Bundeskanzler Olaf Scholz war am 27. März 2022 zu Gast bei Anne Will / Screenshot

Olaf Scholz bei Anne Will - Ein Scholz'sches „Wir schaffen das“

Das zweite Mal in seiner Amtszeit als Bundeskanzler tritt Olaf Scholz alleine in einer großen deutschen Talkshow auf. Entschieden hat sich der SPD-Politiker dieses Mal für ein Gespräch mit Anne Will. Wie soll der russische Präsident gestoppt werden? Können die von der Ampel-Koalition beschlossenen Maßnahmen gegen hohe Energiekosten die Bevölkerung entlasten? Und ist die Hoffnung auf ein friedliches Europa für lange Zeit vorbei? Über dies und mehr sprach Will am Sonntagabend mit Scholz.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Auch in der fünften Woche nach dem Überfall auf die Ukraine ging Olaf Scholz stets nur so weit, wie es ihm unvermeidbar schien. Lavieren und Schweigen sind unverändert die Hauptbeschäftigungen“, schrieb Cicero-Autor Jens Peter Paul am Wochenende. Und weil er damit nicht ganz Unrecht hat, durfte man durchaus gespannt sein, wieviel Klartext der deutsche Bundeskanzler wirklich kann, wenn Anne Will nicht nur auf der Suche nach den typisch Scholz'schen Statements ist, die man in den deutschen Gazetten sozusagen aus reiner Pflichterfüllung druckt, und nicht wirklich als Erkenntnisgewinn für die Leser.

Denn das Lavieren hat Scholz in den vergangenen Jahren zur Perfektion getrieben. Die Schweigsamkeit kommt dann ganz von selbst, wenn nicht einmal zwischen den Zeilen etwas wartet, was den Zitatesammler wirklich weiterbringt in seiner Mission. Doch wie dem auch sei: Am Sonntagabend konnte Scholz zur passablen Sendezeit ab 22 Uhr in der ARD nicht nur zu Anne Will sprechen, sondern im Prinzip auch zum deutschen Volk, das einerseits gebannt in die Ukraine blickt und sich immer noch fragt, welcher Teufel Wladimir Putin eigentlich reitet. Inklusive aller Schreckensmeldungen, etwa aus Mariupol, die damit einhergehen.

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Romuald Veselic | Mo., 28. März 2022 - 05:44

Botschafter A. Melnyk, der seit Kriegsbeginn harsche verbale Attacken nicht nur gegen Putin fährt, sondern gegen alle, auch Journalisten, die nicht seiner Meinung sind. Zum Beispiel, wenn sie ein Plädoyer für mehr Pazifismus schreiben.

Was ist mehr Pazifismus?
Wo/wer sind die Pazifisten?
Die Pazifisten sind Menschen, die weit entfernt vom Kriegs geschehen u. in betreuter Sicherheit einer Lounge, sich in ihren Utopien auslassen u. sich unkritisch für großartig halten. Schulterklopfen inklusive.

Es könnte interessanter sein, wenn eine pazifistische Brigade in Mariupol, sich dem Aggressor stellen würde.
Pazifisten haben bislang keinen Krieg gewonnen u. keinen Krieg verhindert. Pazifisten sind untauglich als Therapeuten für Kriegsopfer. Pazifismus ist keine Friedenssicherung, sondern weitere Indiz für den Aggressor, um wehrlose/unbewaffnete Menschen zu überfallen.

Ihre Russen-Abneigung ist offensichtlich, es ist unrealistisch, daß die Ukraine diesen Krieg gewinnt. Wenn ein Sieg unrealistisch ist, dann MUSS das oberste Ziel sein, den Konflikt zu beenden, statt ihn mit dummen Durchhalteparolen/Waffenlieferungen zu verlängern. Dem Selbstdarsteller Selenskyj ist es wurscht, wenn es schiefgeht, flüchtet er ins Exil.

Warum unterschlagen Sie die Mitschuld des Westens/großer Teile der EU an diesem Krieg? Man hat Putin in die Ecke gedrängt, sich über ihn lustig gemacht, Obama hat Putin/Rußland übelst beleidigt. Man hat alle Warnungen Putins ignoriert, der EU waren Industriegewinne und eine mögliche Erweiterung um ein Problemland, wichtiger als der Frieden.

Für die Bevölkerung der Ukraine ist dieser Krieg der worst Case, alles ist besser als seine Verlängerung, viele Ukrainer sind Rußland affin, es ist ein Bruderkrieg, auch das ignorieren Sie.

Putin hat Rußland ins Aus geschossen, eine Kriegsverlängerung erhöht hauptsächlich den Preis für die Ukraine!

Herr Brand, sie haben es glasklar auf den Punkt gebracht. Das Leben und Wohlbefinden der unbeteiligten Menschen muss im Vordergrund stehen. Immer wenn moralische Titel wie Freiheit, Gerechtigkeit etc. zu groß geschrieben werden, sind im Hintergrund ganz andere Ziele maßgebend ... in der Regel Gewinnstreben und Wachstum. Ein Krieg hat auch immer Gewinner ! Es müssen Waffen produziert und geliefert werden. Es gibt neue Absatzchancen auf dem Energiemarkt. Ruinen müssen wieder aufgebaut und dazu Material, Vorprodukte, Maschinen etc. geliefert werden. An diese Tatsachen zu denken und sie aussprechen, ist unerwünscht.

1 Damit Sie mich nicht falsch verstehen, ich bin ihnen keine Erklärung schuldig.
2 Wenn ich mag/nicht mag u. nach welcher Art, geht sie nichts an. Ich mag z.B. Ukrainer, die gg Putins Soldateska ihr Land verteidigen; damit sie im Bilde bleiben. ??
3 Ich mag keine Lügner allgemein, sowie lügende Politiker/Aktivisten/Ideologen/Kleriker besonders. Kriegsverbrecher am meisten.
4 Was den Westen aus ihrer Sicht am russischen Krieg in der UA angeht, betrachte ich so: Der Hauptschuldige im "Westen" ist allein D; besonders Gerhard Schröder & Angela Merkel. In anderen Ländern hätte man sie vor Gericht wg. Landesverrat gestellt.
5 Um damit uns künftig besser verstehen Hr Brand, lesen sie meine Kommentare nicht. Denn ich lese ihre nicht weiter. Das, ist die wahre Demokratie. Das Recht des Loslassens. ?

Puki mit den blau-gelben Hosenträger ?

Alexander Brand | Mo., 28. März 2022 - 08:02

ich teile Ihre Kritik an Scholz überwiegend, ich bin aber der Meinung, daß auch Sie mehr in Scholz hineininterpretieren als da ist. Scholz ist inhaltsleer, das ist sein Problem und auch seine Stärke, denn mit dieser Merkelschen Eigenschaft scheint er Menschen von sich zu überzeugen, warum auch immer.

Ihre Frage „welcher Teufel Wladimir Putin eigentlich reitet“ ist naiv. Putin sendet schon seit 20 Jahren unüberhörbare Signale gen Westen, daß er mit der NATO-Osterweiterung und mit einer Aufnahme der Ukraine in die EU große Probleme hat. Seine erste konkrete "Antwort", war die Übernahme der Krim. Der Westen hat daraus keine Konsequenzen gezogen da billige Arbeitskräfte und die Gewinne unserer Industrie wichtiger waren als der Frieden.

Der von Melnyk angesprochene „Pseudo-Moralismus“ liegt nicht in der Cicero-Verurteilung der „Rehabilitierung“ des Heldentods, sondern in der Tatsache, daß der Westen seine 50% Mitschuld an diesem Krieg leugnet!

Der Westen sollte also seine - Zitat: 50% Mitschuld am Krieg - nicht länger leugnen?

Selten so gelacht. 50% der Bomben und Panzer, die unschuldige Menschen ermorden und vertreiben, sind also "westliche Waffen"?

Ach nein. Es reicht ja schon, wenn einem Herrn Putin Maßnahmen souveräner Staaten nicht gefallen. Das reicht dann wohl schon für die 50% Kriegsschuld.

Klar doch: Es muss weh tun, mitanzusehen, wie einer, den man bis gestern noch wie einen Halbgott verehrt hat, vom Sockel gestoßen wird. Wie ein völkisch-vaterländischer Nationalist plötzlich als Kriegstreiber und Mordbrenner entlarvt wird.
Während der verhasste Westen den Überfallenen beisteht.

Keine guten Zeiten für den rechten Rand. Glaubte man sich dank der zahlreichen Covidioten-Demos im Aufwand, erlebt man jetzt, wie das große Idol Putin angeklagt wird. Da wirken ausgestreckte Zeigefinger auf den "schuldigen Westen" peinlich und lächerlich.

Wie übrigens auch die Kritik an Scholz - denn die ist in der Tat inhaltsleer.

"Putin sendet schon seit 20 Jahren unüberhörbare Signale gen Westen"

Schon seit Mitte der 90iger Jahre fordern anerkannte Politiker die Nato-Osterweiterung zu stoppen und u.a. der Ukraine einen neutralen Status zu geben.
Zu den Politikern gehören bzw. gehörten Robert McNamara, Egon Bahr, Henry Kissinger und auch Helmut Schmidt.
Man hat die Warnungen ignoriert.
Und jeder Realist, der ähnliches noch vor kurzem forderte oder immer noch fordert, wurde und wird immer noch reflexartig als "Putin-Versteher" eingestuft und diffamiert.
In meinen Augen ist die diesbezügliche stupide Einstufung als "Putin-Versteher" auch ein Komplettversagen der Medien.

Und ganz wichtig :
NEIN, für Putins Angriff auf die Ukraine ist das keinerlei Rechtfertigung, aber eine Erklärung.

Aber in der hier im Forum (bspw im Kommentar über dem Ihrigen) vertretenen, von Herrn Grau sehr passend als „Kindergarten“ beschriebenen Abteilung ist man schon lange nicht mehr in der Lage, zwischen Erklärung und Rechtfertigung (oder gar Unterstützung, bzw. Lob) zu unterscheiden.
Da herrscht stramme Gesinnungspflicht, wie auch bei anderen Themen.
Und die fordert und postuliert eindeutig: Putin hat diesen Krieg begonnen und ist der alleinig Schuldige, ein Schlächter, Verbrecher, … Gleichsetzungen mit Hitler gab es auch schon und somit ist nach oben wohl keine Luft mehr für weiteres.

Ein Hinterfragen ist in Zeiten vorgeschriebenen Denkens nicht mehr vorgesehen. Wir beide und noch viele andere, ob hier im Forum oder außerhalb, sind da mittlerweile die „Aussätzigen“, die sich tatsächlich erdreisten, über Erklärungen und Hinterfragen zu Lösungen zu kommen, die dieses Gemetzel beenden.
Ist aber halt nicht gewollt.
Angesagt ist Kriegsgeheul, Schrei nach Waffen und maximale Vergeltung!

... aber v.a. die Ukraine selbst. Hätten sie vorher erklärt, was jetzt offensichtlich möglich ist, nämlich KEINE NATO-Mitgliedschaft, wäre Putin wahrscheinlich eher nicht einmarschiert ...
Anmerkung: Herr Melnyk als Person ist mir aufgrund seiner Aussagen und v.a. deren Stil derart unsympatisch, dass ich schon beim Namen den Ausknopf suche...

Karsten Berger | Mo., 28. März 2022 - 18:52

Antwort auf von Joachim Kopic

Lieber Herr Weller, Herr Will, es ist schon peinlich genug, wenn man Selbstverständlichkeiten wie z.B. Putins Krieg ist ein Kriegsverbrechen, jeder Erklärung vorwegschicken muß, um nicht mißverstanden zu werden. Doch nur deshalb, weil seit 4 Wochen es auf allen Kanälen vorsätzlich unterbleibt darauf hinzuweisen, daß dieser militärische Konflikt mit Tausenden von Toten auf allen Seiten ein planvolles Handeln der USA über 20 Jahre als Grundlage hat. Warum wird nicht ein einziger Redakteur im Print und TV Bereich zugelassen, der den Scheinwerfer aufzieht und justiert. Im Presseclub wurde gestern sogar Herr David Precht lächerlich gemacht und zitiert: „unser Philosoph“, der es doch wohl wagte, eine andere Sicht der Dinge zu verlautbaren. Skandal! Phantast! Weltfremd, Putin-Versteher, erzählt das „Russische Narrativ“.
Es ist beinahe wie September 2015. 10.000 kommen pro Tag ins Land: „wir schaffen das, Alles wird gut!“ Ich stelle mir gelebte Medienvielfalt etwas anders vor.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 28. März 2022 - 08:07

„Die sehen das aber falsch. Und es ist tatsächlicher Weise unverantwortlich, irgendwelche mathematischen Modelle zusammenzurechnen, die dann nicht wirklich funktionieren." Ach nee. Die Wissenschaftler irren alle bei diesem Thema, aber genau solche Berechnungen wurden seit der Pandemielüge herangezogen, um das eigene Volk wegen eines Virus zu drangsalieren. Da durften die "Berechnungsmodelle" herhalten und KL als Begründung seiner Panik- und Angstmache dienen. Warum wurden den Ukrainern der Kauf von Waffen gestattet? Haben wir keine hochmodernen funktionierenden eigene Waffen aus BW-Beständen? Sind unsere Waffen eingerostet? Oder würden wir uns bei geringen Lieferungen aus BW-Beständen sofort blank machen? Bei den Msm ist gar zu lesen, dass er sich mehrfach selbst lobt, weil gerade D Vorreiter bei den Ideen zu den Sanktionen gewesen sein soll. Scholz ist weiterhin im Merkel’schen Fahrwasser. Auf Sicht fahren, reden und nichts oder kaum was sagen. Transparenz ist für ihn ein Geheimnis.

So ist es, lieber Herr Konrad.
Der aalglatte Scholz hat verstanden. Für Deutschland gilt:
Von Merkel lernen, heißt siegen lernen!
M e h r als 16 Jahre müssen es ja nicht werden für ihn. Wenn er sich so durchlavieren kann wie seine Vorgängerin, dann hat er in unserem Land alle Chancen der Welt, lange an der Macht zu bleiben.
Seine bescheidenen Landsleute lieben es, so auf Sicht regiert und herumkommandiert zu werden. Rein in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln.

"Wir schaffen das!" wird zur immerwährenden Parole im bunten Deutschland, wo das Geld niemals ausgeht. Bei jeder neuen Krise werden einfach wieder Hunderte von Milliarden lockergemacht.

Der Glaube an den guten Willen und den vollen Einsatz der Regierung für das Wohl der Menschen in Deutschland scheint bei den meisten Bürgern durch nichts zu erschüttern zu sein.

Also, Herr Scholz, machen Sie weiter so!

Urban Will | Mo., 28. März 2022 - 08:43

Zuhören Schmerzensgeld verlangen und weil mir das niemand anbot, tat ich mir Will wieder mal nicht an.
Lavieren, lügen und Verbreiten von Phantom – Thesen sind ja sein Spezialgebiet. Und die 100 Mrd halte ich für reine Show. Man wird sehen und rechnen.
Aber immerhin bleibt er – noch – standhaft in Sachen sofort abgedrehter Hähne zu Russland.
Bei € 3 oder so, schwände der Deutschen Kriegsgeheul dahin und würde sich schnell in ein erbärmliches Jammern umwandeln.
Und Wahlen sind ja auch ständig.
Dass er die Bidenschen Sprüche nicht nachahmt, muss man Scholz zugute halben. Schließlich sitzt Biden am weit längeren Hebel und hat jetzt viele neue Käufer für sein umweltvernichtendes Fracking–Gas.
Freuen wir uns also auf eine bald bessere Welt, wenn Dank der umsichtigen, pazifistischen Politik des Westens Putin militärisch besiegt die Ukraine zerstört sind, Russland wirtschaftlich am Boden liegt, wir unsere Energie teuer von anderen Despoten oder teuer/umweltschädlich bei Joe einkaufen.

Norbert Heyer | Mo., 28. März 2022 - 09:24

Keiner traut sich - wie immer - die Realität anzusprechen: Das ukrainische Politiker und ihr Botschafter unerfüllbare Forderungen aufstellen - geschenkt. Aber: Wir haben einen Krieg gegen die Ukraine, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Wenn jetzt die Gaslieferungen aus Russland komplett ausbleiben, bricht unsere Wirtschaft so sehr ein, dagegen waren Corona- Schließungen ein Kindergeburtstag. Gas braucht die Stahl- und Leichtmetallbranche, Glaserzeugung, Chemie, Dünger, Dämmstoff-Industrie, Strom- und Wärme allgemein. Ich prophezeie: Eine Woche ohne Gas und hier geht die Post ab - aber richtig. Das alles interessiert die Säbelrassler überhaupt nicht. Sie befeuern mit Worten eine gefährliche Entwicklung, ohne jedoch überhaupt die Absicht zu haben, sich selbst in das Kriegsgeschehen einzubringen. Hasenfüße im sicheren und warmen Hafen, weiter hetzen und fordern ohne persönliches Risiko. Mir scheint, dass sich dieser Krieg immer weiter hochschaukelt und sich langsam verselbstständigt.

Rainer Mrochen | Mo., 28. März 2022 - 09:41

der bereit ist, Gewalt anzuwenden, dann muss man sein Spiel nicht mitspielen."
Seid wann sind die Russen unsere Nachbarn, jedenfalls direkte? Da könnte ich ja auch, weit interpretierend, auf den Gedanken kommen, daß US-Amerikaner transatlantische Nachbarn sind. Die Anwendung von Gewalt, insbesondere auch Folter (Guantanamo) ist deren staatliches Prinzip. Gewissermassen Staatsräson zur Aufrechterhaltung imperialen Anspruchs. Das ist permanente Gewaltanwendung. Dieses Spiel wird natürlich gerne mitgespielt, wenn es geboten scheint. Nichts als Heuchelei, Doppelmoral und Verlogenheit.
Mir tun die Menschen leid, die durch kriegerische Handlungen leidtragend sind, egal welcher Nationalität.

Christoph Kuhlmann | Mo., 28. März 2022 - 09:44

a) Das Scholz schon lange versucht LNG Terminals and der norddeutschen Küste zu realisieren. Was aber daran gescheiter ist, dass das russische Gas zu billig war. Offenbar gibt es Politiker, die einen weiteren Horizont haben als das Management zur Profitmaximierung. Die fahren auch nur auf Sicht und laufen irgendwann krachend auf. (Dieselskandal z.B.)

2) Hat er klar und deutlich einem sofortigen Energie- Embargo gegen Russland widersprochen hat. Die Leute, die es fordern sind sich der Folgen nicht bewusst. Also, Millionen Arbeitslose in Europa, eine weitere Verschärfung der drohenden Hungerkrise durch die Ausfälle russischer und ukrainischer Nahrungsmittel- und Düngerexporte sowie eine umfassende Deindustrialisierung Deutschlands, insbesondere der Energieintensiven Industrien. Wie die Chemie zum Beispiel, deren Kunstdüngerproduktion viel Energie braucht oder die Grundstoffe für die Pharmaindustrie etc. Wir würden Kettenreaktionen unbekannten Ausmaßes erleben. Moral kann sehr dumm sein.

Bernhard Marquardt | Mo., 28. März 2022 - 09:48

Deutschland ist dank eines korrupten ehemaligen Kanzlers und einer Putin hörigen Kanzlerin in die massive Abhängigkeit eines Psychopathen geraten.
Mit dem zögerlichen Herumgeschwurbel der Regierung finanziert Deutschland Tag für Tag dessen Gemetzel mit.
Das muss sofort ein Ende haben!
Keine armseligen Ausreden mehr!
Die drei (Co2-freien!) AKW's sind in Betrieb zu halten, drei sind wieder zu reaktivieren.
Alle modernen Kohlekraftwerke sind wieder in Betrieb zu setzen, umgehend.
Und wenn wir für die Sanktionen gegen den Kriegsverbrecher den Gürtel deutlich enger schnallen und einen Pullover mehr anziehen müssen, so kann man das als Strafe für die eigene Dummheit und als Buße für die bisherige Mitschuld betrachten.

Werner Peters | Mo., 28. März 2022 - 09:56

Ich fand den Auftritt des Kanzlers sehr beeindruckend, gut vorbereitet, sachlich zurückhaltend argumentierend, auf weitere Kriegstreiberei verzichtend. Bin froh, dass Merkel Geschichte ist.

Gerhard Lenz | Mo., 28. März 2022 - 09:59

wieder gelernt?

Dass Wahlen nicht im Cicero-Forum entschieden werden.

Dass manche Foristen, darunter besonders jene, die sich so eifrig in alternativen-Hetz-Medien desinformieren, die Wirkung ihrer verbreiteten Erkenntnisse weit überschätzen - sie bekommen höchstens innerhalb ihrer kleinen Blase Zuspruch.

Wie war Scholz bei Anne Will? So wie man ihn kennt. Das reicht weder für einen Totalverriß, noch für ausgesprochenes Lob. Großartige Erkenntnisse? Keine.

Der Mann tritt nun mal wenig aufgeregt in Erscheinung. Viele finden das gut, andere weniger - die mögen lieber einen donnernden Hoecke.

Aber, wie schon gesagt: Was Letzterer so vom Stapel läßt, interessiert höchstens ein paar "unbeugsame" Foristen in braunen Blasen.

Dr.Andreas Oltmann | Mo., 28. März 2022 - 10:40

Kann Herrn Krischkes positive Interpretation nicht nachvollziehen. „Wir sind auf einem guten Weg“ ist wie Merkels „wir schaffen das“. Die Angst des Politikers, klare Aussagen zu treffen Ziele anzuzeigen, den Menschen eine Richtung vorzugeben - das ist es was Scholz prägt. Lieber nichts sagen, als sich der Lüge, wie bei Warburg,bezichtigen zu lassen. Wird schon, seine Hauptaussage, und wir machen alles richtig. Er hat keinen Plan, zur Ukraine, zur Bundeswehr, zur Finanzierung der gewaltigen Schulden…Kommunikation und Überzeugung geht anders.

Hanno Woitek | Mo., 28. März 2022 - 11:26

wenn Details der Programme über Waffenlieferungen und auch Sanktionen nicht im Vorfeld von von der Regierung raus posaunt werden. Das liefert nur der Presse und dem Fernsehen wieder die Möglichkeiten, diese zu zerreden und auch noch mit Halbwahrheiten anzureichern, wie wir immer wieder lesen und hören. Ja, und auch mal anzudeuten, dass seine Außenministerin eine Sabbeltante ist, ist auch gut.
Was man aber ankündigen könnte, wäre - und ich leugne nicht die Kriegsverbrechen der Russen und sage auch, Putin ist ein Kriegsverbrecher - den ukrainischen Botschafter bei weiteren wiederholten Unverschämtheiten endlich auszuweisen.

Karsten Berger | Mo., 28. März 2022 - 19:02

Ich hab da mal eine Frage: wie ist es möglich, daß andere Leser die täglichen Beiträge um 8 Uhr kommentieren, wenn ich ihn regelmäßig um 18 Uhr erhalte?
Dann muß ich jetzt wieder mich 2-3mal „anmelden“ , obwohl Sie es nach intervention schon geschafft hatten, mich über die e-mail adresse freizuschalten. Wenn es die NZZ und WELT es schafft, nehmen Sie doch dort mal eine gedankliche Anleihe. Danke!

Achim Koester | Do., 31. März 2022 - 17:58

Auf die Frage nach der Laufzeitverlängerung für die drei noch bestehenden sowie die drei Ende 2021 abgeschalteten AKW antwortete Scholz, dass dies nicht möglich sei, obwohl wenige Tage zuvor ein offener Brief deutscher Betreiber in mehreren Printmedien veröffentlicht worden war, in dem bestätigt wurde, dass alle sechs(!) Anlagen mit geringem Aufwand weiterlaufen könnten. Dass Frau Will da nicht nachgehakt hat, beweist entweder ihre totale Unfähigkeit, oder den Haltungsjournalismus der ÖR.