- „Wir versuchen, die Debatte zu führen, die andere Seite will sie verhindern“
Während am Donnerstag die Eckpunkte des von der Bundesregierung geplanten Selbstbestimmungsgesetzes vorgestellt werden, wird eine Gruppe von Frauenrechtlerinnen vor der norwegischen Botschaft in Berlin protestieren. Anlass sind strafrechtliche Ermittlungen gegen eine norwegische Aktivistin, die Männer nicht als Lesben bezeichnen will. Die Biologin Antje Galuschka spricht im Interview über den Anlass ihres Protests, die große Resonanz auf einen von ihr mitverfassten Artikel in der „Welt“ und erklärt, warum sie Mitglied bei den Grünen ist, den identitätspolitischen Kurs ihrer Partei aber ablehnt.
Antje Galuschka ist Doktor der Biologie und Mitglied der Grünen. Sie gehört zu den Autoren eines vieldiskutierten Gastbeitrags bei Welt zum Thema Trans- und Intersexualität und ist Teil eines Netzwerkes, das sich für Frauenrechte und gegen das von der Bundesregierung geplante Selbstbestimmungsgesetz engagiert. Am Donnerstag wird sie mit anderen Teilnehmern vor der norwegischen Botschaft demonstrieren, da in Norwegen gegen die feministische Aktivistin Christin Ellingsen ermittelt wird. Sie hatte unter anderem öffentlich gesagt, dass Männer keine Lesben sein können – und wurde von einem Transaktivisten angezeigt.
Frau Galuschka, am Donnerstag werden Sie mit weiteren Mitstreitern, Männer wie Frauen, vor der norwegischen Botschaft in Berlin demonstrieren. Was treibt Sie auf die Straße?
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Minderjähriger durch ein schön geredetes "Selbstbestimmungsrecht" kann juristisch nicht fehlerfrei sein. Darauf werden sich diejenigen berufen, die infolge psychischer und körperlicher Schäden später ein böses Erwachen haben. Anwälte wird's freuen. Im übrigen ist es unerträglich, eelchen Raum sexuelle Befindlichkeiten, die persönliche Angelegenheit sind, in der Öffentlichkeit einnehmen. Messen dich Menschen primär an ihrer Sexualität? Anderes scheint unwichtig zu sein. Und doch ist es eine Dikussion in Minderheiten, die die Masse nicht berührt. Auf die Frage, ob "das" Gegenüber m/w/d ist, erntet man gewöhich nur fragende, erstaunte Blicke. An denen, die hier noch unter schwieriger werdenden Bedingungen ihr Brot selbst.verdienen, gehen diese Luxusprobleme vorbei.
Themen sind dadurch wichtig, dass sie Menschen wichtig sind - rationale Begründungen spielen eine untergeordnete Rolle. Das ist auch ok, schon weil Alternativen schwer vorstellbar sind.
Was in einer Gesellschaft gerade wichtig ist, ist immer umstritten. Dass es um eine Ent-Diskriminierung der Gesellschaft geht aus einer dunklen Vergangenheit in eine helle Zukunft, kann ich weniger erkennen. Sicher gibt es marginalisierte Gruppen, die jetzt mehr Licht abbekommen, aber andere bleiben im Dunkel, werden neu ins Dunkel gestellt, und vor allem: für die (auch bunte) Mehrheit, wird es eher schwieriger: was ist daran ein absoluter Fortschritt? Aber: nichts gegen neue Ziele, man sollte sie nur nicht zu absolut vertreten.
Was mich etwas erschreckt ist, wie schnell sich das in der breiteren Gesellschaft bei versch. Themen zu einem gewissen Fanatismus hochschaukelt - gegen schlimme Feinde. Die Menschen sind mir alle lieb - mein Vertrauen in die Gesellschaft hat die letzten Jahre aber gelitten.
...alles krank. Mit einer rationalen Wirklichkeit hat das alles für mich nichts mehr zu tun. Ich denke und hoffe das läuft sich tot.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Ganz offensichtlich gibt es keine Frauen mehr. Den Begriff "Menschen, die menstruieren" betrachte ich als Beleidigung. Ich bin als Frau geboren worden und habe Kinder geboren. Mittlerweile zähle ich auch nicht mehr zu den Menschen die menstruieren, ich bin ein Nichts!
Gab es da nicht mal so ein Jugendschutzgesetz, das in jeder Kneipe und Spielhölle aushing?
... einfach nur von der "großen Welle der REALprobleme" ablenken, die uns in ihren Ausläufern bereits erreicht hat und deren Scheitelpunkt-Höhe sich manche/r offensichtlich noch garnicht vorstellen kann...
Ihre Aussagen kann ich durchaus nachvollziehen und fachlich unterstützen. Nur sollte Ihnen nicht erst bei diesem Problem klar sein, dass inhaltlich kritische Auseinandersetzung egal zu welchem Thema, bei den GRÜNEN noch gewollt war. Da wird maximal behauptet und jeder Widerspruch, bereits kritische Nachfrage als Angriff von rechts stigmatisiert und via Twitter und den vereinnahmten links-grünen Medien und dem ÖRR jeder angegangen, der es wagt faktenbasiert die Diskussion zu suchen. Beim Thema Klima, Industrie usw., bei allen grünen Themen ist Diskurs unerwünscht oder sogar parteischädlich. Beispiele gibt es bei allen Parteien genug. Wenn Sie in Standing haben und sich keine vernünftige Diskussion durchsetzt, wäre die logische Konsequenz Ihr Austritt aus der grünen Sektengemeinschaft. Ich werde deshalb genau beobachten, wie man mit dem Thema und Ihnen umgeht und wie sie darauf reagieren. Sie wären nicht die erste, die aufgibt oder sich arrangiert. Ich wünsche Ihnen aber durchaus Erfolg.