnen handelt, dass man ihre Söhne, die kleinen Paschas, da etwas zurecht weist. Da fängt es doch schon an. Und wenn wir nicht in der Lage sind, den Lehrern zu helfen, sich gegen diese Phänomene zu wehren, dann sind es in der Grundschule die
Achtjährigen und in wenigen Jahren die 15jährigen. Da liegt doch das Problem. Wir wehren uns zu spät gegen die Phänomene, die wir da auf der Strasse gesehen haben ..." Auch nicht beim w i e .

Ingo Frank | Mi., 26. April 2023 - 13:43

Antwort auf von Brigitte Miller

Das Problem fängt früher an!
Am Montag saß ich einer Kindergärtnerin zu einer 50 sten Geburtstagsfeier gegenüber die folgendes zum Besten gab. Kind, vorletzte Gruppe, nächstes Jahr Schule, kam das 2. Mal aus dem Urlaub aus der Ukraine. Die Erzieherin fragte, ob sie denn Angst gehabt hätte? Keine Angst, nix kaputt !
Und da klafft er wieder, der große Spalt der Gesellschaft zwischen den links grünen Ideologen und der rauen Wirklichkeit. Nichts gegen Solidarität für die, die es benötigen, die es aber nicht betrifft, sollten ausgewiesen werden.
Und so lange alle nur verwundert sind, wie die CDU in NS, und keiner den Mumm hat, diese gesellschaftliche Schieflage anzusprechen, aus Angst in die rechte Ecke gestellt zu werden, oder andere Repressalien ausgesetzt zu sein, wird der Krieg in den Klassenzimmern fortgeführt. Und dann, sollen diese Kinder und Jugendliche so vereinnahmet werden und mit 16 wählen zu dürfen. Und wen? Genau die, die an dieses Chaos zu verantworten haben.
M f G a d E R

Manfred Bühring | Mi., 26. April 2023 - 09:07

Solche Verhaltensweisen - ich werfe mit Dreck und irgendwas wird hängenbleiben - sind zutiefst undemokratisch, menschenverachtend und von autoritären und egozentrischen Denkstrukturen geprägt. Leider ist unsere Gesellschaft derzeit von solchen Verhaltensweisen geprägt, die dann durch sog. „Soziale Medien“ an Geschwindigkeit gewinnen und von den „normalen“ Medien nicht mehr relativiert werden aus vorauseilendem Gehorsam vor eben diesen „Sozialen Medien“. Das immer mehr hochqualifizierte Menschen dieses Land verlassen und wir im Tausch nichtqualifizierte Migranten erhalten, ist nur einer der Auswüchse einer verkorksten Politik.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 26. April 2023 - 09:47

Seit 2015 wurden doch sämtliche Kritiker der Regierung sofort mit allen möglichen Begriffen des Rassismus, Islamophobie, Sexismus, Nazi, Querfeindlichkeit usw. beschimpft. Vorneweg auch die CDU, gerade auch gegenüber der AFD und ihren Wählern. Und nun trifft es sie selbst. Welch ein Wunder. Mit Corona und dem UA-Krieg wurden weitere Begriffe der Verächtlichmachung hinzugefügt. Covidioten, Verschwörer, Putinversteher, Staatsdelegitimierer gerade neu im Programm usw. kreiert. Seit 2015 bis heute haben sich fast alle Bedenken, Kritik, Hinweise auf Verquickungen der Politik mit Lobbyisten und NGOS bewahrheitet. Und weil die CDU weiß, wie recht die AFD hat und die ihre ehem. Themen besetzt, versucht sie irgendwie auf den Zug aufzuspringen und deshalb ist es nur folgerichtig, dass auch sie jetzt in die gleiche Schublade gesteckt werden, wie man es seit 2013 mit der AFD tut. Viele schrieben hier schon lange, wer mit einem Finger auf andere zeigt, hat vier Finger, die auf sie selbst zeigen.

Sie haben und ich gebe ihnen vollkommen Recht, auch ab wann (2015) dies ( unter der CDU) betrieben wird. Manchmal erlebe ich einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer in den Medien in From von klitzekleinen Nachfragen oder in Form von klitzekleiner Kritik. Aber Sekunden danach fällt die Medienlandschaft wieder in die allgemeine Grün rote Lobhudeleie und alle guten Ansätze sind weg.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 26. April 2023 - 10:17

Und Palmström folgert messerscharf,
das nicht sein kann, was nicht sein darf

Albert Schultheis | Mi., 26. April 2023 - 10:20

Seit Jahrhunderten eingeübt deutsche Praxis - sozusagen tief in unserer asozialen DNA angelegt. Die Engländer nannten es schon früh das Us-versus-Them-Syndrome. Hier die fortschrittlichen Evangelen - dort die rückständig Katholen, hier die aufgeklärten Sozialdemokraten und Kommunisten - dort die faschistischen Bürgerlichen und Zentrumsleute, hier die guten, weltoffenen Teddybärwerfer - dort die Rassisten und Antisemiten, die willigen, der Wissenschaft folgenden Impfbefürworter - die Querdenker und Coronaleugner, die fortschrittlichen Gutmenschen von SED über Grüns, SPD, FDP bis CDU und dort die Schmuddelkinder der AfD, mit denen keiner spielt! Jetzt wird hart daran gearbeitet, die Schmuddelwand stetig weiter nach links zu verschieben. Große Teile der CDUcsu und der FDP sind bereits hochgradig kontaminiert. Wer bei Grünlich mit denen stimmt, fliegt raus! Kommissionen zur Aufklärung von Fehlentscheidungen? Kosten nur Geld! - Der Grüne Korridor verengt sich mit jedem Tag zur engen Gasse!

Georg Chiste | Mi., 26. April 2023 - 10:24

Hier scheint es eher eine subtile Attacke (Rassismusvorwurf) gegen jemanden zu sein, der eine andere Meinung vertritt. Aber auch eingebildeter Rassismus kann durch einen ganz starken Glauben zum Leben erweckt werden, den man dann mit ganzer Kraft zu bekämpfen hat. Gleichzeitig versucht man sich so Vorteile zu verschaffen.
Wie der Autor schon schreibt, die meisten Leute wollen Antworten auf echte Probleme haben und keinen Scheinproblemen hinterherlaufen.

Tomas Poth | Mi., 26. April 2023 - 11:08

Die Rotgrüne Mischpoke und Ihre medialen Helfer versuchen mit allen üblen Methoden verlorenen Boden gut zu machen.
Keine Wählerstimme für Rote und Grüne!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 26. April 2023 - 11:31

Herr Krischke, absolut mit Ihnen einig. Und die rund 80% der den Realitäten aufgeschlossenen Bundesbürger beginnen sich (endlich) zu artikulieren. Dabei gibt es aber ein Problem im durchaus lebenswerten München: ein politischer Pirouettendreher muss bis zur bayerischen Landtagswahl stillhalten. Denn von seinem Politikverständnis hat die weit überwiegende Mehrheit der Wähler ebenfalls die Nase gestrichen voll.

Urban Will | Mi., 26. April 2023 - 13:00

Folge der kulturellen Selbstaufgabe dieses Landes und dessen Unterwerfung unter die stark patriarchalische Kultur des Islam. Niemand wird sich trauen, den Paschas die Grenzen aufzuzeigen.
Sprich: es sollte niemand wundern, dass all dies geschieht.
Teil dieser Unterwerfung und Selbstaufgabe ist auch das immer und immer wieder gepflegte Narrativ: wer den Mund aufmacht, ist Nazi. Der Links – Grünen (und auch Schwarzen und Gelben, wenn es gg Blau geht) bisherige Machtgarantie.

Geschichtsklitternd, die Naziverbrechen verniedlichend und unfassbar dumm.

Auch wenn es eine positive Nachricht darstellt, dass die Nazikeule so langsam an Gewicht verliert, so ändert das nichts daran, dass die kulturelle Selbstaufgabe weiter eifrig vorangetrieben wird. Man schaue nur auf den gerade aktuellen Fall der afghanischen „Ortskräfte“, wo man offensichtliche Betrüger sogar noch mit Druck auf die Leute vor Ort, wo man diese Betrügereien erkannt hat, ins Land holt.
Eine Regierung als Sicherheitsrisiko.

Armin Latell | Mi., 26. April 2023 - 14:51

sehr guter Begriff! Leider, und das weiß ich aus eigener Erkenntnis, leben noch viel zu viele Deutsche auf der Insel der Glückseligen. Man beklagt ein wenig die neuen Habeckschen Gesetze, weil sie einen dann doch selbst betreffen, aber nichts wird so heiß gegessen wie gekocht, glaubt man. So bleiben die vielen tausend kleinen „Ereignisse“, die unser Leben und unsere Zukunft mindestens genauso verändern, unter dem Radar des Großteils der Deutschen, dank der steuerfinanzierten Medien. Man lässt sich freiheitlich und sprachlich knebeln, passt sich gendersensibel an, alles nicht so dramatisch. Dass in typisch linksextremistischer Form von anderen das behauptet wird, was man selbst ist, nämlich rassistisch, faschistisch, nazi usw. ist eigentlich nicht mehr der Rede wert. Aber mal keine Hoffnung: aus Dummland soll auf jeden Fall ein „shit hole country“ werden, so wie Berlin. Genaugenommen ist es das ja schon. Alle Institutionen haben auf ganzer Linie versagt!