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Labskaus, Spiegelei, Gurkenstifte, Rote Bete-Scheiben und Rollmops / Rainer Balcerowiak

Genuss mal anders - Viel geschmäht, trotzdem gut: Labskaus mit Spiegelei

Wenn alles gut geht, fährt unser Genusskolumnist bald an die Nordsee und macht ein bisschen Urlaub. Zur Einstimmung hat er sich zu Hause mal Labskaus zubereitet. Und das Ergebnis möchte er an dieser Stelle präsentieren – auch um Vorurteile auszuräumen.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Viele werden die Pfingsttage für einen Trip an die deutschen Küsten nutzen. Und da wird ihnen in der dann wieder geöffneten (Außen)Gastronomie unweigerlich eine norddeutsche Spezialität begegnen: Labskaus. Binnenländler mögen das eher selten und belegen es mitunter mit abfälligen Bezeichnungen wie „Pampe“ oder gar „Moppelkotze“. In der Tat wirken Anblick und Konsistenz nur bedingt appetitanregend. Auch die klassischen Hauptzutaten - allesamt aus der Dose oder dem Glas – lösen bei genussorientierten Zeitgenossen eher keine Freudensprünge aus.  

Von der Schiffskombüse an der Küste gelandet

Laut Überlieferung ist Labskaus ursprünglich ein Seefahrergericht, bei dem Pökelfleisch, Rote Bete und eingelegte Gurken püriert wurden, weil viele Skorbut-geplagte Matrosen mit entsprechend schadhaften Gebissen kaum noch kauen konnten. In einigen nordeuropäischen Küstenregionen und besonders an der deutschen Nordseeküste wurde das dann adaptiert und auch variiert. Manchmal wird auch Fisch, besonders Matjes, in die Masse reinpüriert, doch für eine von mir kontaktierte Hamburger Genusspatriotin ist das ein absolutes No-Go. Sie verwies auf einen Hamburger Koch, der das beste Labskaus machen würde. Es sei eines ihrer Lieblingsessen, aber leider sei sie „sehr viel von Quiddjes (Zugezogenen) umgeben, die das niemals essen würden“.

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Edgar Timm | Sa., 22. Mai 2021 - 14:53

Küstenschappi passt besser. Übrigens ein leckeres und sättigendes Essen beim Segeln. Zur Not tut es auch das Püree von Pfanni und (EVSt-) Rindfleisch aus der Dose.

Rob Schuberth | Sa., 22. Mai 2021 - 16:11

Auch ich kann nur zum Genuss von Labskaus empfehlen.

Ich weiß, das Auge ist mit heißt es, aber dafür ist das Staunen über den guten Geschmack dann mehr als ein Trost über den Anblick.

Ich konnte jedenfalls schon einige davon überzeugen.

Heidemarie Heim | Sa., 22. Mai 2021 - 16:38

Ein wunderbares Foto lieber Herr Balcerowiak! Vor bestimmt 38 Jahren waren wir mit Nachbarn im hohen Norden um deren Bekannte zu besuchen. Ich weiß auch noch genau, das es zeitlich nah an unserem Hochzeitstag Mitte August war, weswegen ich natürlich vorwiegend Sommerkleidung packte. Je näher wir unserem Ziel kamen umso ungemütlicher wurde das Wetter. Kurz, es regnete 1 Woche lang fast ununterbrochen Hunde und Katzen, das ganze garniert mit Windböen. Wir wären ohne die von unseren Gastgebern zur Verfügung gestellten Ostfriesennerze freischwebend erfroren. Dann hatte meine Bekannte Lust auf steuerfreies shoppen auf Helgoland;). Also wir auf die gut besetzte Fähre und Ahoi! Eine Seefahrt die ist lustig..Nach den ersten Brechern verging uns das Singen, nichts mehr war in Butter auf dem Kutter;)Alle Mann an Deck und über die Reling. Beim Zurückwanken kam man an den Aussichtsfenstern des Restaurants vorbei und sah direkt auf die Teller mit Labskaus!
Uund zurück zur Reling Leichtmatrose! ;)LG

Brigitte Miller | Sa., 22. Mai 2021 - 17:47

"Alles andere ist VERBOTEN!"
Das hat Charakter. Nicht wie Pizza mit Ananas und/oder Kaviar.

Rainer Balcerowiak | So., 23. Mai 2021 - 19:27

Corned Beef IST gepökeltes Rindfleisch

gez.

Ihre Geschmackspolizei

Kurt Kuhn | Mo., 24. Mai 2021 - 09:56

Als wir 2017 in Hamburg waren, hat der ortsansässige Reiseleiter uns gesagt, dass Labskaus aussieht als wäre es schon einmal gegessen worden. Das hat uns damals abgeschreckt.
Bei nächster Gelegenheit wird probiert, versprochen!
Übrigens, der Rhabarberkuchen meiner "Chefin" (mit minimalem Zuckeranteil) vom letzten Wochenende war sehr fein. Kompott davon gibt es regelmäßig.

Vielen Dank für die Labskaus-Rezeptur in dem guten Beitrag, Herr Balcerowiak!
Ihre Kolumne (Notwehr!) kommt bei uns sehr gut an, hochglanzverpacktes „Fertigfutter“ vom Discounter essen wir grundsätzlich nicht.

Christian Habeck | Mo., 24. Mai 2021 - 13:13

Steht auf der List fuer naechste Woche!!!