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Sondierungsgespräche zwischen FDP und Bündnis 90 / Die Grünen / dpa

Sondierungsgespräche - Am Anfang war das Schachern

Am Beginn jeder Sondierungsverhandlung steht nicht die Einigung auf Inhalte, sondern die Aufteilung der Ministerien unter den möglichen Koalitionspartnern. Das widerspricht zwar einem gängigen Klischee, ist aber nicht anrüchig, sondern verantwortungsvoll.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

So erreichen Sie Mathias Brodkorb:

Als vor wenigen Tagen Grüne und FDP selbstbewusst verkündeten, sie würden zunächst einmal miteinander sprechen, bevor Union oder SPD bei ihnen eine Audienz erhalten könnten, war das politische Berlin irritiert. Für gewöhnlich ist es nämlich umgekehrt: Der Wahlsieger bestimmt nicht nur inhaltlich die Koalitionsagenda, sondern auch terminlich. Diesmal aber ist alles anders. Und das hat seinen Grund.

Als auf Instagram nach dem ersten Treffen ein Bild der Spitzenpolitiker von Grünen und FDP die Runde machte, war der Auftakt zum Ablenkungsmanöver geglückt. Man hätte „Gemeinsamkeiten und Brücken über Trennendes“ ausgelotet und sogar welche gefunden. Ein großer Teil der medialen Öffentlichkeit fiel auf diese Inszenierung herein. Man mutmaßte, beide Parteien hätten sich wohl vor allem über Inhalte verständigt. Was ein Irrtum!

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Peter Sommerhalder | Sa., 2. Oktober 2021 - 13:32

"zu guter Letzt" gibt es doch wieder eine grosse Koalition !

Nix mit Ministerposten für die Grünen und für die FDP...

Heidemarie Heim | Sa., 2. Oktober 2021 - 14:39

Für Herr Scholz und die SPD dieses unerhörte wie progressive Vorgehen flügge gewordenen Kleinen, die als Block soviel kleiner nicht sind. Als gewiefter Verhandler und mit Genossen im Rücken, denen er nicht gut genug für den Vorsitz war, und jede Menge JUSO-Verstärkung, kann ich a) seinen verhaltenen Jubel und b) seine besorgter werdende Miene verstehen. Er weiß genau was da ab gegangen ist. Er gilt ja intern auch als harter Hund. Das die Öffentlichkeit bzw. der/die Wähler/in WIE
hinter die Fichte geführt werden oder wie im Zirkus das Publikum stellen dürfen alle 4 oder 5 Jahre haben Sie uns lieber Herr Brodkorb mit Waldfee;) und allem drum und dran hier dankenswerterweise
geschildert! Manege frei für die nächste Attraktion!
"Auf dem Hochseil ohne Netz und doppelten Boden meine Damen und Herren, ein Applaus für unsere unnachahmliche "Groupe d` Coalitionnistes"! MfG

W.D. Hohe | Sa., 2. Oktober 2021 - 23:25

Antwort auf von Heidemarie Heim

eben gerade schon mit Netz und und doppelten Boden
Nur mit wird so geturnt
Ohne sind die Indigenen Deutschlands

Ingo Kampf | Sa., 2. Oktober 2021 - 15:00

1. Die Stammwähler, 2. die Tumben, 3. die Ahnenden und 4. die Aufgeklärten.
Überschneidungen sind nicht ausgeschlossen. Die Gruppen 3 und 4 werden von den Aussagen dieses Beitrages nicht überrascht sein. Für die Gruppen 1 und 2 wird das Spiel veranstaltet. Der Respekt vor der politischen Klasse, geht bei den Aufgeklärten gegen Null. Ich zähle Cicero-Leser grundsätzlich dazu. Insofern ist der Beitrag von Herrn Brodkorb nichts Neues.

Rob Schuberth | Sa., 2. Oktober 2021 - 15:27

M. E. sollten wir mehr davon in unseren Alltag einführen.

Wer kennt das nicht, wenn im Urlaub (es muss schon nach Süden gehen, der Norden kennt das Feilschen nicht) bei seinen Einkäufen Handeln darf u. soll.
Ich finde ein schönes Erlebnis.
Klar nicht für alles, das machen die im Süden ja auch nicht.

Ich traue diesen "jüngeren" Politikern zu zuerst an das Land, die Zukunft von uns allen zu denken, und parteipolitisches hintenan zu stellen.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 2. Oktober 2021 - 17:09

Das trifft es wie Faust aufs Auge. Ihre Sicht der Dinge leuchten mir durchaus ein. Diese Politik ist ein reines Schmierentheater im wahrsten Sinne des Wortes. Da werden unter der Hand die Machtministerien aufgeteilt und der Wähler ist bezüglich der Inhalte angeschmiert. Soviel haben die gar nicht zu reden. Die Themen, die beim Wahlkampf ausgelassen wurden, die wirklich substanziell uns alle betreffenden Probleme, die werden auch im Koalitionsvertrag einfach nur oberflächlich oder gar nicht erwähnt. Nach dem Motto, das wird sich dann schon finden. Und ja, es geht wie schon immer nur um Macht gegenüber dem Volk, deshalb darf es das, was Sie hier schildern, niemals von den Beteiligten selbst bestätigt bekommen. Solange bleibt auch diese Ihre Ablaufschilderung nur eine "Verschwörungstheorie". Sie brauchen nur zu warten bis zwei gewisse Herren sich hier melden und ihre Meinung kundtun. Die werden uns dann schon darüber belehren, wie es "tatsächlich" ist und wie schädlich Ihre Gedanken sind

Yvonne Stange | Sa., 2. Oktober 2021 - 19:17

"Ich traue diesen "jüngeren" Politikern zu zuerst an das Land, die Zukunft von uns allen zu denken, und parteipolitisches hintenan zu stellen." Wieso gehen die denn in die Politik ohne auch nur 1 Stunde richtig gearbeitet zu haben?? Doch nur wegen der fürstlichen Rundumversorung! So siehts aus. Ich vertraue keinem davon! Für Otto Normal wird es bitter, richtig bitter!

Otto Normal hätte in die Politik gehen müssen.
Allerdings "normal" könnte ein Hindernis sein.

Art 21, Satz1 GG: Die Parteien wirken bei der "politischen Willensbildung des Volkes" mit.
Der polit. Wille des Volkes ist den Parteien sowas von egal. Er wird nach eigenem gutdünken ausgelegt. Das Volk, von dem alle Macht ausgehen soll (Art 20 GG)
hat "KEINE" Möglichkeit dagegen etwas zu unternehmen, auch nicht durch WAHLEN.
Warum nicht?

Nach der Wahl tritt "GUTDÜNKEN" wieder in Kraft.
Und, die Judikative gibt ihren Segen dazu, nach dem Grundsatz:

"wes Brot ich ess, des Lied ich sing".

Alles nur eine Frage der Gesetzesauslegung
Aber zugegeben, Art 20 Absatz 2 GG, hört sich gut an

W.D. Hohe | Sa., 2. Oktober 2021 - 23:38

Alt sozialisiert Jung
Eltern ihre Kinder
Damit ist schon 70% vorgegeben
Alles Weitere siehe Grundausstattung Geist & Charakter
Das ists dann auch schon
Bis Jung erkennt dass Alt nicht zwangsläufig dämlich ist
sind sie es selbst

Sabine Lehmann | So., 3. Oktober 2021 - 01:04

Und deswegen fährt der Habeck, nachdem er die Schraube schön grade rein gedreht hat (in das Brett….), zusammen mit dem Lindner nach Mallorca, aber nur, wenn der Christian vorher seine dreckigen Socken weggeräumt hat.
Glauben Sie nicht? So (oder so ähnlich;-)) hat der Robert H. das aber der verdutzen Presse erklärt, als es um die Frage zu den Sondierungsgesprächen mit der FDP ging. Schöne Metaphern, oder nicht? Regt meine Phantasie jedenfalls mehr an als 16 Jahre Merkel-Rhetorik. Obwohl, wenn ich so überlege…..das mit der Mallorca-Reise, das sollte der Robert dann vielleicht doch nochmal vom Ende her denken:-)

Robert Friedrich | So., 3. Oktober 2021 - 08:49

Unsere Tageszeitung hatte den Mut eine Liste der eventuellen Minister zu veröffentlichen.
Mir wurde es schlecht. Hofreiter, Göring- Eckhard, Baerbock usw. Was haben wir Wähler nur angerichtet? Statt Fleisch Tofu, Statt Auto Lastenfahrrad, das Wahlrecht für alle Pubertierenden, Canabis in der Drogerie. Oder wird alles ganz anders? Und vielleicht paradiesischer. Ihr alten weißen Männer, eure Zeit ist vielleicht abgelaufen, selbst vermurckst, die letzten 4 Jahre verschlafen.

Nicht zu vergessen, Claudia Roth als Bundestagspräsidentin.

Wieso wurden Ihnen schlecht. Wer in den BT gewählt wird. ist automatisch Experte
und als Experte in der Lage sämtl. Ministerposten zu bekleiden.
Ich hoffe Sie zweifeln das nicht an.
Also Kopf hoch. Die Liste der möglichen Ministerriege kann nicht der Grund gewesen sein, dass Ihnen schlecht geworden ist.

Gegen Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf.
(Theodor Fontane)

Annette Seliger | So., 3. Oktober 2021 - 11:10

14,8% der Wähler haben für die Grünen gestimmt und daraus leitet die Klimasekte einen Regierungsanspruch ab. Aber wer dreist seinen Lebenslauf "aufhübscht" und ohne Rot zu werden ein plagiiertes Buch vorstellt, der zeigt dass er wie Scholz, absolut schmerzfrei und von der 4. Gewalt unkommentiert, solch einen Unsinn von sich geben kann. Und die FDP mit sagenhaften 11,5 trieft nur so mit ihren staatstragenden Auftritten. "Zuerst zerstört sie (Merkel) die CDU und dann ruiniert sie Deutschland" hat einst Kohl über "sein Mädchen" gesagt. Sie hat ihr Werk vollbracht, und die CDU ist weiterhin unfähig zu erkennen, dass Wahlen immer rückwärtsgewandt sind. Es hätte jemanden benötigt, der klipp und klar die Fehler der Regierung Merkel offengelegt hätte, sich dafür entschuldigt und Korrekturen gelobt hätte - Pustekuchen! Die 25,7% für die SPD sind das zweitschlechteste Ergebnis das ein Kanzlerkandidat jemals für die SPD erreicht hat - aber selbst Zwerge werfen gegen Abend die größten Schatten!

Rob Schuberth | So., 3. Oktober 2021 - 12:44

...es einfach mal so darstellt.

Woher nimmt er, der SPDler, diese "Wahrheit" die möglichen Koalitionäre würden zunächst über "ihre" Ämter schachern?

Heute ist die Welt einen Tag älter und seine These trifft noch immer nicht zu.

Ich glaube ich sollte auf die eingefärbten SPD-Brodkorb-Artikel besser verzichten.

Das es auch bald um Ämter gehen wird ist doch ganz normal.

Man merkt dem Artikel m. E. an, dass so gut wie nichts, ja eher wirklich nichts aus dem Kreis der Gesprächsrunden heraus sickert.
Für unsere Medien (Ex-Hofberichterstatter) eine völlig neue Erfahrung.
Gut so!

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 3. Oktober 2021 - 12:47

"Das Verb schachern sowie seine Ableitungen und Zusammensetzungen sind zum Teil mit antisemitischen Vorstellungen verbunden. Sie werden häufig als diskriminierend empfunden und sollten deshalb im öffentlichen Sprachgebrauch vermieden werden."
Dem stimme ich zu, gerade weil ich so gar nicht frei bin von derlei Unachtsamkeiten und weil ich gerade bei standard-online immer mal wieder lese, dass es seitens des jüdisch-hebräischen Teils der europäischen Bevölkerung durchaus erwünscht ist, so zu verfahren.
Nu