Auch das New Yorker Museum of Modern Art war von Raubkunst-Fällen betroffen / dpa

Raubkunst aus der Nazi-Zeit ist nicht nur ein deutsches Problem - New York will Licht ins Dunkel bringen

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA gibt es unzählige Kunstwerke, die von den Nazis in Europa gestohlen wurden, aber auch Hinterlassenschaften der europäischen Kolonialpolitik. Neben Beschlagnahmen, Rückgaben und Entschädigungen geht es auch darum, die Herkunft dieser Kunstwerke in Museen transparent zu machen.

Autoreninfo

Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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Fast achtzig Jahre ist das Ende der Terrorherrschaft der Nazis nun her, aber sie wirft immer noch lange Schatten — auch in den USA. Ein dunkles Erbe sind die schätzungsweise 600.000 Kunstwerke, die in Europa von Nazis und ihren willigen ausländischen Helfern gestohlen wurden. Ein nicht unerheblicher Teil davon landete in US-amerikanischen Museen, vor allem in New York, und die sind nun aufgefordert, dies öffentlich zu machen. Kathy Hochul, die demokratische Gouverneurin des Staates New York, unterzeichnete ein Gesetz, wonach New Yorker Museen, die von Nazis geplünderte Kunst ausstellen, dazu eine gut sichtbare Plakette aufhängen müssen, die über der problematischen Herkunft des Kunstwerks informiert. Das schulde New York den sechs Millionen Juden, die im Holocaust starben, sagte Hochul, aber auch denen, die ein neues Leben in New York aufbauen konnten.

Große Raubkunstbestände in den USA

Das Problem ist alles andere als neu. Museen weltweit haben sich bereits vor Jahrzehnten verpflichtet, Nazi-Raubkunst zurückzugeben. 1998 haben 44 Länder die "Washingtoner Prinzipien" unterzeichnet; die Commission for Looted Art in Europe in London soll die Rückgabe überwachen. Seitdem haben Deutschland und Österreich zusammen fast 50.000 Kunstwerke an die rechtmäßigen Besitzer oder deren Erben zurückgegeben. Andere Länder allerdings sind zögerlicher: Allein der Louvre in Paris soll 1700 Raubkunst-Bilder in seinen Beständen haben. Und Russland hält sich gänzlich zurück.

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Ernst-Günther Konrad | Di., 6. September 2022 - 18:39

Da wird gemordet, geraubt und verschleppt und die Opfer nicht nur um ihr Leben gebracht, sondern auch noch die Angehörigen, um ihr Hab und Gut. Da schwingt sich die USA auf als Retter der westlichen Welt und verhält sich nicht besser als Hitler und viele andere Schergen, die in Länder einfallen und die Schätze einer Nation stehlen. Und sie tun sich genauso schwer mit der Herausgabe, wie alle anderen auch. Wer will Jahrzehnte nach einem Krieg noch beweisen können, was ihm gehörte? Das alte Europa fiel in Amerika ein egal wo und neben dem Versuch, die dort lebenden Ureinwohner auszurotten, zu versklaven oder zu unterdrücken und zur endgültigen Beseitigung der Kultur werden deren Schätze heute als "Trophäen" in Museen ausgestellt. Wie krank sind Teile der Menschheit doch und wie unehrlich ist auch Amerika im Umgang mit diesen Raubgütern. Man will angeblich Völker befreien und westliche Werte verteidigen. Auf solche Werte kann jedes Land der Erde verzichten.