Der Krieg in der Ukraine bedeutet in Deutschland das Ende einiger politischer Lebenslügen / Julia Kluge

Krieg gegen die Ukraine - Böse neue Welt

Der russische Überfall auf die Ukraine beendet die Zwischenkriegszeit in Europa. Und er offenbart den Bankrott der deutschen Politik und ihrer außenpolitischen Illusionen. Die Weltpolitik bricht über eine mental völlig unvorbereitete Bundesrepublik herein.

Autoreninfo

Stephan Bierling lehrt Internationale Politik an der Universität Regensburg. Soeben erschien von ihm „America First – Donald Trump im Weißen Haus“ (C. H. Beck).

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Mit seiner Regierungserklärung am 27. Februar vollzog Kanzler Olaf Scholz die dramatischste sicherheitspolitische Wende in der Geschichte der Bundesrepublik. In nicht einmal einer halben Stunde entsorgte er das gesamte Arsenal deutscher Lebenslügen der vergangenen Jahrzehnte. Putin-Verstehen, Diktatorenbeschwichtigen, Bundeswehr-Kaputtsparen, Wandel-durch-Handel-Fantasie und Keine-Waffen-­in-Krisengebiete-Ideologie flogen raus. Rein kamen: angegriffenen Staaten mit Rüstungsgütern beistehen, die Streitkräfte mit einem 100-Milliarden-Euro-Sofortpaket wiederaufbauen, sich ans Zwei-Prozent-Ziel der Nato halten und Recht auch mit militärischer Stärke durchsetzen.

Es ist bitter, dass es Putins Überfall auf die Ukraine und massiven Druck der Bündnispartner brauchte, um Deutschland in die Realität internationaler Politik im 21. Jahrhundert zu katapultieren. Lange hatte sich das Land pazifistischen Illusionen hingegeben und dies selbstgefällig als Lehre der historischen Schuld an Zweitem Weltkrieg und Shoah verkauft. Damit nicht genug. Berlin trat als oberster Moralapostel und Bedenkenträger auf, am liebsten gegenüber den USA – ausgerechnet der Nation, die es den Deutschen ermöglichte, ihrer Sonderrolle als vermeintliche Friedensmacht zu frönen.

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Inana | Mo., 11. April 2022 - 14:13

Der Cicero macht den Fehler, dass er unsere Interessen mit amerikanischen gleichsetzt. Er geht völlig über die Hintergründe der Skepsis gegenüber Amerika hinweg. Vom Irak-Krieg zur NSA, v.a. auch der Ideologisch geprägten Außenpolitik, die darauf setze mit bunten Revolutionen“ oder gar Gewalt die Welt nach amerikanischem Vorbild zu formen, was sie real eher destabilisiert ha. Auch über die Komplexität des Ukraine-Krieges geht er hinweg. Dazu dieser West-Kitsch, der kaum noch irgendwie den innenpolitischen Stimmungen in vielen Ländern entspricht.
Eine ernstzunehmende Analyse ist das nicht.

Langsam, Herr/Frau/Was auch immer "Inana".

Sie sprechen von " Interessen?" Ihre sind offensichtlich nicht jene der Mehrheit der Menschen in Deutschland oder Europa. Sie dürfen ja hier Ihren ausgeprägten Anti-Amerikanismus und Ihre Verachtung für den dekadenten Westen ausleben. Ein paar Putin-Papageien werden ihnen auch sicher zustimmen.

Nur sind Ihre Versuche, den Westen grundsätzlich auf die Anklagebank zu setzen, und dem Ukraine-Krieg des Schlächters Putin irgendeine "höhere Komplexität" anzudichten, so weit hergeholt, wie durchsichtig.

Da fällt es wirklich nicht schwer, Sie zu entlarven: Als ein(e) weitere(r) Putin-Versteher(in), der/die behauptet, eine ernstzunehmende Analyse (oder was sie darunter verstehen) müsste zwangsläufig zu einem Freispruch des wahnsinnigen Vernichtungskriegers im Kreml führen - bei gleichzeitigem Schuldspruch für den Westen.

Lachhaft. Herr/Frau/Was auch immer "Inana", oder wer/was sich auch immer dahinter verbirgt...

Ja, Deutschland hat eine Sonderstellung im Westen! Ja, Wir sind Mitglied der NATO, wir sind aber längst nicht ein Mitglied so wie zB Großbritannien. Denn wir tragen (nach Sieger-Geschichtsschreibung) die alleinige Schuld für den 1. und 2. Weltkrieg und die anderen sind die Sieger, daher gilt nach wie vor, dass von Deutschland kein weiterer Krieg mehr ausgehen darf. Nach dem 1. wurden wir mit dem Versailler Vertrag belastet, nach dem 2. wurde dieser Vertrag klandestin erneuert. Ja, wir haben das 2%-Soll nicht erfüllt, dafür haben wir große Lasten der jüngsten Kriege der USA und ihren Koalitionen der Willigen übernommen: die Flüchtlinge aus dem Irak, aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine sowie die Flüchtlinge des arabischen Frühlings. Diese Flüchtlinge gehören eigentlich nach USA, Kanada und UK. Darüber hinaus ist Deutschland der große Sponsor der EU für die Rettung Griechenlands, der PIGS-Staaten und für die Rettung französischer Banken - alles verdeckte, späte Kriegsreparationszahlungen

Robert Hans Stein | Mo., 11. April 2022 - 14:33

Es ist für mich immer erfreulich festzustellen, dass noch wache Geister zur Tastatur greifen. Das hier Ausgesagte unterschreibe ich zu 99,9%. Einzig die Feststellung, dass "sogar AfD und Linke vom Kreml abrücken, wie inzwischen geschehen... erscheint mir zu optimistisch angesichts der Halbherzigkeit, mit der diese Distanzierung erfolgte. Und die Kommentare, die hier noch folgen werden, werden die Berechtigung meiner Zweifel zeigen. Sie, sehr geehrter Herr Bierling, werden verbal gesteinigt werden.

USA betreiben -was ihre Aufgabe- ist, Interessenpolitik.
Deshalb sind die, die dieses benennen noch lange keine USA-Hasser.
Hass überlasse ich einen.
Ich wünsche mir von unser Reg. auch, Politik zum "WOHLE DES VOLKES" zu machen. Dafür nämlch sind sie gewählt. Jetzt bin ich natürlich ein
AfD -Sympathisant. Vielleicht! Vielleicht auch! Gibt schlimmeres.

lieber Herr Schäfer (Und zwar zu recht!) das werden Sie nie u. nimmer von ihr bekommen. Weder von Merkel gab es das, noch jetzt von Scholz.
Die ureigensten deutschen Interessen stehen bei unseren Politikern niemals im Vordergrund ihrer Überlegungen.
Im Gegenteil:
Es gilt als n a t i o n a l i s t i s c h (im schlimmsten Sinne des Wortes) , das Wohl der Deutschen als wichtigstes Anliegen im Herzen zu tragen. Man ist dann ein
"Nazi"! Während andere Regierungen ganz selbstverständlich zuerst an i h r e Bürger denken u. erst danach - wenn überhaupt - an andere, ist es bei uns genau umgekehrt.
Die schlichte Tatsache, daß j e g l i c h e Politik nichts anderes ist als das harte Aushandeln von Interessen, wobei jeder sehen muß, wie er möglichst geschickt zum eigenen langfristigen Wohl das Beste für sich herausholt, haben die allermeisten unserer politischen Akteure nicht mehr "auf dem Schirm"!
Sie wären deshalb besser in Kindergärten, Verwaltungsbüros, als Pastoren o. sonstwo tätig.

Manche sagen, nur Interessen und keine Freunde. Okay, kann sein, das man besser von Bündnispartnern sprechen sollte. Aber diese haben mit Sicherheit ähnlich gelagerte Interessen, sonst gingen sie keine Bündnisse ein. Wenn mir einer erklären wollte, wir hätten mit Putins Russland gemeinsame Interessen, dann würde ich denjenigen für völlig unfähig halten, klar zu denken und Zusammenhänge zu erkennen. Oder für betrunken, bekifft, was auch immer. Für meine Person war ich glücklich, 1989/90 das von den Machthabern in Moskau bis zum Auftreten Gorbatschofs gestützte Regime losgeworden zu sein. Daran hat sich nichts geändert. Unsere Interessen verbinden uns enger mit den USA denn mit Russland oder gar China, einfach, weil wir das gleiche liberale System haben. Zu meiner großen Befriedigung teilt nach ausreichendem Nachdenken die klare Mehrheit der Deutschen diese Auffassung. Enttäuschend finde ich, dass zu viele im Osten nur aus Frust meinen, Putin wäre ein Heilsbringer.

begann auseinanerzubrechen. Aber, was ist aus der Demokratie der 90iger Jahre denn geworden? Immer mehr im laufe der Zeit ein links ausgerichteter Einheitsbrei aller Parteien in der sich lediglich die „niemand will sie Partei“ leicht, aber ohne große Substanz, abhebt.
Und so wie ich Sie verstehe, sind sie in der DDR sozialisiert und haben somit den direkten Vergleich. Und meine Wahrnehmung ist, dass mit Beginn der Ausrufung der alternativlosen Merkelpolitik (keine Entscheidung ist alternativlos)wir wieder direkt in die (Öko?)Diktatur schlittern. Und der Weckruf wird kommen, wenn die Regale leer bleiben, die Urlaubsreisen durch den Schornstein verschwinden und der Tauschhandel und die Schwarzarbeit zu neuen Höhen kommt.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Tomas Poth | Mo., 11. April 2022 - 15:14

... war es immer schon, nur keiner wollte es wahrhaben oder zur Kenntnis nehmen!
Statt Waffen in die Ukraine zu liefern und damit das Morden und Zerstören zu verlängern, sollten wir den ukrainischen Familien, Männer Frauen und Kinder ein Angebot machen um nach Deutschland zu siedeln. Zieht sie alle aus dem Krieg heraus!
So wie einst der alte Fritz es mit den franz. Hugenotten machte.
Die Ukrainer sind Christen wie wir, sie verfügen als Industrieland über die nötigen Qualifikationen die wir hier brauchen.
Sie ließen sich hier leicht integrieren. Ich denke dabei an ein erstes Kontingent von 2 Mio. Familien.

Norbert Heyer | Mo., 11. April 2022 - 15:44

Die USA sind -für mich- der wichtigste Partner Deutschlands. Trotzdem darf man die gegenseitigen Beziehungen nicht verklären: Wir waren und sind das Bollwerk des Westens gegen den Kommunismus. Wäre der kalte Krieg heiß geworden, gäbe es Europa in dieser Form nicht mehr. Die Russen unter Gorbatschow haben Glasnost nicht aus Freundschaft eingeläutet, sondern es war die nackte, wirtschaftliche Not mit deutschem Vermögen das russische Imperium zumindest in großen Teilen zu erhalten. Mit unserer Abhängigkeit von russischer Energie haben wir Putin zweifellos die Steigbügel für diesen Krieg der Rückgewinnung alter Herrschaftsgebieten gehalten. Russische Energie - ein süßes Gift unbeschränkter Menge und günstiger Preise -aber jeder kluge Kaufmann weiß: „Verlasse Dich niemals auf einen Lieferanten.“ Mehr intakte BW und weniger Gender mit moralischer Überheblichkeit hätte wahrscheinlich diesen Krieg auch nicht verhindert, aber wir ständen weniger „ blank“ da. Diplomatie ist für uns ein Fremdwort

Hanno Woitek | Mo., 11. April 2022 - 18:06

Auch Hochschulprofessoren können bar jedes Wissens sein und darüber hinaus auch noch Dummköpfe.
Über so einen Fakten verbiegenden Text und Unsinn muß man nicht mehr Worte verlieren. In "Bild" wär er blendend aufgehoben.

Schon der Satz "der russische Überfall auf die Ukraine beendet die Zwischenkriegszeit in Europa" zeugt von Vergessenheit oder Demenz. Hat doch der werte Artikelschreiber den Natokrieg gegen Jugoslawien total vergessen. Gut Jugoslawien wurde durch diesen Krieg ausgelöscht und in seine Einzelteile zerlegt. Wenn Jüngere dann nicht mehr wissen, dass es mal in Europa ein Jugoslawien gab kann man das verstehen aber vom Alter her müsste der Artikelschreiber diesen Krieg sogar noch erlebt haben. Dann wär da noch die Weltpolitik wen meint man mit "die Welt". Der größte Teil der Welt kümmert sich um seine eigenen Problem für die ist der Krieg (wobei 90% der Ukraine kriegsfrei sind) eher ein Randproblem und eine interne Angelegenheit zwischen Russland und der Ukraine so wie der Irakkrieg ein Problem zwischen dem Irak und der USA und ihren Willigen waren.

Martin Falter | Mo., 11. April 2022 - 18:07

von vorne bis hinten eine richtige Analyse.
Mehr muss man eigentlich zu dem Thema nicht sagen

Heidemarie Heim | Mo., 11. April 2022 - 18:11

Wie so oft beim Cicero! Jedoch ist dieser politische Rundumschlag wohl einer der denkwürdigsten, die mir hier vor die Linse kamen;)! Obendrein einer der auch für uns als Wähler*innen nicht weniger schmerzhaft daher kommt, die wir uns bequem in der Wandel durch Handel und Make love not war-Komfortzone betreuten Denkens durch Politik und Medien hingaben. Natürlich habe auch ich vom Spezialgebiet Prof. Dr. Bierlings, der Internationalen Politik nicht genügend Wissen, dafür aber eine Art Ahnung angesichts seiner Ausführungen, dass ich mit meinen 64 Lenzen froh und dankbar sein kann so gelebt haben zu können wie ich und meine Lieben es bis dato konnten in der nun scheinbar zu Ende gehenden Friedensära. Ein mehr an Nichtwissen diesbezüglich oder eine kleine partielle Amnesie erscheint mir nach solchen Artikeln irgendwie fast begrüßenswert;).
MfG

Jochen Rollwagen | Mo., 11. April 2022 - 20:18

Sehr geehrter Herr Bierling,

den seit 2015 tobenden Krieg im Donbass haben Sie verpasst ?

Okay.

Dann hier der Reminder für Sie:

Im Donbass war seit 2015 Krieg. 20.000 bis 30.000 Tote, die Hälfte davon Zivilisten.

Was zur nächsten Frage führt:

Wovon um alles in der Welt schreiben Sie da ?

Urban Will | Mo., 11. April 2022 - 20:28

Politik, vor allem der des Äußeren, ist gut getroffen, aber man merkt, dass dieser Artikel in der Print – Ausgabe erschienen und somit schon ein wenig älter ist.

Der Autor schient wirklich geglaubt zu haben, dass Scholzens 100 – Mrd – Ankündigung ernst gemeint war.
Nun haben wir die Haushaltsdebatte hinter uns, das Budget für die BW ist das gleiche niedrige wie in den Jahren davor, also nix mit 2% oder gar darüber.
Die Ampel – Linken wollen sogar die 100 Mrd in die Haushalte verwursteln, sprich am Ende käme kein Cent mehr heraus als bisher.
Als ich dann lesen musste, dass er Röttgen, Kiesewetter oder Özdemir zu Außenpolitikern „von Format“ erklärte, musste ich lachen.
Allerdings bestätigt diese Aussage den Kern des Artikels. Wenn die erwähnten Gestalten „von Format“ sind in D, dann zeigt das eben, wo D gelandet ist. Im Kindergarten.
Wir konnten uns gar nicht blamieren, denn das kann nur, wer als Profi schlecht agiert. Wie sollen sich Ahnungslose denn blamieren?

gabriele bondzio | Di., 12. April 2022 - 08:57

Das amerikanische Volk hat auf jeden Fall meine Wertschätzung.
Aber es gibt einen großen Unterschied zu den Eliten, die in den USA das Sagen haben.
Und die waren, schaut man rückwärts, nie friedlich und auf Völkerverständigung, gestimmt.

Die Analyse von Herrn Bierling ist mir viel zu einseitig gefärbt.

Richtig ist der Satz: " Deutschland muss sich, so schwer es ihm fällt, in einer neuen Welt einrichten, in der Großmachtkonkurrenz, militärische Droh- und Eroberungspolitik und Denken in Einflusszonen regieren."

Ernst-Günther Konrad | Di., 12. April 2022 - 11:36

Ich mag Ihrer Analyse in Hinblick auf die Zustand deutscher Außenpolitik in den meisten unkten zustimmen. Auch die Rolle Russlands kann man so sehen, muss man aber nicht übernehmen. Wären Ihre Ausführungen zur USA genauso kritisch gewesen in Hinblick auf deren Interessen, wäre es durchaus ein gelungener Artikel. Das gleiche was Sie den Russen unterstellen und was sicher an der ein oder anderen Stelle auch berechtigt anzunehmen ist, muss auch den USA unterstellt werden. Und was die Kriege der beiden Großmächte anbetrifft, stehen die sich in nichts nach. Das aber auszublenden und die USA "nur" als Heilsbringer darzustellen und dessen "Werte" hochzuschreiben, erscheint mir sehr einseitig. Die USA hat nie Kriege geführt aus reiner Menschenfreundlichkeit. Dahinter standen immer geopolitische und eigene Interessen, gerne unter dem Deckmäntelchen der "Befreiung" von Staaten von Gewaltherrschaft. Am Ende sollten diese Staaten sich aber willenlos unterwerfen. DA sind sich Rus und die USA gleich

Jens Böhme | Di., 12. April 2022 - 12:57

Der Artikel beschreibt die vielen, aktiven Deformationen (andere reden von Transformation) des europäischen Werte- und Freiheitssystems anhand Deutschlands. Und es geht munter weiter mit Energiesparen und Entmobilisierung bzw. Verlust des Individualverkehrs ergo die Freiheit (außer die ideologisch getrimmte kollektive Freiheit). Da im Artikel auch Corona vorkommt ein Hinweis: das sehr tödliche und derzeit hochinzidenzische Corona-Virus scheint aus Rücksichtnahme eines wichtigen Kriegsgeschehens einen Bogen um die Ukraine zu machen. Böse Zungen behaupten, Corona ist zu Ende, wenn...

Bernd Windisch | Di., 12. April 2022 - 13:15

"Zugleich muss Washington ein System schaffen, das die Führung des Westens auf die Schultern der größten Demokratien der Welt verteilt. Die Gruppe der Sieben (USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada) könnte dafür um Australien, Südkorea, Spanien und Polen ergänzt und die Institution zum Drehkreuz westlicher Politik ausgebaut werden. Dabei würden die USA Primus inter Pares bleiben, viele Nutznießer der liberalen internationalen Ordnung aber mehr Pflichten übernehmen."
Gute Idee! Das wars jetzt? Damit sind nun alle Probleme gelöst?
Die USA als Erste unter Gleichen. Ich lache mich weg. Wer mit solch einem Lösungsvorschlag um die Ecke kommt hat nun wirklich nichts begriffen. Die USA sind mit ihren geopolitischen, weltweiten Interessen immer auch Teil des Problems.
Beim Abzug aus Afghanistan haben die USA Ihre Kooperationsfähigkeit bestens unter Beweis gestellt. Bis die USA die Bierlingsche Scheinlösung erschaffen haben sind wir alle tot. Ganz ohne Krieg!

B.Mayer | Di., 12. April 2022 - 14:19

Ich stelle immer wieder fest, überall gibt es ethnische / kulturelle Konflikte.
In der aus dem zusammen geräuberten Zarenreich hervorgegangenen Sowjetunion predigte man auch den Multikulturalismus ohne ihn so zu benennen.

Sobald ein solches Reich zerfällt gibt es (blutige) ethnische Konflikte siehe Geschichtsbuch
.
Jugoslawien zeigt daß, die von Ideologen zusammen geschusterten Multikulti-Reiche allerdings auch keinen Bestand haben.

Ich bin gespannt ob ich das Auseinanderbrechen der Multikulti BRD noch erleben werde?

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 13. April 2022 - 10:01

An dem Artikel missfällt mir die Lobhudelei der USA gegenüber. Die konkrete Krise rührt aus dem Maidan Aufstand 2014, der von den USA initiiert wurde, und der Tatsache, dass es keine einheitliche Ukraine gibt, dass auch Russen dort leben, die eben für Moskau sind, her.
Jetzt zu wissen, dass man hätte aufrüsten müssen und keine Wirtschaftsbeziehungen mit Russland hätte aufnehmen sollen ist Besserwisserei. Bezüglich Erdgas ist Russland "the one and only" gewesen und wird es bleiben. Unsere Aufrüstung hätte Putin von nichts abgehalten und einen Einsatz deutscher Truppen in der Ukraine stellt sich auch der größte Amerika Fan nicht vor. Die Ukraine hätte militärisch und wirtschaftlich in Bezug auf Russland neutral bleiben sollen, dann hätten wir jetzt noch Frieden. Der Flirt mit der NATO ist für die Ukraine nach hinten los gegangen.

Thorwald Franke | Di., 26. April 2022 - 15:21

Donald Trump war der erste, der Waffen an die Ukraine lieferte. Donald Trump fragte, warum die Deutschen Putin mit ihren Gasimporten finanzieren. Donald Trump forderte, dass alle NATO-Staaten ihre 2% bezahlen. Bekanntlich sind ja auch sämtliche Unterstellungen, dass Trump eine "Russia Collusion" hätte, im Nichts versandet.

Dennoch wird Trump in diesem Artikel unterstellt, er hätte Putin hofiert. Diejenigen, die Putin hofiert haben, waren doch eher die linksliberalen Dummschätzer?

Außerdem wurde Trump immer vorgeworfen, dass er in Interessen denke statt in linksliberalen Werten, aber ist es nicht genau das, was dieser Artikel nun einfordert?

Sagen wir mal so: Vielleicht ist Trump ja tatsächlich der ganz große Spitzbube. Aber dieser Artikel hier versagt vollkommen darin, dies überzeugend darzustellen.