- Wider die Nanny-Pädagogik
Zur geistigen Reife gehören der Drang nach Erkenntnis und das Interesse am anderen Standpunkt. Doch die Unterrichtskultur, die der Rationalität verpflichtet ist, gerät unter Druck. Identitätsdenken und Moralpolitik sind auch in der Schule auf dem Vormarsch.
Als ich im Politikunterricht an der gymnasialen Oberstufe erwähnte, dass das reichste Zehntel der Bevölkerung mehr als 50 Prozent der Einkommensteuer trägt, meldete sich ein Schüler und stritt dieses Faktum strikt ab. Ich verwies auf das Statistische Bundesamt und das Finanzministerium, denen ich diese Information verdankte. Der Schüler hielt diese Fakten für Lügen, die verschleiern sollen, dass die Reichen bei uns keine Steuern zahlen. Wenn man in einem Teil unserer Presse ständig zu lesen bekommt, die Reichen rechneten sich zur Steuervermeidung mit Hilfe von Steueranwälten künstlich arm, muss man sich nicht wundern, wenn junge Menschen, denen die soziale Gerechtigkeit am Herzen liegt, selbst amtliche Verlautbarungen anzweifeln.
Beim Thema „Arbeitslosengeld II“ (Hartz IV) erlebte ich Ähnliches. Die meisten Schüler kannten nur den monatlichen Regelsatz von 446 Euro, den sie für ein auskömmliches Leben für unzureichend halten mussten. Als ich ihnen erzählte, dass die Arbeitsagentur zusätzlich die Warmmiete übernimmt, erntete ich ungläubiges Staunen. In Zeiten, wo Familien in Ballungszentren bis zu 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete ausgeben müssen, ist die Übernahme der Miete für Bedürftige keine Kleinigkeit. „Armut durch Gesetz“, wie eine linke Partei „Hartz IV“ plakativ bezeichnet, sieht anders aus.
Flüchtling wird zum Geflüchteten
An diesen Beispielen kann man ablesen, dass Fakten immer mehr in Konkurrenz zu Meinungen geraten, die in der Öffentlichkeit von Parteien, Medien und sozialen Netzwerken oft in sehr zugespitzter Form lanciert werden. Natürlich sollen sich Jugendliche auch selbst eine politische Meinung bilden. Es ist auch völlig legitim, wenn sie diese entschieden vertreten. Gefährlich wird es dann, wenn sie rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich sind, wenn sie Fakten anzweifeln und wissenschaftliche Befunde als „Propaganda“ abtun.
Im Deutschunterricht einer 11. Klasse besprachen wir journalistische Texte zum Thema Migration. Eine Schülerin meldete sich und forderte ihre Mitschüler auf, Flüchtlinge künftig nur noch Geflüchtete zu nennen. Das Wort Flüchtling habe eine negative Konnotation. Die Endung -ling komme vornehmlich in Wörtern vor, die bei den Menschen negative Assoziationen wecken: Fiesling, Feigling, Schwächling. Einige Schüler widersprachen und zählten Wörter mit -ling auf, die positiv besetzt sind: Liebling, Schmetterling, Säugling.
Politisch motivierte Sprachlenkung
Als Deutschlehrer fühlte ich mich bemüßigt, den Schülern den Unterschied zwischen dem Gattungsbegriff Flüchtling und dem aus dem Partizip Perfekt abgeleiteten Substantiv Geflüchteter zu erklären. Das Partizip Perfekt „geflüchtet“ verwendet man im Deutschen, um eine situativ bedingte, temporäre Ortsveränderung zu bezeichnen. Ein junges Mädchen kann seiner Mutter erzählen: „In der Disco war es so heiß, dass ich schon nach einer Stunde ins Freie geflüchtet bin.“ Damit ist sie eine Geflüchtete, aber kein Flüchtling. Ein Flüchtling ist ein Mensch, der durch Krieg, Verfolgung, Hunger, Naturkatastrophen oder Epidemien gezwungen ist, seine Heimat dauerhaft zu verlassen. Der existentielle Zwang und die oft lebenslange Vertreibung aus der Heimat fehlen bei dem „Geflüchteten“ völlig.
Die politisch motivierte Sprachlenkung beim Wort Flüchtling ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine gute Absicht mitunter das Gegenteil bewirkt: Die Vokabel „Geflüchtete“ führt zu einer Verharmlosung und Banalisierung eines Tatbestandes, der für die betroffenen Menschen so schlimm ist, dass sich eine Verniedlichung verbietet. Kein vernünftiger und human denkender Mensch würde bei den Juden, die vor dem Holocaust aus Deutschland geflohen sind, von „Geflüchteten“ sprechen. Und wenn er es täte, würde er sich aus dem seriösen Diskurs verabschieden. Die Mehrzahl der Schüler in diesem Kurs reagierte auf meine Ausführungen betroffen. Die Aktivistin, die in der Flüchtlingshilfe arbeitete, konnte ich nicht überzeugen.
Klimamissionierung im Unterricht
Unterricht zu klimapolitischen Fragen ist inzwischen vermintes Gelände. Die Aktivisten von Fridays for Future sind zu einer einflussreichen Jugendbewegung aufgestiegen, die von Wissenschaft, Politik und Medien viel Unterstützung erfährt. Auf den Unterricht wirkt sich ihr missionarisches Auftreten nicht immer positiv aus.
In einem Politikkurs kritisierte ein kluger Schüler die Strategien der Bundesregierung zur Eindämmung der CO2-Emissionen. Er verwies darauf, dass Deutschland nur für 2 Prozent der weltweiten Emissionen dieses Treibhausgases verantwortlich sei. Umgerechnet auf den Anstieg der Weltjahrestemperatur betrage der deutsche Anteil 0,04 Grad Celsius. Er warnte davor, für diesen kleinen Klimabeitrag den Industriestandort aufs Spiel zu setzen. Er plädierte für Augenmaß und für technische Hilfen für die Hauptverursacher des Temperaturanstiegs, China und Indien. Der Schüler wurde von klimabewegten Mitschülern attackiert, als habe er etwas Obszönes geäußert. Fürs Klima legen sich junge Leute mit einer quasi-religiösen Haltung ins Zeug. Sie fordern die strengsten Maßnahmen, als wollten sie für sündiges Verhalten Buße tun. In dieser Unterrichtsstunde war es schwer, der Vernunft eine Bresche zu schlagen.
Schüler attackieren wie in der Politik
In meinem Oberstufenkurs zum Thema „Strategien gegen die Erderwärmung“ hielt eine Schülerin ein Referat zu der Frage, inwieweit die Zunahme der Sonnenflecken an der Erderwärmung beteiligt ist. Mir war bewusst, dass dieser Ansatz innerhalb der Klimawissenschaft nur eine Außenseitermeinung darstellt. In der Schule geht es aber darum, sich mit allen wissenschaftlichen Ansätzen auseinanderzusetzen, sie zu prüfen und gegebenenfalls zu verwerfen. Das schult das Denken und verhindert vorschnelle, einseitige Festlegungen. Umstrittene Ansätze von vornherein aus dem Diskurs zu verbannen, ist in der Schule keine vernünftige Option.
Einige Klimaaktivisten im Kurs regten sich über das Referat so sehr auf, dass sie der Referentin ständig ins Wort fielen. Dabei fielen Worte wie „Klimaleugnerin“ oder „Kohletante“. Die angriffslustigen Schüler haben offensichtlich von der Politik gelernt. Dort ist es inzwischen üblich, dass nicht das Argument widerlegt, sondern die Person, die es äußert, moralisch gebrandmarkt wird.
Der Regisseur und Autor Bernd Stegemann hat in einem Beitrag für die Zeit treffend formuliert, was auf dem Spiel steht: „Der zwanglose Zwang zum besseren Argument gehört zu den wichtigsten zivilisatorischen Leistungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft.“ Wir müssen aufpassen, dass an unseren Schulen nicht die Ausgrenzung unliebsamer Inhalte und die Etikettierung missliebiger Personen die rationale Auseinandersetzung mit Fakten und Meinungen verdrängt.
Giffeys Regenbogenportal
Manchmal werden Probleme auch von außen in die Schule hineingetragen, die es dort vorher gar nicht gab. 2019 schaltete die damalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey das „Regenbogenportal“ frei, das dazu beitragen soll, „sexuelle Vielfalt in der Schule anzuerkennen und zu unterstützen“. In dem Portal wird mit den Vokabeln der sexuellen Identitätspolitik nur so um sich geworfen: „bisexuell, nicht-binär, queer, LSBTIQ-Empowerment, Trans- und Intergeschlechtlichkeit“ und so weiter.
Ich bin in meiner Lehrertätigkeit nie auf das Problem gestoßen, dass ein Junge oder Mädchen damit gehadert hätte, dass die eigene geschlechtliche Identität nicht respektiert würde. Die heutige Schülergeneration ist viel weiter, als es die Ex-Ministerin in ihrem „Regenbogenportal“ suggeriert. Dass es unterschiedliche Lebensweisen mit diversen sexuellen Identitäten gibt, halten Schüler heute für selbstverständlich. Bei Belehrungen durch Erwachsene reagieren sie deshalb eher gelangweilt.
Politiker mit Missionsdrang
An einem Berliner Gymnasium habe ich erlebt, dass sich ein Zehntklässler (nach Absprache mit mir) in seiner Klasse als homosexuell geoutet hat. Er bat seine Klassenkameraden darum, ihn genauso zu behandeln, wie sie ihn vorher behandelt hatten. Er bekam spontanen Beifall. Im nächsten Schuljahr wurde er zum Klassensprecher gewählt. Ich habe auch erlebt, dass ein Mädchen im Unterricht erzählt hat, dass es gerade eine Hormontherapie mache, um herauszufinden, was ihr wahres Geschlecht sei. Auch das wurde mit viel Anteilnahme und Solidarität aufgenommen.
Politiker mit Missionsdrang unterschätzen den Reifegrad von Schülern. Nanny-Pädagogik mögen diese überhaupt nicht. An der Identitätsdebatte stört mich der Fokus auf das Sexuelle. Sollte dies nicht Privatsache sein? Wäre hier nicht mehr Diskretion angebracht? Mir hat sich noch nie erschlossen, warum für die geschlechtsidentitären Aktivisten das stille Örtchen so wichtig ist wie für Katholiken der Tabernakel. Ist das nicht ein wenig peinlich?
Statt von Geschlechtsidentitäten rede ich in der Schule konsequent von Intelligenz, Auffassungsgabe, Kreativität, Anstrengungsbereitschaft und Ehrgeiz – natürlich auch von Empathie und Solidarität. Das sind die Bausteine, aus denen sich schulischer Erfolg und berufliche Karrieren bauen lassen.
Mutter oder Elternteil 1
Für Lehrer hatte Franziska Giffeys „Regenbogenportal“ besonders aparte Ratschläge parat. Sie sollen eine „diskriminierungsfreie Lernatmosphäre“ erzeugen, indem sie zum Beispiel „Poster aufhängen, die Vielfalt sichtbar machen“ oder „Bücher mit lesbischen, schwulen und bisexuellen Charakteren für die Schulbibliothek anschaffen“. Wenn sie für Eltern Formulare ausfüllen, sollen sie auf geschlechtsneutrale Formulierungen achten und „nicht mehr ,Mutter‘ und ,Vater‘ schreiben, sondern nur noch ,Elternteil 1‘ und ,Elternteil 2‘“. Die Ex-Ministerin hatte offensichtlich kein Gefühl dafür, dass eine solche Bürokratensprache das Menschliche in der Pädagogik beschädigt.
Wie würde ich die begeisterte junge Mutter von Orkan aus der 7 c verletzen, wenn ich sie als Elternteil 1 titulierte! Wie würde ich den stolzen Vater von Alma aus der 8 a kränken, wenn ich ihn als Elternteil 2 anspräche.
Vernunftgeleitetes Denken verteidigen
Die Gesellschaft wirkt immer in die Schule hinein. Gesellschaftliche Trends aufzunehmen, bedeutet jedoch nicht, ihnen im Unterricht unbesehen freie Entfaltung zu ermöglichen. Sie müssen im Kontext des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule behandelt werden. Dazu gehört der Auftrag, die Schüler zu selbstbestimmten und rational denkenden jungen Menschen zu bilden.
Zur Selbstbestimmung gehört die Lust auf Dialog und Debatte. Zur geistigen Reife gehören der Drang nach Erkenntnis und das Interesse am anderen Standpunkt. Im Deutschunterricht habe ich mich stets um eine rationale Debattenkultur bemüht, die alle Meinungen zu Wort kommen lässt. Ich habe Texte besprochen, die den Schülern die Augen darüber öffneten, wohin Fanatismus und Verfeindungsdenken führen.
Gesinnungsüberschuss der Gymnasiasten
Zu meinen Lieblingslektüren im Literaturunterricht gehörten „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist und „Die Räuber“ von Friedrich Schiller. Beide Texte eignen sich vorzüglich, mit idealistisch geprägten Heranwachsenden über die Selbstermächtigung des Individuums zu diskutieren. In den Abiturkursen hatte ich heftige Debatten mit Hausbesetzern, Greenpeace-Aktivisten, Waldhüttenbewohnern und Linksautonomen zu bestehen und habe es als Erfolg verbucht, wenn sie schließlich einsahen, dass das Gewaltmonopol des Staates eine zivilisierende Wirkung entfaltet, weil es das Recht des Stärkeren einhegt. Den Einsturz des „ganzen Baus der sittlichen Welt“ (Karl Moor) wollten die rebellischen Gymnasiasten bei allem Gesinnungsüberschuss dann doch nicht riskieren.
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Vernunftgeleitetes Denken bei Schülern zu befördern, das setzt etwas voraus, was imme weniger vorhanden ist: L E H R E R mit entsprechendem Denken u. umfassender Bildung!
Wenn - wie heute der Fall - viele Lehrer selber nicht mehr aus einem breiten Fundus an Bildung schöpfen können, wie sollen sie dann den
durch den Zeitgeist ideologisierten Kindern und Jugendlichen überzeugend Alternativen aufzeigen können???
Der Autor hat recht: Die meisten Gymnasien sind zu "Gesamtschulen light" mutiert. Kritisches und - vor allem - logisches Denken wird dort kaum noch verlangt; denn eine derart hohe Anzahl von Menschen (mehr als 40%), die heute das Abitur (häufig sogar mit Notendurchschnitt 1,x) machen u. r e a l i t e r über hohe intellektuelle Fähigkeiten verfügen, gibt es in einer Bevölkerung gar nicht.
Wir brauchen aber dringend für alle Führungspositionen bestens geschulte Leute, die nicht nur zu differenziertem Denken fähig sind, sondern sogar Freude daran haben u diese weitergeben können.
Es gibt zahlreiche Beispiele von intelligenten Menschen, die irgendwann durch das Sieb des mehrgliedrigen Schulsystems fielen, und sich mühsam, per zweiten Bildungsweg, ihre Lebenschancen zurückerobern mussten.
Es ist kein Wunder, dass z.B. Skandinavier mit ihren Gesamtschulen in den bekannten Tests sich Deutschland mit schönster Regelmässigkeit haushoch überlegen zeigten.
Selbst eine Miss Thatcher förderte die Umwandlung des zuvor gegliederten britischen Schulsystem in ein weitreichendes, in vielen Kommunen ausschliessliches Gesamtschulsystem.
Es ist nicht die Idee der Gesamtschule, die krankt; es ist die Tatsache, dass die besseren Schüler noch immer lieber das Gymnasium bevorzugen - so verkommt die Gesamtschule, die dann keine mehr ist, zur Restschule.
Es ist die mangelnde Ausstattung der Gesamtschulen, die die Umsetzung sinnvoller pädagogischer Reformen unmöglich macht.
Man vergleiche die Bildungsausgaben Deutschlands mit anderer Länder:
https://www.bpb.de/nachlsagen....
Die Gesamtschulen sorgen für Nivellierung des Bildungsniveaus und vernachlässigen begabte Kinder. Diese gehen naturgemäß aufs Gymnasium. Leider sind dort die Anforderungen stark nach unten geschraubt worden, was aber politisch gewollt ist. Die Einserflut bei den Abiturnoten verfälscht den wahren Bildungsstandard. Wer Anfang der Siebziger Jahre das Abitur abgelegt hat, musste sich wesentlich mehr anstrengen und bekam deutlich schlechtere Noten. Dennoch war das Allgemeinwissen wesentlich größer.
Als unsere Kinder in 1990ern in die Grundschule kamen und später auf ein Gymnasium wechselten, ich zumindest in der Grundschule als Elternbeirat und Kindergartenbeiratsvorsitzender mich wieder intensiv mit Unterrichtsinhalten auseinander setzte und meine Frau den Kindern bei den Aufgaben half, merkten wir, wie sich Bildung eklatant verschlechterte. Meine Frau nach Volksschulabschluss direkt in die Lehre bei der Gemeinde in den 1970 er Jahren gegangen, stellte ein ums andere mal fest, das lebenswichtige Unterrichtsinhalte, ganze Lehrpläne, wie wir so noch kannten fehlten. Das allgemeine Wissen, Geschichte, Politik, Erdkunde alles minimalisiert. Da brauchen wir uns über die Generation Baerbock nicht wundern. Die können nichts, weil die nichts wissen. Opfer der eigenen Bildungspolitik der Parteien, der sie heute vorstehen. Worüber wollen die heute diskutieren? Da fehlt es an elementarem Grundwissen. Wissen ist Macht, nichts wissen, macht bei denen auch nichts.
sehr richtig, Frau Wallau.
Die Deutschlehrer meiner Kinder konnten schon vor 10 Jahren des Öfteren kein korrektes Deutsch schreiben.
Die Geschichtslehrer hatten Wissenslücken zum Gotterbarmen und waren nicht in der Lage das Wesentliche einer geschichtlichen Entwicklung zu erkennen und zu erklären.
Ein Physiklehrer empfahl den Mädchen sie sollten Hufe und Höcker waschen und sich in die Sahara verziehen (ein Protest beim Schuldirektor blieb wirkungslos).
Außerdem habe ich, dank meiner Kinder, Lehrer kennengelernt, die ausschließlich für ihre Ferien lebten und an ihren Schülern keinerlei Interesse hatten.
Ferner begegnete ich einem, der ohne Scham erklärte um Störer oder Zurückgebliebene in seiner Klasse kümmere er sich nicht.
Das sind persönliche Beispiele, und man sollte nicht verallgemeinern.
Aber ein fader Beigeschmack, was Lehrer betrifft, ist bei mir doch hängen geblieben.
... Beitrag zum gesellschaftlichen leben.
Drang nach Erkenntnis im offenen Diskurs, Austausch der Argumente, damit sich jeder frei eine Meinung bilden kann, eine Meinung die mit neuen Erkenntnissen auch revidierter sein darf. So sollte es sein, ohne Diffamierung, Hetze, Mobbing etc.
Zwang und Eingrenzung auf Vorgegebenes ist ein Merkmal von Diktaturen.
Die Beispiele des Lehrers, der sich selber wohl für recht klasse hält, geben aber auch nur die halbe Wahrheit wieder.
Wenn bspw. das reichste Zehntel der Bevölkerung mehr als 50 Prozent der Einkommensteuer trägt, dann wäre auch sehr hilfreich in diesem Kontext zu erwähnen, wieviel des Einkommens und des Vermögens (zwei völlig verschiedene Sachen) denn die reichsten 5% erzielen. Eine Einkommenskurve mag hier zudem sehr hilfreich sein.
Wenn dieses zudem mit einer Diskussion verbunden wird, in der verschiedene Berufe, aufgelistet sind, mit der Schätzung der Schüler was in diesem Beruf durchschnittlich verdient wird und was ein angemessenes Gehalt wäre, dann wird es spannend.
Dann kann man die Einkommensteuer nochmals dagegen stellen und fragen, ob diese so als gerecht empfunden wird.
Nur auf die Einkommensteuern abzuzielen ist etwas einseitig in einem Politikunterricht. Gleiches könnte man problemlos auch bei den anderen angesprochenen Punkten kritisieren.
Es gäbe sicher noch mehr detailliert zu diskutieren und gegenüberzustellen, zu allem, aber das muß ohne ideologische Scheuklappen gemacht werden.
Was der Lehrer hier beispielhaft zeigte war daß es gemacht werden muß.
Ich bezweifle, dass die geschilderten Erfahrungen wahr sind. Der gute Mann ist seit über zehn Jahren in Pension!!!
Was bei den Gesprächen über die Einkommensteuer erwähnt werden sollte, ist außerdem, welchen Anteil diese am gesamten Steueraufkommen hat. Dies sind nämlich nur etwa 6 % - im Gegensatz zur Lohnsteuer, deren Anteil bei etwa 25 % liegt! Mit der Einkommensteuer nimmt der Staat nur gut das Doppelte der Nikotinsteuer ein. Kaum zu glauben aber wahr: https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-…
Ob daraus folgt, dass die Reichen kaum Steuern bezahlen, weiß ich nicht, aber den Löwenanteil des öffentlichen Haushalts stemmen sie jedenfalls nicht.
.. wie Herr Werner hier mit seinem Beitrag mittlerweile in der Minderheit. Die Spaltung und die Verhärtung der Fronten wird gerade durch rot-grün angehauchtes Lehrpersonal noch massiv verstärkt.
Kleines Beispiel: ein Bekannter war bei uns zu Gast und bekam ein Stück Kuchen eingepackt, in Frischhaltefolie, er mochte ihn einfach zu gern. Er meinte dann, die Folie müsse er aber vor seiner Tochter (4. Klasse) verstecken, dieser Plastikmüll sei unerträglich und seine Tochter würde sehr mit ihm schimpfen, so umweltsaumäßig... das würde sie in der Schule lernen.
Jetzt bekamen wir ein Bild vom Geburtstag der Tochter geschickt... alles voller Plastik-Deko, jede Menge Wegwerfmüll und Firlefanz zur Ausgestaltung. Tja, Plastikmüll ist halt immer eine Frage der Interpretation. ;-) Selber drauf verzichten fällt schwer, andere (den Vater!!) kritisieren und schulmeistern, das ist einfach und leicht und macht ein gutes Gefühl. Zum Glück nicht mein Kind. Das würde sich wundern bei solchen Anwandlungen.
Es ist schon nachvollziehbar, dass die Grünen das Wahlalter für den Bundestag auf 16 senken wollen, denn die Generation Schneeflocke und FfF wählt selbstverständlich grün! Man muss davon ausgehen, dass in der heutigen Zeit Gesellschaft nicht mehr zuhause, sondern überwiegend in der Schule geformt wird. Da fällt es schwer, sich D weiter als Land der Dichter und Denker, der Erfinder und Ingenieure, der Leistungswilligen und Ehrgeizigen vorzustellen, denn Erster oder besser sein ist mittlerweile mit dem Makel des Asozialen versehen.
... auf jeden Fall würden unsere Teenies mächtig Gegenwind von uns bekommen bei solchen "Anwandlungen" ... aber es ist meiner Meinung nach eine Erziehungsfrage. Die Umwelt war für uns immer wichtig, von klein auf haben unsere Kids gelernt, dass man Müll trennt und entsorgt und nicht in die Landschaft wirft, wir benutzen in unserem Garten kein Gift, sondern rupfen das Unkraut "altmodisch" aus, versuchen auch im Urlaub möglichst umweltfreundlich und nachhaltig zu leben. Dennoch - keine Hysterie, keine gegenseitigen Belehrungen und Beschimpfungen (Umweltsau). Da viele (vor allem alt-68er) leider die Kinder nicht erziehen, dürfen die sich dann nicht wundern, wenn die jedem Mainstream hinterherlaufen.
Die Grünen wollen das Wahlalter auf 16 herabsetzen.
Oder vielleicht auch noch auf 14.
Die Pädagogik und Missionierungsarbeit der grün-linken Volkserzieher muss sich ja endlich auszahlen.
Wenn "Rechte" diese Forderung stellen würden, dann wäre die Hölle los.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Aufsatz. Vernünftig, maßvoll, sensibel und zugewandt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie in der Lehrerausbildung arbeiten würden.
Die beste Neusprechform. Schmarrn total.
Ich hätt's damit sabotiert, indem ich behaupte; dass der Regenbogen 8, statt 7 Farben hat.
Z/Giffey: "Wenn sie für Eltern Formulare ausfüllen, sollen sie auf geschlechtsneutrale Formulierungen achten und „nicht mehr ,Mutter‘ und ,Vater‘ schreiben, sondern nur noch ,Elternteil 1‘ und ,Elternteil 2‘“.
Wann war das? Kambodscha 1975-79. Pol Pot war Bruder Nummer Eins. Im Sprech der Roten Khmer.
Könnte sein, wenn George Orwell heute gelebt hätte, dass er nun bedauern würde, seine Werke wie "1984" überhaupt zum Papier gebracht zu haben?
Schon zu meiner Schulzeit - und die ist schon einige Jahrzente her - wurde das Humboldt'sche Bildungsideal immer mehr durch eine "Fachidiotisierung" verdrängt. Bildung zum Selbstzweck im positiven Sinne, also als Grundlage, seinen Platz in der Welt nach souveränen Entscheidungen zu bestimmen, wurde als lästig und unmodern diskreditiert. Das setzt sich bis in die Unis fort! "Forschung" in Dreijahresrhythmen, von denen das letzte Jahr zur marktschreierischen Werbung für das nächste Drittmittel-"Projekt" reserviert ist, hat nichts mehr mit Forschung im Sinne von Wissensgenerierung als Menschheitsgut gemein. Aber die Talsohle ist noch nicht erreicht! Mittlerweile wird selbst Fachwissen immer unbedeutender.
Solche Lehrer würde man sich mehr wünschen (es gibt sie, aber sie sind in der Minderheit). Wenn wir unseren Teenies (15 und 17, Gymnasium) Allgemeinwissen abverlangen, stelle ich immer wieder fest, dass ich vor 30 Jahren auf meiner Realschule mehr gelernt habe und deutlich engagiertere und kritische Lehrer hatte ... in einer kirchlich angelegten Gruppe hatte ich eine Lehrerin einer Realschule ... Englischkenntnisse nur rudimentär, sonstige Fremdsprachen : Fehlanzeige. Was allerdings wunderbar klappte: das Besserwissen auf jedem Gebiet ...
hätte man ideologisch entkernen sollen und übernehmen.
Bis zu Klasse 8 gemeinsamer Unterricht.
Danach „Aussieben“ nach Leistung für das Abitur. Und nicht die Eltern, sondern die Leistung ist das alleinige Zugangsrecht zum Abitur!
In der Abiturstufe bis zur 10. Klasse erweiterter Stoff inkl. gleicher Prüfung wie Realschule.
Wenn die Leistungsvoraussetzungen gegeben, aber die Kinder aus schwachen sozialen Verhältnissen kamen, gab es Stipendium welches nicht zurückzuzahlen war. (ab 9. Klasse)
Kein Kurssystem, sondern alle Fächer bis zur 12. Klasse. Erhöhung der Stunden ( ich bin noch Samstags zu Schule gegangen) kein Unterrichtsausfall (gab es nicht)
Weiterbildung ( ohne Ideologie) des gesamten Lehrkörpers 1x jährlich.
Dann wird’s auch wieder was mit Bildung und mit Allgemeinbildung.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik
. . . ich stimme Ihnen größtenteils zu.- Auch ich bin noch samstags zur Schule gegangen, und ich erinnere mich, daß wir manchmal auch in zwei Schichten Schule hatten - 8 - 13 Uhr und die andere Schicht von 13 - 18 Uhr.
Das "Volksbildungssystem" der DDR war nicht das Schlechteste, was die DDR zu bieten hatte, allerdings war es ideologisch durchtränkt, daß manches einem schon überdrüssig wurde.
In allen anderen Punkten gehe ich mit Ihnen konform.
Dank an den Autor für einen sorgfältig argumentierten Artikel! Ich habe nur einen kleinen Einwand:
Bezüglich des Einflusses der Sonnenflecken auf den Klimawandel schreiben Sie: "Mir war bewusst, dass dieser Ansatz innerhalb der Klimawissenschaft nur eine Außenseitermeinung darstellt."
Ich würde das nicht als eine 'Außenseitermeinung' bezeichnen. Diesen Eindruck kann man in Deutschland nur bekommen, wenn man nicht berücksichtigt, dass von den Vertretern der Mainstream-Auffassung, wie sie vom IPCC und dem deutschen PIK sowie den grün-orientierten Journalisten vertreten wird, nach Möglichkeit alles totgeschwiegen oder diskriminiert wird, was nicht in die Mainstream-Meinung passt. Allen, die genug Englischkenntnisse haben und sich umfassend über den Stand der Klimawissenschaften informieren wollen, kann ich nur raten, sich einige Vorträge der renommiertesten Klimarealisten anzuhören, die es bei YouTube und anderswo zu diesem Thema gibt.
Nein. Bestimmte Fragen werden heutzutage wieder erst gar nicht gestellt, weil Sie mit unangenehmen Konsequenzen verbunden sind & diese Fragen auch bewusst spalten. Es geht los im Klassenzimmer & Lehrerzimmer in der Schule & hört bei privaten Feiern nicht auf.
Geschürt von den Eliten, um Orwell zu festigen.
Und warum. Weil Menschen mit diktaturischen bzw. Orwellschen Denkweisen sich einfacher regieren/ bestimmen lassen, egal wo & zu welcher Zeit. Denn argumentieren kostet Zeit, Kraft & eine gewisse Intelligenz, welche von bestimmten Personen nicht erwünscht ist. PASTA ;>) nicht wahr Herr.....
Welche Lehrer sind denn uns im Gehirn geblieben? Alle die, die mit viel Liebe, Fantasie aber auch mit Mut & klaren Ansagen den Lebensweg & Lösungen uns aufgezeigt haben.
PS: Bereits vor 5 Jahren hat ein Nobelpreisträger bei BBC? über Klimawandel & Sonnenflecken geredet & der Öffentlichkeit widersprochen. Ähnlich wie jetzt im Fall Corona.
Herr Ingofrank: Ihr K. sehe ich inhaltlich auch so. MfG
...zu suchen.
es ist immer wieder der gleiche Vorgang.
Unsere Behörden, Ämter u. nat. allen voran unsere Politiker sind viiiel zu tolerant.
Und das immer an genau den falschen Stellen.
Na ja, Kultusmin. zählen ja ohnehin zu den schwächsten Gliedern der Landes- u-.Bundesregierungen.